Grünheide - Weltkriegsbombe bei Tesla-Werk gefunden - Besetzer haben Wald verlassen
Erneut ist eine Weltkriegsbombe am Tesla-Werk in Grünheide gefunden worden. Diese soll am Mittwoch gesprengt werden. Tesla-Gegner, deren Protestcamp innerhalb des Sperrkreises liegt, haben den Wald mittlerweile verlassen.
- Blindgänger aus Zweitem Weltkrieg nahe Tesla-Fabrik gefunden, Sprengung am Mittwoch
- Einschränkungen für Auto- und Busverkehr
- Tesla-Produktion derzeit nicht betroffen
- Tesla-Gegner haben Camp verlassen
In der Nähe des Tesla-Werks in der Gemeinde Grünheide (Oder-Spree) muss am Mittwoch erneut eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt werden. Diese sei bereits in der vergangenen Woche gefunden worden und nicht transportfähig, wie es von der Gemeindeverwaltung heißt.
Den Angaben zufolge handelt es sich um eine 250 Kilogramm schwere Bombe, die in einem Waldstück nahe des Werks gefunden wurde. Aufgrund der Sprengung komme es erneut zu weitreichenden Einschränkungen.
Sperrkreis und Einschränkungen geplant
So gibt es bereits ab Dienstag ein teilweises Betretungs- und Befahrungsverbot in dem betroffenen Gebiet. Am Mittwoch wird dann ab 6 Uhr morgens ein Sperrkreis eingerichtet. Ab 7 Uhr werden die beiden anliegenden Landesstraßen 23 und 38 sowie auch der Bahnhof Fangschleuse gesperrt.
Auch der Busverkehr in diesem Bereich wird in alle Fahrtrichtungen ausgesetzt, wie es weiter heißt. Kann die Bombe ohne Störungen gesprengt werden, sollen die Maßnahmen ab dem Nachmittag, ab circa 15 Uhr, wieder aufgehoben werden können.
Tesla-Gegner haben Camp verlassen
Größere Folgen hat der Bomben-Fund auch für das von Tesla-Gegnern errichtete Waldcamp, welches sich ebenfalls innerhalb des Sperrkreises befindet.
Nachdem die Polizei die Besetzer aufgefordert hatte, das Gelände bis Dienstagmittag zu verlassen, kamen die rund 30 Protestierenden der Aufforderung nach und verließen das Camp geschlossen. Dabei zeigten sie auf Bannern ihren Widerstand gegen das US-Unternehmen, wie rbb-Reporter berichten. Nach Angaben der Polizei ist auch die Mahnwache am Bahnhof an der Landstraße 23 geräumt worden. Man sei mit großer Einsatzstärke vor Ort, sagte ein Sprecher. "Wir sind also auch darauf eingestellt gewesen, dass wir gegebenenfalls begleiten oder sogar heraustragen müssen."
Via Messengerdienst teilten die Tesla-Gegner mit: "Wir kritisieren massiv die Kurzfristigkeit und das Ausbleiben von Ausweichangeboten." Zwar sei mündlich zugesichert worden, am Mittwoch wieder in das Camp zurückkehren zu können. "Wann genau ist aber unklar", heißt es weiter. Es werde nun nach zwischenzeitlichen Unterbringungsmöglichkeiten gesucht.
Derzeit sind Einsatzkräfte der Höhenrettung im Camp und überprüfen die Baumhäuser auf möglicherweise dort verbliebene Protestler. Dabei sind auch Drohnen im Einsatz. Auch nach der Räumung soll das Gebiet durch die Polizei gesichert bleiben, um eine Rückkehr der Protestierenden in das Camp zu verhindern.
Tesla-Produktion wohl nicht betroffen
Von der geplanten Sprengung ist auch die Tesla-Fabrik betroffen. Allerdings sollen sich die Auswirkungen in Grenzen halten, teilte eine Sprecherin von Tesla mit. "Nach aktuellem Stand gehen wir nicht davon aus, dass die Produktion beeinträchtigt sein wird." Lediglich ein kleiner Teil des Werksgeländes sei von dem Sperrkreis betroffen. Dabei handele es sich vor allem um eine Logistikfläche und eine Abfallbehandlungsanlage, sagte die Sprecherin. "Produktionsgebäude sind von dem Sperrkreis nicht betroffen." Die vergangene Sprengung vor einigen Wochen hatte an einem Wochenende stattgefunden, an dem ohnehin die Produktion stillstand.
Schwieriger könnte der Weg zur Arbeit für die Werksarbeiter werden. Da die Züge den Bahnhof Fangschleuse nicht anfahren, soll es dort auch keinen Tesla-Shuttle geben, heißt es vom Unternehmen. "Mitarbeitende, die aus Richtung Frankfurt (Oder) kommen, können unsere Shuttle Busse vom Bahnhof Erkner zur Fabrik nutzen, die in diesem Zeitraum über eine alternative Route direkt zu Fabrik geleitet werden."
Seit der Bebauungsplan für das sogenannte Service- und Logistikzentrum Freienbrink Nord aufgestellt wurde, suchen Spezialfirmen das Waldstück zwischen Tesla-Werk, der beiden Landesstraßen und der Bahnlinie des Regionalexpress 1 nach Kampfmitteln ab.
Bereits Ende Juni musste in der Gegend eine erste Weltkriegsbombe kontrolliert gesprengt werden.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 23.07.2024, 19:30 Uhr