Estrel-Tower in Neukölln - Berlins höchstes Hochhaus feiert Richtfest

Das zweithöchste Gebäude in Berlin nach dem Fernsehturm ist der Estrel-Tower schon jetzt, auch wenn noch an ihm gebaut wird. Am Montag feiert der Wolkenkratzer in Neukölln Richtfest - und soll bis Ende des Jahres fertig sein.
Das Bauprojekt Estrel-Tower in Berlin-Neukölln feiert am Montag Richtfest. Das Hochhaus an der Sonnenallee soll bis Ende 2025 fertiggestelllt sein. 176 Meter ragt es in die Höhe - damit ist es das höchste Haus Berlins. Als Gebäude höher ist nur noch der Fernsehturm am Alexanderplatz mit 368 Metern.
Gegenüber dem neuen Turm liegen die bestehenden Veranstaltungs- und Hotelgebäude des Estrel, verbunden durch einen Versorgungstunnel. Getrennt wird das Ensemble von der Sonnenallee, daneben verläuft die aktuell im Bau befindliche Erweiterung der Stadtautobahn A100. Der Turm soll auf 45 Etagen ein Hotel, dazugehörige möblierte Langzeit-Apartments, Büroflächen, Veranstaltungsräume und Luxusangebote wie eine Skybar beherbergen.
Ursprünglich für 720 Hotelzimmer konzipiert, wurde das Design während der Covid-19-Pandemie und angesichts deutlich gestiegener Baupreise überarbeitet, sprich: aus Kostengründen etwas eingedampft. Nun sind noch 522 Zimmer geplant, darunter 90 sogenannte "Long-Stay-Apartments" für längere Aufenthalte sowie zehn Suiten in den oberen Etagen, mit Butler-Service - und dafür mehr Büros.

Das sind die höchsten Gebäude Berlins
Baustart im Juli 2021
Die 44. Etage beherbergt eine Bar mit Panoramablick über Berlin, während im Sockelbau ein Restaurant und eine Bäckerei geplant sind. Ein Fitness- und Spa-Bereich mit Schwimmbad, Saunen und Wellnessangeboten soll sowohl Hotelgästen als auch externen Besuchern offenstehen. Acht Etagen sind für vermietbare Büroflächen vorgesehen. Der angeschlossene Sockelbau verfügt über einen Veranstaltungssaal für bis zu 1.200 Personen. Durch diese Mischnutzung hoffen die Betreiber, die Estrel-Gruppe des Gründers Ekkehard Streletzki und seines Sohnes Maxim, Risiken wie Ausfälle im Hotelgeschäft wie bei der Corona-Pandemie abzufedern. Das bestehende Estrel-Hotel ist bereits das größte Hotel Deutschlands.
Die Bauarbeiten an dem neuen Turm hatten im Juli 2021 begonnen. Mit geschätzten Investitionen von 260 Millionen Euro gehört der Estrel-Tower zu den teuersten Hotelprojekten Deutschlands. Die Finanzierung erfolgte durch Eigenmittel der Estrel-Gruppe und langfristige Kredite, wobei die Pandemie-bedingte Umplanung zu zusätzlichen Kosten führte. Der Estrel-Tower setzt einen Präzedenzfall für Hochhausbauten in Berlin, wo die Höhenentwicklung bisher restriktiv gehandhabt wurde. Gebäude höher als 100 Meter sind anders als in vielen anderen Großstädten nicht konzentriert, sondern im Stadtgebiet verteilt.
Sendung: Abendschau, 02.03.2025, 19:30 Uhr