"Elektrizitätsversorgung Berlin" - Bundesnetzagentur überprüft Berliner Stromversorger nach Kundenbeschwerden

Mi 21.08.24 | 06:37 Uhr
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Symbolbild: Ein Mann zieht am 04.06.2022 in Berlin den Stecker eines Ladegeräts für ein Smartphone aus einer Steckdosenleiste (Quelle: dpa / Monika Skolimowska).
Audio: rbb24 Inforadio | 20.08.2024 | Merle Giebeler | Bild: dpa

Die Bundesnetzagentur prüft, ob der Stromversorger "Elektrizitätsversorgung Berlin" zu hohe Rechnungen gestellt hat. Die Behörde leitete ein Aufsichtsverfahren gegen den Stromanbieter aus Charlottenburg ein, wie sie am Dienstag mitteilte. "Elektrizitätsversorgung Berlin" beliefert Verbraucher bundesweit mit Ökostrom.

Kundinnen und Kunden hatten sich beim Verbraucherservice der Bundesnetzagentur wegen aus ihrer Sicht falscher Abrechnungen beschwert. Laut eigener Aussage Betroffene schrieben in öffentlichen Internetforen, teils seien abstrus hohe Schätzwerte herangezogen worden, obwohl genaue Zählerstände gemeldet worden seien. Auch auf Nachfrage habe das Unternehmen keine Korrektur vorgenommen.

Behörde kann unter anderem Bußgelder verhängen

Die Bundesnetzagentur geht nun dem Verdacht nach, dass "Elektrizitätsversorgung Berlin" gesetzliche Vorschriften missachtet. Es bestehe unter anderem die Vermutung, dass Rechnungen nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von sechs Wochen erstellt wurden.

Die Behörde prüft fortlaufend, ob Energieversorger die gesetzlichen Bestimmungen einhalten. Im Energiesektor kann eine wiederholte Verletzung von Pflichten dazu führen, dass Übertragungsnetzbetreiber berechtigt sind, Verträge mit den betroffenen Unternehmen zu kündigen. Ein solcher Schritt kann die Marktteilnahme des Unternehmens erheblich beeinträchtigen. Je nach Schwere des Verstoßes kann die Bundesnetzagentur auch Bußgelder verhängen oder andere Sanktionen ergreifen, um die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sicherzustellen.

Die "Elektrizitätsversorgung Berlin ElVeBe GmbH" wurde 2020 gegründet. Das Berliner Unternehmen selbst äußerte sich am Dienstag nicht zu dem Aufsichtsverfahren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.08.2024, 16 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Dann sollten Sie aber auch bei diesem Tipp erwähnen, dass diese Beratung nicht kostenlos ist- ist wie bei St. Warentest, das pol. Konzept der Hilfe u. Beratung und Schutz von ärmeren Verbrauchern ist ob des Kassemachens irgendwo verloren gegangen (die VZ sind wie manch Mieterveein - groß in Medien, beim Einzelnen dann...)

  2. 6.

    Ich warte jetzt schon 5 Monate auf die Endabrechnung. Trotz mehrerer Anrufe und @ Verkehr kommt keine Rückmeldung von dem Unternehmen.
    Was können wir da noch tun?

    Beste Grüße

    Kluge

  3. 5.

    Es gibt genug Vergleichsportale. Die Strompreise für Neukunden sind auf den Stand von vor 4 Jahren gefallen. Aktuell liegt er brutto (also inkl. eingerechnete Grundgebühr, berechnet bundesweit für 4000 kWh) bei 25 Cent. (Gestrige Meldung bei verivox).

    Ökostrom (echten, nicht per Zertifikat verschönert) gibt es in Berlin für unter 28 Cent (+Grundgebühr).

    Die Preise sind also deutlich gefallen.

  4. 4.

    Bei uns steigen die Stromkosten munter weiter! Nicht nur die Lebensmittelpreise. Wann geht es mal runter?

  5. 3.

    Der Gewinn des Unternehmens betrug für das Jahr 2022 34.606 EUR, Bilanzsumme 13,2 Mio. (Quelle: northdata.de)

    (Gewinn 2021: 188.335 €, Bilanzsumme 22,1 Mio).
    2022 waren die Strompreise noch relativ hoch und deshalb sollte auch die Bilanzsumme gestiegen sein. Ist sie aber nicht.
    Kundenschwund?

  6. 2.

    1. Ich habe eben Schätzwerte Probleme mit V. - beharren auf Schätzwerten u. unbewiesener Drittablesung trotz Foto Beginn, HVW-Ablesung Ende
    2. ElVeBe trotz 12-Mon-Garantie Preisanpassung - Staatsabgabenänderungen nicht berücksichtigt
    3. früher : 3. Anbieter und 4. Anbieter falsche Abrechnungen
    also das ist ein altebekanntes, nicht auf einen Anbieter bezogenes, Feld

  7. 1.

    Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass das Einmieten in die Infrastruktur eines anderen Unternehmens, für die Endkunden niemals billiger sein kann als eigene Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.
    Diese Mieter müssen selbst Miete zahlen. Und diese Unternehmen werden letztendlich immer teurer sein als jene Unternehmen, die eigene Infrastruktur besitzen.

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