Ende 2027 erste Maßnahmen möglich - Finanzierung für Sanierung des gesperrten Helenesees steht

Fr 22.03.24 | 21:00 Uhr
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04.03.2024, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Der Helenesee (Luftaufnahme mit einer Drohne). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: Brandenburg aktuell | 22.03.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Patrick Pleul

Wegen Rutschungen ist der Helenesee bei Frankfurt (Oder) seit fast drei Jahren gesperrt - nun ist die Finanzierung für die Sanierung geklärt. Das teilte das brandenburgische Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung am Freitag gemeinsam mit weiteren Beteiligten mit. Dazu gehören das Bundesfinanzministerium und die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV).

Genaue Kosten für Helenesee-Sanierung könnten erst später beziffert werden

"Bund und Land beteiligen sich jeweils zur Hälfte an den Kosten. Wir sind froh, dass sich alle Beteiligten für die Sicherung des Helenesees engagieren und auf unsere Erfahrungen in der Bergbausanierung bauen", erklärte Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV. Art und Umfang der erforderlichen Maßnahmen sowie die genauen Kosten könnten erst später beziffert werden, hieß es. Der Infrastruktur-Staatssekretär Uwe Schüler räumte ein: "Es ist allen Beteiligten klar, dass dabei noch ein weiter Weg vor uns liegt."

Ende 2027 könnten erste Sicherungsmaßnahmen am Helenesee beginnen

Anfang des Monats hatte das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) ein Gutachten zur Standsicherheit vorgestellt. Damit war klar, welche Flächen gesichert werden müssen. "Wir sind froh, dass wir nun zügig mit den Planungen für die Sicherung des Helenesees beginnen können, denn wir wissen um die große Bedeutung des Gewässers in der Region", erklärte LBGR-Präsident Sebastian Fritze. Wenn alles komplikationslos verlaufe, könnten nach seine Angaben Ende 2027 die ersten Sicherungsmaßnahmen am Nordufer beginnen. Ein Zeitpunkt für die Wiederfreigabe des Sees für Erholungssuchende wurde bislang nicht genannt.

Helenesee seit 2021 für Badegäste gesperrt

Das Landesamt hatte das Gewässer im Mai 2021 nach einer Rutschung am Oststrand vollständig gesperrt. Damals rutschten rund 500 Kubikmeter Bodenmassen ins Wasser, sodass der Badestrand komplett zerstört wurde.

Bislang ist das Land bei entstandenen Kosten in Höhe von etwa zwei Millionen Euro für Erkundungsarbeiten und Untersuchungen in Vorleistung gegangen. Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Gewässer handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlegrube "Helene", die von 1943 bis 1958 betrieben worden war. Danach wurde der Tagebau laut LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben und lief bis 1970 voll Grundwasser. Böschungsrutschungen und Teilsperrungen hatte es seitdem häufig gegeben.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 22.03.2024, 19:30 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Ganz so unerforscht ist das Gebiet nun auch wieder nicht. Gibt da einiges was in den 60 Jahren nach Stilllegung geologische Erkundung notwendig gemacht hat, ohne in Details zu gehen.
    Die Bergbauämter in der DDR waren da genauso wie heute zwingend mit Daten zu beliefern. Man hätte ja zufällig Kohle oder irgendetwas anderes finden können.

  2. 20.

    Die sollten den schönen See so lassen wie er ist. Auch das Ufer. Ist nun mal Natur. Und wehe Ihr baut da irgendwas hin!

  3. 19.

    Wie kommen Sie nur auf Gambionen für den Helenes? Das würde auf Grund des Druckes niemals funktionieren! Abgesehen von psychisch-ästhetischen Gesichtspunkten. Ich lehne also Ihren Vorschlag ab.

  4. 18.

    "Für die Geologen beim LBGR und LMBV sicher eine spannende Aufgabenstellung. " Oh ja, die beneide ich gerade nicht. Eiszeitlich gestörtes Gebiet, mehrfach durch Bergbau (in der Hauptsache Tagebau) umgegraben, mehrer alte Kiesgruben (die in Lossow ist glaube ich sogar noch aktiv im Abbau) und sicher mangelhafte geologische Datenlage. Also jede Chance irgendwo einen Fehler zu machen, weil man einfach nicht genug Details weiß aus dem Untergrund - aber trotzdem später dann Schuld sein dürfen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert.

  5. 17.

    Sie verwechseln, aus welchem Grund auch immer, eine Gestaltungsfrage, kombinieren dies mit Wischmeyer, der einen übertriebenen (!) Steinvorgarten meint, mit einer statischen (!) Lösung zur professionellen Hangabstützung, die es vorher nicht gab, viel weniger Platz beansprucht und auch noch ein gut aussehendes Insektenhotel, mit Untermietern wie Salamandern, sein kann. Und das mit unterschiedlichsten Farben, Formen je nach Befüllung.
    Guten Abend.

  6. 16.

    "Gegen Bereicherungen kann man nichts haben. Manche nennen das Fortschritt."
    Was soll der Unsinn denn. wenn Fortschritt im Auge des Betrachter doof aussieht ist es im Auge des Betrachters bestenfalls ein Kompromiss aber keine Bereicherung.
    Spricht ja nix dagegen wenn Sie sich so ein Zeug in Ihren Garten stellen. Sie sind ja nicht mein Nachbar.
    Kommt in meinem Ranking der hässlichsten landschaftsplanerischen Elemente gleich nach Betonzäunen.
    Dietmar Wischmeyer hat das irgendwo mal ganz treffend beschrieben.

  7. 15.

    Geologisch interessante Ecke direkt an der "Abbruchkante" zum Urstromtal. Also schon von den Eiszeiten einiges an Unruhe hinterlassen und später eben noch durch den Menschen. Welchen Einfluss die Abraumhalde hat?
    Für die Geologen beim LBGR und LMBV sicher eine spannende Aufgabenstellung.
    An der GWM südlich des Sees kann man zumindest sehen, wie von 1958-1968 innerhalb von 10 Jahren der Spiegel von ca. 42 auf 4-5m unter Gelände wieder angestiegen ist. Ist auch jetzt noch einiges an Dynamik drin trotz der Lage im Tal. Bis zur Oder ist natürlich noch etwas Höhenunterschied.
    Mich würde auch mal interessieren wie sich diese Ruhepause auf die Wassergüte und die Artenvielfalt im See und drumherum ausgewirkt hat.
    Die Corona Lockdowns haben ja seinerzeit an vielen Stellen gezeigt was wie schnell passiert wenn der Mensch sich mal ein paar Monate deutlich zurückzieht.

  8. 14.

    Bloß nicht zuviel an den Bauten drumrum ändern. es ist ein Naturheiligtum und unsere Großfamilie macht dort schon viele Jahre Urlaub! Man kann jetzt immer noch da schwimmen, muß nur die richtigen Wege finden.

  9. 13.

    Seit einer Industrieansiedlung bei Berlin, weiß man um die bescheidene Wasser-Datenlage aus den 70igern, wieviel Grundwasser da ist. Die Messstellen wurden Jahrzehnte nicht erneuert? Da aber trotzdem Förderrechte zugeteilt werden, ohne genaue Kenntnisse, heißt es dann: Nach uns vorliegender Datenlage... :-(
    So kann es sein, dass auch an der Helene die Datenlage nicht den tatsächlichen Verhältnissen rechnungträgt.

    #“Mathias“, So wie Sie einen begrenzten Gabioneneinsatz darstellen war es nicht gemeint. Aber weil Sie das wissen lass ich es sein...Gabionen sind trotzdem eine moderne Erfindung, die mehr Möglichkeiten bietet als ohne. Gegen Bereicherungen kann man nichts haben. Manche nennen das Fortschritt.

  10. 12.

    Das bleibt dann aber Ihre ganz private Definition von wunderschöne Lösung für einen See der vorrangig vom Strand, Wasser und weniger von betonierten oder anderen sichtbaren weniger ansehnlichen Bauwerken drumherum gelebt hat.
    In der Hängematte unter den Kiefern wird wohl dann nicht mehr möglich sein.
    2027 klingt lange ist es aber nicht in Anbetracht der ingenieurtechnisch und rechtlich notwendigen Schritte. Sind ja nun mal öffentliche Gelder und Grundstücke und somit öffentliche Beteiligung in mehreren Schritten, Gremien und jeweilige Genehmigungen der Planung und Gelder. Eine pauschale Freigabe und Genehmigung gibt es für solche Projekte eben nicht, was auch richtig ist.
    Also ganz normaler Vorgang.

  11. 11.

    Da die wesentliche Ursache der Instabilität wohl die Absenkung des Grundwasserspiegels war, wäre eine Analyse interessant, warum es zu dieser Absenkung gerade in der jetzigen zeit kam (erwarteter Zeithorizont, der geklärt werden müßte, wären so 20-30 Jahre, also etwa kurz nach Ende der DDR). Was hatte sich da geändert als Einflußfaktor auf den betreffenden Grundwasserleiter? Könnte man die jahrelangen wohl nahezu stabilen Zustände des betroffenen Leiters wieder herstellen?
    Wenn im betroffenen Grundwasserleiter dar Spiegel weiter sinkt, würde es ja dann zu weiteren Instabilitäten kommen.

  12. 10.

    "Ist das nicht eine Form der Unwirtschaftlichkeit? " Im Endeffekt schon. Aber die ganze Formulierung im Text wirkt wie eine gewollte Verschleierung oder halt einfach Unkenntnis der Historie der Gruben um Ffo. Ich hätte da mehr Heimatkundewissen von der Lokalredaktion erwartet.

  13. 9.

    Die Gabionen sind eine segensreiche Erfindung. Denn damit lassen sich, optisch gefällig, höhere (!) Hanglagen raum oder platzsparend abfangen und man kann auf komplizierte Terassenkonstruktionen verzichten. Steht eine Gabione mindestens an einer Seite frei, wirkt es wie ein großes Insektenhotel. Mit wilden Wein davor sogar wunderschön.

    Was verwundert: Erste Maßnahmen 2027 :-(

  14. 8.

    Die Gabionen sind eine segensreiche Erfindung. Denn damit lassen sich, optisch gefällig, höhere (!) Hanglagen raum oder platzsparend abfangen und man kann auf komplizierte Terassenkonstruktionen verzichten. Steht eine Gabione mindestens an einer Seite frei, wirkt es wie ein großes Insektenhotel. Mit wilden Wein davor sogar wunderschön.

  15. 7.

    Nachträgliche Verdichtungen in der Tiefe durch Rüttel- oder Sprengverfahren oder Abflachung oder die hässliche Variante Gabionen oder noch schlimmer Beton/Stahl oder eine Kombination aus allem.
    Soweit ich es verstanden habe, muss auch am Ufer also dem was man Promenade nennt einiges gearbeitet werden.
    Gut für die Stadt dass die Finanzierung geklärt ist, nun muss nur noch die Nachnutzung mit einfließen. Da ist dann FF selbst mit kreativen Ideen gefragt.
    Erste Ideen wurden am 22.11 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz vorgestellt und finden sich im allris.

  16. 6.

    Ist das nicht eine Form der Unwirtschaftlichkeit?
    Mal etwas übertrieben, wenn ich den Tagebau nur mit Eimerkette und ein paar tausend Arbeitern trocken gelegt bekomme kann ich ihn betreiben aber sicher nicht wirtschaftlich.

  17. 5.

    Geht ja auf „natürlichem“ Wege nur mithilfe von Abflachung. Sonst müsste man das Ufer mit Spundwänden oder anderen massiven Bauten befestigen, aber dann ginge ja der Strand verloren.

  18. 4.

    "Böschungsrutschungen und Teilsperrungen hatte es seitdem häufig gegeben." Wann? Ich kann mich seit Kindheitstagen an keine gefährliche Rutschung erinnern und auch an keine Teilsperrung. Zu DDR-Zeiten standen weiträumig Warnschilder, welche vor Rutschgefahr warnten (auch an einem (aufgeschütteten) Abschnitt zwischen Hauptstrand und dem Strand am blauen Turm) - das war aber keine Absperrung, sondern immer 'Betreten auf eigene Gefahr' laut der Schilder.

  19. 3.

    "Danach wurde der Tagebau laut LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben" Das kenne ich etwas anders. Mir wurde immer von einem zu großen Wassereinbruch erzählt, der auf Dauer nicht beherrschbar war mit den damaligen verfügbaren Mitteln. Und deshalb gab man Helene und Katja auf und bezog fortan die Kohle aus entfernteren Tagebauen,

  20. 2.

    "Art und Umfang der erforderlichen Maßnahmen" Das ist das eigentlich Interessante? Welche Maßnahmen stehen denn in der engeren Wahl aktuell zur Sicherung? Es sollte keine Maßnahme durchgeführt werden, welche zu einer Verflachung des Sees führt, da dadurch die bisher sehr hohe Wasserqualität gefährdet wäre - außerdem würde der Anziehungspunkt für die Taucher wegfallen. Ich kann mich noch erinnern, daß es am Anfang mal hieß, daß ein gefallener Grundwasserspiegel wesentlich zur Rutschung beigetragen hatte. Ist vielleicht geplant, den Grundwasserspiegel wieder anzuheben durch technische Maßnahmen?

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