Bundesweite Studie - Berliner Kinder essen am seltensten Fleisch - Brandenburger deutlich öfter
Im bundesweiten Vergleich ist eine fleischreduzierte Ernährung besonders in Berlin angesagt - dort verzichten 47 Prozent aller Kinder auf Fleisch. In Brandenburg dagegen sind es nur 26 Prozent.
Berliner Kinder essen bundesweit am seltensten Fleisch. Das geht aus einer repräsentativen AOK-Familienstudie [aok.de] hervor, die am Mittwoch vorgestellt wurde.
Demnach essen 47 Prozent des Nachwuchses in der Hauptstadt nach Angaben der Eltern selten oder gar kein Fleisch - ernähren sich flexitarisch, vegetarisch oder vegan. Im bundesweiten Durchschnitt sind es 33 Prozent der Kinder.
An zweiter Stelle hinter Berlin liegt Baden-Württemberg, hier essen 42 Prozent der Kinder selten oder gar kein Fleisch. Dahinter folgen Bremen mit 41 und Hamburg mit 39 Prozent.
Am wenigsten verzichten die Kinder in den ostdeutschen Bundesländern auf Fleisch: In Brandenburg tun dies 26, in Thüringen 25, in Sachsen sowie Sachsen-Anhalt jeweils 24 und in Mecklenburg-Vorpommern nur 21 Prozent.
Vegane Ernährung spielt nur kleine Rolle
Auch bei der komplett fleischlosen Kinderernährung führt Berlin. So gaben 18 Prozent der Mütter und Väter in der Hauptstadt an, sie würden ihre Kinder vegetarisch ernähren. In Brandenburg beträgt der Anteil sieben Prozent, bundesweit zehn Prozent.
Vegane Ernährung ist bei Berliner Eltern ebenfalls weiter verbreitet als im Bundesdurchschnitt, trotzdem spielt sie nur eine kleine Rolle: Drei Prozent des Nachwuchses in der Hauptstadt werden vegan ernährt, bundesweit ist es ein Prozent. In Brandenburg gibt die AOK den Anteil mit null Prozent an.
Für die Studie hat das Iges-Institut im Auftrag der AOK bundesweit 8.500 repräsentativ ausgewählte Eltern von vier- bis 14-jährigen Kindern befragt.
1.000 Gramm Fleisch pro Person und Woche
Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist der durchschnittliche Fleischkonsum in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren um rund 13 Prozent gesunken. Dennoch verzehrte jede und jeder Deutsche im vergangenen Jahr im Schnitt immer noch rund 1.000 Gramm Fleisch pro Woche.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt jedoch, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst zu essen. Damit nehmen die Deutschen also im Schnitt doppelt so viel Fleisch zu sich, wie es gesund wäre.
Sendung: rbb24 Abendschau, 31.05.2023, 19:30 Uhr
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