Bundespolizei - Zahl der unerlaubten Einreisen in Berlin und Brandenburg bleibt gleich hoch

Mo 26.08.24 | 17:03 Uhr
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Archivbild: Ein BEamter der Bundespolizei auf der A12 stoppt ein Auto. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Polizei stellt weiterhin eine hohe Zahl unerlaubter Einreisen aus dem Ausland nach Brandenburg und Berlin fest. Die Zahlen waren von 2021 bis 2023 deutlich von rund 8.400 auf 15.000 pro Jahr gestiegen und sind im laufenden Jahr vergleichbar, wie die Bundespolizeidirektion Berlin am Montag mitteilte.

Bis Juli 2024 wurden demnach 6.547 unerlaubte Einreisen entdeckt. Das ist fast dieselbe Zahl wie im Vorjahreszeitraum. Die monatlichen Höchstwerte wurden in den vergangenen Jahren aber erst in den Herbstmonaten erreicht.

Berücksichtigt werden unter anderem die unerlaubte Einreisen über die deutsch-polnische Grenze in Brandenburg und auch über den Flughafen BER. Bei den "unerlaubten Einreisen" handelt es sich um Personen, die die legitimierenden Dokumente für die Einreise oder den Aufenthalt in Deutschland nicht vorlegen können, wie eine Sprecherin der Bundespolizei auf rbb-Anfrage sagte.

Menschen kommen über die Belarus-Route nach Deutschland

Bei diesen Einreisen geht es oft um Flüchtlinge, die über die sogenannte Belarus-Route nach Deutschland kommen. Polen und die EU beschuldigen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Verbündeten, den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, seit 2021 gezielt Menschen aus Krisenregionen mit Visa und Logistik dabei zu helfen, unerlaubt in die EU zu gelangen. Der Weg führt dabei von Belarus über die EU-Außengrenze nach Polen.

Die größte Gruppe unter denjenigen, die irregulär via Belarus nach Deutschland kamen, waren im vergangenen Jahr sowie im ersten Halbjahr 2024 nach früheren Angaben der Bundesregierung und der Bundespolizei Afghanen, gefolgt von Syrern.

Bundespolizei: Anstieg im Frühjahr nicht unüblich

Im vergangenen Oktober wurden stationäre Grenzkontrollen an der Grenze zwischen Brandenburg in Polen eingeführt. Ende November vermeldete der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) eine sinkende Zahl unerlaubter Einreisen, laut ihm zeigten die Kontrollen Wirkung. Die aktuellen Daten zeigen aber, dass seit Februar ähnliche Zahlen und sogar leicht höhere als im Vorjahr erreicht werden.

"Der Anstieg ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig", sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. "Erfahrungsgemäß steigen die Feststellungen im Frühjahr eines Jahres. Das ist vor allem witterungsbedingt." Der festgestellte Anstieg sei deswegen nicht unüblich.

An der Brandenburger Grenze zu Polen hat die Polizei nach Angaben der Sprecherin in der ersten Jahreshälfte rund 3.140 Menschen zurückgewiesen. Die Zurückführungen seien seit der vorübergehend wieder eingeführten Grenzkontrollen möglich und müssen durchgeführt werden, wenn Menschen die Dokumente für die Einreise in das Bundesgebiet nicht vorlegen können, so die Sprecherin weiter.

Ausnahmen gelten unter anderen für Asylsuchende. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums werden schutzbegehrende Drittstaatsangehörige weiterhin "grundsätzlich" an die zuständigen Erstaufnahmeeinrichtungen weitergeleitet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.08.2024, 17:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 12.

    Was darf Satire.
    Ich hätte da noch eine Anmerkung, nach dem Krieg das waren keine Flüchtlinge, sondern Deutsche die vertrieben wurden,das ist ein kleiner Unterschied.
    Denn viele auch meine Eltern zB wollten gar nicht weg aus Ostpreußen ,sondern wurden mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen.
    Aber in einem muss ich ihnen recht geben Berlin hat noch soviel Platz und das geht bestimmt noch was.

  2. 11.

    "Wo wollen und sollen die alle hin?! "
    Die Aufnahmekapazität ist noch lange nicht überschritten. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen viele Deutsche zurück nach Deutschland und damals haben die Behörden festgelegt dass sie aufgenommen werden müssen und zwar dort wo noch Platz war. Also in privaten Wohnungen. War ein Raum dort noch frei, dann kam da eben die 3 oder 4- köpfige Flüchtlingsfamilie rein. Zwangsweise. Unsere Behörden sind da noch längst nicht, wir haben noch so viel Platz frei. Wieviele Berliner leben in mehr Zimmern als Personen in der Wohnung sind? Ist das überhaupt schon erfasst? Immerhin bezahlen die Flüchtlinge später mal unsere Rente, das hat sogar Frau Nahles als sie noch Ministerin war, gesagt, einfach mal den Medien folgen.

  3. 10.

    Vielleicht mal Augen und Ohren aufsperren?
    Ich lebe in Berlin Hohenschönhausen…
    Noch eine Frage ?

  4. 9.

    Und was soll uns diese Statistik jetzt sagen? Das Russland oder Weißrussland an der Migrationskrise Schuld sind? Soll von der Unfähigkeit und Untätigkeit der Regierenden abgelenkt werden?

  5. 8.

    Solingen und Mannheim sollten mahnende Beispiele genug sein!
    Und dann wären noch die Veranstaltungen in Hamburg wo in der Öffentlichkeit die Errichtung des Kalifats in Deutschland gefordert wurde, geht das etwa nicht gegen unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte und gegen unsere westliche freie Kultur?

  6. 7.

    „Offene Grenzen machen nicht nur Kulturen kaputt sondern auch ganz Europa.“
    Aufgrund welcher belegbarer Fakten basiert Ihre Aussage?

  7. 6.

    Sie reisen über sichere Drittländer ein und waren dort bereits in Sicherheit. Kein Grund, nach D weiterzureisen.

  8. 5.

    Das Übel liegt bei den Politikern in Brüssel = genannt EU!!!
    Offene Grenzen machen nicht nur Kulturen kaputt sondern auch ganz Europa.

  9. 4.

    Wollen Sie nur substanzlos gegen bestimmte Länder hetzen, oder kommt da noch was?

  10. 3.

    Die Zahlen lassen mich irritiert zurück. Sind denn nun von den rd. 6500 unerlaubt einreisenden die 3100 zurückgewiesen worden und somit nur rund die Hälfte hier (in den Einrichtungen oder sonstwo) geblieben oder waren es eigentlich rd. 9600, die unerlaubt einreisen wollten, von denen haben es 6500 geschafft? Auch heißt es "unter anderem"(!) "in Berlin und Brandenburg" "an der polnischen Grenze und dem BER" berücksichtigt – werden da nicht Äpfel und Birnen verglichen? Diese Berichterstattung kann m.E. nicht zum Verständnis beitragen und wirft eher weitergehende Fragen auf.

  11. 2.

    Wichtiger: Auf welchem Weg kommen die hierher? Russland und Belarus sind beliebte Transitländer auf dem Weg in die EU. Grenzkontrollen sind nur für die Symptome wichtig, wirken aber nicht gegen die Ursache.

  12. 1.

    Das hört sich leider erschreckend an!
    Wo wollen und sollen die alle hin?!
    Die Mitarbeiter in den Registrier-, Aufnahme- und Verteilstellen können einem doch nur noch leidtun!

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