Eine Million Euro mehr im Haushalt - Brandenburg übernimmt Eigenanteil von Bewohnerinnen von Frauenhäusern

So 01.01.23 | 12:14 Uhr
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Symbolbild: Eine Frau sitzt im Frauenhaus (Quelle: dpa/Maja Hitij)
Audio: Antenne Brandenburg | 31.12.2022 | Ivo Ziemann | Bild: dpa/Maja Hitij

Die Frauenhäuser in Brandenburg erhalten mehr finanzielle Unterstützung des Landes. Bewohnerinnen sollen künftig nicht mehr selber für die Unterbringung pro Tag zahlen müssen. Mit dem Doppelhaushalt für 2023/24 stehen pro Jahr eine Million Euro mehr für Frauenhäuser zur Verfügung. Im Jahr 2022 erhielten die 24 Schutzeinrichtungen nach Angaben des Sozialministeriums gut zwei Millionen Euro vom Land.

Sozial- und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte: "Wir können jetzt die Eigenbeteiligung der Frauen an den Kosten zur Unterbringung im Frauenhaus finanzieren. Das war sehr belastend für Frauen, die in existenzieller Not sind."

Mehr Geld für Personal

Für einen Platz im Frauenhaus mussten sich die betroffenen Frauen bislang an den Kosten beteiligen. Die lagen laut Ministerium meist unter zehn Euro je Person und Nacht. Im Jahr 2021 hatten die Einrichtungen 447 Frauen und 566 Kinder zum Schutz vor Gewalt aufgenommen.

Ein Teil der zusätzlich bewilligten Landesmittel für Frauenhäuser ist auch für Tarifsteigerungen bei den Beschäftigten bestimmt. Bislang sei es schwierig gewesen, überhaupt noch Personal für die Frauenhäuser zu finden, da es die letzte Tariferhöhung vor Jahren gegeben habe, sagte Nonnemacher.

Im September hatte Sozialministerin Nonnemacher davon gesprochen, dass die Schutzeinrichtungen durch die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges noch stärker genutzt würden. Die Mitarbeiterinnen seien an der Belastungsgrenze. Das Netzwerk der Frauenhäuser hatte beklagt, es gebe zu wenige Plätze in den Einrichtungen im Land.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.12.2022, 14:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Außerdem: Frauenhäuser sind geheime Orte. Wer dort hingeht, hat Stillschweigen zu wahren. Das gilt auch für die Kinder, die keine Freunde einladen dürfen etc. Das macht man nur aus guten Gründen.
    Ich selbst habe als Kind mit meiner Mutter in einem Frauenhaus gewohnt und kann die Erhöhung der finanziellen Mittel sehr begrüßen. Es müsste noch viel mehr für diese Frauen getan werden…

  2. 2.

    Frauenhäuser ziehen Frauen in absoluten Ausnahmesituationen an. Ein Platz ist sehr schwer zu kriegen, leichtsinnige Sozialschmarotzereien wird es nicht geben. Rechnen Sie es aus: Sie verdienen Mindestlohn und haben keine großen Ersparnisse, dazu kommen zwei Kinder. Sie entschließen sich nach Jahren der Gewalt, ihren Mann zu verlassen. Nun müssen aber pro Tag 8€/ Kopf gezahlt werden. Wieviel bleibt dann wohl noch übrig, um eine Kaution für eine Wohnung zu stellen bzw. die Zeit danach zu wuppen?

  3. 1.

    Die Hilfe ist gut wenn diese zeitlich begrenzt wird. Aber kostenlos wohnen? Wem zieht man dann an?

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