Bauarbeiten auf der Avus - Starke Nerven für lange Staus
Pendlerinnen und Pendlern, die mit dem Auto aus Westbrandenburg nach Berlin wollen, müssen in den kommenden Monaten und Jahren viel Geduld mitbringen. Aktuell wird auf der Avus gebaut. Danach folgt ein weiteres Großprojekt. Von Philipp Rother
Nur im Schneckentempo kommt man mit dem Auto nach Berlin: Seit Montag wird auf der A115 (Avus) zwischen dem Kreuz Zehlendorf und der Anschlussstelle Spanische Allee gebaut, stadteinwärts ist eine von drei Spuren gesperrt worden, zu Stoßzeiten bilden sich Staus.
Ab Ende nächster Woche starten die Bauarbeiten auf der Gegenfahrbahn. Mit Staus ist dann auch auf dem Weg von Berlin nach Brandenburg zu rechnen.
An allem nagt der Zahn der Zeit
"Dieser Teil der Avus ist schon seit 2017 dringend sanierungsbedürftig", erklärte Ralph Brodel, Pressesprecher der Autobahn GmbH des Bundes, im Gespräch mit dem rbb: "Jetzt muss es sein, das hat auch was mit der Verkehrssicherheit zu tun. Der Asphalt hat auch nicht mehr so die Griffigkeit." An allem nage der Zahn der Zeit.
Auf einer Strecke von zwei Kilometern müssen acht Brücken saniert werden, die Fahrspuren, Kabelkanäle, Lärmschutzwände, sieben Schilderbrücken und die Leitplanken. Zudem muss die Entwässerung erneuert werden.
Keine Vollsperrungen geplant
"Wir machen alles, wirklich alles neu, alles wird saniert", so der Sprecher weiter: "Damit wir in den nächsten Jahrzehnten Ruhe haben."
Als "Krönung" werde auch noch das Zehlendorfer Kreuz mit allen Rampen und Zufahrten komplett erneuert. Das Projekt sei sehr herausfordernd und anspruchsvoll, so Brodel: "Das ist Tetris für Fortgeschrittene - dafür sind die knapp zwei Jahre Bauzeit relativ wenig." Mitte Juli 2026 soll alles fertig sein.
"Alle Gewerke müssen aufeinander abgestimmt werden, gleichzeitig muss die Verkehrsführung so sein, dass es annehmbar ist und der Verkehr auch noch, so gut es geht, funktioniert und fließt", erläuterte der Sprecher weiter. Auf Vollsperrungen werde verzichtet.
Umbau des Autobahndreiecks Funkturm naht
Ab Januar beginnt die zweite von insgesamt vier Bauphasen. Dann wird stadteinwärts und -auswärts jeweils nur noch eine Fahrbahn zur Verfügung stehen. Es drohen dann noch längere Staus und deutlich längere Fahrzeiten.
Auf dem Autobahnabschnitt zwischen Spanischer Allee und Kreuz Zehlendorf sind laut Autobahn GmbH mehr als 80.000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs. Die Fahrerinnen und Fahrer werden in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren gewiss starke Nerven brauchen. Auch weil die langfristigen Aussichten mies sind, denn auch der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm naht. Die Bauarbeiten beginnen nach Angaben der Deges aber frühestens 2025.
Der Umbau umfasst folgende Hauptaspekte:
- Erneuerung von rund 1,9 Kilometern Stadtautobahn (A115/A100)
- Bau neuer Verbindungsrampen
- Erneuerung von etwa 25 Brücken
- Errichtung einer neuen Anschlussstelle Messedamm
Auch das Großprojekt wird den Pendlerinnen und Pendlern aus beziehungsweise nach Westbrandenburg viel Geduld abverlangen. Es wird mit einer Bauzeit von sieben bis acht Jahren gerechnet.
Mit Material von Tim Jaeger
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 8.10.2024, 19:30 Uhr