Kürzungen im Haushalt 2025 - Semesterbeitrag in Berlin steigt voraussichtlich um 22 Euro
Der Berliner Senat hat Einsparungen angekündigt - und setzt auch bei den Hochschulen an. Für Studierende steigt voraussichtlich der Sozialbeitrag. Weitere Kürzungen bei Uni-Personal und Studiengängen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Studierende in Berlin müssen voraussichtlich bald 22 Euro mehr für ihren Semesterbeitrag zahlen. Das sagte die Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra der Deutschen Presse-Agentur.
Konkret geht es um den Beitrag für das Studierendenwerk, den sogenannten Sozialbeitrag. "Es ist davon auszugehen, dass der Verwaltungsrat für 2025 den Sozialbeitrag pro Semester von derzeit 63 Euro auf etwa 85 Euro anheben wird", sagte die SPD-Politikerin. Sie betonte zugleich: "Damit würde Berlin noch knapp unter dem Bundesdurchschnitt liegen."
Hintergrund sind Kürzungen im Haushalt 2025. Final beschlossen wird der Nachtragshaushalt am Donnerstag im Abgeordnetenhaus.
Deutliche Einschnitte für Unis befürchtet
Die Sparpläne sehen unter anderem vor, dass die Zuschüsse an das Studierendenwerk um rund 6,5 Millionen Euro gekürzt werden. Die Details müssten noch im Verwaltungsrat des Studierendenwerks besprochen werden, sagte die Senatorin. In Berlin studieren nach Angaben des Studierendenwerks rund 170.000 Menschen.
Insgesamt muss die Wissenschaftsverwaltung kommendes Jahr 250 Millionen Euro einsparen. "Natürlich ist das schmerzhaft", sagte Czyborra. Die Universitäten hätten aber hohe Rücklagen, mit denen ein nennenswerter Teil der Lücken gestopft werden könne, so die Senatorin.
Allerdings: "Wenn diese Kürzungen über die nächsten Jahre in entscheidender Höhe aufrechterhalten werden, dann kann das auch Abbau von Personal und Studiengängen bedeuten." Auch Studienplätze könnten unter Umständen abgebaut werden. Die Forschungsstärke Berlins solle darunter aber auf keinen Fall leiden. "Die Stärke Berlins ist die Vielfalt an kleinen Fächern, auch in Geistes- und Kulturwissenschaften."
Auch Fächer, die eine Exzellenzförderung erhielten oder einen besonderen Bedarf an Fachkräften bedienten, müssten besonders geschützt werden. Abstriche machen müsste man laut Czyborra gegebenenfalls bei Fachbereichen, die wenig nachgefragt seien.
Die Berliner Hochschulen planen am Donnerstag gemeinsam mit weiteren Vertretern aus der Wissenschaft und aus Gewerkschaften einen Protest gegen die Sparpläne des Senats.
Sendung: Fritz, 18.12.2024, 16:30 Uhr