DDR-Futtermittelforschung Paulinenaue - Denkmal-Versteigerung beschert Brandenburg mehr als eine halbe Million Euro

Sa 17.12.22 | 11:19 Uhr
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Symbolbild: Verfallenes Bahnhofsgebäude in Paulinenaue, Brandenburg, aufgenommen am 03.03.2012. (Quelle: dpa/Meike Engels)
Audio: Antenne Brandenburg | 17.12.2022 | Anke Arndt | Bild: dpa/Meike Engels

Eine Denkmal-Versteigerung in Berlin hat dem Land Brandenburg mehr als eine halbe Million Euro beschert. Wie eine Sprecherin der Deutschen Grundstücksauktionen AG (Berlin) am Samstag sagte, hat sich das Land 33 Jahre nach der Wende vom Hauptsitz der DDR-Futtermittelforschung in Paulinenaue (Havelland) getrennt.

Die insgesamt 10.000 Quadratmeter - also eineinhalb Fußballfelder - große Immobilie wurde nach einem sehr intensiven Bietergefecht am Freitag für 561.000 Euro an einen Käufer im Saal verkauft. Das Mindestgebot lag bei 195.000 Euro. Zur Immobilie gehört ein denkmalgeschützter zweigeschossiger Betonbau von Architekt Rolf Göpfert (1903-1994) sowie ein größeres Laborgebäude.

Generelle Zurückhaltung bei Versteigerung

In Paulinenaue war vor 1990 der Hauptsitz des Institutes für Futterproduktion der DDR, die zur Akademie für Landwirtschaftswissenschaften gehörte. Das Gelände fiel nach 1990 an das Land Brandenburg, das hier bis 2021 noch ein Landesamt hatte.

Bei einigen anderen Immobilien hatte die DG AG weniger Glück, was Experten auf beginnende Kaufzurückhaltung in der Immobilienbranche zurückführen. So fanden sich keine Bieter für ein saniertes und denkmalgeschütztes "Logenhaus der Freimauer" in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern), das die Freimaurer 2021 aufgegeben hatten. Es war für 645.000 Euro angeboten worden. Auch für ein ganzes Pferdegestüt in Liebenwalde (Oberhavel), das 250.000 Quadratmeter Wiesen und Ställe umfasst und mindestens 1,6 Millionen Euro bringen sollte, fand sich kein Bieter.

Ähnliche Zurückhaltung bei Käufern hatte zuletzt schon die Norddeutsche Grundstücksauktionen AG in Rostock registriert, als bei einer Auktion sogar zwei scheinbar lukrative Höfe auf der Insel Rügen keine Interessenten fanden, was es vorher nie gegeben hatte.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.12.2022, 12:00 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Sind dafür aber auch 10000 Quadratmeter - Müssen aber wahrscheinlich auch neue Gebäude/Wohnraum geschaffen werden, damit die Kosten wieder hereinkommen/Kaufpreis/Notar/Steuern ?

  2. 7.

    Das dürfte nicht das beschriebene Verkaufsobjekt sein. Scheint eher ein altes Bahngebäude direkt an der Bahnlinie zu sein, wenn man die Oberleitung berücksichtigt.
    In Applemaps Umsehen sieht das abgebildete Haus deutlich besser und sogar bewohnt aus.

  3. 6.

    Mehr als 1000 Einwohner:innen ziehen jedes Jahr ins Havelland und das schon seit der Wende, die Miet-und Kaufpreise sind die höchsten in Brandenburg, auch von daher, gutes Entwicklungspotential, Viele Grüße.

  4. 5.

    Oh je, das Haus im Foto hat ja krasse Risse im Mauerwerk ....

  5. 4.

    Das Gelände ist nicht weit weg vom Bahnhof Paulinenaue, der ja mit Regio-Expresslinien super an Berlin angebunden ist. Das gesamte Areal hat schon Entwicklungspotenzial für Wohnen und Pendeln von / nach Berlin. Von da aus hat der Investor sicher mit ner halben Mille Kaufbetrag noch gute Chancen auf einen super Verwertungsgewinn.

  6. 3.

    Die neue Grundsteuer macht es möglich

  7. 2.

    Bei Immobilien spielt auch die politische Entwicklung eine Rolle: Enteignungsforderungen, höhere Grundsteuern, Mietpreisbremse und noch mehr Mieterrechte schrecken manchen Erwerber ab. Dazu gestiegene Zinsen und gestiegene Heiz-und Stromkosten. Da müssen manche Immobilie deutlich preiswerter werden, um noch Interessenten zu finden!

  8. 1.

    Hoffen wir, dass nicht nur aufs Geld geschaut wurde, sondern der Hintergrund des/der Erwerber mitgecheckt wurde.

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