Ab 13. September - "Letzte Generation" kündigt Proteste in Berlin an - Materiallager seien prall gefüllt

Fr 08.09.23 | 15:49 Uhr
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Die Aktivisten und Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation Rolf Meyer, (l-r), Nikolaus Froitzheim, Chiara Malz, Carla Hinrichs, und Lina Johnsen sitzen während eines Pressestatements der Klimaschutzgruppe Letzte Generation zu den Protesten ab dem 13. September in Berlin vor dem Bundeskanzleramt nebeneinander. (Quelle: dpa/S. Gollnow)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.09.2023 | Bild: dpa/S. Gollnow

Am Freitag hat die Klimagruppe "Letzte Generation" wieder Blockaden und Demonstrationen ab kommenden Mittwoch in Berlin angekündigt. Man werde zeigen, dass sie da seien. Die Materiallager seien "prall gefüllt", so Sprecherin Carla Hinrichs.

  • am Mittwoch (13. September) plant die "letzte Generation" einen Protestmarsch
  • am 15. September unterstützt die Protestgruppe die Klima-Demonstration von "Fridays for Future"
  • ab 18. September kündigt die Gruppe unbefristete Straßenblockaden an
  • Berlins Polizeipräsidentin hat bereits härteres Vorgehen angekündigt

Die Klimagruppe "Letzte Generation" hat auf einer Pressekonferenz am Freitag bekräftigt, ab kommender Woche in Berlin eine neue unbefristete Protestwelle mit Blockaden und Demonstrationen zu starten. Der Protest sei auf Dauer angelegt, sagte Sprecherin Carla Hinrichs. "Wir werden Berlin nicht verlassen, bis die Wende da ist."

Proteste seit Frühjahr 2022

Die "Letzte Generation" protestiert seit Frühjahr 2022 in vielen deutschen Städten mit Straßenblockaden, bei denen sich Teilnehmer an der Fahrbahn festkleben. Autofahrer reagieren oft wütend und teils auch mit Gewalt. Die Demonstranten werden auch regelmäßig in Gewahrsam genommen, viele sind wegen Nötigung und anderer Delikte verurteilt worden.

Dennoch hält die Gruppe ihren Protest für ein geeignetes Mittel, um auf die Klimakrise hinzuweisen und zu Gegenmaßnahmen aufzurufen.

"Wir werden Berlin zeigen, dass wir da sind"

Konkret plant die Gruppe einen nicht als Demonstration angemeldeten "Protestmarsch" durch Berlin am kommenden Mittwoch (13.9.).

Am 15. September wollen die Aktivisten den Klimastreik von "Fridays for Future" unterstützten. Am 18. September sollen dann unbefristet weitere Straßenblockaden in Berlin beginnen.

Umfangreiche Inventarliste

In einer Pressemitteilung kündigte die "Letzte Generation" außerdem an, dass der Protest "direkt, laut und vielfältig" werden solle. Die Materiallager seien "prall gefüllt", so Hinrichs. Neben Rosen, Blaumännern, Windeln, Geldscheinen, Styropor, Hühnern und anderem Getier stünden auf der Inventarliste auch landwirtschaftliches Gerät, Autos - auch SUVs - Tröten, Sondermüll, Umzugskartons, 6.000 Sonnenhüte – "und natürlich ganz viel Kleber".

Nach eigenen Angaben, hat die Gruppe auch ihre Ziele geändert. Bisher stellte sie Forderungen wie, Tempo 100 auf Autobahnen oder die Gründung eines Gesellschaftsrats zur Erarbeitung von Klimaschutzmaßnahmen. Jetzt sagte Hinrichs: "Wir erwarten ein Ende der fossilen Rohstoffnutzung bis 2030."

Die Bundesregierung hat die Zielmarke 2045 gesetzt für eine klimaneutrale Wirtschaft - also die Abkehr von Brennstoffen wie Kohle, Öl oder Gas mit dem Ziel, keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre zu blasen. Die Ampel kommt aber auf dem Weg nicht schnell voran. Ihre Absicht im Gebäudeenergiegesetz, dass ab 2024 keine neuen Gas- und Ölheizungen in Häuser oder Wohnungen eingebaut werden, hat sie wegen breiter Kritik abgeschwächt.

Slowik: Polizei wird härter gegen Protestgruppe vorgehen

Erst am Montag kündigte Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Innenausschuss ein hartes Vorgehen gegen die "Letzte Generation" an. Die Polizei werde "sehr konsequent und sehr zügig" vorgehen mit den gesammelten Erfahrungen seit dem vergangenen Jahr. Dazu würden Polizisten mit offener und verdeckter Präsenz agieren im Rahmen von "Raumschutzmaßnahmen".

Sendung: Fritz, 08.09.2023, 15:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Meine volle Zustimmung. Ich bin im Osten aufgewachsen - brauchte keine Plastiktüte für den Einkauf, keinen To-go-Becher (hatte ne Thermosflasche), Elektrogeräte und Möbel waren keine Wegwerfgeräte - die waren so gebaut, dass sie ewig hielten (Material war teuer und knapp) - nur so zum Beispiel. Das war eine Lebensart, die sich eingeprägt und bis heute gehalten hat. Meine Kinder sind auch nicht in Wegwerfwindeln groß geworden und hatten kein Smartphone in der Wiege. FFF mahnen in einer vernünftigen Weise Veränderungen im Sinne des Klimaschutzes an. Das ist so nicht verkehrt - nur schade, dass so viele Schüler nur zu den Demos gehen, weil es mehr Spaß macht als auf der Schulbank zu sitzen. Die von der LG leiern regelmäßig einen einstudierten Text runter, drangsalieren die Bevölkerung und können an Wissen und Erfahrung keinem von uns Boomern das Wasser reichen.

  2. 26.

    Kein Wunder, dass Berlin dauerhaft von den Klebern heimgesucht wird. In Bayern (München) gibt es ja auch härtere Strafen.

  3. 25.

    Zurück aus dem Auslandsurlaub unnd wieder ab ans Kleben. Protest mit dem Chemiekalien, deren Produktion mit fossilen Energieträgern erfolgt, mit chemischen Produkten, deren Grundstoffe von weit her mit Containerschiffen importiert ind mit Diesel-Lkw ausgeliefert werden. Die Kleidung der Pritestierenden ebenso umweltschädlich hergestellt, imprägniert und zugestellt, Die Plastikbanner mit Sicherheit auch. Naja, Hauptsache Bürger knebeln.
    Ich weiß seit Jahrzehnten, wie ich meinen Fußabdruck minimieren kann und muss, finde FFF nicht sinnlos aber muss ich nicht entmündigen lassen, als hätte ich als Boomer nicht alle Tassen im Schrank und nur die Jugend wäre mit Weisheit gesegnet.

  4. 24.

    LG bietet keine Lösung an. Eine Alternative Infrastruktur ohne Fossilie Energieträger aufzubauen kostet Zeit, Geld und Ressourcen. Sie wollen das es schnell geht.....wie?

  5. 23.

    Die Kleber sollten mal lieber was für die Umwelt tun und Bäume pflanzen,pflegen gen,Parks sauber machen,Bäume wässern usw. Bei uns in der Straße sind kaum noch Bäume weil sie von der Stadt nicht gewässert wurden und das Unkraut den Bäumen noch Kraft und Wasser weggenommen haben. Außerhalb der Innenstadt wird nie was gemacht obwohl man zahlt. Das Geld wird Zweck entfremdet.

  6. 22.

    Gähn!

  7. 21.

    Kann sich das BKA bei solchen Drohungen einer Minderheit gehen die Gesellschaft nicht einmal die Lager ansehen.
    Auch der Tierschutz sollte wach sein wenn unschuldige Tiere gefährdet werden!

  8. 20.

    Ach deswegen gibt es zur Zeit keinen Sekundenkleber zu kaufen. Na ja,egal,stört mich als Potsdamer nicht, muss nicht nach Berlin. Und sollten Sie sich doch mal wieder nach Potsdam verirren,ich kenne genug Schleichwege oder bleibe zuhause.

  9. 19.

    Na, zumindest Unterbindungsgewahrsam nach § 30 ABS. 1 Nr. 2 ASOG sollte doch möglich sein.

  10. 17.

    Fein, dann werde ich meine Kiste für den zivilen Ungehorsam auch wieder auspacken.
    Die beinhaltet innerhalb Berlins nur elektrisch fahren, bis die Stadt diesen Klebeirrsinn endlich unter Kontrolle bringt und ausgiebig grillen, das Wetter meint es ja gut mit dem verbrennen von Kohle zur Fleischerhitzung.

  11. 16.

    Na herzlichen Glückwunsch an alle Berliner die das Theater ertragen müssen.

    Als Brandenburger stört mich eher die spätere Berichterstattung wenn die Polizei mal wieder „zu Hart“ durchgreift oder einem Bürger die Sicherung durch brennt.
    Kleiner Tip aus meiner Jugend:
    Wenn die Polizei kommt ist der Spaß vorbei. Anweisungen befolgen und friedlich abtreten.

  12. 15.

    "Durch das Festkleben erreicht man auch kein besseres Klima. Diese Leute sollten sich mal was vernünftiges einfallen lassen."

    Durch das Nichtstun auch nicht, während der menschgemachte Klimawandel immer schlimmer wird.

  13. 14.

    solange aber die LG völlig außerstande ist den Menschen den Ernst der Situation auch nur halbwegs begreiflich zu machen wird sich daran auch nichts ändern. Mit allen bisherigen Aktionen haben sie sich mit ihren Anliegen alles andere als einen Gefallen getan. Sie haben ganz klar damit das genaue Gegenteil erreicht. Fast könnte man denken. Sie stellen sich absichtlich derart dumm an.

  14. 13.

    Durch das Festkleben erreicht man auch kein besseres Klima. Diese Leute sollten sich mal was vernünftiges einfallen lassen.

  15. 12.

    Glauben Sie etwa, dass Aktionen in Berlin das Abschmelzen verhindern?
    Bei den aufgezählten Utensilien, die in den vollen Lagern sein sollen, glaube ich eher, die Produktion des Equipments und die mit den Straßenblockaden verbundenen Umleitungen das Eis noch eher zum Schmelzen bringen und mit Eis zum Schmelzen bringen ist nicht die urplötzliche Sympathie für die Aktionen aus der Perspektive derer gemeint, die arbeiten, statt auf der Straße zu kleben. Es wird Zeit, dass die sitzen - aber nicht auf der Straße. Es wird Zeit, dass die haften - nicht auf der Straße, sondern für die Instandsetzung selbiger.

  16. 11.

    Das PIK heute: ‚alles deutet darauf hin, dass das westantarktische Eisschild bereits unwiderruflich abschmelzen wird.‘

    Irgendwie klappt das mit dem Wissenstransfer in die Politik und die Gesellschaft nicht so richtig. Wer meint die letzte Generation noch als Verbrecher bezeichnen zu müssen und die Probleme mit dem Wegsperren zu lösen, hat den Ernst der Situation nicht verstanden oder möchte es einfach nicht.

  17. 10.

    Wenn die was fürs Klima machen wollen, sollen sie zur BVG gehen, da suchen sie dringend Fahrer... für die Verkehrswende. Die Bahn und alle anderen Beförderungsbetriebe. Ergo geht es nur um den Event, nicht ums Thema.

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