Gleisbett abgesenkt - RE1-Strecke erneut von Verspätungen und Zugausfällen betroffen

Do 24.10.24 | 18:43 Uhr
  7
Archivbild: Ein Regionalzug der ODEG (Ostdeutsche Eisenbahn GmbH) im Bahnhof Berlin - Alexanderplatz. (Quelle: dpa/Ibold)
Audio: Antenne Brandenburg | 24.10.2024 | Felicitas Montag | Bild: dpa/Ibold

Ein Gleislagefehler zwischen Groß Kreutz und Götz (beide Potsdam-Mittelmark) legt seit Montag den Schienenverkehr auf der gesamten RE1-Strecke teilweise lahm. Die betroffenen Züge fallen komplett aus oder erreichen ihre Zielbahnhöfe nur mit Verspätung. Die Störung soll nach Bahn-Informationen noch bis zum 30. Oktober anhalten.

"Dort sind Gleisarbeiten notwendig, weil der Bodenuntergrund erneuert werden muss, da es dort zu Absenkungen des Gleisbettes gekommen ist," sagte Thomas Schirmer vom Fahrgastverband Pro-Bahn e.V. Landesverband Berlin-Brandenburg. Um die Sicherheit des Zugverkehrs zu gewährleisten, habe man das Gleis gesperrt.

Weil damit auf einem langen Abschnitt nur eingleisig gefahren werden kann, "können die Züge dort nicht die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h fahren, sondern nur 70," erklärte Lars Gehrke, der Geschäftsführer der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) dem rbb. Dadurch würden sich aktuell täglich mehr als 100 Züge verspäten.

  • Brücke Bralitz
    rbb

    Märkisch-Oderland - Bralitzer Senioren kämpfen mit Brückensperrung

    Nachdem eine Brücke wegen Pilzbefall gesperrt wurde, sind in Bralitz fünf Anwohner im Seniorenalter vom Straßennetz abgeschnitten. Sie kritisieren die Geschwindigkeit der Behörde und den Lösungsansatz. Die Verantwortlichen weisen die Schuld von sich. Von Philipp Gerstner & Maximilian Devantier

Zahlreiche Bauarbeiten geplant

Doch die Strecke der RE1 ist nicht nur von aktuellen Störungen betroffen, sondern befindet sich seit Monaten im Umbau. Vor allem das Umbauprojekt des Bahnhofs Köpenick würde die Strecke immer wieder einschränken, heißt es von der Deutschen Bahn. In diesem Jahr würden noch der Gleisbau der S-Bahn, Brückenbauarbeiten, Gründungsarbeiten, Stützbauwerke und Rückbauarbeiten auf dem Programm stehen.

Für die ODEG bedeuten die immer wieder anfallenden Bauarbeiten dann ein Problem, wenn sie nicht rechtzeitig angekündigt werden: "Also wir bekommen geplante Baumaßnahmen von der DB-InfraGo so kurzfristig, dass wir nicht einmal mehr die Chance haben, entsprechend Schichten zu bauen, Fahrpläne umzubauen und so Personal darüber zu informieren", klagte Gehrke.

RE8 ebenfalls betroffen

Neben den Problemen auf der Strecke des RE1 ist auch die Strecke des RE8, die Wismar, Berlin und Elsterwerda verbindet, von Ausfällen und Verspätungen betroffen. Auch auf dieser Linie seien die Ausfälle und Verspätungen hauptsächlich auf kurzfristig angekündigte Baumaßnahmen der DB-InfraGo zurückzuführen, so Gehrke.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.10.2024, 16:30 Uhr

7 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 7.
    Antwort auf [Bernie ] vom 25.10.2024 um 17:58

    Das DB Regio auch betroffen ist, war natürlich auf die Stadtbahn bezogen. Bei Brandenburg ist es fast nur die ODEG. Traurig genug, dass man das klarstellen muss, um zwischen verschiedenen kurzfristigen Baumaßnahmen unterscheiden zu können...

  2. 6.
    Antwort auf [Bernie ] vom 25.10.2024 um 17:58

    RE2, RE7 und RB23 scheinen auch betroffen zu sein. Während die ODEG über Umleitungen bis Dienstag informiert, ist man bei der DB aber anscheinend nur in der Lage die Ausfälle der heutigen Nacht zu kommunizieren...

  3. 5.

    Von Bauarbeiten scheint immer nur die private Konkurrenz betroffen zu sein. Die ODEG kann einem schon leid tun. Sobald sie eine Ausschreibung gewonnen hat, fängt die DBAG genau dort unangemeldet an zu bauen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

  4. 4.

    Ich bin überrascht das die Verantwortlichen der Bahn und die privaten Dienstleister immerwieder überrascht werden. Weil etwas nicht klappt nicht so funktioniertwie es sein sollte.
    Wenn man aber sieht mit was für Spielgeräten und fehlender Manpower dort zum Teil solch einProjekt wie Köpenick bearbeitet wird, ist es nicht verwunderlich, dass dort nix fristgerächt geschafft wird. Die (EU-)Ausschreibungspraxis ist da sicherlich mit Schuld. Diktieren die Firmen und nicht die Bahn die Bedingungen?

  5. 3.

    Wenn so ein doppelstockzug wie in Garmisch-Partenkirchen aufgrund defekter gleise/Untergrund umkippt, will niemand Schuld gewesen sein.

    Ich möchte nicht wissen, wie schlimm die Lage wirklich ist. Die öffentlichkeit wird ja kaum informiert, wie kaputt die Infrastruktur durch das deutsche bahn ag-system kaputt gespart wurde.

    Die Odeg tut hat mit der Re1 Strecke echt kein Glück. Kurzfristige defekte oder zu spät festgestellt?

  6. 2.
    Antwort auf [Frank Furter ] vom 24.10.2024 um 19:03

    "an der Strecke wird seit 1997 gebaut" und das ist auch gut und notwendig so, wenn wie hier das Zug-Angebot reichhaltig genutzt wird.

  7. 1.

    Also mein RE1 war heute noch pünktlich in Potsdam Hbf, der hat die Verspätung in Berlin durch "Zufolge" (DB-Deutsch für "unsere verspäteten ICEs müssen dringend vor den pünktlichen REs fahren, denn sie müssen dringend in die Anstellung in Rummelsburg") gesammelt.

    Aber "Doch die Strecke der RE1 ist nicht nur von aktuellen Störungen betroffen, sondern befindet sich seit Monaten im Umbau. " ist auch eine nette Umschreibung, an der Strecke wird seit 1997 gebaut.

Kommentartexte aufklappen

Nächster Artikel