Antisemitismus-Vorwurf gegen Roger Waters - Konzert unter Beobachtung

Mi 17.05.23 | 11:36 Uhr | Von Hendrik Schröder
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Roger Waters bei einem Konzert am 28.04.2023.(Quelle:imago images/M.Nucci)
Audio: rbb24 Inforadio | 17.05.2023 | Hendrik Schroeder | Bild: imago images/M.Nucci

Mit Pink Floyd schrieb Roger Waters Musikgeschichte. Auf seiner aktuellen Solo-Tour sorgt er für andere Furore. Seine Shows sollen antisemitische Klischees bedienen. Die Sicherheitsbehörden haben nun einen Blick darauf. Von Hendrik Schröder

Fangen wir mit dem, was Roger Waters allgemein vorgeworfen wird. Weshalb ihn manche für einen Antisemiten halten. Zunächst sind da die immer wiederkehrenden Parallelen, die er zwischen Israel und Nazi-Deutschland zieht. Israels Politik gegenüber Palästina nennt er einen Völkermord.

Er sieht Ähnlichkeiten zwischen seinem Kampf gegen Israel und dem Kampf der Geschwister Scholl gegen die Nazis. Er spricht über "jüdische Lobbygruppen im Journalismus und in der Musikbranche". Außerdem bekennt er sich offen zu BDS - einer Kampagne, die dafür wirbt, Israel ökonomisch und kulturell zu boykottieren und in der auch Holocaustleugner und Islamisten aktiv sind.

Dies alles betrifft Aussagen von ihm in Interviews oder im Internet, nicht seine Texte. Aber auch seine Bühnenshow hätte unzweifelhaft antisemitische Elemente, meint Jochen Feilcke von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Berlin: "Daran zu erkennen, dass ein riesiger Ballon in Gestalt einer Sau, mit einem Davidstern versehen, bei vielen Waters Konzerten als Teil der Show durch die Halle fliegt."

Am Ende der Kunstfreiheit

Die durch die Halle fliegende Ballonsau, die später in der Vorstellung abgeschossen wird, ist in der Tat immer wieder Bestandteil von Roger-Waters-Konzerten. Mit wechselnden Motiven darauf, aber eben auch immer wieder mit einem Davidstern. Bei seinen letzten Konzerten war der Stern allerdings nicht zu sehen. Vielleicht ist das schon eine Reaktion darauf, dass es in einigen deutschen Städten heftige Debatten um seine Auftritte gab.

In Frankfurt am Main wollte die Stadtverwaltung das Konzert verhindern, scheiterte aber am Verwaltungsgericht. Dies gab einer Klage von Waters gegen das Auftrittsverbot recht. Mit Volksverhetzung sei nicht zu rechnen, so das Gericht.

Trotzdem sei bei Waters' Aktionen und Aussagen das Ende der Kunstfreiheit erreicht, meint der Berliner Antisemitismusbeauftragte Samuel Salzborn: "Weil es um Angriffe gegen Menschen geht, weil es um die Verletzung der Menschenwürde geht, unabhängig von der Frage der strafrechtlichen Relevanz."

Verhindern, aushalten, protestieren?

Diese Woche Mittwoch und Donnerstag wird Waters in Berlin auftreten. Salzborn hätte es gerne gesehen, wenn dies verboten worden wäre. Dem Berliner Senat fehlte dazu aber die Handhabe. Die Halle ist privat, Anzeichen von Volksverhetzung sehen Gerichte nicht, was hätte die Landesverwaltung da tun sollen? Der Tourveranstalter FK Scorpio distanziert sich von Waters' Aussagen, verweist aber in einem Statement auf laufende Verträge, die erfüllt werden müssen.

Auch bei der Mercedes-Benz-Arena, die im Besitz der Anschutz-Gruppe ist, distanziert man sich von Waters auf Nachfrage. Schriftlich verweist man auf die Freiheit der in der Halle auftretenden Künstler, auch wenn diese nicht die Haltung der Hallenbetreiber repräsentieren würden.

Eine sehr bequeme Haltung, heißt es immer wieder in Foren im Internet. Eigentlich die einzig richtige, sagt Olaf Zimmermann, der Geschäftsführer vom Deutschen Kulturrat. Für ihn stehe fest, dass Waters ein Antisemit sei, aber mit Auftrittsverboten würde man das Problem nicht lösen. Alleine Diskussionen und Auseinandersetzungen mit antisemitischen Künstlern und antisemitischer Kunst würden langfristig etwas ändern können.

Sicherheitsbehörden beobachten Konzerte

Proteste vor den Auftrittsorten gab es auf dieser Tour schon einige, aber sie fielen eher klein aus. Bislang sind laut Senatsinnenverwaltung in Berlin keine offiziellen Demonstrationen angemeldet. Jochen Feilcke von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft hätte gerne vor der Halle protestiert.

Aber, sagt er, mit ein paar Dutzend Protestierenden vor Tausenden Fans zu stehen, würde keinen Sinn ergeben. Er habe stattdessen an die Innensenatorin Iris Spranger geschrieben, mit dem Wunsch, dass das Konzert von der Polizei notfalls abgebrochen würde, sollten antisemitische Aktionen passieren.

Die Innensenatorin sieht das offensichtlich ähnlich, sie schreibt dazu auf Anfrage des rbb: "Die Sicherheitsbehörden werden alle Möglichkeiten vor und während des Konzerts ausschöpfen, um mögliche Rechtsverstöße zu unterbinden."

Und was meint Roger Waters selbst? Der beteuert in Interviews und in Ansagen auf keinen Fall ein Antisemit zu sein - und dass seine Ansichten sich nur auf die Politik Israels und auf die Regierung beziehen würden, nicht auf die Menschen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.05.2023, 9:25 Uhr

Beitrag von Hendrik Schröder

44 Kommentare

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  1. 44.

    Ohne Syd Barrett gäbe es Pink Floyd nicht.
    Nick Mason erzählte erst vor wenigen Jahren von seinem eigenen Versagen beim Rauswurf und seiner damaligen Hilflosigkeit, den genialen aber unzuverlässigen Syd zu unterstützen.
    Er betont aber immer, dass es eine Entscheidung der Band war.
    Ohne Roger Waters gäbe es den kommerziellen Erfolg von Pink Floyd nicht.
    Ab Dark Side of the Moon hat er quasi alle Texte geschrieben, Animals ist sein Konzept, The Wall eigentlich sein erstes Solo-Projekt.

  2. 43.

    Da war jetzt alles falsch, Willi. Den letzten gemeinsamen Auftritt hatten Floyd 1981 in London. Im Juli 2005 traten Sie nochmal gemeinsam beim "Live 8" auf. Pink Floyd haben sich offiziell nie aufgelöst .Kopf der Band war Roger Waters, der in den 70'er Jahren so ziemlich alle Texte verfasst hat und die musikalische Richtung vorgegeben hat.

  3. 42.

    Genau. Die Information kriegte ich nicht mehr unter. Jitzchak Rabin wurde von einem rechtsextremen, ultrareligiös-jüdischen Bürger Israels ermordet.
    Politisch muss man wohl sagen:
    ...seitdem stehen alle folgenden Regierungen Israels dem Milieu des Attentäters näher, als Jitzchak Rabin mit dem Mut zu einem schmerzhaft-komplizierten Friedensprozess.
    Faktisch ist es ein Sieg der Extremisten beider Seiten. Die für die Mehrheitsbevölkerung und ihre langweilig-gewöhnlichen Interessen und Erwartungen an ein sinnvolles und friedliches Leben gelinde gesagt dysfunktional - na einfach eine Katastrophe sind.
    "Sie haben den Friedensprozess erschossen" ist glaube ich ein (sinngemässes) Zitat Jasir Arafats.

    Zeit für Werbung für den RBB:
    https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/die-oslo-tagebuecher/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl84NmJkNDdmMC0wZjEwLTRlNTQtOGU4MC01YTI0MzliMDE0YTJfcHVibGljYXRpb24

  4. 40.

    Es war ein tolles Konzert und ich bin froh dabei gewesen zu sein. Und ich bin mit so viel Intelligenz ausgestattet, mir eine Meinung zu bilden. Ich stimme ihrem Kommentar zu.

  5. 39.

    Roger Waters (Bassgitarre bis 1985 bei Pink Floyd) hat mit seinen Äußerungen seiner ehemaligen Band geschadet.
    Pink Floyd hat sich 2015 aufgelöst!
    Den Sound prägten Syd Barrett, Nick Mason, David Gilmour und Richard Wright.

  6. 38.

    Roger Waters (Bassgitarre bis 1985 bei Pink Floyd) hat mit seinen Äußerungen seiner ehemaligen Band geschadet.
    Pink Floyd hat sich 2015 aufgelöst!
    Den Sound prägten Syd Barrett, Nick Mason, David Gilmour und Richard Wright.

  7. 37.

    War gestern selbst bei Konzert und kann der ganzen Diskussion nicht folgen, da viele wohl Antizionismus mit Antisemitismus verwechseln.

  8. 36.

    Clapton hat auf der Bühne öffentlich gegen Einwanderer gehetzt, was zur Gründung von 'Rock Against Racism' geführt hat. 2021 hat er mit Van Morrison Songs gegen die britischen Corona Maßnahmen aufgenommen.
    Madonna hat sich ans Kreuz binden lassen.
    Nur weil jemand eine außergewöhnliche Fähigkeit hat bedeutet das nicht automatisch, dass er auch den Intellekt hat, die Weltpolitik richtig einzuordnen.
    Ja, der Support von BDS durch Waters ist falsch.
    Aber wer von uns ohne Fehler ist, der werfe den..

  9. 35.

    Konzert steht unter Beobachtung?
    Wie stelle ich mir das vor?
    Der Judenhasser brüllt seinen Antisemitismus von der Bühne und dann stürmt das Ordnungsamt, Polizei, ein Staatsanwalt die Bühne und brechen das Konzert ab?
    Es ist schon peinlich genug, dass eine solche Person in der Stadt, wo die totale Judenvernichtung erarbeitet und vorbereitet und durchgeführt wurde, auftreten darf!
    Sicherlich gibt es nur nach dem Konzert weinerlische Bekundungen und man reaktiviert "Berlin trägt Kippa".
    @Lena, siehe Dokumenta.

  10. 34.

    Ganz meine Meinung. Roger ist ein genialer Musiker der auch in politischen Dingen seine Meinung sagt und die auch auf seinen Konzerten kundtut. Auf seinem Konzert vor 5 Jahren an gleicher Stelle hat er auch Trump, Putin und die Chinesen kritisiert. Auf dem obligatorischen Schwein (gab's schon in den 80er Jahren) stand auf deutsch "bleibe menschlich".
    Ich wünsche allen ein wunderbares Konzert, das hier einige Miesmacher wohl noch nie gesehen haben und sich trotzdem eine Meinung bilden.

  11. 32.

    Tja, ein Gefallen an Narrativen zu spinnen, einer der überflüssigen Probleme hierzulande,

  12. 31.

    "Durch gnadenlose Verkürzung wird ein Narrativ gesponnen, was nicht der Wahrheit entspricht." Das ist doch schon die ANtwort. Es ist wohl auch eine Sondersituation in Deutschland, außerhalb von Deutschland hat wohl niemand Probleme damit (wird zumindest, so auch in dem Artikel, nie was erwähnt davon).

  13. 30.

    Mir immer noch unbegreiflich, wie man stets das "Schwein mit Davidstern" in jedem Artikel zu Roger Waters erwähnt und dabei immer auslässt, dass sich auf diesem Schwein ebenso das Kreuz, der Halbmond und diverse Logos von großen Konzernen drauf befanden. Durch gnadenlose Verkürzung wird ein Narrativ gesponnen, was nicht der Wahrheit entspricht.

  14. 29.

    Jitzchak Rabin wurde von einem rechtsextremen, religiös-fanatischen Israeli erschossen. Das wollte ich nur nochmal zur Sicherheit nachschieben. Ich stimme Ihnen zu, Frau Martina, zum Streiten gehören immer zwei. Auf beiden Seiten sind die Extremisten die, die sich über jede Rakete freuen, egal, wer sie abschießt. Die Hamas und die israelischen Ultras scheuen den Frieden, wie der Teufel das Weihwasser. Nur mit dem lebendigen und öffentlichkeitswirksamen Konflikt und der dazugehörigen Angst der Bevölkerung behalten die Extremisten ihre Macht.

  15. 28.

    "Der Friedensprozess in Israel wurde am 4. Nov. 1995 mit Jitzchak Rabin erschossen."

    Das empfinde ich auch so.

    Und Rabin wurde in Berlin mit einer Straßenbenennung abgefunden, die weder eine gute noch eine schlechte sondern gar keine Adresse hat. Das hat Rabin, der Menschen zusammenbrachte, nicht verdient, dass nach ihm nur eine Auto-Fahrbahn benannt wurde, die allein auf unscheinbaren Straßenschildern und Stadtplänen verzeichnet ist.

  16. 27.

    b) ist nicht zwangsläufig so. Der Staat Israel hat ja nie ganz Palästina umfasst und so war es m. W. auch nie gedacht. Das Unvermögen (dazu) besteht offenbar auf mehreren Seiten. Deutschland hat sich in diesem Konflikt aus genannten "historischen Gründen" wohlweislich zurückgehalten und in angemessener Weise agiert.

    Die Herausforderung bezüglich Israel sehe ich darin, den "Zielkonflikt" zwischen der ersehnten Heimstatt der Juden auf der einen Seite zu bewerkstelligen und auf der anderen Seite einen weltanschaulich neutralen und religiös übergreifenden Staat zu schaffen. So weit das schon bei der Staatsgründung in Ansätzen steckenblieb, umso schwieriger ist diese Aufgabe unter der derzeitigen rechts-nationalistisch-religiösen Regierung.

  17. 26.

    Menschen, die gegen andere Menschengruppen hetzen und sich damit über andere erheben, sind mir zutiefst suspekt. Die Musik ist entzaubert, wertlos geworden. Ein alter Mann ist Antisemit und ich mag keine Antisemiten, nicht einmal die alten Titel können das wieder herstellen, was da zerbrochen ist. Musik zu konsumieren, hat tatsächlich auch etwas mit der Akzeptanz der Einstellung des Musikers zu tun. Genuss entsteht auf ähnlichen Werten. Gibt es diese nicht, gibt es keinen Musikgenuss.

  18. 25.

    Was meinen Sie? Welche Sympathien sprechen Ihre Formulierungen an/nicht an? Ein Verdacht beschleicht einem da... anhand des Ergebnisses dieser Zeilen...die sachlich sehr weit weg von der Wahrheit zu liegen scheinen.

  19. 24.

    Er ist einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt. Da jeder 10. Deutsche jüdische Vorfahren hat, sollte manch einer sein Denken überdenken.
    Menschenhass ist keine Meinung.

  20. 23.

    Jeder, der ins Konzert von Roger Waters geht, weiß grob, was ihn erwartet.
    Sie müssen sich kein Ticket kaufen und gut ist.
    Ich lasse mich von den Medien nicht aufsetzen, gehe ins Konzert und bilde mir eine eigene Meinung.
    Gruß aus Berlin.

  21. 22.

    "Vielleicht finden sich ja Mutige die einen Abbruch des Konzerts durch Aktionen erreichen." Sie meine so richtig mit Sturm des Konzerts, so wie in der Weimarer Republik zwischen SA und Rotfront? Sind wird dann vielleicht nicht mehr 2023 sonder eher 1923 per Zeitmaschine gelandet?

  22. 21.

    Kann in der zweifellos vereinfachten Darstellung /Haltung von Roger Waters zum Israel-Palästina-Konflikt nicht mehr Vereinfachung, mehr Demagogie erkennen, als gegen "die Palästinsenser" angewendet wird.
    Man muss weder der endlosen Kette rechtsreaktionärer, ultrareligiöser, expansiv-nationalistischer Regierungen Israels das Wort reden, noch Anhänger der Hamas, oder des islamischen Dschihad sein. Es gibt mehr als diese zwei Lager, die sich nichts mehr wünschen und nichts anderes Vorantreiben als das es nur sie und nur diese ihre Alternativen gibt.
    Mit dem Ergebnis der weiteren und endlosen Fortsetzung von Unrecht, Entrechtung, Enteignung und Gewalt.
    So ist es halt, haben die die Oberhand, die auf beiden Seiten jeweils im Programm haben, den anderen zu Vernichten, ins Meer zu treiben, zu enteignen und zu entrechten.
    In Israel stellen offenbar auch nicht die die Regierung, die das anders sehen.
    Der Friedensprozess in Israel wurde am 4. Nov. 1995 mit Jitzchak Rabin erschossen.

  23. 20.

    Es ist nur schwer möglich, Kritik am Staate Israel zu üben. Jede Art der Kritik wird schnell als Antisemitismus aktiv fehlinterpretiert. Das ergibt eine Art Lotuseffekt für alles, was in Israel passiert oder was von Israel ausgeht.

    Ich verstehe die besondere Pflicht und Obacht, die uns Deutschen obliegt. Die Gräueltaten, die in deutschem Namen verübt wurden, sind nach heutigem Wissen das Widerwärtigste, was je auf der Welt von Menschen anderen Menschen angetan wurde.

    Das hindert aber Israel nicht daran, Dinge zu tun, die falsch sind. Man kann es nur kaum ansprechen oder gar kritisieren. Man kann auch keine Kritik am religiösen Schächten von Tieren äußern, sofort ist man in der Antisemitismus-Ecke. Das ist ein Dilemma für uns und in meinen Augen ein unzulässiger Freifahrtschein auf der anderen Seite.

  24. 19.

    Auffällig ist immer wieder, dass jeder, der die Politik Israels in Bezug auf Palästina kritisiert, in die antsemitische Ecke gestellt wird. Das hat nichts mit Demokratie zu tun, in der man seine Meinung frei äußern und Krieg in jeder Form verdammen kann und sollte. Auch wenn das fliegende Schwein sehr undiplomatisch von Waters ist, halte ich ihn dennoch für keinen Antisemiten, sondern für Jemanden der sich traut, auf den seit 1947 schwelenden Konflikt zwischen Israel und Palästina aufmerksam zu machen...an dem im Übrigen die Briten, die UN und letztendlich die USA nicht ganz unschuldig sind. Die israelische Regierung ist NICHT über jeden Zweifel erhaben, frei von Schuld und das man auch immer wieder kritisch sagen dürfen - auch wenn bei jeder Kritik an Israel gleich die Holocaust-Karte gezückt wird. Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun.

  25. 18.

    Da spielen ganz viele persönliche Dinge zwischen den Beiden mit rein. Kann man machen-die Meinung von David übernehmen. Ist einfacher, als sich mit der komplexen Materie zu befassen.

  26. 17.

    Ich finde Ihre Kommentar sehr gut.
    a) Insbesondere schön ist dieser Hinweis: "Deshalb ist das Vorgehen von BDS antizionistisch, nicht antisemitisch." Die Palestinenser sind ja auch Semiten, genauso wie die Juden, deshalb ist der Begriff antisemitisch stark irreführend und wurde wohl damals extra so Irreführend von Judenhassern gewählt, wenn man sich die Ursprünge dieses Begriffes ansieht - ich würde ihn deshalb nach Möglichkeit vermeiden und exaktere Begriffe verwenden.
    b) "... daraus den Schluss gezogen, die Existenzgarantie für den Staat Israel auszusprechen" Das ist Richtig. Problem dabei ist, daß die Palestinenser damit weiterhin keinen Staat haben (oder eine autonomes Gebiet in einem anderen Staat) und wie die Kurden oder Basken "in der Luft" hängen zwischen mehreren Staaten.

  27. 16.

    Auch ich sehe das so. Besonders aufschlussreich fand ich den letzten Absatz im Beitrag. Wenn Kritik am Staat Israel gemeint ist, sollte man da nicht Antisemitismus hineininterpretieren. Das ist aber leider ein oft gebrauchtes Mittel, um Kritik am Vorgehen des israelischen Staates abzuwürgen.
    Abschließend: "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt."

  28. 15.

    Der Mythos Pink Floyd ist von diesem widerlichen Antisemiten bereits zerstört worden. Vielleicht finden sich ja Mutige die einen Abbruch des Konzerts durch Aktionen erreichen.

  29. 14.

    "Bei seinen letzten Konzerten war der Stern allerdings nicht zu sehen. Vielleicht ist das schon eine Reaktion darauf, dass es in einigen deutschen Städten heftige Debatten um seine Auftritte gab." Soll heißen, daß man außerhalb von Deutschland damit keine Probleme hatte, wenn der Stern drauf war?

  30. 13.

    Ein Antisemit, der seinen Antisemitismus damit rechtfertigen will, "nur" israelbezogenen Antisemitismus zu verbreiten - ein selbstredender Treppenwitz. Wie vage und nur mutmaßend die Formulierungen im Artikel gewählt wurden, unterstreicht das Unvermögen, Antisemitismus klar benennen zu können oder zu wollen. Das Verwaltungen pauschal bei einem bekannten Volksverhetzer nicht von Begehung eben jener Taten ausgehen, ist eine indirekte Unterstützung von Antisemitismus. Man muss es den Menschenrechtsverächter*innen nicht auch noch leicht machen. Gleiches gilt für die heuchlerischen Schutzbehauptungen von Betreibergesellschaften und Co.: Wenn man sich tatsächlich von Antisemitismus distanziert, kann man solche Konzerte nicht zulassen. Wie bei allen Ungleichwertigkeitsideologien gilt auch in diesem Fall: Um Reduktion auf Waters, um Individualisierung des Problems, darf es nicht allein gehen. Diese Hetze ist erst anschlussfähig an das, was die Mehrheitsgesellschaft in sich bereits trägt.

  31. 12.

    Max. 17.000 Beobachter in der Halle.
    @Zappa hat es gesagt. Ich stimme ihnen zu.
    Empörung macht scheinbar nur ohne Faktenkenntnisse Spaß.
    Cancel Culture at it's best.
    Es gibt genug Anhänger, die seine Musik mögen. Lässt euch den Spaß nicht verderben.
    Mir persönlich ist sein musikalischer Output nach 1977 (Pink Floyds Animals Album) zu langweilig. Außerdem hört sich alles irgendwie nach "The Wall" an. Mehr oder weniger. Und diese Scheibe hat mich schon immer genervt. Kinderchor, Babygeschrei, Lehrergebrüll...eher Kindergarten als Progressive Rock.

  32. 11.

    Der Artikel ist moralisch verwerflich. Weil er sich nicht ehrlich auseinandersetzen, sondern diffamieren und lenken, ja sogar erziehen will. Zu erkennen am letzte Satz! Mehr „Raum“ ist nicht drin für die Künstleransichten? Wie soll man da objektiv eine Meinung bilden können?

  33. 10.

    Dankeschön für Ihren Kommentar, dem kann ich nur zustimmen! Dass das Konzert unter Beobachtung ist, das ist völlig daneben. Da gibt es sicherlich wichtigere Dinge zu beobachten.

  34. 8.

    Das aufmüpfige Verhalten gegen Waters ist gesteuert und schadet jede freie Meinungsäußerung

  35. 7.

    An Alle, die es nicht verstehen (wollen): Roger lehnt sich generell gegen Dogmen großer Religionen auf. Ob beabsichtigt oder nicht, wird übersehen, daß auch das christliche Kreuz und der islamische Halbmond auf dem Schwein waren. Seine Kritik an der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern sollte nicht mit Antisemitismus verwechselt werden.

  36. 6.

    Man kann es auch übertreiben. Man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Zensiert wird schon zur Genüge, auch beim rrb. Lass die Menschen selber urteilen und zensiert nicht alles von oben herab. Es bewirkt nur das Gegenteil, dessen was man erreichen möchte. Unsere Demokratie ist stark genug und unsere Gesetzgebung recht auch völlig aus.
    Diese Bevormundung, durch gewisse Kreise, hat leider schon Überhand genommen. Derbe Wortwahl ist leider nicht mehr gewünscht. Alles nur noch Weichgespülte und Menschen haben anscheinend nicht mehr gelernt, auch mal "fünf gerade sein lassen"

  37. 5.

    Ich freue mich jedenfalls auf das Konzert heute Abend und finde es schade, dass die Kritiker sich nicht trauen, sich den Fans entgegen zu stellen. Ich hätte Ihnen gerne meine Meinung mitgeteilt.
    Aber bei einem Verhältnis von 1:1000 wie in Köln würde man ja zeigen, dass man nur eine Minderheit vertritt.

  38. 4.

    Der entscheidende Unterschied zwischen einer Kritik an einer jeweiligen israelischen Regierung einerseits und Antisemitismus andererseits ist derjenige, dass Zweitgenanntes spezifische Verhaltensweisen Menschen an sich zuordnet. Die Judensau des Mittelalters ist dafür ein Musterbeispiel. Der Davidstern als Symbol des Staates Israel liegt irgendwo dazwischen. Wir als Deutsche mit unserer staatl. Vorgeschichte einer systematischen Erfassung, systematischen Schikanierung und systematischen Tötung einer Menschengruppe als solches haben daraus den Schluss gezogen, die Existenzgarantie für den Staat Israel auszusprechen, damit auch für den Davidstern als staatliches Symbol. Das gilt seitens des deutschen Staatswesens. Anderen Bürgern kann dies nicht unbedingt abverlangt werden. Deshalb ist das Vorgehen von BDS antizionistisch, nicht antisemitisch.

    Antizionismus seitens von deutschen Staatsvertretern wäre Geschichtsverleugnung, von anderen nicht.

  39. 3.

    Wäre Roger Waters nicht Teil der Musikgeschichte, würde kaum jemand kommen.
    Ich bin nicht gerne Teil einer politischen Inszenierung, und höre mir deshalb lieber eine alte Platte an.
    Aber eines ist klar: der politische Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern besteht und wird hier medial stark aufgegriffen. Da muss man sich nicht positionieren, man kann das aber. Ein schwebender Ballon in der Form eines Schweins ist dabei eher ein Indiz für Kokolores.
    Und bei den Einnahmen, den Herr Waters mit diesem Schmonzes generiert, wäre ein schwebender Schein angebrachter: ein schwebender Geldschein.

  40. 2.

    "unter Beobachtung". Wieviele Spitzel hat man angesetzt, weiß da RBB Genaueres?

  41. 1.

    Tja, richtig übel. Man möchte ihn gern limitieren, aber, dummerweise, es gibt überhaupt keinen Strafrechtsparagrafen dafür.

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