Interview | Demografie in Brandenburg - "Abwanderung löst einen Teufelskreis aus"

Mo 19.08.24 | 06:21 Uhr
  87
Hausruine, Am Alten Gymnasium, Neuruppin, Landkreis Ostprignitz-Ruppin. (Quelle: dpa/imageBROKER | Joko)
Bild: dpa/imageBROKER | Joko

In Brandenburg gibt es deutlich mehr junge Männer als junge Frauen, nicht erst seit diesem Jahr. Die Soziologin Katja Salomo beschäftigt sich mit der Frage, woran das liegt – und was den Trend umkehren könnte.

In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen gibt es dem Zensus 2023 zufolge in Brandenburg einen Männerüberschuss – vor allem in ländlichen Gemeinden. Der Männerüberschuss in Brandenburg hat, ähnlich wie in anderen ostdeutschen Bundesländern, historische, wirtschaftliche und soziale Gründe, sagt die Soziologin Katja Salomo. Forscher:innen wollen nun herausfinden, wie sich das Verhältnis von Frauen und Männern auf das Leben in Ostdeutschland auswirkt.

rbb|24: Frau Salomo, mit dem Zusammenbruch der DDR begann eine Abwanderungswelle – auch aus Brandenburg. Ist der Männerüberschuss in einigen Teilen der Bevölkerung eine Spätfolge der 1990er Jahre?

Katja Salomo: So könnte man es sagen, allerdings gibt es dafür noch mehr Gründe. Ostdeutschland hat drei große Abwanderungswellen erlebt, die erste noch vor dem Bau der Mauer.

Die zweite Abwanderungswelle nach der Wende war eine Reaktion auf die Massenarbeitslosigkeit. Dementsprechend sind vor allem Menschen gegangen, die schon etwas älter waren und arbeitslos geworden sind, und natürlich auch die, die schon immer gehen wollten.

Dann gab es eine dritte Welle, die ihren Höhepunkt zwischen 2000 und 2005 hatte, über die sprechen wir heute. Hier geht es um die erste Generation, die vergleichbare Lerninhalte und Schulabschlüsse zu Westdeutschland und somit vergleichbare Chancen auf dem gesamtdeutschen Arbeitsmarkt hat. In der dritten Welle sind es junge, zumeist gut ausgebildete Menschen, die gegangen sind. Da Frauen häufiger formal höhere Schulabschlüsse erreichen, waren unter ihnen schon allein deshalb mehr Frauen als Männer.

Zur Person

Katja Salomo ist Soziologin am Berlin Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB). (Quelle: K. Salomo)
K. Salomo

Katja Salomo ist Soziologin am Berlin Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB).

Sie haben in einem anderen Interview erklärt, nach der Abwanderung zu Beginn der 1990er Jahre seien tendenziell eher Männer in die Heimat zurückgekehrt. Viele Frauen dagegen im Westen geblieben – woran liegt das?

Was die Frauen im Westen gehalten hat, lässt sich nicht hundertprozentig erklären. Es gibt aber ein paar Hinweise darauf, dass es ostdeutschen Frauen in Westdeutschland leichter fiel als ostdeutschen Männern, Partner zu finden und eine Familie zu gründen. Nach der Familiengründung im Westen sind dann viele der Frauen auch dortgeblieben. Männer sind hingegen häufiger zurückgekehrt, um Familien zu gründen. Natürlich ist das nur eine Tendenz, es gibt etliche Ausnahmen.

Welche Regionen waren denn ganz besonders von dieser Abwanderung betroffen?

Alle neuen Bundesländer waren stark betroffen, innerhalb der Bundesländer aber kann man differenzieren. Die größeren Städte zählen nicht zu den großen Abwanderungsorten, insbesondere nicht die Universitätsstädte. Betroffen sind vor allem ländliche Regionen, insbesondere diejenigen, die in den 1990er Jahren unter hoher Arbeitslosigkeit litten. Die kollektive Erfahrung sehr hoher Arbeitslosigkeit hat jungen Menschen vielleicht signalisiert, dass man diese Regionen verlassen muss, um etwas aus sich zu machen. Auch das ist eine Spätfolge der Wende und wie sie gehandhabt wurde.

Welche Rolle hat die Wirtschaft in Ost und West gespielt, beziehungsweise der Umstand, dass Frauen tendenziell in anderen Berufen gearbeitet haben und noch immer arbeiten?

In der Forschung vermuten wir tatsächlich, dass ein weiterer Grund für die Abwanderung von Frauen ist, dass sie häufiger in Dienstleistungsberufen arbeiten. Erstens ist das Gehaltsgefälle in vielen Dienstleistungsberufen zwischen Ost und West noch größer als in anderen Berufen. Wenn sie das Gehaltsniveau in den Pflegeberufen zwischen Sachsen, Thüringen oder Brandenburg mit denen in Bayern vergleichen, werden sie feststellen, dass es sich finanziell einfach wirklich lohnt, im gleichen Beruf in Bayern zu arbeiten.

Zweitens gibt es anteilsmäßig mehr Dienstleistungsberufe in Westdeutschland. Das hat viel mit der unterschiedlichen Struktur der Wirtschaft in Ost und West zutun, aber von staatlicher Seite wurde auch nicht gut gegengesteuert. Beispielsweise steht im Einheitsvertrag, dass alle neuen Bundesinstitutionen im Osten gegründet werden sollten. Das ist nie passiert, und somit kamen weder diese Jobs nach Ostdeutschland noch die Dienstleistungsjobs, die sich meist im Umfeld solcher Institutionen ansiedeln. Wenn man keine für sie attraktiven Jobs anbietet, kann man die Frauen auch nicht halten in der Region, das ist ganz klar.

Sie hatten einmal über einen Zusammenhang von Männerüberschuss und Rechtspopulismus gesprochen. Was bedeutet die jetzige Situation für die politische Entwicklung der ländlichen Regionen in Brandenburg?

Eine Studie von US-amerikanischen Wissenschaftler:innen konnte zeigen, dass es in Deutschland zwischen 2015 und 2017 häufiger zu Übergriffen auf Flüchtlingsheime und Attacken auf Flüchtlinge kam, wo Frauen in der Heiratspopulation fehlten. Dieser Zusammenhang gilt für die neuen und alten Bundesländer, nur ist der Männerüberschuss in den neuen Bundesländern viel stärker ausgeprägt. Erklärt wurde das damit, dass die AfD damals gezielt die Drohkulisse aufgebaut hat, männliche Flüchtlinge würden den deutschen Männern die Frauen "wegnehmen". Das heißt ja, insofern existiert ein Zusammenhang.

Ein weiterer Zusammenhang ergibt sich eher aus problematischen demografischen Entwicklungen. Regionen, die hohe Abwanderung erfahren haben, an Alterung, Männerüberschuss und geringen Kinderquoten leiden, haben auch viel an Infrastruktur verloren. Alles von regelmäßigen Busverbindungen in die nächstgrößten Städte bis hin zum Bäcker, dem Fleischer, oder der Post ging verloren, Häuser stehen leer, soziale Netzwerke werden homogener, weil viele jungen Menschen nicht mehr vor Ort sind. Soziale Treffpunkte wie Kneipen oder Tankstellen schließen, Jugendclubs in den ländlichen Gebieten in Ostdeutschland gibt es eh selten. Das alles macht etwas mit den Menschen und dieses Gefühl des Verlusts und der Stagnation weiß die AfD für sich zu nutzen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich der Trend umkehrt und mehr junge Frauen nach Brandenburg kommen?

Ich will nicht hoffnungslos klingen, aber das wird schwer. Denn Abwanderung löst einen Teufelskreis aus, sobald auch die Infrastruktur vor Ort schrumpft. Viele Schulen, Kitas und andere Einrichtungen, die für junge Familien wichtig sind, wurden in ländlichen Gebieten aufgrund der hohen Abwanderung geschlossen oder zusammengelegt, sodass zum Beispiel Schulwege länger wurden. Politisch müsste man versuchen, die ländlichen Gebiete für junge Familien attraktiver zu machen. Der Wille dazu ist definitiv da, aber oft fehlt den Gemeinden auch die weibliche Perspektive, um zu wissen, wo man am besten ansetzen sollte. Das liegt daran, dass Frauen politische Ämter in Gemeinden generell seltener als Männer übernehmen und genau diese Generation von Frauen in den ostdeutschen ländlichen Regionen zudem seltener leben.

Was könnte man noch unternehmen, um die Regionen für Frauen attraktiver zu machen?

Eine Studie aus Ostsachsen zeigt, dass junge Frauen stärker als junge Männer darunter leiden, dass sowohl Mobilitätsangebote als auch kulturelle Angebote auf dem Land etwas eingeschränkt sind. Vielleicht könnte man da ansetzen. Generell bin ich jedoch der Meinung, Regionen sollten eher versuchen, Familien anzulocken. Im Ausbau der Digitalisierung und der Ausweitung von Homeoffice-Jobs liegt eine riesige Chance für ländliche Gebiete. Jedoch: Wenn man beispielsweise vergisst, Schulwege auf dem Land möglichst kurz zu halten, wird man trotz Homeoffice keine Familien anziehen. Keine Familie freut sich, wenn die Kinder zwei Stunden am Tag im Bus sitzen. Das wären Gebiete, in denen Akteure in der Politik langfristig Verbesserungen erzielen könnten. Und immerhin lässt sich ja schon festhalten, dass die Zu- und Abwanderungsrate in Ostdeutschland heute schon eher ausgeglichen ist. Das ist ein gutes Zeichen.

Frau Salomo, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Roberto Jurkschat

Sendung:

Die Kommentarfunktion wurde am 19.08.2024 um 22:18 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

87 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 87.

    Männer wie Sie sind DER Grund, weshalb junge und kluge Frauen aus den ländlichen Gegenden flüchten...Würd ich auch!

  2. 86.

    Aha, Frauen können also nur im Büro arbeiten? Vielleicht noch am Herd? Wo leben Sie denn? Es gibt auch Handwerkerinnen! Vielleicht mal einen Blick aus Ihrem veralteten Stall werfen!?

  3. 85.

    Ja genau - Und wer nach Jwd ins Nirgendwo zieht, ist doch sowieso selbst schuld - irgendwann hört der erweiterte Speckgürtel schließlich auch auf und dann fangen die schrumpfenden Landkreise/Städte an.

  4. 84.

    Berlin, Potsdam und der Speckgürtel sind doch schon ein Ballungsraum von ca. 5 Millionen Menschen - erweiterter Ballungsraum ca. 6 Millionen.
    Man sollte auch nicht Alles so negativ sehen, LG.

  5. 83.

    Na und?
    Wertschöpfung bringt Industrie und Landwirtschaft.
    Selbstverwaltung durch weibliches Büropersonal per se nicht.
    Daher ist das alles relative egal - wer nur schnelles Geld will kann gern gehen.

  6. 82.

    ...das Schweigen zu diesem Beitrag ist groß..sehr groß...er wird bald verschwinden und vergessen sein?

  7. 81.

    Das gilt aber nur für den Speckgürtel, aus dem man Berlin täglich erreichen kann. Tief in Brandenburg und auch in Meck Pom ist genau das, was im Artikel beschrieben ist.

  8. 79.

    Und wenn sich ein Industriebetrieb ansiedeln wil und auch noch die Infrastruktur liefert (TESLA) kommen sofort die Nörgler und Bedenkenträger. Gott sei Dank hat hier die Brandenburger Landesregierung schnell und zügig gehandelt.

  9. 78.

    Die jungen Frauen im Osten waren im Gegensatz zu den Männern in der Mehrheit schon immer taffer! Die jungen Männer fahren lieber Moped oder Karre, trinken viel und Angeln und pflegen ihre Opferolle!

  10. 77.

    Sorry Korrektur, ich meinte Gemeinde, nicht Landkreis, die Landkreise sind insgesamt mit einem Männerüberschuss, außer Potsdam, aber das passt ja dann wieder.

  11. 76.

    Es geht um die Tendenz und nicht jede einzelne Gemeide. Die Landkreise insgesamt sind, außer Potsdam, mit einem Männerüberschuß.

  12. 74.

    Dann schauen Sie sich mal, die Grafiken genau an : In mehreren Ländlichen Kommunen, gibt es einen Frauenüberschuss.
    So einfach ist es auch nicht - Städte/Großstädte sind nicht immer besser als ländliche Regionen, LG.

  13. 73.

    Abwanderung ???
    Umland-Kreise wie TF, HVL, BAR, LDS sind sogar Deutschlandweit mitführend, beim Bevölkerungswachstum aller Landkreise.
    Genauso, wie bei der Anzahl junger Erwachsener.
    Berlin, Potsdam und das Berliner Umland, spielen beim Bevölkerungswachstum und bei jungen Menschen, in der Ersten Liga.

  14. 72.

    Das erklärt aber alles noch nicht, warum es auf dem Land einen Männerüberschuss gibt. Das was Sie an Argumenten bringen, würde für Männer wie für Frauen gleichermaßen gelten.

  15. 71.

    Trotzdem gibt es einen Männerüberschuss auf dem Land, nicht in der Stadt und das muss Gründe haben, die für Frauen anders liegen als für Männer. Und neben allem, was Sie schon angeführt haben , kommt noch die besondere Rolle der Frau zum Tragen, sowohl bei der Berufswahl, als auch bei der Rolle, die Ihr von einigen zugeschrieben werden soll. Ich würde, wenn ich eine Frau wäre, nicht in veralteten Strukturen aufwachsen wollen, die von der AfD gerne bedient werden. Ich würde mich für meine Freiheit entscheiden und nicht für die Rolle der Frau, die die AfD den Frauen gerne versucht, schmackhaft zu machen. Das mag vielleicht für Männer interessant sein, für Frauen ist es das bestimmt weniger. Würden Sie in einem solchen Umfeld bleiben wollen?

  16. 70.

    Der Osten schafft sich ab - darin hat er bereits lange Übung. Nach der Wende haben die Ostdeutschen insbesondere Produkte aus dem Westen gekauft - im klaren Bewußtsein damit gegen die eigenen Arbeitsplätze und die eigene Bevölkerung zu handeln. Heute wird ein Klima geschaffen, das keine positive Wirkung auf (Neu-) Bürger hat: Gewalt gegen alle die vom "Normalen" abweichen und ein ständiges Jammern wie schlimm alles ist. Gehälter werden immer mit denen aus München verglichen und bei den Rentnern würde ein Blick in die Statistik zeigen, dass es besonders ostdeutschen Rentnern gut geht (hohe Renten - besonders bei Frauen - und preiswerte Regionen zum Leben). Und in zwei Wochen werden dann Hell- und dunkelbraun gewählt und die Abwärtsspirale weiter gedreht. Warum hasst Ihr Euch so?

  17. 69.

    Natürlich wurden die ländlichen Regionen abgehängt. Der Zusammenbruch der Industrie war doch nur der Anfang. In der Folge ist auch die Infrastruktur zusammengebrochen und weggespart worden, was wiederum zur Folge hatte, dass diese Regionen für Neuansiedlungen unattraktiv geworden sind. Unternehmen haben diese Regionen nur als billige Werkbank benutzt und wenn die Subventionen ausgelaufen waren, waren sie ganz schnell wieder weg. Das hätte die Politik steuern können und müssen, es war den überwiegend westdeutschen Politikern allerdings egal, weil jeder nur auf seinen eigenen Wahlkreis schaut.

  18. 68.

    Was für ein verallgemeinernder, unreflektierter Unfug! Die Abwanderungsbewegung des ländlichen Raumes liegt an den miserablen Perspektiven dort. Unser Staat hat es die ganze Zeit billigend in Kauf genommen. Die Metropolen werden immer voller und teurer, weil es quasi nur dort die Arbeitsplätze der Zukunft gibt. Firmengründungen und -ansiedlungen in den ländlichen Regionen gehen kontinuierlich zurück, weil die Standorte unattraktiv geworden sind. Es mangelt an schnellem Internet genau so, wie an guter Erreichbarkeit. Dazu ein Mangel an Kinderbetreuung, Ärzten und auch Kulturangeboten. Das sind aber nun mal die Grundvoraussetzungen. Bei beidem versagt der Staat eklatant. Gleichzeitig verschärft das den Wohnungsmangel und die Preise in den Metropolen, wo es das ganz selbstverständlich gibt.

  19. 67.

    Toll, mit was sich eine Soziologin so beschäftigt. Abgesehen vom falschen Plural fehlt die wichtigste Komponente: Die Chancenungleichheit aller im Osten. Völlig geschlechtsneutral. Nicht nur die Arbeitszeiten, Bezahlungen (rentenwirksam), Bildungsabschlüsse sind gleichwertig, nein auch die Chancen auf Spitzenjobs sind schlecht, weil in den Ausschreibungen ostdeutsche Biographien keinen Platz bekommen.

  20. 66.

    Immer das gleiche Narrativ des "abgehängt" seins. Niemand hat irgendwelche Regionen abgehängt. Es gab einen massiven Wegfall von Arbeitsplätzen, in der Regel wegen maroder und/oder nicht mehr konkurrenzfähigen Betrieben.Das hat viele gezwungen ihr Glück im "Westen" zu suchen. Die, die es gefunden haben blieben dann auch dort. Viele wollten aber auch einfach nur ganz schnell weg aus der muffigen "DDR." In derBRD gibt es halt keine Mauern die die Bürger abhalten dahin zu gehen wo sie wollen.

  21. 65.

    "Sie verlangen eine sozialere Politik, aber gleichzeitig diese nur für Deutsche?" Vorsicht, Strohmann! Hat er nicht geschrieben, wodurch bereits Ihre gesamte Argumentation wieder in sich zusammenfällt. Es ist nun mal eine Tatsache, dass die Möglichkeiten eines Landes zur humanitären Hilfe begrenzt sind. Ist diese Grenze überschritten, leiden Einheimische genau so darunter, wie die Hilfesuchenden selbst. Welche Perspektive geben wir denn einem Flüchtlingskind, das in einer Klasse mit 90 Prozent anderen Kindern sitzt, die alle nicht genügend Deutsch verstehen, um dem Unterricht zu folgen? Auf diese Weise züchten wir uns die Hilfskräfte und Arbeitslosen von morgen, aber keine künftigen Fachkräfte!

  22. 64.

    Diese Entwicklung ist doch gut >weil so auch der/letzte aufgewachte merkt, was für eine dumme Idee im rechtsextremen Lager mit der remigration geboren wurde und werden diese unfähigen Parteien nic ht wählen.

  23. 63.

    Das sehe ich anders, denn nur im Osten war die Ausbeutung von Zeitarbeitern so extrem, was sich in der Höhe heutiger Rentenansprüche widerspiegelt. Ich hatte zu dieser Kontakte zu Menschen in West und Ost, die in Zeitarbeit waren. Es gab sehr wohl Unterschiede und gemessen am Stundenlohn lag die Differenz bei etwa 25% im untersten Segment, z.B. Hilfskräfte. Dennoch gingen die Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach und auch darüber, warum das heutige Bürgergeld nebst Wohnkosten und diversen Zuschlägen die Motivation arbeiten zu gehen nicht gerade treibt, muss nicht nur geredet werden, da muss was passieren. Das Gequatsche vom Sozialstaat kontra Zwangsarbeit hilft nicht, niemand muss Zwangsarbeit leisten, aber wenn es ohne Arbeit für Arbeitsfähige kein Geld mehr gibt, ist es nötig, sich zu bewegen.

  24. 62.

    Abwanderung bringe ich mit schlechten Rahmenbedingungen in einen Zusammenhang. Eine gut ausgebildete Pflegekraft, die nach der Ausbildung nach Österreich abwandert, könnte man durchaus mit besseren Rahmenbedingungen hier halten. Vielleicht die schlechte gewerkschaftliche Bindung und die Mehrarbeitszeit, mehr als westlich und die miesen Löhne. Das sind aber die Unternehmer, die das ändern könnten, aber immer noch wird der Osten als billig angepriesen.
    Sozial wählen bedeutet auch eine soziale Sicherheit, wer der Arbeit angehört, hat nur diese Option.
    Zauberwort Rahmenbedingungen, könnte vieles ändern.

  25. 61.

    An dem, was Sie für eine Zukunftsprognose der Städte geben, könnte sogar etwas dran sein. Allerdings denke ich, braucht man keine Wurzeln im Ländlichen, um sich für das Ländliche zu interessieren. Ich denke, der Gürtel um die Städte wird immer breiter werden und auf das Land ziehen viele Menschen wirklich nur dann (zurück), wenn es dort auch die gegebene Infrastruktur gibt. Das mit den Frauen könnte aber der entscheidende Faktor sein. Wenn diese mit Kindern (oder auch ohne) nicht zurückkommen und Familien bilden, dann wird es schwierig. Und ich rede jetzt nur von Dörfern, die weiter von einer Stadt wegliegen. Die Natur und der Platz alleine wird am Ende nicht den Ausschlag geben. Und jetzt kommt meine persönliche Ansicht: ich würde als Städter in kein Dorf ziehen, von dem ich wüsste, dass dort der Anteil an Rechtsextremen sehr hoch wäre. Da könnte die Natur noch so schön sein, dort würde ich mich dann immer unwohl fühlen. Für mich würde das eine sehr entscheidende Rolle spielen.

  26. 60.

    "Nun junge Familien wieder in ländliche Regionen "zu locken" ohne vorher entsprechende Infrastrukturen zu schaffen, wird das Problem nicht beseitigen." Nein, das wird es nicht. Es scheitert ja bereits daran, dass es schon mit dem Anlocken nicht klappt. Während die Speckgürtel um die Metropolen in ganz Deutschland aus allen Nähten platzen, sterben die ländlichen Regionen aus. Die jungen Frauen sind nur die ersten, die gehen, weil es für sie dort die wenigsten Perspektiven gibt. Aber auch gut ausgebildete Männer ziehen weg. Übrig bleiben die mit handwerklichen Berufen und ein paar Männer und Frauen in der Dienstleistung. Schon bei der Pflege sind die Regionen dann wieder auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Nur auf den Osten zu schielen, ist zu kurz gegriffen, das ist bundesweit so. Nur hatte halt der Osten den größten Aderlass in den letzten Jahrzehnten, als nach der Wende buchstäblich alles wegbrach.

  27. 59.

    Sie haben natürlich recht. Das war alles off-topic Geplänkel. Ausgelöst durch eine einzige Antwort die ich auf einen bestehenden Kommentar gab.

    Wie ich zum Interviewthema stehe möchten Sie wissen? Ich bin überzeugt die Abwanderung wird sich in den kommenden Dekaden komplett umkehren. Großstädte werden extrem an Lebensqualität verlieren und der Mensch sich an seine Wurzeln erinnern. Die nicht in Mega-Städten zu finden sind. Home-Office-Jobs wird dies weiter vorantreiben. Ich denke die Abwanderung der letzten Jahre aus den Regionen ist dem rigorosen Kahlschlag des ÖPNV geschuldet. Bahnstrecken wurden eingestellt, Busverbindungen getilgt. Aber diese Regionen werden wieder aufleben, weil es künftig um Platz geht. Platz den man zum Leben gerne möchte und in Großstädten nicht mehr erhält. Die Großstädte sind jetzt bereits überfüllt. Da kann sich jeder ausmalen, wie sie in 20 Jahren ausschauen. Vor allem bei weiter schlafender Politik, die nach wie vor viel zu viele Flächen versiegelt.

  28. 58.

    Aber genau darum geht es doch den einschlägigen Parteien. Schwache gegen noch schwächere auspielen und darauf kalkulieren, dass beide im täglichen Daseinskampf nicht merken wer die wirklichen Verursacher sind.

    Deren Wähler bemerken nur nicht, dass sie selbst sls erstes von den Konsequenzen betroffen sind.

  29. 57.

    Wie sozial ist es, Menschen, zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt, gegeneinander auszuspielen?
    Und zu sagen: "Kommt her, wir haben genug Platz!"
    Für mich klingt das eher nach Raubtierkapitalismus der schlimmsten Art. Der Stärkere setzt sich durch.
    Komplett das Gegenteil von sozialer Politik, wie ich sie verstehe.
    Ich denke, es wird eine Quittung für diese Art Politik gegen die eigene Bevölkerung geben.

  30. 56.

    Irgendwie wäre es schön, wenn Sie in Ihren Kommentaren nicht immer nur über die Flüchtlinge sprechen und damit ablenken würden. Das eigentliche Thema des Interviews ist doch ein völlig anderes. Wie stehen Sie eigentlich dazu?

  31. 55.

    Betroffen seien vor allem Menschen gewesen, die noch nicht auf der Straße gelandet waren aber sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten konnten. "Viele Wohnungen sind so teuer geworden, dass sie vom Jobcenter nicht mehr bezahlt werden..."

    .....und meinen Sie, die Wohnungen wären ohne Flüchtlinge günstiger? Dafür sind ja nun sehr viele verschiedene Faktoren zuständig.

  32. 54.

    Ich mag kein Gutmenschengerede und auch keine Verharmlosung der Wohnungssituation in Berlin und zitiere dazu mal den rbb aus 11/2023:
    "Die Soziale Wohnungshilfe des Bezirks habe im Jahr 2022 insgesamt 631 Menschen wegen akuter Wohnungsnot in Einrichtungen nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) unterbringen müssen - doppelt so viele, wie im Jahr davor. Betroffen seien vor allem Menschen gewesen, die noch nicht auf der Straße gelandet waren aber sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten konnten. "Viele Wohnungen sind so teuer geworden, dass sie vom Jobcenter nicht mehr bezahlt werden..."
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/11/obdachlose-obdachlosigkeit-berlin-wohnungslosigkeit-inflation-hilfsangebote.html

    Der Staat hat eine primäre Pflicht seinen Bürgern ggü. Flüchtlinge haben in Berlin ein Dach über dem Kopf. Es muss kein Dach einer eigenen Wohneinheit sein!

  33. 53.

    Das ist ein sehr guter Kommentar. Danke dafür. Vielleicht wäre es für uns alle besser, falls wir mal wieder unzufrieden sein sollten und Kritik üben wollen, es von dieser Sichtweise aus zu betrachten. Danke nochmal.

  34. 52.

    Wohnungsnot bedeutet, dass Sohnemann bei Mutti nicht ausziehen will, weil ihm die Studentenbude zu teuer ist. Wohnungsnot bedeutet, dass Familien mit zwei Kindern auch in kleinen Zwei- oder Dreizimmerwohnungen leben. Wohnungsnot bedeutet, dass ich weiterhin 100km pendeln muss, weil die Wohnung in Berlin mir zu teuer ist.

    Wohnungsnot bedeutet jedoch nicht Obdachlosigkeit. Im Gegensatz zu Flüchtlingen, die real kein Dach überm Kopf haben.

  35. 51.

    Sorry, ich habe mich völlig von dem eigentlichen Thema ablenken lassen, darum noch dazu, das Interview ist sehr interessant und erwähnt manche Zusammenhänge, die mir vorher noch nicht ganz so bewusst waren. Wieder was gelernt. Danke für dieses Interview

  36. 50.

    "Wo exakt im Grundgesetz steht geschrieben, wie eine Zuwanderungsunterkunft auszusehen hat?"

    Nirgends, das steht alles in den entsprechenden Verwaltungs- und Ausführungsvorschriften/ verordnungen.

  37. 49.

    Niedriglohn in Zeitarbeit war/ ist ein gesamtdeutsches und kein ostdeutsches, speziell brandenburgisches Problem.

  38. 48.

    Das mache ich, weil ich damit auf etwas aufmerksam machen möchte. Wann wurde jemals in Betracht gezogen, geschweige umgesetzt, eine Hotelanlage in bezahlbaren Wohnraum in Berlin umzuwandeln, um den Wohnungsnotstand etwas zu mildern? Ach was, noch nie? Das ist eigenartig. Und mit meinem Verständnis von sozialer Gerechtigkeit nicht vereinbar. Die Verpflichtung zu humanitärem Handeln der Stadt Berlin ist meiner Auffassung nach, mit Unterbringungen wie in Tegel oder Tempelhof sowie der medizinischen Betreuung und Verpflegung in diesen Objekten, erfüllt. Wo exakt im Grundgesetz steht geschrieben, wie eine Zuwanderungsunterkunft auszusehen hat? Sobald es um Wohnungen (auch Hoteleinheiten) geht, also um das Thema schlechthin, was mit Sicherheit 80% der Berlinbewohner umtreibt, muss das Bundesland oder der Staat abwägen und die primären Verpflichtungen seiner eigenen Bevölkerung ggü. berücksichtigen!

  39. 47.

    "Wohnungsmangel. Wenn er vergleicht, als dt. Staatsbürger keine bezahlbare Whg. in Berlin zu finden mit: Zuwanderer erhalten eine Whg. gestellt bzw. im Bedarfsfall wird sogar eine gesamte Hotelanlage mit über 400 Einheiten in ein Zuwanderungsobjekt umgewandelt."

    Das ist eine viel zu einseitige Sicht der Dinge. Wieviele Menschen leben schon länger und immer noch in einer Flüchtlingsunterkunft? Warum gibt es Tegel und Tempelhof? Sie schreiben so, als wären alle in irgendwelchen Wohnungen oder Hotels untergebracht. Warum machen Sie das? Vergleichen Sie die Situation dann bitte auch mit Menschen, die in solchen Unterkünften leben und manche von ihnen schon für längere Zeit.

  40. 46.

    Da habe Sie wohl recht. Rein nach der Definition war die Wortwahl "sozial/unsozial" unpassend. Besser wäre gewesen, er nutzte Worte wie: Grundrecht, Anrecht, Anspruch. Exakt dies ist es, was ihm als deutscher Staatsbürger zusteht. Im Kontext funktioniert sein Argument "unsozial" aber dennoch bedingt. Bsp.: Wohnungsmangel. Wenn er vergleicht, als dt. Staatsbürger keine bezahlbare Whg. in Berlin zu finden mit: Zuwanderer erhalten eine Whg. gestellt bzw. im Bedarfsfall wird sogar eine gesamte Hotelanlage mit über 400 Einheiten in ein Zuwanderungsobjekt umgewandelt. Warum wurde diese Anlage nicht in bezahlbaren Wohnraum umgewandelt? Speziell vor dem Hintergrund der Verfehlung von Bauzielen sowie der desaströsen Lage am Wohnungsmarkt. Derartiges Verhalten bezeichne ich auch als unsozial. Immer bezogen auf die primäre Pflicht eines Staates.

  41. 45.

    Ja, ich dachte halt, Sie hätten eine Erklärung, warum Millionen Menschen vermehrt solche Parteien zu wählen. Stattdessen Attribute wie, "dumm", "tiefbegabt" usw. Das übliche Diffamieren, Ausgrenzen,Beschimpfen von Andersdenkenden.

  42. 43.

    MP Stolpe warb mit billigen Arbeitskräften, an jeder Ecke öffnete eine sog. Personalserviceagentur und die vermittelte nicht die meisten Leute in reguläre Jobs, sondern in Zeitarbeit. Die Vermittelten sollten dafür mindestens einen Monatsarbeitslohn abdrücken. Viele ahnten noch nicht mal, dass es 50 m weiter bei einer Zeitarbeitsfirma auch ohne Provision ging. Die Löhne bewegten sich um 5 - 6 € herum und Stolpe, wie Platzeck sonnten sich in ihrem Ruhm, einer als Chef vom Billiglohnland, der andere als Deichgraf. Also ging, wer konnte. Weil viele gingen, schlossen viele Geschäfte, lohnte der Ausbau des ÖPNV nicht, Kettenreaktion. Die Leute mussten sich selbst helfen und das taten sie. Die, die gegangen sind, lassen sich nicht durch junge männliche Migranten ersetzen, auch dann nicht, wenn Politiker sagen, es sei toll.

  43. 42.

    Dumm ist der der dummes tut ...

    Warum wer welche Partei waehlt ist mir voellig egal. Ich vermute mal diese Waehler waren schon das ganze Leben eher tiefbegabt und glauben jetzt es "denen da oben" mal so richtig zu zeigen. Am Ende sind es diese Waehler die auch als erstes die Konsequenzen zu spueren bekommen.

    ... und dann sind wieder "die da oben" Schuld

  44. 41.

    Und das verlangt er korrekter Weise völlig zu Recht!

    Die primäre Aufgabe eines jeden Staates auf dieser Welt ist es (bezogen auf Dtschl.): die Sicherheit und das Wohl der deutschen Bevölkerung zu gewährleisten. Dieser Hauptaufgabe kommt unser Staat, resp. unsere Politik seit geraumer Zeit (mindestens 9 Jahren) nicht mehr nach. Wohnungsnotstand. Bildungsnotstand. Nicht zu wissen, wer sich wo in unserem Land aufhält. Sekundär (!) hat ein Staat humanitär zu handeln.

  45. 40.

    Diese haltlose Unterstellungen, von wegen Hass.
    Ja, ja, auch bei dem ZDF ist dem so, und nur deswegen hat er diese Dokumentation mit oriinal Aufnahmen aus jener Zeit aufgegriffen, und diese DOKU erstellen lassen, gelle?
    Man o man, sehen Sie sich diese DOKU doch an, um im Bilde zu sein.

  46. 39.

    Soso, jeder klar und intelligent denkende. Und, lässt Ihre Intelligenz auch zu, darüber nachzudenken, warum die von Ihnen errechneten 45% die AfD und BSW wählen? Oder muß es reichen, das die ,laut Ihrer Aussage, einfach nur völlig dumm geworden sind.

  47. 38.

    Sie verlangen eine sozialere Politik, aber gleichzeitig diese nur für Deutsche? Wie sozial ist so ein Gedanke eigentlich? Ehrlicher wäre es dann wirklich, ein anderes Argument zu nehmen, aber sozial klingt Ihr Kommentar nicht, jedenfalls nicht für Menschen, die keine Deutschen sind.

  48. 37.

    Die derzeitige Politik empfinde ich als zutiefst unsozial.
    Was ist daran sozial, wenn ich eine quasi unbegrenzte Zuwanderung zulasse, und dadurch ein schlimmer Wohnungsmangel ausgelöst wird? Es gibt in Berlin quasi keine bezahlbaren, freien Wohnungen mehr! Kein Wunder, dass eine Partei wie die SOZIALdemokratische abgewählt wird!
    Aus meiner Sicht gibt es zuwenig Rücksicht auf die Belange und Bedürfnisse der hiesigen Bevölkerung. Das sind nämlich die Einzahler ins Sozialsystem!
    Nicht jeder kann sich eine Eigentumswohnung leisten.
    Was ist daran sozial, wenn zugelassen wird, dass in bestimmten Schulen 90 Prozent der eingeschulten Kinder kein Wort Deutsch sprechen können? Das ist doch eine schlechte und unverantwortliche Politik.
    So kann es nicht weitergehen. Das Eigenlob der Regierenden empfinde ich anhand dieser Ergebnisse ihrer Politik völlig unangemessen! Wo ist Selbstkritik, Wille, Fehler zu korrigieren? Wo?

  49. 36.

    ....und Sie sehen keine rhetorische Überschreitung bestimmter Menschen der AfD, wie Björn Höcke und Co.? Die Rhetorik vieler AfD Politiker ist grenzwertig bis dahingehend, dass eine Grenze schon längst überschritten wurde. Aber auch das ist Kalkül der AfD und scheint ja manchen Menschen zu gefallen. Zumindest trägt es Früchte und die Atmosphäre gefällt eben nicht jedem bzw. jeder. Und wem das nicht gefällt, der geht dann vielleicht lieber. Dass es neben allen anderen Gründen für Frauen auch dieser sein könnte, erscheint mir daher alles andere als unwahrscheinlich. Es wählen ja auch mehr Männer die AfD als Frauen.

  50. 35.

    Ihr Hass auf Ostdeutsche scheint ja tief verankert zu sein.
    Unabhängig davon: Es ist eine Tatsache, dass das Führungspersonal vieler rechtsradikaler Parteien aus Westdeutschland kommt.
    Es tut mir leid, dass diese Tatsache nicht in Ihre Theorie von den grundbösen Ostdeutschen passt.

  51. 34.

    Eine sachbezogene Antwort an @Karin B kommentar#18, wo es auschließlich um Ostdeutschaland ging.
    Dieses Ablenken ist eine speziell ostdeutsche Art, von eigenen Tatsachen abzulenken, oder sie unter den Teppich zu kehren, und das seit mehr als 30.Jahren.

  52. 33.

    Wenn fast 25% eine Partei mit dem Gedankengut ihrer Nazi-Grossvaeter und dann noch fast 20% eine Partei mit dem Gedankengut der Stasi-Vaeter waehlen wollen dann ist das keine Vorverurteilung sondern einfach nur voellig dumm.

    Jeder klar denkende und intelligente Mensch egal ob Mann oder Frau sollte schnellstmoeglich das Weite suchen. Nur Frauen entscheiden fuer gewoehnlich einfach danach was gut fuer die eigenen Kinder ist. Das betrifft auch die Wahl des Lebenspartners

  53. 32.

    "intelligente Menschen gehen da weg". Sind Sie hier der medialen Vorverurteilung des Ossis als wiederauferstandene Nazis erlegen. Ich lebe in Brandenburg auf dem Dorf. Die Mädels gehen weg weil es schon ein Problem war ein Gymnasium zu besuchen. Noch weiter sind die Studienplätze entfernt. Ich sehe hier keinen Unterschied zwischen BSW und AFD Wähler. Es sind dieselben Menschen. Jenseits des Speckgürtels wird es dann so richtig katastrophal. Da sind bald nur noch Rollatoren auf den Straßen. Infrastruktur zu privatisieren war eines der großen Fehler der Vergangenheit. Die AFD und BSW waren daran nicht schuld. Sie geben dem "Ossi" eine Identität, auch ist ein wichtiger Teil eines Volkes.

  54. 31.

    Genau richtig. So ist es. Guter Kommentar. Aber, die simpel gestrickten Gemüter brauchen halt ein Feindbild und Grund für das Elend. Und da kommt die AfD gerade recht.

  55. 30.

    "Die Stimmung nutzen" ?. jede Partei versucht die durch den politischen Gegner verursachten Missstände für sich zu nutzen. Das ist was Parteien in der Opposition in einer Demokratie zulässiges machen. Diese Grenze hat z.B. Frau Faser überschritten. Politische Ämtermacht gegen ideologische politische Gegner einzusetzen ist eben nicht demokratisch.

    Wer ist Schuld? die bisherigen in der Regierung tätigen politischen Kräfte. Landflucht ist kein rein deutsches Phänomen. Es gibt Lösungsansätze, aber ohne Frauen funktionieren keine davon

  56. 29.

    Die AfD trägt natürlich die Verantwortung dafür, dass diese rechte Gesinnung und das rückwärtsgewandte Denken immer mehr in Brandenburg und den neuen Bundesländern Raum greifen. Intelligente junge Menschen gehen da weg. Man hat ja mittlerweile Angst vor den Rechtsradikalen in diesen Ländern. Genau das meine ich mit "Die AfD ist wie ein Strudel nach unten".

    Die AfD ist von der Entstehung her eine wirtschaftsliberale Partei. Da würden die Kleinen Leute durch's Raster fallen. Mittlerweile ist die AfD aber praktisch antikapitalistisch. Daher kann das BSW jetzt problemlos mit der AfD. Wir kommen wieder in der DDR an. Sie erinnern sich an die Mark der DDR und die leeren Regale?

  57. 28.

    Neonazis gibt es auch im westlichen Teil Deutschlands.
    Schauen Sie sich das Führungspersonal von AFD oder NPD an.
    Darüber hinaus: die AFD hat auch in Westdeutschland starke Stimmenzuwächse verzeichnet.
    Was ist Ihre These dazu?

  58. 27.

    Die SED- Politiker haben ihr Land heruntergewirtschaftet, und die profunde Anzahl an Rechtsextremisten in der DDR entweder ignoriert oder verharmlost.
    Nur die meisten Ostdeutschen haben diese Tatsachen nach der Wende weg gewischt, aber die DDR-Rechtsextremisten haben ihre Gessinung sofort hemungslos ausgelebt, und viele "Ossis" haben geklatscht. Alles schon vergessen, leider.
    Die ZDF-Dokumentation Terra X zum diesenThema, die frischt alles wieder auf. Unbedingt anschauen!

  59. 26.

    Bisschen schräg ist die Argumentation, wenn man nur von Abwanderung spricht. Es gibt auch eine Menge Zuwanderung. Viele Frauen aus der Ukraine, Polen etc. Wie sieht es denn da am Ende aus? Ging es bei den Untersuchungen nur um Hiesigstämmige?

  60. 25.

    Dafür brauchen wir Soziologen? Das ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten.

  61. 24.

    Sie kann aber sehr wohl die Stimmung nutzen und diese durch Rhetorik noch weiter anheizen. Und ganz genau das tut sie auch. Das einzige, was die AfD in meinen Augen wirklich gut kann, ist, Öl ins Feuer zu gießen

  62. 23.

    Ich kann mich mit Ihren Ansichten ziemlich anfreunden! - Genau, die Politik hat im Ländlichen Raum zwingend in Vorleistungen zu gehen. Hier ist die Zusammenarbeit mit dem Verkehrsminister Wissing gefragt, u. man sollte hinter verschlossenen Türen echt mal Tacheles reden. Und die "gelbe Null"-Politik abschalten. Die Null bringt uns gar nichts, wenn wir feststellen, dass die Kluft zw. Stadt u. Land statt ausgleichend, harmonisierend/ergänzend, immer größer wird. Und das Gegeneinander zu forcieren? Wird uns Null, Komma, Nichts bringen. Und das heiß geliebte Kfz wird -- derzeit so notwendig wie nichts anderes, denn die Menschen entw. nun einmal ein Verkehrsbedürfnisse, das kann man ihnen ja nicht in Abrede stellen wollen! -- die Gesamtproblematik des LL nicht richten. Es wäre genau so dumm u. ablenkend, als wenn sich Städter Fahrrad u. Auto-Gegnerschaft vorwerfen. Welches Problem würde damit gelöst? Also das Raumordnungsetz umsetzen! Überall-sollte es sich gut leben lassen

  63. 22.

    Nun war die AFD bisher in keinem der östlichen Bundesländer in der Regierung. Daher kann diese Partei auch keinerlei Verantwortung dafür tragen. Die Schild liegt an den bisherigen Regierungsverantwortlichen. Offen bleibt natürlich die frage ob die AFD es besser machen würde.

    Aber es erscheint schon merkwürdig wie hier viele die AFD auch dafür verantwortlich machen wollen. Alle Versäumnisse wurde wieder besseren Wissens in Kauf genommen. Nur im Speckgürtel wird ein Gegensteuern funktionieren.

  64. 21.

    Ja ja, der arme Bürger?
    Von wegen, es sind die Bürger, die gegen diese und jene Pläne permanent protestieren, aber natürlich nur, wenn es in iher unmitelbarer Umgebung geplant ist.
    Die Bürger selbst, die sind die größten Verhinderer des notwendigen Ausbau in allerlei Richtungen.
    Inzwischen meint jedes Grüpchen, die Politik und die gesamte Gesellschaft müsste nach ihrer Pfeife tanzen.

  65. 20.

    "Die Politik hat nach dem Mauerfall vieles zerstört und nicht wieder ausgeglichen...über 30 Jahre lang also vieles verschlafen und ignoriert und ist damit auch für das Erstarken der AfD verantwortlich."

    Können sie bitte konkrete Beispiele bringen? Was genau wurde verschlafen, zerstört, ignoriert?

  66. 19.

    Politik kann den Zerfall des Osten nicht verhindern. Schon zu weit fortgeschritten und wenn man sich die feindliche Gesinnung der Bevölkerung anguckt, dann weiß man auch, dass es eh nicht mehr geht.

  67. 18.

    Der Artikel beschreibt die Situation treffend, dem kann ich mich nur anschließen. Wir sind zwar in Berlin geboren und aufgewachsen, doch haben wir viele Familienmitglieder und Freunde in den östlichen Bundesländern und konnten die Entwicklung nach der Wende hautnah verfolgen. Die Politik hat nach dem Mauerfall vieles zerstört und nicht wieder ausgeglichen...über 30 Jahre lang also vieles verschlafen und ignoriert und ist damit auch für das Erstarken der AfD verantwortlich. Nun junge Familien wieder in ländliche Regionen "zu locken" ohne vorher entsprechende Infrastrukturen zu schaffen, wird das Problem nicht beseitigen.

  68. 17.

    Auch hier die Frage, worum es den Menschen im Kern wirklich geht und was man sich von AfD und BSW denn besseres erhofft?

    Meine These:
    Das Thema Migration überschattet alles! Den wenigsten geht es um wirtschaftliche Themen, sondern im Kern darum, weniger "Fremde" haben zu wollen.

  69. 16.

    "Die AfD ist in meinen Augen wie ein Strudel nach unten."

    .....ein sehr guter Satz und ein super Kommentar. Danke und volle Zustimmung.

  70. 15.

    Der Zuspruch für eine Partei wie der AfD (und des BSW) DARF natürlich keineswegs an Defiziten der regierenden Parteien liegen.
    Wo kämen wir hin?

  71. 14.

    Die AfD verstärkt aber heute das Problem: Sie kanalisiert und instrumentalisiert die Unzufriedenen. Schuld sollen die Ausländer sein. Das ist Wasser auf die Mühlen der Unzufriedenen: Andere sind schuld, wir sind arme Opfer.

    Das eröffnet aber keine Zukunft. Junge Leute brauchen ganz besonders: Fortschritt, Chancen, Möglichkeiten, also Zukunft. Wer die für sich nicht sieht, der haut ab. Und junge Menschen, die den Mut zum Abhauen nicht haben, die stimmen in das Wehklagen der unzufriedenen Alten ein und wählen AfD. Die AfD ist in meinen Augen wie ein Strudel nach unten.

  72. 13.

    Mit welcher Hoffnung wird in diesem Zusammenhang eigentlich AfD gewählt?
    Kulturelle Angebote und Vielfalt, Bildung, offene gesellschaftliche Atmosphäre und Fachkräftegewinnung. Dafür steht die AfD?
    Die Lausitz erlebt gerade riesige finanzielle Investitionen im Rahmen des Strukturwandels. Warum weiterhin abwandern? Was würde die AfD hier und in ganz Brandenburg eigentlich anders machen? Ausschließen kann man eine offenes, tolerantes gesellschaftliches Klima. Aber dafür sicherlich ganz viele andere bessere Dinge als die jetzigen Parteien. Nur welche Dinge sind das? Ich möchte es unbedingt wissen. Vielleicht reizt es mich, als nicht ganz biodeutsch aussehende Person, dann auch nach Brandenburg zu ziehen.

  73. 12.

    Perfekt beschrieben und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn auf einmal 3 Jugendliche meines brandenburgischen Kaffs auf den Bilder aus Leipzig unter den Rechtsradikalen auftauchen. Ja, das ist vielleicht nicht deren Schuld mit der Abwanderung und dem daraus entstehenden Differenz Man/Frau und daraus auslösend Frust keine Freundin zu finden, wird aber so auch definitiv nicht leichter (wer will schon als Frau mit Grips sich so einen Mann angeln). Ergo, wird der Teufelskreis noch zunehmen, Dörfer weiter Männerlastiger werden, der Frust sich noch stärker im rechten Hass und Parolen wiederfinden und Familie/ Singles/ Ausländische Bürger definitiv entweder abwandern oder gar nicht erst in Betracht ziehen, sich dort niederzulassen = Ergo Fachkräftemangel bleibt/ steigt weiter an. Das wird ... für die Zukunft der brandenburgischen Dörfer.

  74. 10.

    Das Interview fand ich gut, Fr. Salomo hat das sehr vorsichtig aus psycholog. Sicht "beleuchtet" um die Hintergründe des 'Warum' anzusprechen. Es sind z.T. in d.Tat heikle Dinge; ich würde sogar denken, dass althergebrachte Erziehungsmuster eine Rolle spielen könnten, die Mädchen immer noch eher anzuhalten zu helfen, einfache(Zu)Hilfsarbeiten im Haushalt zur Unterstützung der Familie zu verrichten, Jungen sollen sich nicht so haben. Auf dem Lande kommt durch den eher man muss ständig etwas werkeln, machen-Lebensstil dazu, Gefühle zu unterdrücken. In der Landwirtschaft in Süddeutschland spielt auch die Übernahme des Familienbetriebes eine große Rolle. Aber das alles erklärt noch nicht, das, was man demografisch heute für Ostdeutschland sachlich feststellen muss. Aber mir scheint, dass die AfD-Masche (Frauen wegnehmen)richtig ist. Die Unterbringung männl. Flüchtlinge im Ländl. Raum u. einige tats.Vorkommnisse haben das noch befeuert. Tonnenschwere Lasten! - Also, mehr bunt statt br./bl.

  75. 9.

    Nun, ich denke, dass ist keine spezifische ostdeutsche Entwicklung. In vielen anderen europäischen Ländern gibt es Landflucht mit entsprechenden Begleiterscheinungen.
    Es bringt m.E. auch wenig, diese Entwicklung mit großzügigen Förderprogrammen bzw. Investitionen abbremsen zu wollen.
    Neben besseren Berufs- und Einkommenschancen spielen bei den jungen ( gebildeten ) Frauen und Männern auch Wünsche nach einem selbstbestimmten Leben mit weniger sozialen Druck und Gruppenzwängen eine Rolle.
    Die zunehmende Verbreitung rechter Gesinnungen gerade im brandenburgischen ländlich- kleinstädtischen Raum beschleunigt diese Entwicklung i.S. eines " Teufelskreises" weiter.

  76. 8.

    die größten Abwanderungen nach 1990 in Brandenburg gab es, als es eben die AfD noch nicht gab.

  77. 7.

    Sehr sehr guter Kommentar.
    Sie haben absolut Recht,es sind immer die gleichen Parteien bzw.
    Koalition die ihre eigenen Interessen vertreten und nicht die der
    BÜRGER von denen sie gewählt wurden.
    Ich wähle schon seit einigen Wahlen kleinere Parteien denn diese sollten auch mal eine Chance bekommen.
    Bitte keinen Kommentar in der Richtung = die können es auch nicht besser.
    Es ist doch immer der gleiche SIFF mit den sogenannten "Volksparteien".

  78. 6.

    Die AfD hat damit überhaupt nichts zu tun. Es ist ein strukturelles Problem in ganz Deutschland. Ich bin als Kind in Niedersachsen aufgewachsen, heute Kreis Hildesheim. Eigentlich- global betrachtet- eine zentrale Gegend. Aber auch dort, so gut wie kein Laden mehr in den Dörfern, alle Kneipen haben dicht gemacht, die nicht unmittelbar an urbanes Gebiet wie etwa Hildesheim, grenzen. Kein ÖPNV, das lohnt sich nicht und die Kommunen haben kein Geld, da künstlich mit Steuergeldern ein ÖPNV aufrecht zu erhalten. Die Bahnlinie wurde schon vor Jahrzehnten eingestellt. Eine Weile fuhr noch auf einem kleinen Stück die "Almebahn". Aber das ist auch vorbei, es ist einfach zu teuer, so etwas am Laufen zu halten.

  79. 5.

    Genauso ist es. Die AFD ist zudem noch frauenfeindlich dazu!

  80. 4.

    ist absolut nachvollziehbar. Da gibt es sehr viele Gründe. Infrastruktur, marodes Gesundheitssystem kultureller "Leerstand" etc. . Die Jungen erleben die Probleme, die Eltern und Grüßeltern hier haben.. also nix wie weg.

  81. 3.

    Es scheint sich schon vor der Wahl ein Negativtrend abzuzeichnen. Allein der Gedanke an einer Machtübernahme der AfD, lässt vielen Menschen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Wer möchte schon in einen Land leben, wo krude Wertevorstellungen und Homogenität herrscht?

  82. 2.

    Desaströse Politik aus Bund und Land. Da wurden nur Köpfe getauscht in den nichts drin ist. Immer die selben Parteien, die selben reden, die selben Versprechungen und am Ende wurde es immer schlechter. Warum sollte man diese denn wieder wählen. Ein Rotationsmaschine aus immer selben Koalitionen die eher dem Selbstzweck dient als dem Bürger.

  83. 1.

    Wir sind vor ca. 22 Jahren mit 2 Kinder rausgezogen und später mit noch 2 Kindern hier alle groß gezogen.
    Und es kam genau wie im Artikel beschrieben.
    Alles schließt. Die Kinder sitzen ab dem Gymnasium 3 Stunden im Bus/Bahn. Und einer pendelt mit 3 Stunden Fahrt am Tag.
    Letztendlich ist auch die Beziehung daran zerbrochen.
    Zudem sind die Menschen hier zurückgezogen und unfreundlich. Ich empfehle es nicht!

Nächster Artikel