40-Jähriger unter Verdacht - Ukrainer soll russische Fahne am Potsdamer "Kreml" angebracht haben
Am Freitag jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine - gleichzeitig weht in Potsdam, weithin sichtbar, eine russische Fahne am früheren Landtag. Der Eigentümer des "Kreml" schritt offenbar bisher nicht ein. Inzwischen ist ein Tatverdächtiger ermittelt.
Ein Mann aus der Ukraine soll nach Ermittlungen der Polizei die russische Fahne und Z-Symbole am Turm des alten Landtagsgebäudes am Brauhausberg in Potsdam angebracht haben. Ein Sprecher der Polizeidirektion West sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, es handle sich bei dem Tatverdächtigen um einen 40-Jährigen, der die ukrainische Nationalität habe.
Nutzung des Z-Symbols teils strafbar
Seit vergangener Woche ist eine weiß-blau-rote Fahne am Dach des Turms am Brauhausberg zu sehen. Zudem sind Z-Symbole sind am Mauerwerk aufgebracht worden. Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weißes Z zu sehen. Es steht für "za pobedu" ("Für den Sieg").
Das Zeichen ist zu einem Symbol für die Unterstützung Russlands geworden. Werde das Z im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg verwendet, erfülle das den Anfangsverdacht einer Straftat, hatte der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) im vergangenen März mitgeteilt.
Die Polizeidirektion West hatte zunächst gesagt, sie ermittle wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung.
Eigentümer schritt bisher nicht ein
Die Polizei hatte den Eigentümer des baufälligen Gebäudes, das auch "Kreml" genannt wird, vergangene Woche aufgefordert, die Symbole zu beseitigen. Eine Frist sei jedoch nicht gesetzt worden, hieß es. Der Eigentümer, ein Berliner Unternehmen, äußerte sich auf Nachfrage bisher nicht zu dem Fall.
Auch am Donnerstag waren Fahne und Z-Symbole noch am Turm zu sehen, berichtete die Deutsche Presse-Agentur - und damit kurz vor dem Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Am Donnerstagmittag wurden dann Details zu dem Tatverdächtigen bekannt.
In der DDR beherbergte das Gebäude die SED-Bezirks- und Kreisleitung. Es bekam den Spitznamen "Kreml".