Fabrik in Grünheide - Landesumweltamt gibt vorläufig grünes Licht für Tesla-Erweiterung

Do 04.07.24 | 17:36 Uhr
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Archivbild: Das Gelände der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg vom US-Elektroautobauer Tesla (Luftaufnahme mit einer Drohne). (Quelle: dpa/Pleul)
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Audio: Antenne Brandenburg | 04.07.2024 | Torsten Glauche | Bild: dpa/Pleul

Das Brandenburger Landesumweltamt hat eine positive Genehmigungsprognose für die Erweiterung des Tesla-Autowerkes in Grünheide (Oder-Spree) abgegeben. Damit wäre ein vorzeitiger Baubeginn für erste beantragte Erweiterungsarbeiten zulässig und möglich.

Dabei geht es um einen Ausbau der Produktion auf dem bestehenden Werksgelände ohne das Roden von Wald - also nicht um die von Protesten begleitete geplante Erweiterung des Geländes zum Bau eines Güterbahnhofs.

Vor einem Jahr wurde der Genehmigungsantrag zur Erweiterung des Tesla-Werkes in Grünheide öffentlich bekanntgemacht. Die Baugenehmigung wurde jetzt noch nicht offiziell erteilt, dank der positiven Genehmigungsprognose kann Tesla aber "auf eigenes Risiko" vorzeitig mit den Arbeiten beginnen, wie das Landesumweltamt erklärte.

Tesla will jährlich eine Million Autos in Grünheide herstellen

Der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla will sein Autowerk erweitern, weil die Produktionskapazität von derzeit maximal 500.000 Fahrzeuge auf zukünftig eine Million Autos pro Jahr erhöht werden soll. Hierfür soll eine weitere große Halle zur Unterbringung der zusätzlichen Produktionseinheiten errichtet werden.

Zudem sind auch Änderungen und Optimierungen an den bereits errichteten Produktionsanlagen geplant. Mit der Erweiterung einhergehen soll zudem eine Erhöhung der Batteriespeicherproduktionskapazität von derzeit 50 auf zukünftig 100 Gigawattstunden pro Jahr. Die beantragten Änderungen befinden sich ausschließlich auf Flächen im bestandskräftigen Bebauungsplan 13.

Logistikfläche für Neuwagen kann gebaut werden

Der in dieser Woche vom Landesamt für Umwelt zugelassene vorzeitige Beginn erlaubt Tesla zunächst unter anderem die Einrichtung einer asphaltierten Logistikfläche für Neuwagen einschließlich der erforderlichen Untergrundleitungen. Hierfür wird ein multifunktionales Zeltlager eingerichtet, von dort wird die Erweiterung des Werks koordiniert.

Möglich wird ebenfalls der Bau von Treppenhäusern an der Nordseite des Presswerks sowie einer Besucher- und einer Lkw-Zufahrtswache. Beantragt wurde auch die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude verschiedener Betriebseinheiten. Auch deren Errichtung ist schon jetzt zulässig. Umweltschützer und Anwohner haben große Bedenken, weil das Werk teils im Wasserschutzgebiet liegt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.07.2024, 17:30 Uhr

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35 Kommentare

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  1. 35.

    Jaja, riesig. Brandenburger kenn das ganz andere Flächen, die vernichtet worden sind. Die Tesla-Kritiker wären glaubwürdiger, wenn die nicht immer maßlos übertreiben würden. Andere Argumente haben die aber nicht.

  2. 34.

    Wir kennen es ja zur genüge, erstmal vorläufig, lange warten bis sich die Gemüter beruhigt haben und dann genehmigen.

    Kennen wir doch.
    Einlullen funktioniert immer und es gibt einige, die sich von einen AfD freundlichen Investor einlullen lassen und LfU zieht augenscheinlich mit. Hoffentlich schludert man nicht wie die Landesregierung beim Haushaltsentwurf.

  3. 33.

    Zustimmung!
    Ich kann mich ihrem Kommentar nur anschließen!

    Gewinnt man mit ,vorläufig, evtl., vielleicht, wahrscheinlich' irgendwelche Investoren, die dringend gebraucht werden?

  4. 32.

    Stef ..., sie sollten sich mit ihren Kommentaren lieber zurückhalten. Es stimmt, Wälder kümmern wegen anthropogener Klimaänderungen oft vor sich hin und sterben. Schuld ist Raubbau wie er z.B. in Freienbrink praktiziert. Durch Tesla werden riesige Waldflächen zur Betonwüste umgestaltet und die Voraussetzungen für Leben auf der Erde vernichtet. Die Biosphäre, liefert übers Essen nicht nur die zum Leben erforderliche Energie. Ohne sie gäbe es auch keinen Sauerstoff in der Atmosphäre jedoch immer noch 95 % CO2. Wegen Ozonmangel würde die gesamte Lebewelt an der Erdoberfläche vernichtet werden.
    Keine Frage, auch ich mag Mischwälder mehr, doch vom profitorientierten Menschen angelegt sind es auch oft hässliche Wirtschaftsplantagen. Übrigens laut Statistik 2023 ist in Brandenburg der Krankenstand der hiesigen Wälder im Vergleich zu sämtlichen anderen Bundesländer am niedrigsten. Ein Hoch der Kiefer, der wir das zu verdanken haben. Sie ist am besten an die Klimaänderungen angepasst.

  5. 31.

    E-Mobilität in der derzeitigen Individualnutzungsdichte ist nur eine „gekonnte“ Verschiebung des Problems von einer in die andere Dimension des Gesamtproblems; mehr nicht.

  6. 30.

    Was für die einen Natur ist, ist für andere eine ehemalige Kiefernplantage in einem ehemaligen MfS-Sperrgebiet.

  7. 29.

    Sicher gibt es auch dagegen wieder Proteste. Und gleichzeitig beschwert man sich, dass sich in Ostdeutschland so wenig Firmen ansiedeln, es keine Arbeitsplätze gibt.....Firmen benötigen nun mal Flächen, Wasser, Infrastruktur. Man muss Tesla nicht mögen, aber immerhin hat sich dieser Konzern in Ostdeutschland angesiedelt, zahlt Steuern und bringt Jobs mit, hat den Wasserbedarf deutlich reduziert. Und ja, es wurde Wald gerodet, Kiefernwald. Und neue Bäume wurden gepflanzt. Ein Waldumbau muss sowieso stattfinden. Aber leider gibt es immer wieder Leute, die die Made im Speck suchen, selbst Pläne für einen Bahnhof, der den LKW Verkehr reduziert hätte, und eine Kita, die auch offen für die Gemeinde gewesen wäre, wurde von Nörglern verhindert.......

  8. 28.

    Noch mehr Autos , die dann in Neuhardenberg rum stehen werden.

  9. 27.

    Das Wasser wird auf dem Firmengelände aufgefangen, über einen Filter in die Versickerungsbecken geleitet und somit der Versiegelung entgegengewirkt.
    Die E-Mobilität ist nur ein Faktor um von den fossilen Brennstoffen, die unsere Umwelt zerstören, loszukommen. Besser wäre natürlich ein Ausbau des ÖPNV.

  10. 26.

    Wenn Sie Jahre brauchen, um einen einfachen Bauantrag vollständig einzureichen, sollten Sie besser den Architekten wechseln, der den erstellt hat.

  11. 24.

    Die teilweise vom Verfassungsschutz beobachteten Gegner des Güterbahnhofs saßen neulich bei der Bombensprengung noch auf den Bäumen.

  12. 23.

    Die Genehmigung für die weitere Versiegelung von Erdboden zeugt von der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben in all seinen Formen, das durch den Verlust an Lebensräumen und der damit forcierten Klimaerwärmung umgebracht wird, wenn nur ein Reicher mit Geld winkt.
    Der Wille des Volkes wird ignoriert.
    Offiziell heißt es, Klimarettung durch e-Autos, ein größerer Schwachsinn konnte kaum genehmigt werden.

  13. 22.

    In Storkow hatte man schon früher keine rechtssicheren Gründe gegen die Fabrik gefunden, sondern nur Ausreden, warum NICHT gegen die Genehmigungsbehörde geklagt worden ist.

  14. 21.

    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/tesla/2023/12/tesla-gruenheide-steuern-sechs-millionen-euro-grundsteuer.html#:~:text=Gewerbesteuer%20Tesla%20zahlt%20der%20Gemeinde%20Gr%C3%BCnheide%20sechs%20Millionen%20Euro%20Steuern&text=Der%20US%2DElektroautobauer%20Tesla%20hat,am%20Donnerstagabend%20in%20der%20Gemeindevertretung.

  15. 20.

    Tesla hat absolut nichts mit den Wasserproblemen der Region zu tun, da es sein Prozesswasser zu nahezu 100 % aufarbeitet und bis jetzt nur einen Teil der vereinbarten Liefermenge beansprucht. Es hat auch in den letzten 4 Jahren keinerlei nachweisbare Gefährdung des Grundwassers durch Tesla gegeben.
    Aktuell hatten wir in Deutschland die feuchtesten 12 Monate seit Wetteraufzeichnung. Also das Wasser in der Region halten und den Grundwasservorrat auffüllen, z.B. durch Sickerbecken wie auf dem Teslagelände.

  16. 19.

    Wenn Sie sich an die Bauordnung halten geht das sehr schnell.... so sieht es das Baurecht auch vor....

    Probieren Sie es doch einfach mal aus...

  17. 18.

    Welcher "geschändet Wald" ..... meinen sie die Kiefernplantag,e die auf Grund der Klimawandelbedingten Wetteränderungen ohnehin gerade stirbt?

    Glauben sie nicht ? Dann bitte jetzt mal überlegen, warum der gesamte Forstraum um Eriner und Fangschleuse in einen Mischeald verwandelt wird....

    Des weiteren sind wir hier immer noch in einem seit Jahren ausgewiesen Gewerbegebiet am Stadtrand einer Großstadt. Es ist immer noch die bessere Varianten die notwendigen Naturverlust fpr unsere Wirtschaft auf Kerngebiete wie Berlin oder andere Städte zu konzentrieren als großflächig im Land zu verteilen

  18. 16.

    Ja sofort. Tesla hat für das Jahr 2022 an Gewerbesteuer 6 Mio + Grundsteuer gezahlt. Da ist die Produktion erst angelaufen. Es wurden schätzungsweise 5 Mrd am Standort investiert, davon sind 19 % an Umsatzsteuer überwiegend in Deutschland angefallen. Bei ca. 12.000 MA bei Tesla fallen Einkommenssteuer und Sozialabgaben ca. 40% an. Geht man von einem Bruttoverdienst + Arbeitgeberanteil von 5000 € aus macht das 288 Mio pro Jahr. Dazu kommen noch die Umsatzsteuer der in Deutschland verkauften PKW und die Zulieferer.

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