Kometen-Trümmer - Es sind die Tage der Perseiden-Hoch-Zeit
Jedes Jahr um diese Zeit kreuzen Kometen-Trümmer die Erdumlaufbahn. Die verglühenden Brocken sind am Nachthimmel als Sternschnuppen sichtbar. Wo und wann das Spektakel in der Region am besten zu sehen ist und was man beachten sollte.
Sie leuchten nur kurz am Nachthimmel, aber das en masse: In diesen Tagen sind wieder etliche Sternschnuppen zu sehen. Zwar lag der Höhepunkt dieses kleinen aktuellen Spektakels der Perseiden in der Nacht von Montag auf Dienstag, doch auch in den nächsten Tagen noch können Dutzende Sternschnuppen pro Stunde auftreten. Zum alljährlichen Höhepunkt können bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde gesichtet werden.
Beste Bedingungen das Spektakel zu beobachten, bietet der Sternenpark Westhavelland in Brandenburg. Denn hier ist es besonders dunkel. "Es hat sich herumgesprochen, dass hier die dunkelste Ecke Deutschlands ist", sagt Thomas Frey, Sprecher des Landesumweltamtes Brandenburg, im Gespräch mit rbb|24. Als Faustregel gelte: Je weiter der Sternschnuppen-Beobachtungsposten von einer Ortschaft entfernt sei, desto besser seien die Sichtbedingungen. Vorausgesetzt, das Wetter spiele mit. "Mittlerweile haben sogar einige Orte im Westhavelland reagiert und ihre Beleuchtung umgestellt, wenn wieder Sternschnuppenzeit ist", sagt Frey.
Am besten vor Dunkelheit anreisen
Im Sternenpark Havelland gibt es offizielle Beobachtungsplätze (siehe Karte). In Gülpe und am Kleßener See kann auch im Wohnwagen oder im Zelt übernachtet werden. "Theoretisch können Besucher an diversen Stellen Sternschnuppen beobachten", sagt Frey. Jedoch solle man darauf achten, niemanden zu behindern und außerdem keinesfalls die Wege verlassen.
Zudem erklärt der Sprecher: "Sich irgendwo in die Wiesen zu legen kann wegen möglicher Jagd auch nicht ganz ungefährlich sein und ist im Naturschutzgebiet grundsätzlich nicht erlaubt." Außerdem rät Frey, noch vor Einbruch der Dunkelheit anzureisen. Dann sei es mit der Orientierung leichter und man störe keine anderen Beobachter.
In Berlin stört das künstliche Licht
Wer in Berlin wohnt, wird es nicht so einfach haben, Sternenschnuppen zu sehen. Denn hier gibt es viel künstliches Licht. Und es gibt noch ein weiteres Lichtproblem, wie Sternenexperte Uwe Pilz auf Nachfrage von rbb24 erklärt: "Der Mond steht am Himmel und geht erst gegen Mitternacht unter." Die beste Zeit nach Sternenschnuppen Ausschau zu halten, sei seiner Meinung nach am frühen Montagmorgen gegen 4 Uhr.
Eine besondere Ausrüstung ist für die Beobachtung von Sternschnuppen nicht vonnöten. Man kann sie gut mit dem bloßen Auge erkennen. Man sollte vor allem Richtung Nordosten blicken, dort liegt das Sternbild Perseus, nach dem die Sternschnuppen benannt sind. Dort liegt ihr scheinbarer Ausgangspunkt.
Schnuppen sind 59 Kilometer pro Sekunde schnell
Tatsächlich handelt es sich bei Sternschnuppen um Rückstände oder Trümmer des Kometen "Swift-Tuttle". Diese kreuzen alljährlich im Sommer die Umlaufbahn der Erde. Die Brocken treffen auf die Erdatmosphäre und verglühen.
Perseiden zählen zu den bekanntesten Sternschnuppenströmen. Sie sind bekannt für ihre hohe Geschwindigkeit von etwa 59 Kilometer pro Sekunde und können als sogenannte Feuerkugeln sogar die Helligkeit der Venus erreichen. Die erste überlieferte Beobachtung von Perseiden stammt aus dem Jahr 36 vor Christus in China, in Europa wurde der erste Perseiden-Schauer im Jahr 811 dokumentiert.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.08.2024, 18:00 Uhr