Brandenburg - Nonnemacher: Ärztemangel lässt sich nicht per Knopfdruck beseitigen

Di 02.05.23 | 09:12 Uhr
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Ursula Nonnemacher (Bündnis90/Die Grünen), Brandenburgs Sozialministerin , besucht am 20.01.2023 die Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe gGmbH und steht dabei vor einem Modell einer Wirbelsäule. (Quelle: dpa-Bildfunk/Jörg Carstensen)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 02.05.2023 | Phillipp Manske | Bild: dpa-Bildfunk/Jörg Carstensen

In Brandenburg gehen in den nächsten Jahren viele Ärzte in den Ruhestand und es fehlt Nachwuchs. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemancher (Grüne) will auf medizinische Versorgungszentren setzen - doch die Probleme seien vielfältig.

Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sieht keine schnelle Lösung für den Ärztemangel im Land. "Das ist ein mühsames Geschäft, und da muss man an ganz vielen Stellschrauben drehen", sagte sie am Dienstagmorgen rbb24 Inforadio. "Ich bekomme oft die Ansage "Schicken Sie uns doch mal einen Augenarzt nach dort und dort, Sie sind doch Gesundheitsministerin". So einfach ist das leider nicht." Die Landesregierung habe darauf, wo Ärzte arbeiten möchten, nur geringen Einfluss.

Nonnemacher: Schwierige demografische Situation im medizinischen Bereich

"Es geht darum, dass wir das Land insgesamt attraktiver machen, dass wir Studienplatzangebote machen, auch Stipendien sind ein Weg", sagte Nonnemacher. Mehr Medizinische Versorgungszentren (MVZ) seien ebenfalls sinnvoll. "Das wollen wir bundesrechtlich erleichtern", sagte die Gesundheitsministerin. "Aber wir haben eine schwierige Situation einfach durch die demografische Entwicklung sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich."

Landärztestipendien in Brandenburg sollen auslaufen

Die Kritik, Brandenburg spare an der falschen Stelle, wenn es die Landärztestipendien zurückfahre, teilt Nonnemacher nicht. Davon gibt es ab diesem Jahr landesweit nur noch 18. "Wir bezahlen für einen Studierenden maximal 75 Monate 1.000 Euro im Monat. Das sind 75.000 Euro für einen Studierenden, damit der nach der Facharztausbildung fünf Jahre in Brandenburg bleibt", sagte Nonnemacher. "Das ist eine ganze Menge Geld. Und wir können das einfach im Haushalt nicht mehr darstellen."

Medizinstudium in Cottbus soll vorankommen

Außerdem habe sich die Situation in Brandenburg auch verändert. "Die Medizinische Hochschule Brandenburg entlässt seit 2021 die ersten Medizinerjahrgänge, also wir bilden auch Ärzte aus an einer privaten Hochschule", sagte die Gesundheitsministerin. Die Absolventen blieben zu zwei Dritteln im Land. "Und wir setzen viel Energie darein, in Cottbus eine staatliche Universität an den Start zu bringen." Dort soll ebenfalls ein Medizinstudium möglich sein.

Programmtipp: rbb-Talk "Wir müssen reden"

Sendung: rbb|24 Inforadio, 02. Mai 2023, 8:35 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Was hat die Grüne Ministerin unternommen um das zu ändern nichts .Diese Ministerin ist völlig fehl am Platz unqualifiziert im Amt bekommt nichts auf die Reihe aber was will man von der Grünen Partei schon erwarten.

  2. 13.

    "Wer was tut, könnte etwas falsch machen, also tut man lieber jahrelang nichts " Sie meinen sog. 'Beamtenmikado'? Wer sich zuerst bewegt hat verloren.

  3. 12.

    Darauf hat man aber bei den Ärzten und Lehrern die ganze Zeit gewartet. Vielleicht hat man auch Hoffnungen auf die Zuwanderer gesetzt. Getan wurde jedoch nicht viel. Das ist typisch für die Politik der letzten Jahrzehnte. Wer was tut, könnte etwas falsch machen, also tut man lieber jahrelang nichts und wartet, dass es vielleicht doch per Knopfdruck klappt. Frau Nonnemacher hat genauso versagt, wie Frau Ernst. Der Zug ist abgefahren und nun wird man vertröstet, weil das einfach nicht so einfach geht. Vor allem, wenn man nichts tut und viel redet. Ich hoffe, dass die nächste Landtagswahl einen deutlichen Warnschuss abgeben wird und die neue Regierung den Schuss dann hört.

  4. 11.

    Wo die Reise der Grünen hingeht, ist heute bei ntv zu lesen. Trauriger Tiefpunkt. Dort liegen die Grünen gleichauf mit der AFD.

  5. 10.
    Antwort auf [Bürger] vom 02.05.2023 um 13:24

    Der "Modellversuch" Schulkrankenschwester wurde positiv bewertet (auch wenn es das in der DDR schon gab - die Versorgungszentren [Polikliniken] übrigens auch...). Das Schulkrankenschwestermodell scheiterte damals am Geld... Der Nutzen (soziale Kontakte, medizinisches Frühwarnsystem gerade für Schüler ohne regelmäßige Vorsorguntersuchungen ).
    Beschämend, Frau Nonnemacher!!
    Am Wochenende war wieder zu hören, was die Brandenburger Grünen wirklich interessiert: "Prima"Klima " u. Asyl!

  6. 9.

    Im Artikel steht was von 18 in diesem Jahr das ind dann 1,3 mio auf 6 Jahre verteilt, also ca 200. 000 pro Jahr.
    Wenn jemand eine laufende Arztpraxis 5 Jahre hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß das er bleibt.

  7. 8.

    Björn, ich glaube, Sie sind falsch abgebogen. Die genannte Summe gilt für einen Studierenden, leider ist im Artikel nicht die Gesamtzahl derer genannt, die sich nach dem Studium aufs Land verpflichten, da könnte ein erhebliches Sümmchen zusammenkommen.

  8. 7.

    "Das sind 75.000 Euro für einen Studierenden, damit der nach der Facharztausbildung fünf Jahre in Brandenburg bleibt", sagte Nonnemacher. "Das ist eine ganze Menge Geld. Und wir können das einfach im Haushalt nicht mehr darstellen." Also anders ausgedrückt, Brandenburg ist pleite, wenn man sich selbst so einen eher kleinen Posten nicht mehr im Budget leisten kann, der dazu noch eine investive und nicht nur konsumptive AUsgabe wäre.

  9. 6.

    18x 75.000 € verteilt über mehr als 6 Jahre sind ein Problem, aber die 20 Millionen für die Ausweitung der Flüchtlingsunterkünfte wurden sofort bereitgestellt.
    Es wird immer deutlicher, wo die Prioritäten liegen.

  10. 5.

    Zusammenfassung: Brandenburg ist nicht attraktiv für den Arztberuf. Das Geld der Privatversicherten und die Zusatzleistungen fehlen für einen gewinnbringenden Betrieb.

    Ärzte zweiter Klasse auszubilden und in die Heide zu schicken? Wird nicht funktionieren!
    Da helfen nur die althergebrachten Polikliniken und die Liquidierung der KV.

  11. 4.

    Es fehlt nicht nur an Ärzten und Pflegekräften sondern auch an Handwerker, Lehrer, Erzieher usw usw! Unsere gesamte Infrastruktur ist für so vlele Menschen nicht ausgelegt! Und da die Anzahl der Menschen immer weiter ansteigt werden sich die Probleme immer weiter vergrößern. Politiker mit Weitblick haben schon vor Jahren darauf hingewiesen!

  12. 3.

    Grüne „Weitsicht“ - das ist alles lange bekannt und man tat nichts. Wie lange ist die schon im Amt? Leere Worte

  13. 2.

    Frau Nonnemacher: Mit Ihren Ergebnissen KÖNNTE Brandenburg Vorreiter sein. Jetzt muss aber mal der Bund ran. Damit Sie dann nur noch nachsteuern müssen...

  14. 1.

    Liebe Frau Nonnemacher, man plant nicht per Knopfdruck! Was soll der Satz?
    Was Sie per Knopfdruck machen können: Die Arbeitsbedingungen verbessern, incl. Bürokratieabbau. Den Bürokratieabbau, der die Rechtfertigungsdokumentation für jede Handlung verhindert, z.B. Am Patienten gibt es nur noch 50% der Arbeitszeit.

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