Im Auftrag der Wirtschaftsverwaltung - "Nighttime Strategy" soll Berliner Clubs zu besseren Umsätzen verhelfen

Fr 07.06.24 | 21:50 Uhr
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Berliner Club am Spreeufer (Quelle: IMAGO / SuperStock)
Bild: IMAGO / SuperStock

Mit verschiedenen Strategien wollen Berliner Clubs gegen stagnierende Umsätze in der Branche kämpfen und die Hauptstadt als Szene-Hotspot sichern. Im Auftrag der Wirtschaftsverwaltung wurde die "Nighttime Strategy" entwickelt, wie die Clubcommission am Freitag mitteilte. Die zugrundeliegende Studie wurde ebenfalls am Freitag vorgestellt.

Ziel sei es, die ökonomischen, sozialen und kulturellen Potenziale der Hauptstadt bei Nacht besser zu nutzen und alle Akteure effektiver miteinander arbeiten zu lassen. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie die gestiegene Inflation und hohen Energie- und Personalkosten bereiten den Clubs Probleme, wie die Clubcommission bereits 2023 in einer Erhebung feststellte.

Mehr Kooperationen und Förderungen

In der Studie, an der der Kultur- und Medienwissenschaftler und Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung Haus Europa, Steffen Damm, mitarbeitete, wurden 30 Handlungsempfehlungen formuliert. So sollen etwa öffentliche und private Partnerschaften zur Immobiliennutzung geschmiedet, kleine Spielstätten gefördert und Kooperationen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) abgemacht werden. Ferner sollen Arbeitsbedingungen und der Lärmschutz von Anwohnern verbessert werden.

Anziehungspunkt Club- und Kulturszene

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sagte vorab laut Mitteilung, ein Alleinstellungsmerkmal Berlins sei, dass die Stadt viele junge Arbeitskräfte wegen der Club- und Kulturszene anziehe. "Wir wollen, dass sich die Clubs in unserer Stadt gut entwickeln können", so die SPD-Politikerin. "Viele Gäste aus der ganzen Welt kommen gerade wegen Berlins lebendigem Nachtleben zu uns - das ist gut für die Hotels, die Gastronomie und unsere Stadt insgesamt."

Sendung: Radioeins, 07.06.2024, 21 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Nennt man 70 Dezibel bei geschlossenen Fenstern Lärmschutz für Anwohner? Reinstes orwellsches Neusprech!

  2. 11.

    Googeln Sie mal Franks Party oder Abraxas. Schöne Party in der Kulturbrauerei kann ich auch noch empfehlen. Oder diverse 80s Parties. Es gibt mehrere Möglichkeiten für Ältere.

  3. 10.

    Deshalb heute Tanzdemo.

    15 Uhr Frankfurter Tor.
    Route: Kosmos - Alex - Potsdamer Platz - Südstern

    5 Wagen mit elektronischer Musik: Drum n Bass, Techno, House, Breakbeat, Psytrance, Dupstep, Live Act

    Redebeiträge zu stadt- und gesellschaftspolitischen Themen:
    Gentrifizierung, kulturelle Freiräume, Klimapolitik

  4. 9.

    Da Berlin zu wenig an Historischen zu bieten hat, konzentriert man sich auf die Party -und Kauflust der Touristen, was ja in Ordnung ist, aber bitte nicht mit Steuergeldern fördern.
    Diejenigen, die diese Infrastruktur nutzen wollen, die sollen dafür auch entsprechend zahlen.
    Die Esskultur in hiesigen Restaurants, die wird auch nicht steuerlich gefördert.
    Übrigens, früher nannte man Clubs profan Diskothek,, und Clubs waren Einrichtungen mit festen Mitgliederstamm.

  5. 8.

    Ich finde das Engagement der Wirtschaftsverwaltung für Berlin beachtlich, vom Clubwesen bis zur Rettung maroder Kaufhäuser. Wenn gleiches Engagement der zuständigen Senatsverwaltung für Wohnen bzw. Wohnkosten doch auch stattfinden könnte! In meinem Fall sind die Nebenkosten höher als die Kaltmiete, das ist einfach traurig. Da kriege ich beim o.g. Engagement doch ein bisschen einen dicken Hals.

  6. 7.

    Ja, sehe ich auch so! Die Clubcommission hat ja immer betont, dass es um ClubKULTUR geht. Kultur ist nunmal etwas sehr Dynamisches und unterliegt mittel- oder langfristig Veränderungen. Dann noch die modischen Schwankungen, die Erlebnishungrigkeit nach ständig Neuem, um sich von anderen abheben zu können,… da bleibt dann mal ganz schnell ein als etabliert geglaubtes Unternehmen auf der Strecke.

  7. 6.

    Nachtrag: man kann den Clubs jedoch gerne versuchen, zu helfen. Ob diese Strategie dann auch etwas bewirken kann, wird sich ja dann zeigen.

  8. 5.

    So ist das eben. Wenn man eine zeitlang nicht in Clubs gehen kann und stattdessen etwas anderes machen muss, entdeckt man eben auch andere Möglichkeiten, wie man seine Freizeit gestalten kann. Es ist der momentane Stand, der sich auch jederzeit wieder verändern kann. Grundsätzlich hat sich das Bewusstsein der Generation der 20-35 jährigen meiner Meinung nach allerdings etwas verändert oder verschoben und geht mehr in Richtung private Treffen, Kulturveranstaltungen anderer Art und bei einigen sogar zu Spieletreffen. Ich kenne verschiedene Menschen aus dieser Generation, die sich viele Gesellschaftsspiele zugelegt haben (bis zu 140 Stück) und diese wollen dann eben auch gespielt werden. Die Auswahl in diesem Bereich wird immer kreativer und größer und erlebt gerade einen ziemlichen Boom. Dann gibt es eben den ein oder anderen Spieletag mit Freunden und Freundinnen statt eines Clubbesuches.

  9. 4.

    Falsch gedacht. Wenn noch mehr amgzeit Touristen nach Berlin kommen stecken die ja die Hälfte ihres Gehalts in unnützen zeug was sie hier kaufen für ihren Lifestyle. Also klingt die Kasse wenn am Wochenende 100.000 zugezogen ihr Geld in Clubs verballern.

    Kein Herz für zugezogene. Sollte endlich mal was passieren das gebürtige Berliner auch weiter in ihrer Heimat leben können und nicht nach Brandenburg verdrängt werden.
    Sollen doch die Studenten ewig fahren. Wieso müssen wir das. Wir kommen von hier und leben hier schon immer.

  10. 3.

    Wo gehen in Berlin ältere tanzen, wenn sie nicht auf eine Ü-30-Party warten wollen? Ich sehe da ein Potential.

  11. 2.

    Vielleicht ist die legendäre Ära der Berliner Clubs auch schlicht vorbei? Das Berghain dümpelt in diversen Rankings anscheinend auch nur noch unter ferner liefen.
    Aber für Party-Touristen muss man das lahmende Pferd wohl weiter beatmen, wenn man sonst nicht so viel anzubieten hat.

  12. 1.

    Die Bundesregierung sollte endlich mal aufwachen und etwas gegen die Verteuerung des Wohnens, Energie, Lebensmittel tun. Wenn nix übrig bleibt, hat der wenig bis normalverdiener kein Geld zum Feiern. Ich bin froh, dass ich vor Corona noch viel feiern konnte. Seitdem ist es mir einfach zu teuer geworden.

    Ich verdien ja auch nicht viel mehr. Irgendwo müssen die gestiegenen kosten eingespart werden.

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