Illegale Sportwetten -
Der Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 ist nach eigenen Angaben am vergangenen Samstag gegen einen Datenscout auf der Tribüne im Karl-Liebknecht-Stadion vorgegangen.
Wie der Klub am Montagvormittag auf seiner Vereinsseite mitteilte, hatte er einen Hinweis erhalten, "dass unsere Partie gegen die VSG Altglienicke auf Onlineportalen von Wettanbietern zu finden sei und als Livewette angeboten wird. Sportwetten auf Amateurspiele sind grundsätzlich illegal."
Kriminalpolizei ermittelt
Man habe dann einen Datenscout auf der Tribüne ausfindig gemacht, der laut dem SV Babelsberg Livedaten an Dritte übermittelt haben soll. "Diese Daten dienen vorrangig Wettanbietern, den Verlauf der Partie in Echtzeit anzuzeigen um darauf Wetten anzubieten", heißt es in der Pressemitteilung.
Der Klub habe daraufhin von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht, den Mann des Stadions verwiesen und an die Polizei übergeben. Desweiteren wolle man den Vorfall dem Nordostdeutschen Fußballverband melden und aufarbeiten lassen.
Die Polizei bestätigte den Einsatz gegenüber rbb|24. Die Einsatzkräfte hätten die Personendaten des Mannes und eine Anzeige wegen des Verdachts der Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel aufgenommen, wie eine Sprecherin der Polizeidirektion West sagte. Nun ermittele die Kriminalpolizei.
Problem nicht neu
Sportwetten auf Amateurspiele sind in Deutschland verboten, in anderen Ländern aber teilweise erlaubt. Laut Berichten verschiedener Medien gab es ähnliche Vorfälle wie den, der nun in Babelsberg im Raum steht, zuletzt auch in Hamburg [abendblatt.de / Bezahlinhalt]. So sollen unter anderem bei Nachwuchsspielen des FC St. Pauli und des HSV an diesem Wochenende ebenfalls Datenscouts enttarnt worden sein.
Auch eine Recherche des Bayerischen Rundfunks deckte zuletzt auf, dass Jugend- und Amateurspiel immer stärker in den Fokus der Wettindustrie geraten.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 16.09.24, 19:30 Uhr