Löwin soll frei herumlaufen - Mehr als 200 Einsatzkräfte suchen Raubkatze rund um Kleinmachnow

Fr 21.07.23 | 12:12 Uhr
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Polizisten laufen am 21.07.2023 im Bereich der südlichen Landesgrenze von Berlin. (Quelle: Fabian Sommer)
Audio: rbb24 Inforadio | 21.07.2023 | Silke Mehring | Bild: dpa/Fabian Sommer

Die Suche nach einer vermeintlichen Löwin in der Region südlich von Berlin ist am Freitag fortgesetzt worden. Unter anderem wurde dabei nach Polizeiangaben auch ein Campingplatz im Raum Kleinmachnow durchsucht. Tierspuren-Sucher sollen den Wald durchforsten.

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Im waldigen Grenzgebiet zwischen Berlin und Brandenburg suchen Polizei und Wildtierexperten unter Federführung der Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) weiter mit Hochdruck nach einer freilaufenden Raubkatze.

Wie die Polizei in Brandenburg am Freitag mitteilte, sind mehr als 100 Einsatzkräfte in der Gegend um Kleinmachnow und Teltow (Potsdam-Mittelmark) direkt an der südwestlichen Stadtgrenze Berlins im Einsatz. Die Berliner Polizei sagte dem rbb, dass sie mit 120 Kräften im Einsatz sei. Die Beamten seien teils mit Maschinenpistolen und Schutzschildern im Wald unterwegs.

Unter anderem wurde nach Polizeiangaben ein Campingplatz im Raum Kleinmachnow durchsucht. Experten werten demnach auch Hinweise aus der Bevölkerung aus.

Offen ist weiter, ob es sich bei dem gesuchten Tier um eine Löwin, eine andere Raubkatze oder überhaupt ein Raubtier handelt. Die Behörden gehen aber nach wie vor davon aus, dass es sich um eine Löwin handelt.

Wie genau die Suche weitergehen soll, ist bislang nicht bekannt. Nach Angaben einer Sprecherin der Polizeidirektion West in Brandenburg war am Vormittag zunächst die aktuelle Lage besprochen worden. Nach Angaben des Bürgermeisters von Kleinmachnow, Michael Grubert, sollen im Laufe des Tages auch professionelle Tierspuren-Sucher zum Einsatz kommen. Überdies kündigte eine Stadtsprecherin an, dass es am Freitagmittag um 13 Uhr erneut eine Pressekonferenz vor der Gemeindeverwaltung geben werde.

Schon am Donnerstag soll ein Tierhaar sichergestellt worden sein. Es werde zurzeit im Labor analysiert, hieß es.

Bei der Suche nach einer freilaufenden Raubkatze hatte es in der Nacht keine neuen Hinweise gegeben. Das teilten die Lagezentren der Polizeien mit. Ein vermeintliches Löwengebrüll aus der Nacht entpuppte sich laut Polizei als Scherz von Bürgern.

In der Nacht zu Donnerstag war die mutmaßliche Löwin in der 20.000 Einwohner zählenden Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) an der Grenze zu Berlin erstmals gesichtet worden. Ein nur wenige Sekunden langes Handyvideo eines Zeugen zeigt ein Tier dort zwischen Büschen und Bäumen umherschleichen. Das Video schätzen die Ermittlungsbehörden als echt ein. Auch Polizisten hatten den Angaben zufolge die Raubkatze "gesichert" gesehen, sagte eine Behördensprecherin.

Weitere mögliche Sichtungen gab es am Donnerstagnachmittag und Abend auf Berliner Stadtgebiet, nahe der südlichen Grenze zu Brandenburg.

Bei der Suche kommen auch Drohnen und Hubschrauber mit Wärmebildkameras zum Einsatz, auch ein gepanzertes Truppenfahrzeug vom Typ "Survivor". Auch das Veterinäramt mit Tierärzten und Jägern wurden eingeschaltet.

Fahrzeug der Berliner Polizei am 20.07.2023 während der Suche nach dem freilaufenden Raubtier (Quelle: rbb)

Behörden warnen noch immer mit amtlichen Gefahreninformationen rund um Kleinmachnow und im Bereich Landesgrenze Berlins zu Brandenburg vor einem "freilaufenden gefährlichen Wildtier". Die Bevölkerung sollte die Waldgebiete am südlichen Berliner Stadtrand weiterhin meiden, hieß es weiter.

Woher das Tier stammt, sei weiterhin unklar. "Weder Tierpark, Zoo noch Zirkusse vermissen ein entsprechendes Tier", sagte ein Polizeisprecher dem rbb am Donnerstag. Auch aus Tierschutzeinrichtungen sei nichts bekannt, dass ein gefährliches Wildtier fehle, hieß es. Auch habe man aktuell keine Hinweise darauf, dass Privatleute aus Kleinmachnow so ein Tier gehalten haben.

Grundsätzlich wäre es erlaubt, in Brandenburg einen Löwen zu halten - dieser müsste aber registriert sein. Das Landesamt für Umwelt teilte mit, im Tierbestandsverzeichnis seien 23 Löwen aus drei Zirkusunternehmen, zwei Zoos und einer privaten Haltung in Brandenburg erfasst. Der Polizei seien die Kontaktdaten übermittelt worden.

Screenshot der Katwarn-Meldung Freitagmorgen:

Screenschot der Warn-NINA App Zeigt eine Warnung vor einem freilaufenden gefährlichen Tier (Quelle: NINA Warn App)

Die große Raubtier-Suche rund um Kleinmachnow

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 21.07.2023, 19:30 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Das bezieht sich nur auf ds Handyvideo, sprich: dass da nichts manupuliert wurde. Außer recht großen, letztlich nicht trennscharf erkennbaren Tieren war darauf aber nichts Klares zu sehen. Der Rest ist Interpretation und die hat sich jetzt offenbar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geändert - um mal einen international unübersetzbaren Begriff zu benutzen.

  2. 26.

    Sorry, aber mir ist auch unangenehm aufgefallen, dass rbb24 hier null Eigenrecherche beigesteuert, dagegen schlankweg die Behauptung des Bürgermeisters, es handele sich um eine Löwin übernommen hat, v. a. in den Schlagzeilen. Eine Vermutung muss auch als Vermutung formuliert werden!

  3. 25.

    So jetzt will ich auch mal meine Meinung zu dem ganzen Thema abgeben. Also ich was ich jetzt gelesen habe soll ja die Löwin gar keine Löwin sein sondern eine Wildsau.
    Komisch dabei nur ist das eine Wildsau zu der Rasse Wildschwein gehört, ist also die weibliche Rasse vom Wildschwein. Also macht es überhaupt keinen Sinn das eine Wildsau ein anderes Wildschwein frisst. Weil Wildschweine fressen keine Wildschweine. Also warum sollte eine Wildsau ein anderes Wildschwein fressen, ja genau macht kein Sinn!
    Also muss die angebliche „Wildsau“ eine Löwin sein.
    Man sollte auch nicht immer alles glauben was in der BILD steht.
    Und da sich keiner gemeldet hatte vom Zoo oder Zirkus, ist meine Meinung das es sich hier um ein Privaten Besitzer handelt. Also bitte melden Sie sich und bringen das Spektakel zu Ende!

  4. 24.

    Ggf. wäre auch RBB24 gar nicht so sehr der Ansprechpartner für so eine Kritik, vielmehr wäre der Adressat die allgemein erwartete Rundum-Gefahrenausschluss-Versicherung ggü. Allem & Jedem, was es auch sei. Selbst eine 1 % ige Wahrscheinlichkeit, dass da eine Löwin durch berlin-brandenburgische Gefilde streicht, löst dementsprechend eine Gefahrenvorsorge aus, weil im Umkehrfall neben menschlichem Leid auch massive Schadenersatzforderungen ins Haus stünden.

    Es hat mithin eine Berechtigung und es kann auch in Richtung Absurdität ausarten: "Achtung Nebel gefährdet den Verkehr". Gefährden tun sich m. E. Menschen, die nicht mit gedrosselten 50 km/h Landstraßen befahren, sondern weiterhin mit 110 km/h. "Dass Nebel herrscht, hat mir keiner gesagt." ;-

  5. 23.

    Irgendwo in den Updates steht, dass es von der Polizei überprüft wurde und (wahrscheinlich anhand der Metadaten) für echt befunden wurde.

  6. 22.

    Ist das Video überhaupt echt - oder möglicherweise mit künstlicher Intelligenz bearbeitet worden? Mit KI kann man ganze Bilder neu erstellen lassen, täuschend echt.

  7. 21.

    Der gemeinsame Betriebsausflug der Brandenburger und Berliner Polizei inkl. Nachtwanderung beendet.
    Jetzt geht'S wohl zu Bier und Wildschweinbraten in die Fercher Wildschweinbäckerei. Prost und schönes Wochenende im Märkischen Sommer(loch)!

  8. 19.

    Vielen Dank für Ihr Feedback. Wir haben eine Informationspflicht und geben entsprechend die Informationen an die Bevölkerung wieder, die uns vorliegen. Wir haben daher, wie auch die Polizei, von einer Raubkatze, vermutlich einer Löwin gesprochen und wiedergegeben, wie es vor Ort aussah.

    Unsere Texte sind immer in rot/weiß gehalten. Da rot die Farbe des rbbs ist.

  9. 18.

    Könnte es sein, dass die Löwin inzwischen wieder in ihr Zuhause zurückgekehrt ist - freiwillig oder vom Besitzer eingefangen? Deshalb jetzt unauffindbar?

  10. 17.

    Ja, ebend, nicht alleine! Auf dem Video ist aber nur ein Tier zu sehen und das in einer ganz anderen Fellfarbe als Wildschweine. Die Tier kann man nicht verwechseln - jedenfalls nicht mit einem Wildschwein!
    Außerdem hat die Polizei das Video überprüft - Ort, Zeit und Spuren stimmten überein. Metadaten lügen nicht.

  11. 16.

    Vom Gebrüll männlicher Löwen aus Lautsprecherwagen ließe sich die Löwin bestimmt anlocken.

  12. 15.

    Ach manno!
    Ich lass mir den Löwen jetzt nicht madig machen.
    Ich will jetzt einen Löwen sehen!

  13. 14.

    Und dann sind's am Ende Ende doch nur zwei Wildschweine, unvorteilhaft gefilmt. Die Ente des Jahres :D

  14. 13.

    Bin immer noch der Meinung es war eine verwechselung mit einem Wildschwein.
    Es wurden ja auch keine überreste eines anderen Tieres gefunden.
    Wildschweine sind häufig nicht alleine unterwegs und laufen hintereinander her.

  15. 12.

    Können wir jetzt bitte endlich auf die Förster und Zoologen hören, die sagen, es war ein Wildschwein, und diesen verrückten Zirkus beenden! Bitte!

  16. 11.

    Im Netz kursieren schon witzige Cartoons und Kommentare, die sich darüber lustig machen, dass soviele Suchende, Experten, Drohnen, Fährenleser etc. bisher erfolglos waren. Ich selbst bin auch gespannt, wann und was am Ende dabei tatsächlich herauskommt. Die beiden Polizeibeamten, die das Tier ebenfalls angeblich gesichtet hatten, sollten belobigt werden. Sie haben offensichtlich weder Bildmaterial dokumentiert noch vorsichtig die weitere Verfolgung aufgenommen. Sonst hätte der Spuk vielleicht schon ein Ende. Mein Tipp: Es war alles nur ein Versehen. Die nächtlichen Beobachter haben sich geirrt.

  17. 10.

    Lieber rbb,

    bitte etwas weniger Alarmismus in den Meldungen, dafür mehr redaktionelle Sorgfalt. Ja, wahrscheinlich treibt sich eine Löwin in der Gegend rum. Es ist gut, darüber zu berichten und die Bevölkerung zu informieren. Aber die ganzen Fett-und Rotdrucke im Artikel plus die Bilder (ein Kampfpanzer und Schwerbewaffnete) lassen ein Szenario entstehen, daß mit der realistischen Gefahr, die von einer Löwin ausgeht, nun nichts mehr zu tun hat. Redaktionelle Sorgfalt: Abgesehen von den üblichen RS/Grammatikfehlern steht in der Unterüberschrift "vermeintliche Löwin". Wißt Ihr es besser? Dann diese ganzen "soll"-Angaben. Entweder es wurde ein Haar sichergestellt, oder nicht. Was nützt es mir denn, wenn Ihr über solche Kleinigkeiten berichtet, und sofort den Wahrheitsgehalt der Aussage infrage stellt? Alles zusammen: sinnfreier Alarmismus im Sommerloch. Bitte wieder nüchtern und sachlich. Danke.

  18. 9.

    Unglaublich, wer bezahlt all das Kuriose alles?

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