In eigener Sache - rbb Kultur heißt ab April "radio3"

Mi 14.02.24 | 12:11 Uhr
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radio3 (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Aus "rbb Kultur" wird ab 2. April "radio3". Die Neuausrichtung soll vor allem die vielfältige Kulturlandschaft in Berlin und Brandenburg besser abbilden und mehr Qualität sowie klare Akzentuierungen bieten. Zum Start gibt es auch eine neue Morgensendung.

Ab dem 2. April 2024 sendet die Kulturwelle "rbb Kultur" des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) unter dem Namen "radio3". Damit startet eine programmliche Neuausrichtung, die dem Austausch über kulturelle Themen und kulturpolitische Debatten im Vergleich zum aktuellen Angebot breiteren Raum gibt.

Die erste hörbare Veränderung ist die Sendung "Der Morgen" von 6.00 Uhr bis 10.00 Uhr mit neuen Moderatorinnen und Moderatoren, größerem Wortanteil und einer neuen Musikfarbe.

Zöllner: Vielfältige Kulturlandschaft zum Ausdruck bringen

rbb-Programmdirektorin Martina Zöllner sagte dazu: "Zusammen bilden Berlin und Brandenburg eine der vielfältigsten Kulturlandschaften, die wir in Deutschland haben. Diesen Reichtum soll die Kulturwelle des rbb zum Ausdruck bringen. Wir wollen die Kultur in allen ihren Erscheinungsformen journalistisch aufbereiten und, im Sinne eines Feuilletons für Berlin und Brandenburg, eine relevante Stimme im Diskurs sein. radio3 steht für kulturelle Kompetenz und ein Mehr an qualitativem Wort. Damit hoffen wir, in Zukunft wieder mehr Menschen für das Programm zu begeistern. Der Name 'radio3' ist historische Referenz und Neuanfang gleichermaßen."

Neue Morgensendung auf radio3

Die Morgensendung von 6.00 bis 10.00 Uhr moderieren ab 2. April Jörg Thadeusz, Anja Herzog, Katja Weber und Frank Meyer im Wechsel. Sie stellen aktuelle Kulturereignisse und -debatten in den Mittelpunkt und blicken mit Studiogästen aus Wissenschaft, Bildung, Kultur, Politik und Gesellschaft auf die Themen des Tages. Rezensenten und Reporter berichten über neue Inszenierungen, Events, Konzerte, Ausstellungen und interessante Projekte aus Berlin und Brandenburg.

Dorothee Hackenberg, Programmchefin radio3 (rbbKultur) und radioeins, sagt zum Re-Launch: "Mit 'radio3' setzen wir bewusst auf Inhalt, Komplexität und Qualität in Wort und Musik. Klare Akzentuierung ist wichtiger als 'Durchhörbarkeit'. In unserer neuen Morgensendung wird es weiterhin Rezensionen, Kritiken und Berichte über unsere Kulturregion geben, zugleich planen wir deutlich mehr vertiefende Gespräche über kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen.

Klassik spielt bei radio3 weiter eine Hauptrolle, fachkundig ausgesucht und moderiert, künftig in klar definierten Sendestrecken. Unverzichtbar im Programm bleiben Features, Lesungen, Hörspiele, Podcasts und vor allem viele Konzertereignisse – regional und überregional, und gerne auch live."

Klassik ist Markenkern bei radio3

radio3 strukturiert das Programm auch musikalisch klarer als bisher: Klassik wird überall vorkommen, jedoch in bestimmten Programmstrecken Schwerpunkte haben. In Primetime und Drivetime unterstreicht anspruchsvolle, hochwertige Musik verschiedener Genres von Jazz über Soul bis hin zu Singer-Songwritern die Aktualität, die die erweiterten Wortstrecken vorlegen.

Klassische Musik ist weiterhin der Markenkern von radio3. In den aktuellen Strecken am Morgen und am Nachmittag steht sie als journalistisches Thema im Fokus, von 10.00 bis 16.00 Uhr und ab 19.00 Uhr spielt sie die uneingeschränkte musikalische Hauptrolle. Fester Bestandteil des Programmschemas bleiben die Sendungen "Klassik bis Zwei" (10.00 bis 14.00 Uhr), die Spezialsendungen "Meine Musik" (14.00 bis 16.00 Uhr) sowie die Konzertübertragungen am Abend. Weitergeführt werden u.a. auch die bewährten Musiksendungen "Blindverkostung" mit Christian Detig und Gästen sowie "Schrammek und Käther" – in Zukunft auch mit Publikum. Am 8. Mai 2024 gibt es erstmals eine "Blindverkostung" mit Publikum im Studio 14.

Neuausrichtung geht weiter bei radio3

Mit dem Wechsel zum neuen Namen "radio3" gibt sich das Kulturprogramm ein neues Logo. Im Laufe der kommenden Monate setzt die Redaktion die Weiterentwicklung einzelner Formate und Sendestrecken fort und wird dazu auch den Austausch mit dem Publikum suchen.

Sendung: rbb Kulturradio, 14.02.2024, 16:45 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Finde die Umbennenung auch schade, aber wenn dies nunmal der Lauf der Dinge ist
    Sei's drum

  2. 36.

    Ich schließe mich dem wehmütigen Erinnern an und denke an Jolyon Brettingham Smith.

    Außerdem habe ich einen Hörerbeteiligungsvorschlag: Statt Hörspiele und anderes zweimal pro Woche zu senden, könnte "das Radio" sein Archiv öffnen. N- und WDR taten das einstmals.

    Ihnen wünsche ich alles Gute und keinen Tull(i)us Aufidius in der Nähe.

  3. 35.

    Kultur darf nix kosten, da spart man eben am Namen.

  4. 34.

    Der Name rbbKultur sollte eigentlich einen Anspruch auf Qualität bedeuten. Gewollt sind Radiosendungen des rbbKultur, die Hörerinnen und Hörer fesseln und ganze Aufmerksamkeit erregen!
    Unbrauchbar wäre ein radio3 als Hintergrundrauschen mit 2 min Musikhits und aufdringlichem Gerede und Alltagsgeqatsche... dann folgt nur noch das Ausschalten! Die Radio-Hörerschaft, egal wie viele, stellt Qualitätsansprüche; rbb Verantwortliche sollten Änderungsversuche unterlassen, die Hörerschaft umzuerziehen.

  5. 33.

    Lieber Thomas, Sie haben recht, auch ich beobachte den kulturellen Niedergang. Nzr noh mittelmässig,

  6. 32.

    Bin mit Ihnen auch vollkommen d'accord. Denke mit Wehmut an "Klassik zum Frühstück" zB mit dem 1994 verstorbenen Flötisten Karl-Bernhard Sebon zurück. Das war ein großer Spaß, aber für den Sender vermutlich zu unkonventionell auf Dauer. 1982 oder 83 habe ich einen Besuch im Studio gewonnen, damals noch sehr spartanisch, doch sehr spannend und unvergesslich. Bisher gab es für mich keine Alternative zum Kulturradio, das wird sich jetzt wohl ändern...

  7. 31.

    "Ihre Ohren werden Augen machen" - Diesen Slogan fand und finde ich richtig doof...

  8. 30.

    Schämt man sich für dieses Programm? Wird deshalb das "rbb" weggelassen?
    Oder arbeitet man endlich an der Fusionierung der gesamten Kzlturwellen der ARD.
    Das wäre ein ordentliches Sparpotenzial !

  9. 29.

    Es ist wie mit der Einheitswippe, hier wollen sich die "Macher" ins Gespräch bringen und ihre Vorstellungen verwirklicht sehen. Es ist wie mit dem deutschen Bildungssystem. Wenn Jeder seine eigenen Vorstellungen verwirklichen will,kommt nichts Gescheutes hinten raus. Weniger Sendeanstalten und die Musikrichtungen konzentrieren, da kann sich jeder Hörer seinen Wunschsender wählen und speichern. Unabhängig vom Bundesland. Damit sinken auch die vieldiskutierten Gebühren für die Zahler. Und für die Gläubigen sollte man einen Extrasender einrichten. Es gibt inzwischen in D. genügend Glaubensrichtungen zu bedienen. doch wie meistens bleibt der Hörer außen vor.


  10. 28.

    Klassik im weiten Sinne gilt offenbar den Verantwortlichen beim rbb als zu elitär und nicht "bunt" genug. Man glaubt dort anscheinend, daß unbedingt (ich sage mal) oft recht primitive und sich an einen Massengeschmack anbiedernde (Film-?)Musik und dergleichen gespielt werden sollte.
    Das paßt perfekt zum Niedergang der kulturellen Bildung in Deutschland. Der Musikunterricht ist ja von Kürzungen oder Streichungen immer zuerst betroffen.
    Warum nimmt sich der rbb nicht BBC3 zum Vorbild?
    Das ist ein phantastischer Klassik-Sender!

  11. 27.

    Ich glaube nicht, dass die Hörerzahl bedeutend sinken wird, denn sie ist ja ohnehin klein. rbb Kultur ist vergleichsweise teuer und gemessen an der Anzahl der Hörer erfolglos. Und natürlich gibt es Spardruck. Zentralnachrichten, ARD-Übernahmen, weniger Eigenproduktionen - das wird überall kommen und ist erklärtes Ziel der ARD-Reformen.

    Was den Namen betrifft, wäre rbb3 deutlich intelligenter als Radio3. Es gibt weltweit sehr viele Radio3. Ein Webradio und Siri / Alexa werden Radio3 kaum finden.

  12. 26.

    Hm. Mal hören. Klingt, wie Deutschlandfunk, nur regionaler.

  13. 25.

    Erst dachte ich es sei ein verfrühter April-Scherz. Kommt mit radio3 jetzt der pure musikalische Mainstream statt Klassik? War ohnehin schon etwas geändert worden. Konnte ich noch mit leben. Aber musikalische Neufärbung klingt in meinen Ohren nicht so wirklich gut. Hoffe, meine Lieblingsmoderator:innen - allen voran Peter Claus -- bleiben erhalten. Hätte eine Talk-Sendung mit Herrn Thadeusz am Abend nicht auch als Neuausrichtung gereicht? Schade!

  14. 24.

    Nicht schön!! "Radio3" finde ich absolut nichtssagend. Wenn auch noch die Wortbeiträge erhöht werden, die Musikstile gemischt werden (noch mehr Jazz, Soul,...) und viele tolle Moderatorinnen und Moderatoren verschwinden, dann wird dieser Sender noch seltener bei uns eingeschaltet werden. Wenn es ein zweiter DLF Kultur wird, dann bleibt wohl im Berlin- Brandenburger Raum für ein entspanntes Radiohören nur noch (wie jetzt schon manchmal) das Internetradio, mit Radio Swiss Classik, MDR-Klassik, NDR/BR-Kultur oder vergleichbaren Sendern. Leider sind wir im Auto immer noch auf UKW angewiesen, und da bleiben dann lediglich Klassik-Radio oder halt MP3-Konserven. Ich gehe davon aus, dass die Hörerzahl mit dieser "Reform" drastisch sinken wird. Wer hat sich das nur ausgedacht. Vielleicht soll der Sender ja auch aus Kostengründen eingeschläfert werden.

  15. 23.

    As a BBC Radio 3 lover, I already have rbb Kultur saved on my car radio as "3". How very useful!

  16. 22.

    Seit der letzten "Neuausrichtung" gibt es morgens und am Vorabend viel weniger Musik, und noch viel weniger klassische...
    Darum höre ich seitdem zu diesen Zeiten lieber gleich Deutschlandradio Kultur oder/und Inforadio vom rbb. Da erwartet und bekommt der kulturell und politisch interessierte Hörer das, "was drauf steht".

    Aus Brandenburg wird im kulturradio immernoch zu selten berichtet. Chormusik kommt gar nicht mehr vor. Die Alternativen dafür heißen: BR KLASSIK und NDR Kultur.
    Schade für den rbb und für mich.

  17. 21.

    „Ihre Ohren werden Augen machen“ wird bei rbb Kultur auf meinem Radio-Display die meiste Zeit angezeigt, als ob es keine Inhalte der Sendungen gäbe. Schade, dass jetzt auch der Sendername inhaltslos wird. Ich empfehle (noch) Deutschlandradio Kultur, besonders St. Karkowski.

  18. 20.

    rbbKultur: Der Gegenwind, der hier in den Kommentaren geäußert wird, sollte Ihnen zu denken geben.

  19. 19.

    Ich habe in 30 Jahren Berliner Kulturradio diverse Umbenennungen und Umstrukturierungen erlebt und versucht, mich daran zu gewöhnen, was mir in der letzten Zeit immer weniger gut gelungen ist. Zum Glück gibt es den Deutschlandfunk und im schlimmsten Fall Youtube ...
    Als kulturlos habe ich das Verschwinden einiger wunderbarer Moderatoren empfunden. Es gab keine Würdigung, sie waren einfach weg, als ob das Radio nicht durch ihre Stimmen gelebt hätte, leben würde.
    Ich hoffe, dass dem neuen Konstrukt Peter Claus und Shelly Kupferberg erhalten bleiben oder wir zumindest erfahren, wo sie weiterhin zu hören sind.

  20. 18.

    Es geht um die neue Morgensendung! Die Genannten melden sich dann sicher in den Sendungen nach 10 Uhr.

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