Bauarbeiten auf der Avus - Starke Nerven für lange Staus

Mi 09.10.24 | 13:39 Uhr | Von Philipp Rother
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Symbolibild: PKW und Lieferfahrzeuge stehen am 26.10.2023 auf der Stadtautobahn A100 nahe dem Dreieck Charlottenburg im Stau. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Video: Brandenburg aktuell | 08.10.2024 | Tim Jaeger | Bild: dpa/Soeren Stache

Pendlerinnen und Pendlern, die mit dem Auto aus Westbrandenburg nach Berlin wollen, müssen in den kommenden Monaten und Jahren viel Geduld mitbringen. Aktuell wird auf der Avus gebaut. Danach folgt ein weiteres Großprojekt. Von Philipp Rother

Nur im Schneckentempo kommt man mit dem Auto nach Berlin: Seit Montag wird auf der A115 (Avus) zwischen dem Kreuz Zehlendorf und der Anschlussstelle Spanische Allee gebaut, stadteinwärts ist eine von drei Spuren gesperrt worden, zu Stoßzeiten bilden sich Staus.

Ab Ende nächster Woche starten die Bauarbeiten auf der Gegenfahrbahn. Mit Staus ist dann auch auf dem Weg von Berlin nach Brandenburg zu rechnen.

Grafik: Bauarbeiten auf der Berliner Avus im Oktober 2024. (Quelle: rbb)
| Bild: rbb

An allem nagt der Zahn der Zeit

"Dieser Teil der Avus ist schon seit 2017 dringend sanierungsbedürftig", erklärte Ralph Brodel, Pressesprecher der Autobahn GmbH des Bundes, im Gespräch mit dem rbb: "Jetzt muss es sein, das hat auch was mit der Verkehrssicherheit zu tun. Der Asphalt hat auch nicht mehr so die Griffigkeit." An allem nage der Zahn der Zeit.

Auf einer Strecke von zwei Kilometern müssen acht Brücken saniert werden, die Fahrspuren, Kabelkanäle, Lärmschutzwände, sieben Schilderbrücken und die Leitplanken. Zudem muss die Entwässerung erneuert werden.

Herr Brodel erklärt im Oktober 2024 die Bauarbeiten auf der Berliner Avus. (Quelle: rbb)
Ralph Brodel, Pressesprecher der Autobahn GmbH des Bundes | Bild: rbb

Keine Vollsperrungen geplant

"Wir machen alles, wirklich alles neu, alles wird saniert", so der Sprecher weiter: "Damit wir in den nächsten Jahrzehnten Ruhe haben."

Als "Krönung" werde auch noch das Zehlendorfer Kreuz mit allen Rampen und Zufahrten komplett erneuert. Das Projekt sei sehr herausfordernd und anspruchsvoll, so Brodel: "Das ist Tetris für Fortgeschrittene - dafür sind die knapp zwei Jahre Bauzeit relativ wenig." Mitte Juli 2026 soll alles fertig sein.

"Alle Gewerke müssen aufeinander abgestimmt werden, gleichzeitig muss die Verkehrsführung so sein, dass es annehmbar ist und der Verkehr auch noch, so gut es geht, funktioniert und fließt", erläuterte der Sprecher weiter. Auf Vollsperrungen werde verzichtet.

Umbau des Autobahndreiecks Funkturm naht

Ab Januar beginnt die zweite von insgesamt vier Bauphasen. Dann wird stadteinwärts und -auswärts jeweils nur noch eine Fahrbahn zur Verfügung stehen. Es drohen dann noch längere Staus und deutlich längere Fahrzeiten.

Auf dem Autobahnabschnitt zwischen Spanischer Allee und Kreuz Zehlendorf sind laut Autobahn GmbH mehr als 80.000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs. Die Fahrerinnen und Fahrer werden in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren gewiss starke Nerven brauchen. Auch weil die langfristigen Aussichten mies sind, denn auch der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm naht. Die Bauarbeiten beginnen nach Angaben der Deges aber frühestens 2025.

Der Umbau umfasst folgende Hauptaspekte:

  • Erneuerung von rund 1,9 Kilometern Stadtautobahn (A115/A100)
  • Bau neuer Verbindungsrampen
  • Erneuerung von etwa 25 Brücken
  • Errichtung einer neuen Anschlussstelle Messedamm

Auch das Großprojekt wird den Pendlerinnen und Pendlern aus beziehungsweise nach Westbrandenburg viel Geduld abverlangen. Es wird mit einer Bauzeit von sieben bis acht Jahren gerechnet.

Mit Material von Tim Jaeger

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 8.10.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Philipp Rother

20 Kommentare

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  1. 20.

    Lach ma wieder.
    Immer schön mit dem Auto unterwegs und dann über Stau heulen.
    Na dann nach Unfall , noch ne Vollsperrung , aber war ja ne entspannte Fahrt.
    Also immer daran denken , wenn es länger dauert ne Urin Ente an Bord.

  2. 19.

    Hättet ihr alle Grün gewählt, dann wäre der ÖPNV jetzt besser für diese Situation ausgebaut gewesen.
    Und sicherlich hätte man mehr Radwege als Alternative gehabt!

  3. 18.

    Ich frage mich, ob es nicht möglich gewesen wäre, einen Park and Ride Parkplatz einzurichten und von dort einen (zuverlässigen) Ersatz mit Öffis anzubieten.

    Ja, ok, ich träume weiter..

  4. 17.

    Diesem Fahrradfahrer wünsche ich nicht in Brandenburg zu wohnen und in Berlin zu arbeiten, von manchen Orten und in manche Orte fährt gar nichts irgendwohin, ÖPVN ist dort ein Fremdwort, Anbindungen sind katastrophal und manchmal fährt am Tag nur 1 Bus, wenn überhaupt. Danke, dass Sie soviel Verständnis haben.

  5. 16.

    Ich wohne im Süden und frage mich, warum alles gleichzeitig sein muss? Man kommt ja nach Südwesten kaum noch heraus, wenn gleichzeitig am Hüttenweg, Unter den Eichen, und der Argentinischen Alle Langzeitbaustellen entstehen. Fehlt nur noch die B1.

  6. 15.

    Sicherlich kann einiger privater Verkehr in der Großstadt eingeschränkt werden, aber alles läßt sich nicht mit dem ÖPNV erledigen und die Avus ist auch nicht in der Großstadt.

  7. 13.

    Frau Bonde hat da keine Aktien dran. Die Zuständigkeit liegt beim Bund („Die Autobahn").

  8. 12.

    Sich mit dem privaten Auto in einer Großstadt zu bewegen muss der Vergangenheit angehören. Wahnsinn wie viel Verkehrsraum dem Individualverkehr eingeräumt wird. Ich schlage vor, alle Straßen zeitgleich zu sanieren, den Fußgängern und Fahrradfahrer Freiraum zu geben und denjenigen, die trotzdem noch mit dem eigenen PKW fahren, mit einer teuren Maut zur Kasse zu bitten.

  9. 11.

    Warum spart man sich nicht das Geld für die Autobahnsamierung und steckt es in einen besseren Bahn+Busverkehr?

  10. 10.

    Wen stören oder behindern die denn dort ?
    Scheint mir eher so das sie es den Motorradfahrern nicht gönnen das sie klein und wendig sind und daher die Rettungsgasse oder auch andere Lücken nutzen können… oder geht es ihnen typisch deutsch nur ums Prinzip ?

  11. 9.

    Was sollen die machen? Alle mit falschen Nummernschild abweisen?

  12. 8.

    Was für ein Quatschkopf - Fahre doch mal mit den ÖPNV - der steht genauso im Stau - und bei S u. U-Bahn ständige Bauarbeiten und Schienenersatzverkehr für die nächsten Jahre !
    Keine Bauarbeiten ob in der Stadt,auf der BAB oder bei DB sind miteinander abgestimmt !!!!
    Dort wo in Berlin 7 Jahre für 7000 m Straßenbahnlinie veranschlagt wird - baut China das in 7 Monate in sehr hoher Qualität !

  13. 7.

    Hat die Stadtverwaltung Kleinmachnow das auf dem Schirm, dass ab nächstens TAUSENDE PKW und LKW bei uns durch den Ortskern brettern?

  14. 6.

    Jo, Torsten mit h.
    20 Jahre und dann Teeren und Federn.
    Seien Sie nicht so neidisch , weil Sie mit Ihrem Auto im Stau stehen. Nehmen auch Sie die Öffis. Dann geht’s schneller und Sie müssen Sich nicht durch unpassende Kommentare wichtig machen.

  15. 5.

    Wo leben Sie denn?? Sicher nicht in Westbrandenburg, denn dann wüssten Sie, wie schlecht die Anbindung nach Berlin dort ist.
    Genau mein Humor, Menschen die nicht wissen wovon sie reden, geben gut gemeinte Ratschläge....

  16. 4.

    Irgendwann isses nun mal so weit (, dass was gemacht werden muss). Klar, schön is anders und nervig wird's dann och.
    Vielleicht entdecken jetzt einige endlich den ÖPNV oder andere Optionen für sich.
    Ich radel dann mal am Stau vorbei. Na gut, abends dann und am Wochenende :), Krone ist ja och jesperrt.

    Hoffentlich freuen sich dann hinterher wenigstens alle. Aber man darf befürchten, dass dann auch noch jemeckert wird.
    @rbb: bitte die Kultur des Erklärens aufrecht erhalten. Fördert das Verstehen, wenn vielleicht auch immer noch nicht das Verständnis.

  17. 3.

    na dann: einfach mal die ,,Karre'' für 1-2 Jahre stehen lassen! Wo ist das Problem? es gibt wunderbar schnelle E-Bikes! Vanmoof V bringts aus bis zu 50kmh!

  18. 2.

    Wann werden endlich Motorradfahrer stärker sanktioniert beim benutzen der Rettungsgasse. Abschreckung durch 20-Jahre Führerscheinentzug!

  19. 1.

    Jetzt reicht es aber endgültig. Ich werde mein Auto verkaufen und nur noch mit den Öffis fahren. Ein einfacher Mann wie ich hat seine Grenzen. Sie haben es geschafft, Frau Bonde. Vielen Dank für nichts.

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