Auslöser wohl Starkregen - Hunderte Fische im Landwehrkanal in Berlin verendet

So 18.06.23 | 17:06 Uhr
  23
Tote Fische treiben am 18.06.2023 im Berliner Landwehrkanal. (Quelle: rbb|24/Stefan Oberwalleney)
rbb|24/Stefan Oberwalleney
Video: rbb|24 | 18.06.2023 | Material: rbb|24 | Bild: rbb|24/Stefan Oberwalleney

Im Landwehrkanal in Berlin ist es am Sonntag zu einem größeren Fischsterben gekommen.

Hunderte tote Fische, vor allem Weißfische, treiben auf der Oberfläche der Bundeswasserstraße, die von Berlin-Kreuzberg bis nach Berlin-Charlottenburg führt.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel vermutet, dass die Tiere infolge des Starkregens vom Samstag verendet sein könnten. Bei sehr viel Niederschlag innerhalb kurzer Zeit seien die Berliner Rohrsystem überfordert, sagte Amtssprecher Björn Röske dem rbb. Dadurch fließe verunreinigtes Wasser von den Straßen über in den Kanal, in dem es dann zu einem Mangel an Sauerstoff kommen könne. Was letztlich zum Tod der Fische führe.

Problem seit Längerem bekannt, aber nur aufwendig zu beheben

Die Berliner Polizei hat das Fischsterben im Landwehrkanal dokumentiert und sowohl das Berliner Fischereiamt als auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg informiert. Das teilte eine Polizeisprecherin dem rbb mit.

Dass die Rohrsystem mit Starkregen-Ereignissen überfordert sind und zusätzliche unterirdische Rückhaltebecken fehlen, sei ein bekanntes Problem, sagte Röske dem rbb. Es werde seitens des Senats zwar bereits versucht dem entgegenzuwirken. Aber bis die notwendige Infrastruktur in Form von großen Rückhaltebecken und größeren Rohren ausgebaut sei, könne es noch dauern.

Die Schifffahrt jedenfalls sei von den toten Fischen nicht beeinträchtigt, so der Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes.

Tote Fische treiben am 18.06.2023 im Berliner Landwehrkanal. (Quelle: rbb|24/Stefan Oberwalleney)

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.06.2023, 16:30 Uhr

23 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 23.

    Starkregen ging schon immer in die Vorflut. Würde Ihre Theorie, müsste das Abwasser aus den Gullies nach oben schieben.

  2. 22.

    Heute früh war hier beim rbb24 zu lesen, dass möglicherweise das Fischsterben in der Oder wieder los geht. Wo ist diese Meldung geblieben??

  3. 21.
    Antwort auf [Günther ] vom 19.06.2023 um 08:40

    Das ist so nicht ganz richtig. Die Abwassersysteme der Stadt sind seit Jahrzehnten auf deutlich mehr Abwasser ausgerichtet, als sie heute noch aufnehmen müssen. Das liegt an diversen Wassereinsparungen, wie z.B. bei Waschmaschinen Kurz- oder Ökoprogramme, oder spezielle Hahnaufsätze. Die Rohre können also durchaus mehr aufnehmen, denn es wird für den Umfang der Abwasserleitungen heutzutage zu wenig Wasser verbraucht. Und da liegt der Hase im Pfeffer, bzw. der Mist im Rohr. Denn genau das passiert. Durch Sparspülgänge werden Abwässer schlechter weiter gespült und machen die Rohre voll oder dicht, weil die Schweb- und Verdickungsstoffe schlichtweg liegen bleiben. Kommt es nun zu Starkregen, werden genau diese angesammelten Stoffe konzentriert gespült und sind somit deutlich schädlicher.

  4. 20.

    Es gibt aber auch immer diese Wassernotsblässe , wir zB am Umspannwerk am Paul-Lincke-Ufer Ich habe mal ein Video davon gemacht

  5. 19.

    wasserportal.berlin.de/messwerte.php?spkz=151&sname=MPS%20Caprivibr%FCcke&styp=qm

  6. 18.
    Antwort auf [Günther ] vom 19.06.2023 um 08:40

    Dass bei Starkregen Schmutzwasser in Kanäle und Flüsse geleistet werden muss, ist nichts neues und hat nur wenig mit Neubauten zu tun. Die Mischentwässerung gerade bei alten Kanalisationen wie hier in Berlin lässt sich nicht so einfach ändern. Maßnahmen sind auch laut diesem Artikel längst eingeleitet, jedoch auch nicht von heute auf morgen fertig.

  7. 17.

    Sowas kann nur einer denken was sie schreiben, der nicht weiß das hier in Berlin sogar mal alles sumpf gebiet war, und daher in Berlin schon immer zu viel Wasser war.

  8. 16.

    Auch der Teltowkanal ist voll mit toten Fischen !

  9. 15.

    Hätten wir schon alle Wärmepumpen in unseren Häusern--wäre das nicht passiert.
    Wir hätten Durchschnitts-Temperaturen--und Durchschnitts-Regenmengen--genau so viel Ab-Wasser, wie unsere Rohrsysteme fassen könnten.

    Ohne Klimawandel könnte sich ganz Afrika selbst mit Lebensmitteln versorgen, alle hätten dann auch dort Durchschnitts-Regenmengen und dann auch Trinkwasser genug.

    Ich hoffe, die Hysterie der Straßenkleber macht uns nicht blind, zu erkennen, dass jeder vor Ort, jedes Land auf der ganzen Welt, selbst verantwortlich ist.Überall gibt es unterschiedliche Probleme--Was, wenn Deutschlands Wärmepumpen nicht die Lösung für alle auf der Welt sein werden?

    Wir rechnen auch mit Unwettern. Unsere Regentonnen sind leer. Hätte jeder in seinem Garten solche Regenauffangbehälter könnte das Rohrsystem zumindest teilweise entlastet werden.So läuft das ganze Wasser von unseren Dächern komplett in die Rohre und später müssen wir mit Leitungs-Wasser wieder unsere dürren Pflanzen gießen.

  10. 14.

    Abwasser heißt, dass was aus ihren Öffnungen ins Klosett gelangt, in Verbindung dessen was Leute da sonst noch entsorgen.
    Abwässer bedeutet aber auch Antibiotika und andere industrielle Rückstände.
    Dieser Kocktail ist so toxisch für die meisten makroskopischen Lebewesen, da benötigen wir keine weiteren eingespülten oberirdischen Substanzen mehr.
    Aber man muss trotzdem sicherstellen, dass die naheliegende Behauptung stimmt.

  11. 13.

    Es gibt öffentlich verfügbare Meßwerte dazu, könnte schon stimmen. Leider kam der Link dazu hier nicht durch, einfach mal selber suchen.

  12. 12.

    Kleiner Einblick um Ihre Sorgen mit Fakten auszuräumen. Was auch immer der Vergleich mit Radwegen soll.
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/08/berlin-mitte-bau-ueberlaufbecken-starkregen.html
    Ich vermute mit wenig Mühe finden Sie weitere Beispiele der BWB und evtl. auch noch private Objekte.

  13. 11.

    Dass der Tod der Fische durch das vom Starkregen überlastete Rohrsystem evoziert wurde, ist doch nur eine vorläufige Vermutung!
    Das steht auch so im Text!
    Bin ich der einzige Kommentator, der lesen kann?
    Und unter uns Pastorentöchtern: wenn die Vermutung stimmte, müssten dann nicht nach jedem großen Starkregen tote Fische im Landwehrkanal treiben?
    Warten wir die Analysen ab.
    Im Augenblick kann man nur spekulieren...

  14. 10.

    Ist doch kein Wunder,Millionen von Zigarettenkippen liegen überall Rum.Bei Regen gelangen sie in die Gullis und dann in die Kanäle und in die Spree.Es sollen ja auch etliche E Bikes in den Gewässern Ligen,mit Batterien.Vieleicht ja auch ein Grund.

  15. 9.

    Ich erkenne es, darum geht es aber nicht, es geht um andere Zeitgenossen.

  16. 8.

    Ich hoffe sie erkennen den Unterschied zwischen dem spontanen Überlauf von Schwarzwasser und der dauerhaften Salzlakeverklappung in Polen.
    Während sich die Fauna im Landwehrkanal nach hinreichender Verdünnung und Abfluss der Jauche erholt, wird das gesamte Oderbiotop bei den kommenden Prymnesine-Ereignissen kippen und langfristig vernichtet.
    Aber richtig, dass die Abwässer notfalls ungeklärt in die Flüsse überlaufen können und auch überlaufen, ist für sich schon eine riesengroße ökologische Sauerei.

  17. 7.

    Die Theorie zur spontanen Sterbeursache, auch wenn plausibel erklärt, sollte man auf jeden Fall verifizieren.

  18. 6.

    Fischsterben in der Oder - ein Aufschrei!

    Fischsterben im Landwehrkanal - »Problem seit Längerem bekannt, aber nur aufwendig zu beheben«

    Was stimmt hier nicht?

  19. 5.

    Eine ähnliche Brühe fließt auch in die Spree. Vielleicht sollte man das von Aktivisten geforderte Spreebad nur von Oktober bis März öffnen, wenn das Gewitterrisiko vergleichsweise gering und das Wasser deshalb die meiste Zeit Badequalität hat.

  20. 4.

    Im Beitrag #1 wird nur deutlich gemacht, dass dieses Problem seit Jahren bekannt ist, und anstatt in Rückhaltebecken, Bildung etc. zu Investieren wurde in Fahrradwege investiert, nur um bestimmten Knlientel einen Gefallen zu tun. Tja, nach dem Motto "nach der Wahl ist vor der Wahl".
    Ein Glück für die Polen, dass es nicht die Oder betraf.

  21. 3.

    Was für ein Kommentar!
    Wenigstens mal so richtig vom Leder gelassen, was?!

    Nach 8 Wochen Dürre spült der erste Starkregen den gesamten Dreck der besagten 8 Wochen in die Kanäle.
    Da gilt insgesamt absolutes Badeverbot innert den ersten 2, 3 Tagen in den Gewässern um Berlin.

    Da können sie mal sehen, was sich alles für Dreck in den Straßen angesammelt hat.
    Da sind vor allem Bremsabrieb, Reifenabrieb und Rußpartikel dabei. Es dürften jede Menge Pollen im Wasser gewesen sein. Bekannter Maßen nicht sonderlich giftig.

    Solange technischer Abrieb auf den Straßen liegen bleibt, sind die Flüsse und Seen nach Starkregenereignissen (gerade nach Dürren) gefährliche Areale.
    Es fuhren in den letzten Tagen vor den Schauern vermehrt Straßenreinigungsfahrzeuge. Das Allergröbste wurde also schon beseitigt.

  22. 2.

    "Dadurch fließe verunreinigtes Wasser von den Straßen über in den Kanal, in dem es dann zu einem Mangel an Sauerstoff kommen könne." Meßwerte? Warum nur vermuten, Sauerstoffgehalt im Wasser läßt sich innerhalb weniger Minuten bestimmen.

  23. 1.

    Nach
    6 Jahren Umweltschutz - Fahrradwegebau fehlen Rohrsystem und Rückhaltebecken, Schulen, Lehrer, Studienplätze ?

Nächster Artikel