Petershagen (Märkisch-Oderland) - Amok-Alarm in Gesamtschule - Mann mit Schreckschusswaffe festgenommen

Fr 08.03.24 | 19:58 Uhr
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Mann mit Schreckschusswaffe nach Amok-Alarm in Gesamtschule am 08.03.3024 in Märkisch-Oderland festgenommen. (Quelle: TNN)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 08.03.2024 | Carsten Krippahl | Bild: TNN

In einer Schule in Petershagen (Märkisch-Oderland) ist am Freitagmorgen ein Mann mit einem Messer und einer Schreckschusswaffe festgenommen worden. Innenminister Stübgen sprach von einer "sehr gefährlichen" Bedrohungslage.

Ein 22 Jahre alter Mann ist am Freitagmorgen bewaffnet in einer Gesamtschule in Petershagen (Märkisch-Oderland) eingedrungen. Wie Polizeisprecher Roland Kamenz rbb|24 sagte, sei das Gelände abgesperrt worden, nachdem in der Schule Amok-Alarm ausgelöst worden war.

Der mutmaßliche Täter konnte von Einsatzkräften überwältigt und festgenommen werden. "Die Kollegen sind in das Sekretariat, haben den Tatverdächtigen überwältigt", sagte Polizeisprecher Stefan Möhwald dem rbb. Dabei wurden sowohl der Tatverdächtige wie auch ein Polizist leicht verletzt.

Der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) sagte zum Einsatz: "Es handelt sich hier nicht um einen Fehlalarm" und bewertete die Lage als sehr gefährlich. Es habe vermutlich ein Amoklauf durch die Polizei verhindert werden können. Der Täter war bewaffnet, zunächst war von einer Waffe und einem Messer die Rede, später meldete die Polizei, dass es sich bei der Waffe um eine Schreckschusspistole handelte.

Am frühen Nachmittag wurde der Einsatz nach Polizeiangaben beendet.

Schreckschusswaffe und Messer sichergestellt

Zeugenaussagen zufolge war der 22 Jahre alte Mann kurz nach 7 Uhr in das Schulgebäude eingedrungen. Er soll Menschen in der Schule bedroht haben. Nach Polizeiangaben waren hauptsächlich Lehrer, andere Mitarbeiter der Schule und Beschäftigte einer Gartenbaufirma zu diesem Zeitpunkt anwesend.

Wie die Polizei weiter beschreibt, soll der Mann, nachdem er die Schule betreten hatte, nach dem Sekretariat gefragt haben. Dort habe er eine Beschäftigte mit einem Messer und der Schreckschusswaffe bedroht und sie aufgefordert, den Alarmknopf zu betätigen. Wieso, das blieb zunächst unklar.

Die Polizei rückte kurz darauf mit speziell geschulten Ersteinsatzkräften an und überwältigte den Täter. Das Schulgebäude und Umfeld wurden anschließend nach anderen Gefahrenquellen oder potenziellen Komplizen abgesucht. "Es besteht keine Gefahr mehr", teilte die Polizei schließlich mit.

Kein ehemaliger Schüler

Die Anwesenden sowie zur Schule kommenden Schülerinnen und Schüler seien vor Ort von einem Notfallseelsorger betreut worden, heißt es. Eine Lehrerin erlitt einen Schock, auch sie wurde vor Ort versorgt. In der Nähe wurde eine Anlaufstelle mit Unterstützung des Psychosozialen Notdienstes eingerichtet.

Gegen den 22 Jahre alten Mann wurde Anzeige wegen Bedrohung, Nötigung und Verstoß gegen das Waffengesetz aufgenommen. Der Täter soll nach bisherigen Erkenntnissen kein ehemaliger Schüler der Schule gewesen sein. Zu den Hintergründen seiner Tat wird noch ermittelt.

Amok-Alarm in Gesamtschule - Mann mit Schreckschusswaffe am 08.03.3024 in Märkisch-Oderland festgenommen. (Quelle: TNN)Bild: TNN

Sendung: rbb24, 08.03.2024, 13:00 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    "Der Täter soll nach bisherigen Erkenntnissen kein ehemaliger Schüler der Schule gewesen sein." Das und das Alter ist also alles, was man über den Täter weiß? Wurden weitere Auskünfte aus ermittlungstaktischen Gründen verweigert? Irgendetwas hat der Täter doch sicher mit der Schule oder dem Schulpersonal zu tun, ansonsten wäre eine Schule doch gar kein Ziel. Da er ja vor Schulbeginn dort auftauchte, ging es ja wohl nicht um die Schüler.

  2. 19.

    Man sollte in dem Alter einfach nicht mehr Autofahren, Die Reaktion ist einfach nicht mehr so schnell. In Berlin gibt es ÖPNV.

  3. 18.

    Ich wünsche mir nicht, dass öffentlich die Motive solcher Menschen erläutert und diskutiert werden. Das führt nur zu "Verständnis" und zur Werbung für solche kruden Ideen. Ich wünsche mir, dass solche Täter als geistig verwirrt eingestuft werden und wegen dauerhafter Gefährdungen der Allgemeinheit in der Psychiatrie weggeschlossen bleiben.

    Wie der Amokfahrer vom Tauentzien 2022.

  4. 17.

    "Spätestens beim Gerichtsverfahren wird die Motivation des Mannes (hoffentlich) erörtert." Ich hoffe, der rbb bleibt da auch dran am Thema.

  5. 15.

    Spätestens beim Gerichtsverfahren wird die Motivation des Mannes (hoffentlich) erörtert. Ansonsten hatten wir heute im Nachbarort großes Glück gehabt, dass nichts schlimmeres passiert ist. Allen Betroffenen wünsche ich Erfolg bei der seelischen Bewältigung der Ereignisse.

  6. 14.

    Bestimmt ist da mehr bekannt, aber nichts mehr für die Öffentlichkeit. Verbreitet nur Unruhe und das will man den Bürgern nicht antun.

  7. 13.

    Ist denn schon mehr über den Mann bekannt, außer daß er wohl 22 Jahre alt war?

  8. 12.

    Da frage ich mich was so ein junger Mensch im Kopf hat, wie man auf solch einer Idee kommen kann.

  9. 11.

    Das ging ja noch einmal glimpflich aus. Daher Dank an alle an der Entschärfung der Sachlage beteiligten Personen.
    Zwei Dinge lassen aber die Alarmglocken läuten:
    1. Der wie auch immer begründete Alltagswahnsinn dringt wohl inzwischen bis in die kleinsten Kommunen. Ist man irgendwo noch sicher?
    2. Erstaunlich wie schnell das aus den Nachrichten von rbb24 Inforadio wieder raus war. Obwohl bei dem Sender ja jeder "Pseudolöwe" über Tage immer wieder herhalten muss(te), war der gerade so verhinderte Amoklauf wohl nicht reißerisch genug.
    Entweder haben sich die Prioritäten des täglichen Lebens schwer verschoben (und ich habe davon nichts mitbekommen?) oder die Landespolitik wollte das nicht länger hören (lassen) da eventuell peinliche Fragen aufkommen könnten?

  10. 10.

    Realität ist das nicht. Das ist Leben in einer rosa blase! Schönreden und nach ausreden suchen.....meine Meinung.

  11. 9.

    Das ist aber genau das Problem, welches Herr Cyron angesprochen hat. Die gefühlte Wahrheit... Nur weil immer mehr Schlimmes berichtet wird, heißt es nicht, dass mehr Schlimmes passiert. Das Schlimme verkauft sich nur am Besten. Und Politiker nutzen das zusätzlich für ihre Agenda. Kriminalitätsberichte, die das Gegenteil aussagen gehen im allgemeinen Rauschen unter oder sind angeblich geschönt weil sie nicht ins Zerrbild passen.

    Ich empfehle einfach mal eine Woche Nachrichtenpause. Tut ungemein gut.

  12. 8.

    Jetzt sogar schon Amokläufer auf dem platten Land?
    Messer werden immer mehr zu den gefährlichen Gegenständen für geistig Verwirrte und Kleinganoven, warum aber immer öfter Schulen als Basisbaustein dieser Amokläufer?

  13. 7.

    2020 sagte ein SPD Politiker: “Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”
    Sorry aber da hab ich eine andere Meinung!
    Die Vorfälle an Schulen sind traurig aber leider nicht zu vermeiden.
    Glücklicherweise konnte der Täter keinen weiteren Schaden anrichten.

  14. 6.

    Sie müssen sehr jung sein oder sehr naiv, um das zu glauben, was Sie sagen. Vor 200 Jahren war das Leben sicherlich gefährlicher und manch einer ist beim Weg zum Einkauf im Wald von Räubern erschlagen worden. Dies sollte aber nicht die Referenz sein. Verglichen mit den 60er bis 00er Jahren ist die heutige soziale und gesellschaftliche Lage kaum zu ertragen.

  15. 5.

    Da gebe ich Ihnen nur zum Teil Recht. Mag sein das die Berichterstattung mehr und intensiver geworden ist. Nach meinem Gefühl ist aber die Kriminalität und das radikale Verhalten enorm angestiegen!! Beispielsweise..Tätlichkeiten in Krankenhäusern..Angriffe auf Rettungsdienst..von den Sachbeschädigungen gar nicht zu reden!

  16. 4.

    Das hat nichts mit Verrohung zu tun, sondern damit, dass die Medienlandschaft mittlerweile so dicht ist und alles so sensationalisiert wird, dass man an nichts mehr was in der Weise in der (zumindest westlichen) Welt passiert vorbei kommt. Die Welt war nie besser als jetzt. Im Gegenteil.

  17. 3.

    Wenn nicht jeden Tag so eine Meldung oder ähnliches, wie Messerattacken, Schießereien, Vergewaltigungen usw. kommt, fehlt mir schon etwas. Ist das nun die Gewöhnung an das Normale oder bin ich zu verroht und abgestumpft ?

  18. 2.

    Gottseidank alles glimpflich ausgegangen. "Verirrte Seele...", das sehe ich anders.

  19. 1.

    Ein großen Dank den Einsatzkräften für den vergleichsweisen harmlosen Ausgang. Gute Besserung eurem verletzten Kameraden.
    Der verirrten Seele wünsche ich einen guten Psychologen, der ihm klarmacht, was er heute für ein Unheil hätte anrichten können.

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