Spree-Neiße - Ernst-von-Bergmann-Gruppe will offenbar Forster Lausitz-Klinik abstoßen

Do 16.01.25 | 17:02 Uhr
Archvibild: Die Lausitzklinik in Forst, Brandenburg, aufgenommena m 17.02.2019. (Quelle: Imago Images/Jörg Peter R.)
Bild: Imago Images/Jörg Peter R.

Die Ernst-von-Bergmann-Gruppe prüft derzeit offenbar, sich von der Lausitz-Klinik in Forst (Spree-Neiße)zu trennen. Das bestätigte der Geschäftsführer der Lausitz-Klinik, Hans-Ulrich Schmidt, dem rbb auf Nachfrage am Donnerstag. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" (Bezahlinhalt) am Mittwoch berichtet.

Laut dem Zeitungsbericht muss in der Ernst-von-Bergmann-Gruppe bis 2027 ein Defizit von rund 22 Millionen Euro getilgt werden. Insgesamt wolle sich die Gruppe von der Hälfte der zugehörigen 14 Gesellschaften trennen, dazu zähle auch die Beteiligung an der Lausitz-Klinik.

Die Unternehmensgruppe, der auch das Potsdamer Klinikum gehört, hält aktuell 51 Prozent des Forster Krankenhauses, 49 Prozent liegen demnach bei der Stadt selbst. Die Ernst-von-Bergmann-Gruppe will sich laut "Tagesspiegel" von der Lausitz-Klinik trennen, weil diese eine defizitäre Wirtschaftslage aufweise - also rote Zahlen schreibe. Ein Verkauf der Anteile an die Diakonie werde geprüft.

Schmidt: Prüfprozess für Sicherung des Standortes hat begonnen

Hans-Ulrich Schmidt sagte dem rbb am Donnerstag, dass die finanzielle Lage des Krankenhauses derzeit angespannt sei. Eine "krisenhafte Situation" gebe es zwar nicht, es gebe für das vergangene Jahr aber Fehlbeträge in der Bilanz. Wie groß das Defizit ist, sagte Schmidt trotz Nachfrage nicht.

Ein Trägerwechsel sei in solch einem Fall immer eine Option. Es gebe derzeit Prüfprozesse, die Lausitz-Klinik selbst sei in diesen Prozess eingebunden. Ziel sei es, die Zukunft des Hauses sicherzustellen. Grund sei, wie bei anderen Krankenhäusern auch unter anderem eine zunehmende Ambulantisierung - Patienten kommen also immer seltener ins Krankenhaus, sondern lassen sich eher bei niedergelassenen Ärzten behandeln.

Man stehe noch nicht vor einer Situation, wie etwa die Krankenhäuser in Spremberg oder Guben, die sich derzeit ebenfalls aus finanziellen Gründen im Umbau befinden. Die Lausitz-Klinik habe noch ein bis zwei Jahre Zeit, sich so zu verändern, dass sie wieder auf wirtschaftlich sicheren Füßen stehe. Dabei könnte laut Schmidt beispielsweise der Ausbau der Geriatrie eine Rolle spielen.

Zu einem möglichen Verkauf der Anteile an die Diakonie sagte Schmidt nichts Konkretes. Der Prüfprozess sei angeschoben worden, konkrete Interessenten seien noch nicht zu nennen. Er sei selbst von der "Tagesspiegel"-Berichterstattung überrascht worden, so Schmidt. Er war von der Ernst-von-Bergmann-Gruppe als Geschäftsführer in Forst eingesetzt worden, nachdem er die Geschäftsführung der gesamten Gruppe im Sommer 2024 aus persönlichen Gründen abgegeben hatte. Seitdem ist Schmidt lediglich Geschäftsführer der zur Bergmann-Gruppe gehörenden Krankenhäuser Forst und Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark).

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.01.2025, 14:30 Uhr

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