Grünheide - Geplante Erweiterung des Tesla-Werks verschiebt sich

Do 11.07.24 | 17:18 Uhr
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Archivbild: Blick am frühen Morgen auf die Autofabrik Tesla. (Quelle: dpa/Carstensen)
Bild: dpa/Carstensen

Der geplante Ausbau der Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide (Oder-Spree) verzögert sich. Der erste Teil der Genehmigung werde für den Herbst 2024 erwartet, teilte das Landesumweltamt nach einem Bericht des "Tagesspiegels" [Bezahlcontent] mit.

Tesla halte an den mittel- bis langfristigen Ausbauplänen für die Fabrik fest, sagte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage. "Wir sind zuversichtlich, dass trotz gegenwärtiger Verzögerungen die nächsten Erweiterungsschritte in Abstimmung mit der Landesregierung und den Behörden so bald wie möglich in die Wege geleitet werden können."

Tesla will auf dem Gelände seiner einzigen europäischen E-Autofabrik die Produktion ausweiten und das Werk ausbauen. Das Ziel ist, die angepeilte Zahl von 500.000 Autos im Jahr auf eine Million zu verdoppeln. Die halbe Million Fahrzeuge wurde bisher noch nicht erreicht. Für den Ausbau beantragt Tesla beim Land Brandenburg eine umweltrechtliche Genehmigung in mehreren Teilen. Das Landesumweltamt gab für erste Arbeiten vorläufig grünes Licht. Für die Genehmigung sind laut Behörde Unterlagen in hoher Qualität nötig, um eine solide Prüfgrundlage zu haben.

Neuer Zeitplan für Erweiterung

Tesla-Werksleiter André Thierig hatte gehofft, dass zwischen Januar und März dieses Jahres die Genehmigung für die erste Stufe des Ausbaus erteilt wird. Sie sei zunächst für Februar in Aussicht gestellt worden und die Inbetriebnahme für die erste Jahreshälfte 2024, schreibt der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Protokolle aus einer Arbeitsgruppe (Task Force) von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Tesla und die zuständigen Behörden hätten sich dann auf einen neuen Zeitplan verständigt, nachdem im Herbst mit einer Entscheidung zu einer ersten Teilgenehmigung zu rechnen sei.

Die Verzögerung fällt in eine Zeit veränderter Rahmenbedingungen. Im April hatte das Unternehmen den Abbau von 400 Stellen für das Werk angekündigt. Damit betrifft der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla angesichts der Flaute am Markt für Elektroautos auch Hunderte Arbeitsplätze in Grünheide.

Einzelne Bauvorhaben können schon jetzt starten

Der Autobauer kann jetzt schon mit dem Bau einzelner Vorhaben beginnen. Dazu zählen eine Logistikfläche für Neuwagen, neue Treppenhäuser sowie Gebäude für künftige Büro-, Pausen- und Sanitär-Bereiche. Eine neue Produktionshalle, die Tesla plant, ist bei den vorläufigen Arbeiten und der ersten Ausbaustufe noch nicht dabei.

Parallel zum Ausbau plant das Unternehmen eine Erweiterung, die von Protesten begleitet wird, weil Wald gerodet werden müsste. Auf einem neuen Gelände sollen ein Güterbahnhof und Logistikflächen entstehen. Nachdem eine Bürgerbefragung mehrheitlich gegen die Erweiterung war, wurden diese Pläne angepasst, damit weniger Wald gerodet wird.

12 Kommentare

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  1. 12.

    Ein echter Wilhelm Klink-Kommentar:
    CO2-Bilanz: Schon 2020 entlarvte Lüge, E-Autos sind besser, selbst bei deutschem Strommix.
    Wasserhaushalt ist ebenfalls 2020 entlarvte Lüge, s, auch 20 Mio m³/a Wasser für PCK.
    Wirkungsgradlüge zu E-Autos, ca. 3/4 der Primärenergie kommen am Rad an.
    Dazu kommen massenhaft weitere Übertreibungen und Halbwahrheiten.

  2. 11.

    Das ist nicht mal eine Wochenproduktion in Neuhardenberg und nach der Erweiterung wird der Flugplatz nicht mehr benötigt.

  3. 10.

    Silverbeard, wo bleibt ihr Engagement, damit weniger Autos produziert werden? Sie bejubeln E-Fahrzeuge, die nicht weniger schädlich sind wie auf kohlenstoffbetriebene Fahrzeuge. Die CO2-Bilanz der E-Mobile ist nicht besser. Damit verbunden ist eine z.T. viel stärkere Beeinträchtigung von Natur, Landschaft, Wasserhaushalt und Klima als durch die Kohlenstoffflotte. Der Flächen- und Energieverbrauch nimmt infolge fortschreitender Industrialisierung dramatisch zu. Verhängnisvoll ist das anvisierte Vorantreiben von schädlichen Speichertechnologien. Weder riesige Wasserstoff- noch Akkutechnologien sind die Lösung. Es handelt sich um reine Energievernichtungstechnologien. Ca. 75 % des dafür benötigten Stroms gehen ungenutzt zur klimavorantreibenden Erderwärmung verloren. In Freienbrink kann man sehen, wie Tesla in Teslageschwindigkeit durch Landschafts-, Wald- und Naturraubbau gigamäßig zur Grundwasser-, Luft-, Klima- und Verkehrsverschlechterung in der Region beiträgt.

  4. 9.

    E-Autos haben auch mit Grünen in der Opposition weltweit an Bedeutung gewonnen. Viele haben die Chance erkannt. In Deutschland hält man aber lieber an alter, fossiler Technik fest und will das Land deindustrialisieren. Bei der PV-Industrie hat das schon geklappt. Kommt jetzt die Autoindustrie an die Reihe?

  5. 8.

    Nicht jeder weiß, was ein Zwischenlager in der Logistik bedeutet.

  6. 7.

    Die kommen ja nicht zusätzlich, sondern sollen nach dem Wunsch der Grünen im Rahmen der Mobilitätswende bestehende Fahrzeuge ersetzen. Deswegen wird ja auch seit längerem der Preis für fossile Brennstoffe künstlich durch hohe Abgaben verteuert. Wirklich schlimm ist, dass hier mal wieder mit der Brechstange durch die Politik versucht wird, den Menschen eine Veränderung aufzuzwingen. Man sollte hier den Menschen langsam die Möglichkeit geben, die Veränderung auch mittragen zu können.

  7. 6.

    Die E-Autos sollen bei den Neukäufen die Verbrenner ersetzen. D.h. durch E-Autos werden es nicht mehr Autos, sondern andere.
    Klar wären weniger Autos besser. Versuchen Sie gerne genauso gegen Diesel zu schreiben, wie gegen Tesla. Die nächsten Generationen werden es Ihnen danken.

    In Deutschland sind die Neuzulassungen von E-Autos wieder bei 14% dieses Jahr. Das ist noch ein langer Weg zu 100%, warum sollte Tesla nicht versuchen, sich einen guten Startplatz zu sichern?

  8. 5.

    Diese autos sind verkauft. Dort werden aber auch Wagen gesammelt, die z.B. nach Taiwan gesendet werden sollen. um ein Transportschiff zu füllen braucht man mehrere 1.000.

    Sie vergessen mal wieder, dass Deutschland bei der Elektromobilität nicht der Nabel der Welt ist. Tesla Brandenburg baut für ganz Europa, z.B. Norwegen, wo kaum noch ein Verbrenner neu zugelassen wird, aber dieses Jahr schon 11.000 Teslas.

  9. 4.

    Schlimm, daß Tesla die Produktion immer noch auf 1 Mio. Autos hochfahren will. Wo sollen denn die vielen Autos hin? Wir wissen doch jetzt schon nicht mehr, wie wir die vielen Autos unterbringen sollen. Aber wenn jetzt schon die Nachrichten verkünden, daß Tesla nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, erklärt das alles. Ein Schwund kommt überall vor. Durch Mißgeschicke gehen Tassen kaputt. Manche bekommen auch Beine und laufen davon. Aber 65000 Tassen weniger sind sehr viel, 6,5 Tassen/Mitarbeiter.

  10. 3.

    Wäre es nicht sinnvoller, zuerst die Autos auf dem Flugplatz Neuhardenberg zu verkaufen, als weiter auf Halde zu bauen? Kann es sein, dass hier Steuergelder fließen wenn die Produktion läuft? Anders kann ich mir das nicht vorstellen - schließlich scheint der Bedarf an Teslas langsam gedeckt zu sein.

  11. 2.

    Habe ich gestern bei N-TV lesen können:

    Bei Tesla in Grünheide wird getanzt und gestohlen .
    Na sowas? Wie kann das denn sein?
    Das muss mir einer mal erklären. Ich dachte immer dort wird ein seit 100 Jahren erprobtes E- Mobil, das Elektroauto, produziert.

  12. 1.

    Das hängt sicher mit den Tassendiebstählen zusammen. Die ganze Belegschaft steht unter Verdacht und es wird lange Zeit in Anspruch nehmen, bis die Behörden den Fall aufgeklärt haben. Noch ist es ein Anfangsverdacht!

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