Grünheide - Weltkriegsbombe bei Tesla-Werk gefunden - Besetzer haben Wald verlassen

Di 23.07.24 | 13:45 Uhr
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Zwei Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes stehen am 29.06.2024 neben einem Fahrzeug im Wald nahe der Tesla-Fabrik. Geplant ist die Sprengung einer 250-Kilo-Bombe. (Quelle: dpa-Bildfunk/Annette Riedl)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 23.07.2024 | Carsten Krippahl | Bild: dpa-Bildfunk/Annette Riedl

Erneut ist eine Weltkriegsbombe am Tesla-Werk in Grünheide gefunden worden. Diese soll am Mittwoch gesprengt werden. Tesla-Gegner, deren Protestcamp innerhalb des Sperrkreises liegt, haben den Wald mittlerweile verlassen.

  • Blindgänger aus Zweitem Weltkrieg nahe Tesla-Fabrik gefunden, Sprengung am Mittwoch
  • Einschränkungen für Auto- und Busverkehr
  • Tesla-Produktion derzeit nicht betroffen
  • Tesla-Gegner haben Camp verlassen

In der Nähe des Tesla-Werks in der Gemeinde Grünheide (Oder-Spree) muss am Mittwoch erneut eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt werden. Diese sei bereits in der vergangenen Woche gefunden worden und nicht transportfähig, wie es von der Gemeindeverwaltung heißt.

Den Angaben zufolge handelt es sich um eine 250 Kilogramm schwere Bombe, die in einem Waldstück nahe des Werks gefunden wurde. Aufgrund der Sprengung komme es erneut zu weitreichenden Einschränkungen.

Sperrkreis und Einschränkungen geplant

So gibt es bereits ab Dienstag ein teilweises Betretungs- und Befahrungsverbot in dem betroffenen Gebiet. Am Mittwoch wird dann ab 6 Uhr morgens ein Sperrkreis eingerichtet. Ab 7 Uhr werden die beiden anliegenden Landesstraßen 23 und 38 sowie auch der Bahnhof Fangschleuse gesperrt.

Auch der Busverkehr in diesem Bereich wird in alle Fahrtrichtungen ausgesetzt, wie es weiter heißt. Kann die Bombe ohne Störungen gesprengt werden, sollen die Maßnahmen ab dem Nachmittag, ab circa 15 Uhr, wieder aufgehoben werden können.

Tesla-Gegner haben Camp verlassen

Größere Folgen hat der Bomben-Fund auch für das von Tesla-Gegnern errichtete Waldcamp, welches sich ebenfalls innerhalb des Sperrkreises befindet.

Besetzer des Waldcamps nahe der Tesla-Gigafactory Berlin-Brandenburg verlassen am 23.07.2024 das gesperrte Gelände. (Quelle: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul)Tesla-Gegner verlassen Protestcamp auf Anweisung der Polizei

Nachdem die Polizei die Besetzer aufgefordert hatte, das Gelände bis Dienstagmittag zu verlassen, kamen die rund 30 Protestierenden der Aufforderung nach und verließen das Camp geschlossen. Dabei zeigten sie auf Bannern ihren Widerstand gegen das US-Unternehmen, wie rbb-Reporter berichten. Nach Angaben der Polizei ist auch die Mahnwache am Bahnhof an der Landstraße 23 geräumt worden. Man sei mit großer Einsatzstärke vor Ort, sagte ein Sprecher. "Wir sind also auch darauf eingestellt gewesen, dass wir gegebenenfalls begleiten oder sogar heraustragen müssen."

Via Messengerdienst teilten die Tesla-Gegner mit: "Wir kritisieren massiv die Kurzfristigkeit und das Ausbleiben von Ausweichangeboten." Zwar sei mündlich zugesichert worden, am Mittwoch wieder in das Camp zurückkehren zu können. "Wann genau ist aber unklar", heißt es weiter. Es werde nun nach zwischenzeitlichen Unterbringungsmöglichkeiten gesucht.

Derzeit sind Einsatzkräfte der Höhenrettung im Camp und überprüfen die Baumhäuser auf möglicherweise dort verbliebene Protestler. Dabei sind auch Drohnen im Einsatz. Auch nach der Räumung soll das Gebiet durch die Polizei gesichert bleiben, um eine Rückkehr der Protestierenden in das Camp zu verhindern.

Tesla-Produktion wohl nicht betroffen

Von der geplanten Sprengung ist auch die Tesla-Fabrik betroffen. Allerdings sollen sich die Auswirkungen in Grenzen halten, teilte eine Sprecherin von Tesla mit. "Nach aktuellem Stand gehen wir nicht davon aus, dass die Produktion beeinträchtigt sein wird." Lediglich ein kleiner Teil des Werksgeländes sei von dem Sperrkreis betroffen. Dabei handele es sich vor allem um eine Logistikfläche und eine Abfallbehandlungsanlage, sagte die Sprecherin. "Produktionsgebäude sind von dem Sperrkreis nicht betroffen." Die vergangene Sprengung vor einigen Wochen hatte an einem Wochenende stattgefunden, an dem ohnehin die Produktion stillstand.

Schwieriger könnte der Weg zur Arbeit für die Werksarbeiter werden. Da die Züge den Bahnhof Fangschleuse nicht anfahren, soll es dort auch keinen Tesla-Shuttle geben, heißt es vom Unternehmen. "Mitarbeitende, die aus Richtung Frankfurt (Oder) kommen, können unsere Shuttle Busse vom Bahnhof Erkner zur Fabrik nutzen, die in diesem Zeitraum über eine alternative Route direkt zu Fabrik geleitet werden."

Seit der Bebauungsplan für das sogenannte Service- und Logistikzentrum Freienbrink Nord aufgestellt wurde, suchen Spezialfirmen das Waldstück zwischen Tesla-Werk, der beiden Landesstraßen und der Bahnlinie des Regionalexpress 1 nach Kampfmitteln ab.

Bereits Ende Juni musste in der Gegend eine erste Weltkriegsbombe kontrolliert gesprengt werden.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 23.07.2024, 19:30 Uhr

48 Kommentare

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  1. 48.

    „größter Arbeitgeber, größter Ausbilder, zahlt Steuern und Sozialabgaben. Ist das etwa nichts? “
    Es wäre etwas, wenn es zusätzlich da wäre. Da es sich, lt. Kennzahlen, nur um eine Verschiebung handelt, gibt es also keinen Gewinn für das Land. Es ist eine Seitwärtsbewegung. Eine sehr teure. Was macht eigentlich die Tesla Steuererklärung? Man hört da nichts.... :-(.

  2. 47.

    Ach und ich dachte schon er täte tatsächlich was sinnvolles für das LAND Brandenburg.

  3. 46.

    Seltsame Frage! 5 Mrd € investiert, größter Arbeitgeber, größter Ausbilder, zahlt Steuern und Sozialabgaben. Ist das etwa nichts?
    Dass andere der Kiefernmonokultur und der Ruhe nachtrauern kann ich verstehen.

  4. 45.

    "Brandenburg unterstützt EM für das was er für dieses Land tut."
    Was genau tut denn Elon Musk für Brandenburg?

  5. 44.

    Was hat Donald Trump mit Brandenburg zu tun? EM unterstützt den Kandidaten , der seiner Meinung nach seine Interessen vertritt.
    Brandenburg unterstützt EM für das was er für dieses Land tut.

  6. 43.

    Vorbeischauen und mit ihnen reden. Dabei kann man sehr gut seinen Horizont erweitern. Ich habe es gemacht.

  7. 42.

    Dieses "artgerechte" Verhalten von Musk passt doch aber sonst nicht in das Bild unserer Regierung. Wieso wird da bei Musk toleriert?

  8. 41.

    „monatlichen Großspenden von 45 Millionen Dollar!
    Wer jetzt noch einen ,,Tesla'' kauft trägt mit Schuld! “
    Sind Sie da etwas unkritisch den Medien „aufgesessen“? Ein gutes warnendes Beispiel für die Anderen...und Unerfahrenen.

  9. 40.

    Man kauft ein Auto zum Fahren und nicht aus Liebe zum Eigentümer der Firma.

  10. 39.

    Am besten erfahrt man sachen indem man einfsch vorbeikommt und mit den Menschen ins Gespräch kommt:)

  11. 38.

    Und genau diese Meinung finde ich komisch. Wir sind kein Bundesstaat der USA, so gut wie niemand hier ist wahlberechtigt für diese Wahl in den USA. Und trotzdem sind hier viele voll im Wahlkampf der USA gefangen und ergreifen Partei für eine Seite. Warum? Niemand in den USA wird die Meinung von Deutschen Nichtwählern zu den Präsidentenkandidaten interessieren und für alle Präsidenten der USA gilt immer - egal welche Partei - America First.

  12. 37.

    "Schlimm ist, dass Tesla die angespannte bereits Wassersituation im Land weiter belastet." Daran ist nicht Tesla Schuld, falscher Gegner. Die Firma hat das beantragt und hat es genehmigt bekommen. Ansprechpartner dafür ist also, wer es genehmigt hat und nicht die Firma.

  13. 36.

    Falsch. Das Regenwasser wird aufgefangen und läft über einen Filter ins Grundwasser. Irgendwelche Schäden sind nicht bekannt.

  14. 35.

    Sie können einem amerikanischen Milliardär nicht vorwerfen sich artgerecht zu verhalten. Die Demokraten mögen EM wegen seiner Haltung zu den Gewerkschaften nicht.

  15. 33.

    Ich frage mich, wovon leben die eigentlich. Wie läuft das, so wochenlang oder länger im Wald hausen. Toilette, Wasser, Müll, Wäsche waschen... usw. Irgendwie... stören die dort den Rest der noch stehenden Waldnatur. Ich frage nur höflich.

  16. 32.

    Josti verraten sie mir lieber, wo leitet Tesla keine Schadstoffe ins Grundwasser? Der Konzern ist verpflichtet, sämtliches Niederschlagswasser im Bereich des Bau- und Betriebsgeländes aufzufangen und kontrolliert abzuleiten. Das klappt nicht ansatzweise. Teslas Umweltbeauftragte gesteht, dass man dazu nicht in der Lage ist. Frage, wie kann man trotz dieses Eingeständnisses diesen Bau zulassen. Auf dem Tesla-Gelände werden seit 4 Jahren all die während der Bautätigkeit und dem Produktionsbetrieb auf der Oberfläche anfallenden Schadstoffe durch Niederschlagswasser über die ungeschütze Geländoberfläche versickert bzw. zielgerichtet über offene Gräben und Gruben ins Grundwasser abgeleitet. Der WSE hat bereits Veränderungen der Grundwasserqualität im Gebiet festgestellt.
    Verwerflich ist auch der Betrieb einer Abwasseraufbereitungsanlage in der WSG-Zone. Bei Besichtigung der Anlage war man nicht bereit oder nicht in der Lage Sicherheitsbedenken auszuräumen.

  17. 31.

    TESLA gehört Musk und Musk unterstützt aktuell TRUMP mit monatlichen Großspenden von 45 Millionen Dollar!
    Wer jetzt noch einen ,,Tesla'' kauft trägt mit Schuld!

  18. 30.

    Wenn ich Herr Musk wäre, dann....

    Ja dann, dann hätt ich den Bombenwald in Erbbaupacht genommen. Dann hätt ich bei Dauerbeschuss das Terrain jederzeit zurückgeben können.

  19. 29.

    Hat der Protestler in den Nachrichten tatsächlich die Bombensprengung als "Lappalie" bezeichnet?

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