Entscheidung des Bezirksparlaments - Friedrichshain bekommt eine Inge-Meysel-Straße

Mo 10.07.23 | 11:51 Uhr
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Archivbild: Die Schauspielerin Inge Meysel. (Quelle: dpa/K. Franke)
Bild: dpa/K. Franke

Eine bislang namenlose Straße in Berlin-Friedrichshain wird künftig den Namen von Schauspielerin Inge Meysel (1910-2004) tragen. Die Straße verläuft von der Rüdersdorfer Straße zur Lange Straße und parallel zu Koppenstraße und Straße der Pariser Kommune.

Ein Termin für die offizielle Namensgebung stehe allerdings noch nicht fest, teilte ein Sprecher des zuständigen Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg am Montag mit. Zuvor hatte die "B.Z." berichtet.

Nur ein paar Dutzend Anwohner für Umbenennung

Die Benennung der Straße geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung im November 2019 zurück. Anfang 2021 wurden die Anwohnerinnen und Anwohner laut Bezirk befragt, ob sie die Änderung ihre bisherigen Meldeaddressen behalten wollen oder ob diese ebenfalls in Inge-Meysel-Straße geändert werden sollen.

Geantwortet hat nach Angaben des Sprechers nur ein Bruchteil der 1.500 Betroffenen: 206 Menschen wollten die alte Adresse behalten, lediglich 32 sprachen sich für die Änderung aus. Aus diesem Grund werden alle Anwohnerinnen und Anwohner ihre alten Meldeadresse behalten, die sich auf umliegende Straßen beziehen, auch wenn ihre Straße künftig einen eigenen Namen tragen wird, wie eine Sprecherin der Grünen im Bezirk auf Anfrage von rbb|24 erläuterte.

In Rixdorf geboren

Inge Meysel wurde als Tochter eines jüdischen Tabakhändlers und einer Dänin in Rixdorf geboren, das heute zum Berliner Bezirk Neukölln gehört. Sie starb 2004 im Alter von 94 Jahren im niedersächsischen Seevetal.

Die Schauspielerin verkörperte resolute Frauen von der Putzfrau bis zur Diebin und vor allem Mütter, was ihr den Titel "Mutter der Nation" einbrachte. Sie galt als forsche Kämpferin. So wandte sie sich etwa gegen die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und sprach offen über eigene Erfahrungen mit der Liebe zu Frauen.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes entstand der Eindruck, dass sich die Anwohnerinnen und Anwohner gegen die Namensgebung der Straße ausgesprochen hätten. Dies ist nicht der Fall. Richtig ist, die Betroffenen wurden gefragt, ob die Meldeadressen angepasst werden sollen. Dies wurde mehrheitlich abgelehnt. Das heißt: Die Anwohner der künftigen Inge-Meysel-Straße werden ihre gewohnten Meldeadressen behalten. Die entsprechenden Stellen wurden korrigiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.07.2023, 16 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Naja Inge Meisel hin oder her. Irgendwie sollte es verdienstvolle Personen sein. Immer noch besser als der Trend, Orte nach kriminellen zu benennen (Bsp. Eugeniu-Botnari-Platz).

  2. 22.

    Sicherlich können sie uns auch erklären, was Inge Meysel mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu tun hatte. Eine Straße in Neukölln/Rixdorf wäre die bessere Wahl gewesen.

  3. 21.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Inge Meysel damit einverstanden wäre, dass eine Straße in Friedrichshain (??) nach ihr benannt wird. So eine Verlegenheitsbenennung hat sich auch nicht verdient. Quatschkram.

  4. 20.

    Dann seien sie mal froh, nicht in Dortmund zu leben.
    Dort ist über Nacht eine Straße umbenannt worden, ohne auch nur einen Anwohner zu informieren.
    Die haben das nur selbst gesehen, weil ein neues Straßenschild hing.
    Immerhin hat die Stadtverwaltung sich entschuldigt.
    Siehe WDR Nachrichten. Darf man hier Links einstellen ?
    https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/strasse-dortmund-hoerde-umbenannt-100.amp

  5. 19.

    "Eine bislang namenlose Straße" - "206 Menschen wollten die alte Adresse behalten". Soso. Die wohnten also bisher in der Namenlosen Straße 1-30?

  6. 18.

    eine Straße in der menschen wohnen, mitten in berlin. die menschen bekommen u.a. behördliche briefe. sie bekommen Pakete von diversen unternehmen täglich. Wohin werden denn die ganzen sachen geschickt? wie lautet die adresse? was steht in den ausweisen als adresse? "Straße ohne Namen"? wo sind die menschen die dort wohnen gemeldet? hää?
    eventuell könnte man ja mal entwas licht ins dunkel bringen und auf einem stadtplanausschnitt die staße markieren.

  7. 17.

    Man kann sich wegen der Menschen, die die Umbenennung ihrer bisher namenlosen Straße in "Inge-Meysel-Straße" ablehnen, nur fremdschämen. Es ist eine gute Entscheidung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg.

  8. 16.

    Da haben sie völlig Recht.
    Diese Diskussion hatte wir hier (ich glaube mit einem Leser aus Erkner) schon einmal.
    Der "Wendekanzler" hat seine Fans aber auch Gegner.
    Wie sagt man so schön: er polarisiert.
    Was die Meisel angeht, finde ich eine Strassenbenennung ok.
    Ob es jetzt in F'hain sein muss, ist Geschmackssache, die Gegend in der diese Straße liegt, spricht allerdings eher dagegen. Eine Ehrung sieht anders aus. Da kann man ja gleich das Berghain in Meiselknödel umbenennen. Etwas mehr Respekt sollte man schon erkennen können, wenn man sich schon entschließt, eine Straße nach ihre zu benennen.
    Vielleicht in der Nähe der Film-Studios oder ein Platz/Park in der Nähe der alten Film-Schneidewerke in Neukölln.
    So in der Art vielleicht.

  9. 15.

    Die wollen nicht den alten Namen behalten, den gibt's ja auch nicht. Wer lesen kann....
    Ich nehme an, den Anwohnern war aufgefallen, dass Inge Meysel nun so gar nichts mit Friedrichshain zu tun hatte. Sie mag eine starke Frau gewesen sein- aber wenn das alles war, fallen mir x Namen ein, die besser nach Fhain passen.

  10. 14.

    Nach blühenden Landschaften und Spendenaffäre ist die Wertung aus meiner Sicht eher unangebracht.

  11. 13.

    "Eine bislang namenlose Straße in Berlin-Friedrichshain wird künftig den Namen von Schauspielerin Inge Meysel (1910-2004) tragen"
    aber die Anwohner "wollen den alten Namen behalten." Das ist in der Tat seltsam.
    Warum wird nicht die Karl-Marx-Str. umbenannt. Neukölln ist schließlich der Geburtsort und Vergangenheitsbewältigung hier durchaus angebracht.

  12. 11.

    Als der Lehrter Bahnhof umbenannt werden sollte, wurden wir auch gefragt. Wir wollten den Namen behalten. Umbenannt hat man ihn trotzdem in Hauptbahnhof.

  13. 10.

    Inge Meysel hatte jetzt , mit dem Ostberliner Bezirk was gleich zu tun? Was ist das denn für eine Entscheidung der BVV, noch dazu, wie immer in diesem Bezirk, gegen die Anwohner. Rixdorf/Neukölln wäre sicher sinnvoller gewesen.

  14. 8.

    Es gibt so viele tolle künstlerische und schauspielerische Leistungen von Inge Meysel.
    Habe sie seit meiner Kindheit immer sehr gern gesehen.
    Sollte meine Straße mal in Inge-Meysel-Straße umbenannt werden, würde ich auf jeden Fall zustimmen.

  15. 7.

    Helmut-Kohl-Straße finde ich auch gut.
    Einer der besten Kanzler, die wir hatten.

  16. 6.

    1. Dass eine Straße nach Inge Meysel benannt wurde, finde ich sehr gut. Sie war eine tolle Künstlerin/Schauspielerin.
    2. Dass für eine Anwohner-Befragung womöglich noch Papier oder organisatorische Kosten angefallen sind, wenn das Votum offenbar gar nicht interessiert, finde ich nur noch peinlich.
    3. Inge Meysel hatte ein großes wie gleichermaßen grandioses künstlerisches und schauspielerisches Wirken. Es ist für den rbb echt kein gutes Zeugnis, dass hier so gut wie nichts genannt wird.
    Stattdessen rückt der rbb hingegen Diskriminierung und Geschlechtergerechtigkeit in den Fokus?
    Muss hier echt jeder Artikel mit dieser Debatte überzogen werden?

  17. 5.

    Friedrichshain und Inge Meisel, blöder gehts nicht, oder? Und dann wieder mal gegen den Willen der Anwohner, typisch Friedrichshain

  18. 4.

    Das nennt sich Demokratie, vielen ist es egal, aber von über 200 Antworten waren nur ca 15% dafür, und die BVV sagt sich, uns doch egal, wir machen es trotzdem. An die ges. bürokratischen Folgen denkt ohnehin keiner.

  19. 3.

    Mal wieder ein sehr eigenwilliges Demokratieverständnis der grünrot dominierten BVV in Friedrichshain-Kreuzberg. Da werden Anwohner befragt und die deutliche Mehrheit der Rückläufer ist gegen die Namensgebung. Aber egal, was scherrt die Grünroten dieses, sie machen einfach was sie wollen. Wie so oft. Mal abgesehen davon, was hat Inge Meysel mit Friedrichshain-Kreuzberg zu tun? Richtig, nichts. Sie wurde in Neukölln geboren, lebte dann in Hamburg und starb auch dort im Norden.

  20. 2.

    Sry, klar F'hain, aber die Straße sei unbenannt, die Anwohner wollen den alten Namen behalten. Seltsam.

  21. 1.

    Warum gibt Friedrichshein-Kreuzberg eine Straßenbenennung in Neukölln bekannt?

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