Urteil des Verwaltungsgerichts - Mohrenstraße in Berlin-Mitte darf umbenannt werden

Do 06.07.23 | 16:18 Uhr
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Archivbild: Ein Schild "Mohrenstraße" am Zietenplatz in Mitte. (Quelle: dpa/S. Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.07.2023 | Ulf Morling | Bild: dpa/S. Stache

Die Klage von Anwohnern ist gescheitert: Die Mohrenstraße in Berlin-Mitte darf umbenannt werden. Das hat das Verwaltungsgericht entschieden. Historische und politische Gründe haben laut der Richter bei der Entscheidung keine Rolle gespielt.

Die Umbenennung der Berliner Mohrenstraße durch den Bezirk Mitte ist zulässig. Sie kann künftig Anton-Wilhelm-Amo-Straße heißen, wie das Verwaltungsgericht Berlin am Donnerstag entschied.

Das Gericht wies damit die Klage von Anwohnern gegen die Umbenennung aus verwaltungsrechtlichen Gründen zurück. Der zuständige Berliner Bezirk Mitte habe ein "weites Ermessen" bei Straßennamen, der Klageweg einzelner Bürger dagegen sei eingeschränkt, sagte Richter Wilfried Peters am Donnerstag im Verwaltungsgericht zu den Klagen gegen die Umbenennung.

Behörde "formal und rechtlich" zuständig

Der jahrelange inhaltliche Streit um die Umbenennung, bei der es um den Begriff "Mohr" und einen möglichen Rassismus ging, war für das Gerichtsurteil nicht der Grund. Bei der Diskussion gebe es eine "Menge Für und Wider", sagte Peters. "Wir haben nicht entschieden, ob es gute Gründe geben könnte, den Namen zu behalten oder zu ändern. Historische und politische Gründe waren nicht Gegenstand der Entscheidung."

Formal und rechtlich sei die Behörde zuständig. Die Umbenennung als "Verwaltungsakt" sei auch nicht "willkürlich und fehlerhaft" erfolgt. Das sei der "maßgebliche Punkt" für das Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist. Eine Berufung wurde nicht zugelassen. Dagegen könnten die Kläger aber mit einem Antrag auf Zulassung vorgehen.

Straße soll nach afrikanischstämmigen Gelehrten benannt werden

Entschieden wurde über die Klage des Historikers und Journalisten Götz Aly, die das Gericht als Musterklage einstufte. Die anderen sechs Klagen von Anwohnern wurden vorerst ruhend gestellt. Aly hatte argumentiert, die Namensgebung für die Straße vor 300 Jahren sei keineswegs rassistisch, sondern wertschätzend gemeint. Viele historische Straßennamen hätten mehrere Seiten, "aber sie waren Teil der Geschichte dieser Stadt und wir sollten sie erklären".

Grüne, SPD und Linke im Bezirk Mitte hatten die Umbenennung 2021 in Anton-Wilhelm-Amo-Straße - einem afrikanischstämmigen Gelehrten im 18. Jahrhundert - beschlossen. Der Name "Mohrenstraße" sei rassistisch und kolonialistisch. Auch die Umbenennung der gleichnamigen U-Bahnstation stand an, wurde dann aber vorerst zurückgestellt.

200 offzielle Beschwerden

Mehr als 1.000 Einwände gab es in früheren Jahren dagegen, 200 offizielle Beschwerden gingen beim Bezirk ein, der sie alle zurückwies. Die Anwohner monierten, der Bezirk habe ihre Interessen nicht berücksichtigt.

Richter Peters betonte weiter, angesichts des Straßengesetzes und der Zuständigkeit des Bezirks habe das Gericht enge Grenzen für eine inhaltliche Überprüfung der Klagen. Die Begründung für die Umbenennung könne man für falsch halten, "da spricht einiges dafür". Anderseits gebe es einen sprachlichen Wandel in weiten Teilen der Gesellschaft, "der Ausdruck der Änderung des Zeitgefühls" sei.

Die Kritik der Anwohner, sie seien nicht beteiligt worden, wies der Richter zurück. Sie hätten Beschwerden eingereicht, der Bezirk habe diese abgelehnt. Rechtlich sei das eine Form der Beteiligung. Zugleich warf er dem Bezirk vor: "Der Diskurs mit den Anwohnern hätte geführt werden müssen."

Initiativen fordern Austausch des Straßenschildes

Ein Vertreter des Bezirk Mitte sagte, die Umbenennung sei Ausdruck der Demokratie. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und das von Grünen und SPD geführte Bezirksamt seien gewählte Instanzen.

Initiativen wie der Afrika-Rat Berlin Brandenburg und Decolonize Berlin reagierten auf das Urteil und forderten in einer Mitteilung, "dass die Straßenschilder - fast 3 Jahre nach dem BVV-Beschluss - endlich ausgetauscht werden". Straßenumbenennungen, Gedenktafeln und Interventionen seien "notwendige Instrumente, um eine Auseinandersetzung mit kolonialen Kontinuitäten im öffentlichen Raum anzustoßen".

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.07.2023, 15:00 Uhr

91 Kommentare

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  1. 91.

    Liebe Anwohner in der Mohrenstraße, am Straußberger Platz und wo man euch sonst noch ignoriert... was habt ihr daraus gelernt, wenn "eure" Vertreter nicht eure Interessen vertreten ? Ihr seid doch Berlin Mitte ? Ok ihr habt ja schon reagiert, was zum Regierungswechsel geführt hat aber offensichtlich ist das noch nicht deutlich genug.
    Dabei fällt mir gerade ein... in Lichtenberg ist doch eines der 3 Direktmandate, die die Linken in den Bundestag gehievt haben bei den Neuwahlen weggefallen. Mit welcher Berechtigung sitzen dann eigentlich noch 39 Linke Abgeordnete im Bundestag?

  2. 90.

    Wenn Berlin noch cool wäre hätten wir einfach die Möhrenstrassw daraus gemacht.

  3. 89.

    Die spinnen,die Römer

  4. 88.

    Warum sollten Straßennamen nicht von Dauer sein? Sie dienen der Orientierung und Beständigkeit scheint mir hier sehr wohl ein sehr gutes Argument zu sein.

  5. 86.

    Die Intention der Antragsteller für eine Umbenennung der Mohrenstraße ist selbstverständlich eine politische, das steht doch außer Frage. Dass die Einrede an dieser Stelle nichts mehr bringt ist indes auch klar. Mit dieser Verwaltungsentscheidung ist aber die Grundthematik nicht vom Tisch: es wird ohne einen Diskurs rumgewerkelt und versucht die Geschichte auszulöschen. Immer wieder. Reflektierter Umgang mit der eigenen, äußerst unrühmlichen Vergangenheit ist so einen weiteren Schritt unmöglich geworden. Ich habe für ein solches Vorgehen absolut kein Verständnis.

  6. 85.

    @ Robert, "niemand hat etwas gegen Minderheiten". Sehr gewagte Behauptung!Na dann frage ich mich...

  7. 84.

    "Vllt. sollten sich die nimmermüden Mohrenstraßenbefürworter einfach mal mit dem Gedanken anfreunden, das nichts von Dauer ist." Stimmt, die kann man ja auch wieder zurückbenennen in Mohrenstraße. Guter Einwand, bennen wir einfach bei jedem wechsel der politischen Mehrheiten die Straßen hin und her. ;-)

  8. 83.

    Lieber Senat - bittet beendet diesen Irrsinn

  9. 82.

    Vllt. sollten sich die nimmermüden Mohrenstraßenbefürworter einfach mal mit dem Gedanken anfreunden, das nichts von Dauer ist. Und das Argument, dat ham wa schon immer so jemacht , ist eines der schlechteren.

  10. 81.

    @ Martina, ich lese Götz Als immer mal wieder gerne auch wenn ich seine Meinung nicht immer teile. Und nicht vergessen: der Nabel der Welt ist auch er nicht.

  11. 80.

    Wenn sie meine Kommentare richtig gelesen hätte, habe ich zu der verwaltungstechnischen Frage nichts anderes geschrieben und sehe daher auch in dem Urteil keinen Makel.
    Aber nur weil dem so ist, heißt das ja nicht, dass man regional genauso regieren sollte, wie auf Bundesebene als würde man die Bürger nicht kennen und könnte seine Entscheidungen einfach abstrahieren!! (spätestens bei der nächsten Wahl wird sich ja zeigen, wie abstrakt ein Bezirk ist)
    Natürlich hätte es durchaus Sinn gemacht die betreffenden Bürger bei dem Vorhaben mit einzubinden, denn die leben ja da schließlich real und sind mit der Gegend kulturell verwurzelt.
    Ist doch eigentlich logisch oder wie machen sie das in ihrer Familie, per Dekret und Schriftform?!

  12. 79.

    "Durch eine Straßenumbenennung wird doch keine "Geschichte getilgt"." Wenn die Starße diesen Name schon seit historischer Zeit hat - was hier wohl zutrifft - dann tilgen Sie schon einen bedeutenden Teil der Stadtgeschichte. Ihre Beispiele mit Politikern ("Hätte man eigentlich die Straßen und Plätze nach Hitler und Stalin auch beibehalten sollen mit Infotafel?") passen nicht zu dieser Straße und sie wählen auch nur sehr gezielt bestimmte Politiker aus in Ihren Beispielen - Leseempfehlung: https://www.berliner-zeitung.de/open-source/strassenumbenennungen-kolonialismus-preussentum-theodor-heuss-masurenallee-bluecher-li.124387

  13. 78.

    Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, dass dafür so VIEL STEUERGELD investiert wird.
    Die Straße heißt seit ewigen Zeiten so!!!

    Das ist typisch für Berlin:

    SCHULDEN OHNE ENDE
    MARODE SCHULGEBÄUDE
    KEINE LEHRER
    MANGELNDE SCHULBILDUNG
    USW.

    ABER FÜR DIE UMBENENNUNG IST GELD VORHANDEN

  14. 77.

    "Also Mohr ist ein rassistischer Ausdruck. " Ist das ihre persönliche Meinung oder können Sie belegen seit wann das und durch wen so gesehen wird?
    Lt: https://de.wikipedia.org/wiki/Mohr
    wird die Kiritk an 'Mohr' wohl erst seit 1960 geäußert und dafür zitiert wird:
    Susan Arndt und Antje Hornscheidt, 2004, S. 18ff. (Sprache und Gesellschaft. Koloniale Begriffe und ihre Wirkungsmacht in Geschichte und Gegenwart), S. 22 ff. (Rassistische Begriffe und gesellschaftliche Aufarbeitung, S. 168 ff., Stichwort Mohr/Mohrin)
    Das scheint eher eine 'neumodische' politische Strömung zu sein, diesen alten Begriff rassistisch zu besetzen.

  15. 76.

    "Wurden Landsberger Allee und Ostpreußendamm auch zu Ehren heimkehrender Nazi-Verbände benannt?!" Abwegeige Frage. Wurde die Mohrenstraße zu Ehren heimkehrender Naziverbände benannt?

  16. 75.

    Nein. Mohr kommt von „maurisch“ ( = arabisch) und sollte, quasi als Werbeargument, das Exotische herausstreichen. Die Mauren waren in Nordafrika, Spanien und Portugal beheimatet. Bis in die Neuzeit beeinflusste die arabische Medizin das Heilwesen; von daher auch die vielen „Mohren-Apotheken“.
    Die Benennung einer Strasse in „Mohrenstrasse“ ist nicht diskriminierend; diskriminierend sind nur jene, die sie umbenennen.

  17. 74.

    Die Berliner Zeitung schreibt zur gestrigen Verhandlung:
    "Der Vertreter des Bezirksamts erklärt, die Prinzipien der repräsentativen Demokratie seien alle eingehalten worden, gibt später aber zu, sich mit dem Widerspruch der Anwohner gar nicht auseinandergesetzt zu haben. Wegen Personalmangels. Er sagt: „Das in den Verwaltungsvorgang aufzunehmen, kann die Verwaltung nicht leisten, weil die Verwaltung zu knapp besetzt ist, deshalb haben wir uns in der Verwaltung auf das Wesentliche konzentriert.“ Sätze, die auch in einem Kafka-Roman stehen könnten" . Aber 237 Kostennoten à 148,27 € konnte man erstellen und damit leistungslos 35.139,99€ einkassieren. Sarkastisch könnte man davon ausgehen, dass die neuen Straßenschilder davon bezahlt werden. Was für eine Farce.

  18. 73.

    Das Geld reicht hinten und vorne nicht, aber für diesen Quatsch ist es da.

  19. 72.

    "Der Diskurs mit den Anwohnern hätte geführt werden müssen", sagte der Richter, in dieser Causa war eine Bürgerbeteiligung von vornherein nicht vorgesehen. Trotzdem legten 1.134 Menschen Widerspruch ein, diese reduzierten sich nach Androhung von Kosten bis über ca. 700 €, es blieben immerhin noch 237 Widersprüche über, die vom BA alle mit einem gleichlautenden Brief und einer Kostennote von 148,27 € belohnt wurden und damit war die Angelegenheit erledigt. Kein Bürger wurde in irgendeiner Weise mit eingebunden. Gestern war die Klageschrift von Herrn Aly Verhandlungsgegenstand, die anderen 6 Klagen wurden ruhig gestellt. Eine Berufung wurde nicht zugelassen, also kein OVG? Dagegen könnten die Kläger aber mit einem Antrag auf Zulassung vorgehen. Das BA geht in gewohnt grüner Manier über die Köpfe der Menschen hinweg. Das gesamte betroffene Wahlkreis hat übrigens im Februar CDU gewählt. Nur die Friedrichstr. wird es wohl nicht gewesen sein.

  20. 71.

    Also Sie verstehen anscheinend eine ganze Menge nicht! Berlin ist nach der Verfassung von Berlin sowohl Bundesland als auch Stadt. Deshalb gibt es keine kommunale, sondern eine bezirkliche Verwaltung. Die BVV ist eine demokratisch gewählte Volksvertretung. Deutschland ist gemäß des Grundgesetzes eine repräsentative Demokratie. Die über 30000 Wahlberechtigte im Wahlkreis Mitte 2 haben diese BVV gewählt. Nicht einmal 1% davon haben Einspruch gegen die Umbenennung eingelegt und waren somit beteiligt. Umbenannt wurde nicht irgendeine Straße, sondern eine die in der Zuständigkeit des Bezirkes (gemäß ASOG Berlin und dem dazugehörigen Zuständigkeitskatalog Ordungsaufgaben) liegt.
    Ihr Demokratieverständnis ist mehr als fragwürdig!

  21. 70.

    Bloß weil Ihnen das Ergebnis eines demokratischen Prozesses nicht gefällt, ist er nicht automatisch undemokratisch. Sie halten wohl nicht viel von Demokratie?

  22. 69.

    Richtig es ist erschreckend wie wenig viele Menschen keine Ahnung von der Funktion von Rechtsstaatlichkeit und
    demokratischen staatlichen Handeln haben. Jetzt wurde wieder Geld für ein, von vornherein klaren, Fall verpulvert.

  23. 68.

    Gemäß Zuständigkeitskatalog Ordnungsaufgaben zum Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz Berlin liegt die Zuständigkeit für die Widmung von Straßennahmen bei der zuständigen Bezirksbehörde. Das ist verbindlich!

  24. 67.

    Dazu sind sie ja ebend nicht in der Lage! Sonst hätten sie sich von Anfang an an die wichtigsten Projekte gewandt und sich nicht auf Nebenschauplätzen und an Nichtigkeiten verausgabt. Statt die Ordnung in der Stadt beizubehalten haben sie in der ganzen Stadt Berlin nur Chaos verbreitet, so daß die Stadt in keiner Weise mehr lebenswert ist.

  25. 66.

    Durch eine Straßenumbenennung wird doch keine "Geschichte getilgt". Man kann ja trotzdem eine Infotafel hinstellen. Hätte man eigentlich die Straßen und Plätze nach Hitler und Stalin auch beibehalten sollen mit Infotafel?

  26. 65.

    „Mohr ist teilweise auch eine Abwandlung vom N Wort.“

    Wie hier auch schon geschrieben, habe ich rein gar nichts gegen eine Umbenennung einzuwenden. Also, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber bei Ihrer obigen These komme ich nicht so ganz mit. Sprechen Sie „Maure“ einfach mal französisch aus, dann ist klar, wo das Wort „Mohr“ seinen Ursprung hat. Offenbar ist es dann ganz allgemein synonym für Menschen aus Afrika verwendet worden. Eine ähnlich negative Konnotation wie beim N-Wort kann ich persönlich zwar nicht erkennen, aber wenn sich jemand, den es persönlich mehr betrifft als mich selbst, speziell im kolonialistischen Zusammenhang an diesem Wort stört, kann die Straße von mir aus wirklich liebend gerne umbenannt werden.

  27. 64.

    Man sollte Geschichte (auch und gerade die unangenehmen Anteile) erklären, einordnen und reflektieren; z.B. mit Infotafeln an den Steaßenschildern (sowas gibt es ja z.T. schon).
    Geschichte zu tilgen und zu verdrängen war noch nie eine gute Idee - ganz im Gegenteil.

  28. 63.

    Was hat das mit dem Urteil zu tun? Die Straße DARF umbenannt werden, muß aber wohl nicht, zumindest hat sich das VG zu letzterer Frage nicht geäußert. Was um aller Welt stört Sie an ein paar „Karl-Liebknecht-“, „Rosa -Luxemburg-“, „Klara Zetkin-“ und „Ernst-Thälmann-Straßen“. Nach dem die weit schlimmeren Hohenzollern, insbesondere der Mörder Johann Georg, nach wie vor durch Straßennahmen geehrt werden, scheint mir da kein Handlungsbedarf zu bestehen.

  29. 62.

    Auf jeden Fall sollte solche Entscheidungen vernünftigerweise immer auf Basis von direkter Beteiligung der ansässigen Bürger getroffen werden. Man kann und sollte auf kommunaler-, Bezirks- oder Landkreisebene anders regieren als im Land oder Bund.
    Ehrlich gesagt verstehe ich auch das Demokratieverständnis des BVV überhaupt nicht, Kraft ihrer Wassersuppe einfach Mal am Bürger vorbei irgendwelche Straßen umzubenennen, als wäre es das Gleiche sich ein paar neue Schuhe anzuziehen.

  30. 61.

    Also Mohr ist ein rassistischer Ausdruck. Ich persönlich finde, dass man sowas ruhig umbenennen kann. Die Frage ist eigentlich, warum ihnen der Ausdruck Mohr so wichtig? Mohr ist teilweise auch eine Abwandlung vom N Wort. Die Kolonialzeit ist auch nicht gerade eine Zeit, die man gut in Erinnerung haben sollte.

  31. 60.

    Die Straßennamen erfüllen viele Funktionen.
    Eine davon ist das kollektive, historische Gedächtnis zu bewahren.
    Mohrenstraße wurde zum ersten mal im Jahr 1707 durch Berger in einer Aufzählung erwähnt, sie existiert also unter diesem Namen mindestens seit dem 17 JH. Wir wissen nicht warum sie so benannt wurde, wir wissen dass die Straße und der Name ein Teil unseres gemeinsamen, historischen Erbes ist Der Name beleidigt niemanden (hat jemand was gegenteiliges gehört?), verletzt niemanden. Er muss geändert werden weil eine infantile Vorstellung von dem was Rassismus ist und wie er sich äußert danach verlangt. Geschichtsklitterung durch Namenstilgung ersetzt nicht die Toleranz. Diese möchte praktiziert werden und hat mit leeren Gästen nix zu tun.

  32. 59.

    Wir haben ja echte Sorgen.... Andere wichtige Entscheidungen sind bei der Bildungsferne nicht möglich.

  33. 58.

    Man könnte eine Petition ins Leben rufen "Rück-Umbenennung in Mohrenstrasse".
    Denn die RGR Entscheidungen des Bezirks Mitte von Berlin gegen die Mohrenstrasse, hat mehr, als einen bitteren Beigeschmack. Holen wir uns die Demokratie zurück...

  34. 57.

    Wäre es nicht sinnvoll, Straßenumbenennungen durch lokale Bürgerentscheide legitimieren zu lassen? Die Verfassung von Berlin in Verbindung mit dem Bezirksverwaltungsgesetz sieht solche Möglichkeit durchaus vor. Bei Unwilligkeit des Bezirksamtes muss die interessierte Pro- oder Kontraseite initiativ werden.

  35. 56.

    Interessante Denkweise.

    Wurden Landsberger Allee und Ostpreußendamm auch zu Ehren heimkehrender Nazi-Verbände benannt?!

  36. 55.

    Aber das steht doch alles haarklein im Artikel. Es geht ausschließlich um den Verwaltungsakt als solches. Um nichts anderes. Nur der ist justiziabel und liegt in der Zuständigkeit des Gerichts. Es hat im Prozess lediglich zu überprüfen, ob die Zuständigkeit gegeben war und ob die zugrundeliegenden Spielregeln dabei eingehalten wurden.
    Für die Motivationen und Befindlichkeiten der beschließenden Abgeordneten im Rahmen eines ordnungsgemäß durchgeführten Verwaltungsakts ist das Verwaltungsgericht überhaupt nicht zuständig.
    Im Parlamentarismus bleibt da nur die Bürgerinitiative oder wenn möglich der Volksentscheid, in Konkurrenz zu dem Bestreben der Abgeordneten nebst Parteien auch die nächste Wahl gewinnen zu wollen.

  37. 54.

    Lesen Sie einfach mal post nr. 34.
    Diese Meinung vertritt wohl die Mehrheit sowohl der Leser hier, als auch der Berliner, die davon betroffen ist.
    Im Übrigen: niemand hat etwas gegen Minderheiten.

  38. 53.

    Wieder ein paar Stimmen für die AfD......

  39. 52.

    Ich habe nichts anderes erwartet....bei unseren Gerichten....vor allem in Berlin. Natürlich ist es ein politisches Urteil !!!

  40. 51.

    Sinn und Unsinn der Umbenennung hin oder her. Aber wir hatten doch die Regelung das wir einen Ausgleichen zwischen Männern und Frauen in den Straßennamen schaffen wollen. Warum also die Benennung nach einem Mann?

  41. 50.

    „Vor wem haben die eigentlich alle solche Angst?“

    Sie meinen diejenigen, die offenbar nichts Wichtigeres zu tun haben, als hier lauthals gegen eine Umbenennung zu krakeelen? Ja, DAS frage ich mich allerdings auch …

  42. 49.

    Diese Entscheidung ist mit Sicherheit eine politische Aussage, die einzelne Akteure in den Vordergrund gerückt haben, um sich zu profilieren.An der Grundhaltung der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung ändert es nichts, es werden nur neue Konflikte geschürt.Die Aussage,dass ja alle Anträge, die gestellt wurden, abgelehnt worden sind und das als Beteiligung zu bezeichnen, ist schon eindrucksvoll!

  43. 48.

    Ich fände dann Landsberger Allee und den Ostpreußendamm naheliegender, wenn man umbennenn will mit der Begründung.

  44. 47.

    "Die Umbenennung als "Verwaltungsakt" sei auch nicht "willkürlich und fehlerhaft" erfolgt. "

    Ob der Verwaltungsakt fehlerhaft war, kann ich nicht einschätzen, willkürlich war er auf jeden Fall.

  45. 46.

    ...in diesem Fall, ist diese Entscheidung, immer politisch zu sehen. Die Aussage das es keine historische und politische Entscheidung war ist fraglich und falsch.

  46. 45.

    "Sie hätten Beschwerden eingereicht, der Bezirk habe diese abgelehnt. Rechtlich sei das eine Form der Beteiligung. " Ist das wirklich Beteiligung oder doch nur ein scheindemokratischer Vorgang? Wurde denn vom Bezirk jemals wirklich in Betracht gezogen, einer der Beschwerden zu entsprechen, wenn das Ergebnis vorher schon unumstößlich feststand? Unter demokratischer Beteiligung stelle ich mir was Anderes vor.

  47. 44.

    „...Grüne, SPD und Linke im Bezirk Mitte...“

    Augen auf bei der Wahl. In einer Demokratie bekommt jeder die Regierung, die er sich wählt.
    Alle 3 Parteien sind spitze beim Geldverbrennen.

    Wer trägt eigentlich die Kosten der Anwohner? Bei Firmen kann so etwas richtig teuer werden, da geht es nicht um Briefpapier, sondern um Registrierungen auf Ämtern mit teils hohen Kosten für die Ummeldung.

  48. 43.

    Wenn man sonst keine Probleme hat - regt man sich über eine Straßenumbennenung irgendwo in Berlin auf.

  49. 42.

    Hat der Gutmensch aus dem 18. Jahrhundert denn damals seine Frau und Familie so behandelt, dass es heutigen Sichtweisen standhält. Nicht, dass da noch unschöne Sachen sind Tageslicht kommen. Aber warten wir damit bis die Schilder ausgetauscht wurden.

  50. 41.

    Und? Fühlen Sie persönlich sich davon etwa in irgendeiner Weise diskriminiert?
    Falls dem tatsächlich so sein sollte (was ich jedoch eher zu bezweifeln wage), steht es Ihnen natürlich vollkommen frei, sich für eine Umbenennung dieser einzusetzen!

  51. 40.

    Der Richter merkte an: „Sie hätten Beschwerden eingereicht, der Bezirk habe diese abgelehnt. Rechtlich sei das eine Form der Beteiligung.“ So, so, das ist also demokratisch? Das ist wohl eher Wasser auf den Mühlen von rechten Spinnern und echten Antidemokraten.

  52. 39.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Top!

  53. 38.

    „Unfassbar, was wir uns gefallen lassen müssen. Nur, weil eine Minderheit sich an dem Namen stört, der historisch begründet und nicht rassistisch ist.“

    Da der Mehrheit die Umbenennung dieser Straße höchstwahrscheinlich relativ egal sein dürfte: Warum denn nicht auch einfach mal Rücksicht auf die Gefühle von Minderheiten nehmen? Oder haben Sie etwa ganz grundsätzlich etwas gegen Minderheiten? Sollten Sie irgendwann mal z.B. einen Unfall haben oder eine schwere Krankheit bekommen, die Sie an einen Rollstuhl fesselt, wären Sie ruckzuck selbst Teil einer Minderheit … Würden Sie sich dann nicht ebenfalls die Rücksichtnahme aller Anderen wünschen?

  54. 37.

    Da ist das letzte Wort zum Glück noch nicht gesprochen. Mehr Schwachsinn wie Rotgrünrot und die Ampel Regierung kann ja keiner veranstalten.

  55. 36.

    Das sehe ich genauso. So lernt niemand mehr etwas aus der Vergangenheit.

  56. 35.

    Und wer soll das Glauben? Vor wem haben die eigentlich alle solche Angst?

  57. 34.

    Einer Gesellschaft, die ihre Vergangenheit verdrängt, verleugnet und politisch retouchiert , wird keine gute Zukunft beschert sein. Herr Götz Aly hat doch den Politisch Korrekten geschichtlichen Nachhilfeunterricht zur Mohrenstr. geboten. Warum hört man ihm nicht zu ? Ist das die neue Mainstream- Demokratie - mit Sense und Holzhammer durch die Geschichte??? Peinlich für Berlin.....

  58. 33.

    Was hier mal wieder einige der Kommentatoren nicht verstanden haben (oder es wurde einfach nicht weiter als bis zur Überschrift gelesen)... es geht nicht um den Namen, sondern darum, ob der Bezirk die Straße umbenennen darf oder nicht. Ob sie dann später Bibi Blocksberg Chaussee oder Kartoffelallee heißen soll, spielt bei dem Richterspruch überhaupt keine Rolle. Es hat also auch nichts mit Mainstream, "Wokeness" oder rot-grün zu tun.

    Davon ab ist es immer wieder verblüffend, wie nicht von Diskriminierung betroffene Personen darüber urteilen können, was diskriminierend ist und was nicht.

  59. 32.

    Die Anwohner beschweren sich, dass sie nicht gehört, nicht einbezogen wurden. Zu welchem Thema hat RGR jemals die Anwohner einbezogen? RGR hat in Hauruckaktionen oft über Nacht Tatsachen geschaffen und dafür gerne die Coronakrise als Begründung angeführt.

  60. 31.

    ja ja, das Verwaltungsrecht. Es ist sogar möglich das ein einziger Sachbearbeiter am Ende „der Bezirk“ ist...und da reicht dann „ich finde...“ völlig aus. Auch wenn es gar nicht stimmt. Die Behauptung allein ist vom Verwaltungsrecht gedeckt. Eine Reform deshalb überfällig.

  61. 30.

    ...weil Grüne, SPD und Linke das so beschlossen haben...
    Trotz Protestes und Klage der Anwohner.

  62. 29.

    Damit nachfolgende Generationen noch etwas über die Geschichte Berlins lernen, sollten an bedenklichen Straßennamen Tafeln mit Erläuterung zum geschichtl. Hintergrund angebracht werden. Alles zu tilgen, was historisch unangebracht war, hilft niemandem. Wo fängt man dann an, wo hört es auf? Und kostengünstiger wäre es auch. Aber irgendwelche Bürokraten, die wahrscheinlich selbst keine Ahnung von Geschichte haben, mussten ihren Willen durchsetzen. Und die Jugend verblödet!

  63. 28.

    Die Spanische Allee bitte gleich auch umbenennen! Und gibt es im Ostteil nicht noch genug Strassen nach Kommunisten und Roten Socken benannt?

  64. 27.

    Gerade erst lese ich, die Bezirke müssen sparen...
    Aber für solch einen hysterischen Mist ist Geld da. Prima.

  65. 26.

    "Der Name "Mohrenstrasse" sollte Wertschätzung und eben nicht Rassismus/ Kolonialismus, zum Ausdruck bringen."

    Selbstverständlich ist dies Wertschätzung, andersrum wäre es auch völlig unlogisch.

  66. 25.

    Da ich persönlich den Namen Mohrenstraße eher als Ehrung denn als Verunglimpfung verstehe, hätte ich ebenfalls nichts dagegen gehabt, ihn einfach beizubehalten. Da anderen Menschen eine Umbenennung allerdings besonders wichtig zu sein scheint, störe ich mich jedoch ebensowenig daran. Einfach mal den Ball flachzuhalten, anstatt sich immer zwingend krampfhaft über jeden sich auch nur irgendwie bietenden Pups echauffieren zu müssen, würde so Einigen hier ganz gut zu Gesicht stehen …

  67. 24.

    und genau die werden in diesem Land niemals umbenannt werden. Mehr sag ich dazu jetzt mal nicht...

  68. 23.

    Ein weiteres Zeichen im Land der Zeichensetzer wurde nun auch juristisch gesetzt. Herzlichen Glückwunsch!!

  69. 22.

    Wenn für die Urteilsfindung weder historische noch politische Gründe eine Rolle gespielt haben, welchen Grund gab es dann? Dass allein der Bezirk lt. Straßengesetz zuständig sei, ist allein nicht nachvollziehbar.
    Der Bezirk sollte sich aktuell mit den wesentlich wichtigeren Angelegenheiten beschäftigen. Und sparen soll Berlin doch auch. Die Umbenennung von Straßennamen sollte deshalb ganz weit hinten auf der Liste stehen - auch wenn das Urteil nun zugunsten einer Umbenennung gefallen ist.

  70. 21.

    Für mich bleibt die Mohrenstaße eben die Mohrenstaße und auch der Mohrenkus-das N Wort ist wirklich nicht mehr okay,
    Im Süden von Deutschland müssen wir Berliner auch damit leben das Pfannkuchen, eben Berliner heißt.
    Es gibt nur noch Probleme oder besser gesagt wir schaffen uns welche.

  71. 19.

    Die Berliner Justiz ist im bundesvergleich bei urteilen seit Jahren eher fragwürdig und scheint politisch geprägt

  72. 18.

    Also wenn es lt. Gericht keine historischen und keine politischen Gründe für die Umbenennung oder auch gegen die Umbenennung gibt - warum wird sie dann umbenannt???
    So aus einer Laune heraus oder ist mir jetzt irgendetwas entfallen?

  73. 17.

    Wolen Sie nicht gleich die ganze Geschichte umschreiben? Alles tilgen, was schlecht war? Das wäre doch DIE Lösung für alles!
    Ernsthaft: die Anwohner der Mohrenstraße tun mir leid.

  74. 16.

    Insbesondere die zahlreichen Bismarck- und Kaiser-Wilhelm-Straßen sollten auf den Prüfstand. Und dann matürloch Johann-Georg, Friedrich-Wilhelm etc. etc..

  75. 15.

    Das Urteil des VG zeigt, dass die Umbenennung rechtmässig ist. Hinsichtlich der Frage, ob das Wort „Mohr“ rassistisch ist, hat sich das Gericht nur zurückhaltend geäußert. Aber um diese Frage ging es im Prozess ja auch nur am Rande.

  76. 14.

    Verstehe einer die Welt. Verdrängung ist das erste Mittel, erst später kommt die Einsicht.

  77. 13.

    Meine Meinung dazu: Haben wir keine anderen-wichtigere Sorgen? Einfach nur "BESCHEUERT!!"

  78. 12.

    Und wieder einen Prozentpunkt mehr für die AfD.

  79. 11.

    Schade, wir brauchen uns nicht wundern wenn das Vertrauen sinkt.
    Wir können zwar unsere Meinungen haben aber mitbestimmen können wir nicht.

  80. 10.

    Links grün schafft Deutschland endgültig ab. Sie sollten die Wirklchen Probleme angehen und lösen.

  81. 9.

    Es ist schade, dass die Umbenennung aus rein politischen Gründen erfolgt, diese aber im verfahren keinen Einfluss haben.
    Naja wen juckts…
    Am besten benennt man mal alle Straßen um… einfach mit Zahlen durchnummerieren, dann ist man auf der sicheren Seite … Naja die 13 fällt weg und auch die 88 …. Ohje gibt bestimmt auch da wieder ärger und irgendwer fühlt sich ja immer auf den Schlips getreten.

  82. 8.

    Aus meiner Sicht hielte ich die Instandsetzung der zunehmend maroden Infrastruktur in Berlin für dringlicher.
    Warum nicht einfach eine Erklärtafel zum historischen Namen?
    Ich finde die Setzung der Prioritäten absurd.

  83. 7.

    Typisch RGR, da wurde aus "bedenklich -ideologischen" Gründen, an der falschen Stelle, Aktionismus demonstriert. Der Name "Mohrenstrasse" sollte Wertschätzung und eben nicht Rassismus/ Kolonialismus, zum Ausdruck bringen. Den von RGR neu gewählten Namen habe ich bereits vergessen. Dieser Name hat für mich 0,00 Bedeutung. Trotz der richterlichen Entscheidung würde ich es begrüßen, wenn SchwarzRot den Namen "Mohrenstrasse" wieder zulässt. Im Interesse der Anwohner und vieler Berliner.

  84. 6.

    Glückwunsch für diese richtige Eintscheidung.

  85. 5.

    Politik sollte nicht dem Mainstream folgen und sich vor solchen Karren spannen lassen sondern m E. auch Mehrheitsverhältnisse der dort ( teilweise schon ewig) lebenden Menschen berücksichtigen.Politik wird für die Bewohner dieser Stadt gemacht und Interessenkonflikte müssen ausgehalten werden. Geschichte lässt sich nicht neu schreiben,wir müssen aus ihr lernen.Die Straße KANN lt. Urteil umbenannt werden,MUSS ABER NICHT und wer trägt eigentlich die Kosten der Anwohner.

  86. 3.

    Sehr gut. Bitte noch die Treitschkestraße umbenennen, den Hindenburgdamm, Wilhelmstraße, Gallwitzallee, Sven-Hedin-Straße, Moltkestraße, Spanische Allee und was noch alles nach Rassisten, Menschenschindern und Kriegstreibern benannt worden sit.

    Es bleibt noch viel zu tun.

  87. 2.

    Unfassbar, was wir uns gefallen lassen müssen. Nur, weil eine Minderheit sich an dem Namen stört, der historisch begründet und nicht rassistisch ist.

  88. 1.

    was bringt die Umbenennung nur kosten und nur Geschichte Verdrängung
    genau
    viele historische Straßennamen hätten mehrere Seiten, "aber sie waren Teil der Geschichte dieser Stadt und wir sollten sie erklären
    wann der reichstatg umbenannt

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