Medienbericht - Ex-US-Präsident Obama plant Berlin-Besuch im Mai

Mo 20.03.23 | 12:06 Uhr
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Barack Obama am 01.12.2022.(Quelle:dpa/B.Anderson)
Bild: dpa/B.Anderson

Der frühere US-Präsident Barack Obama soll Anfang Mai nach Berlin kommen. Wie der "Tagesspiegel" am Montag berichtete, nimmt Obama am 3. Mai in der deutschen Hauptstadt an einer Diskussionsveranstaltung teil.

Die Zeitung ist nach eigenen Angaben Mitveranstalter dieser Debatte in der Mercedes-Benz-Arena in Friedrichshain. Tickets für das Event kosten laut der Plattform "Eventim" zwischen 83 und 391 Euro.

Der Besuch in Berlin findet den Angaben zufolge im Rahmen einer Europareise Obamas statt. Der frühere Präsident werde am 29. April in Zürich und am 1. Mai in Amsterdam erwartet.

Die Berliner Polizei wollte sich auf rbb-Anfrage nicht zu dem Besuch und eventuellen Sicherheitsvorkehrungen äußern. Eine Sprecherin erklärte aber, dass Obama in keiner offiziellen Funktion mehr sei. Das sei beispielsweise anders als beim Besuch von Israels Präsident Benjamin Netanjahu in der vergangenen Woche. Dafür wurde Sicherheitsstufe 1 ausgerufen und mehr als 2.500 Polizeikräfte waren im Einsatz.

Mehrere Besuche zwischen 2008 und 2026

Der heute 61-jährige Obama war von 2009 bis 2017 Präsident der Vereinigten Staaten. Im Wahlkampf 2008 hatte er an der Berliner Siegessäule eine Rede vor Zehntausenden gehalten, als Präsident sprach er 2013 vor dem Brandenburger Tor.

Zuletzt besuchte der 44. US-Präsident Berlin 2016 zum Ende seiner zweiten Amtszeit. Insgesamt hielt sich Obama innerhalb seiner achtjährigen Amtszeit sechs Mal in Deutschland auf - so häufig wie keiner seiner Vorgänger.

Der gebürtige Hawaiianer war von 2009 bis 2017 Präsident der USA und übergab anschließend an seinen republikanischen Nachfolger Donald Trump. Dieser beendete seine vierjährige Amtszeit mit der Übergabe des Weißen Hauses an den Demokraten Joe Biden, der unter Obama als Vizepräsident agierte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.03.2023, 12 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    "Gerade die Verleihung des Friedensnobelpreises ist wohl am umstrittensten."

    Zuweilen jedenfalls.

  2. 26.

    Tja der Vietnamkrieg. Der längste, grausamste, brutalste Befreiungskrieg mit dem höchsten Blutzoll der je geführt wurde. Die Welt atmete endlich auf, als die USA endlich bedingungslos das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnete, und aus Dank verlieh man beiden Unterzeichnern den Friedensnobelpreis. Diese Entscheidung kann man nur aus der damaligen Perspektive verstehen, wenn man sich vergegenwärtigt, wie weit die Welt in den Indochinakriegen bereits am Abgrund stand.
    Henry Kissinger muss man zugute halten, dass er Nixon vom finalen Einsatz von Kernwaffen in Vietnam abriet. Ich weiß nicht wie schmal der Grad 1972 tatsächlich schon war.
    Es sind vielleicht die Art von Preise, die man aufgrund der Abwendung einer weltweiten Katastrophe verlieh?

    Aber sie haben natürlich Recht. Gerade die Verleihung des Friedensnobelpreises ist wohl am umstrittensten.

  3. 25.

    Den Pferdefuß einer solchen Einstellung sehe ich ggf. darin, eine Bedrohung anzunehmen, wo tatsächlich keine ist. Der Grundsatz: Wo immer ein (einzelner) US-Amerikaner angegriffen wird, wird das ganze Land angegriffen, hat auch ganz andere Konsequenzen.

    Eine Moderatorin interviewte seinerzeit Donald Rumsfeld in puncto Irak und tat die Bemerkung, dass die USA doch garnicht angegriffen worden seien. Da sagte der ganz trocken "Das sehen wir anders." Sie fragte allerdings nicht nach. Ich fand das seinerzeit zu kurz gesprungen und, ja, immer noch.

  4. 24.

    Was die Verleihung des Friedensnobelpreises angeht, will ich Ihnen darin jedenfalls nicht widersprechen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Verleihung des Friedensnobelpreises an Henry Kissinger und Le Duc Tho, war es doch Kissinger, der wenige Monate vor der Verleihung des Preises seine Genugtuung darüber ausdrückte, dass in Chile ein Militärputsch eine demokratisch gewählte Regierung stürzte. Mehr als zehntausend Menschen sind binnen weniger Wochen getötet worden, eine Million Chilenen außer Landes gegangen.

    Nicht immer hat das Nobelpreis-Komittee ins Schwarze getroffen. Obama hob sich zweifellos ein wenig ab vom üblichen US-amerikanischen Denken, ein klein wenig in Richtung "Erst reden, dann schießen", als es bekanntermaßen umgekehrt zu sehen, doch "Bäume" wurden nicht gerade ausgerissen.

  5. 23.

    Ich wollte die Ausweitung des Drohnenkriegs garnicht inhaltlich bewerten, sondern nur auf den Umstand hinweisen, dass sich solche Politik nicht mit dem Friedensnobelpreis verträgt, auch wenn viele Menschen erleichtert waren, dass mit Barack Obama die aggressive Außenpolitik seines Vorgängers George W. Bush, insbesondere der drohende Einmarsch in den Iran (der nächster Staat auf der Liste "der Achse des Bösen"), endete. Zum Friedensnoblpreis gehört einfach mehr, wie beispielsweise das Wirken seines Landsmanns Martin Luther King.

  6. 22.

    Recht geben möchte ich Ihnen in der Einschätzung der Wichtigkeit des Zeichens, dass die Möglichkeit der Präsidentschaft der USA nicht mehr von der Hautfarbe abhängt.
    Bezüglich der Spaltung sehe ich das differenzierter. Einerseits sind die USA deutlich geeinter als Deutschland. Es gibt ein sehr starkes nationales Wir-Gefühl und das unbedingte Einstehen für die Heimat, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder finanziellen Verhältnissen. Dieses "Amartica first" findet sich folglich auch in der Politik sämtlicher Präsidenten wieder, egal ob Demokraten oder Republikaner. Das Bild, welches die Presse diesbezüglich gern über die Dems zeichnet, ist schlicht verzerrt.
    Andererseits existiert aber tatsächlich eine zunehmende Spaltung, sowohl durch unbarmherzige politische Gegnerschaft zwischen Dems und Reps (beiderseits), als auch durch recht unreflektierte Einteilungen in reine Opfer-/Tätergruppen. Beides vergiftet das Miteinander und sollte warnendes Beispiel sein.

  7. 21.

    Die USA sind, so meine Eindruck und meine Beobachtung seit gut einem halben Jh., ein tiefer gespalteneres Land, als es Bundesdeutschland jemals war. Obama würde und wird in der Tat überbewertet, dennoch ist allein das Zeichen, dass ein Schwarzer Präsident werden kann, ein nicht zu unterschätzendes.

    Durchziehend durch alle Perioden US-amerikanischer Geschichte scheint die Denkhaltung, dass erst einmal die Muskeln gezeigt werden müssen, bevor geredet wird. Alles andere wäre ein Zeichen von Schwäche. In diese Denklogik passt dann auch die vorwiegend militärische Bewältigung von Konflikten, bis hin zur Entwicklung von Kampfdrohnen und deren alsbaldigen Einsatz auf furchtbare Weise hinein.

    Auch ein Obama, wenn er denn wollte, hat dies nicht außer Kraft setzen können.

  8. 20.

    Ja, das war bestimmt einer der Gründe für die aktuelle Situation in der Ukraine - Stichwort: die Macht der Kränkung, die auch Kriege auslösen kann. Das war eine sinnlose Provokation von Hr. Obama.
    Dennoch war es für die schwarze Bevölkerung in den USA sehr wichtig, sich auch mal mit dieser Machtposition identifizieren zu können und zu sehen, dass sehr viele Weiße einen schwarzen Präsidenten unterstützen.
    Wie so oft gibt es helle und dunkle Seiten.

  9. 18.

    "Ich finde den Friedensnobelpreis überbewertet, da ist oft viel Politik dabei für die Kandidatenauswahl."
    Im zweiten Teil gebe ich ihnen Recht. Denn Obama hat den Friedenspreis zudem als Vertrauensvorschuss erhalten, wahrscheinlich wegen den Hinterlassenschaften seines Vorgängers Bush.
    Aber im Hinblick auf den von ihm forcierten Drohnenkrieg ist die Vergabe an Obama wirklich nicht zu rechtfertigen.

  10. 17.

    Der gefeierte Heiland, in dessen Amtszeit mehr kriegerische Auseinandersetzungen angestellt, als je ein Präsiden vor ihm, der für eine völkerrechtswidrige Ermodung ein "Friedensnobel-Preis" bekam, kommt nach Berlin und hält für Geld Hof?
    Heurika

  11. 16.

    "Ich schäme mich für alle bisherigen Kommentare hier." - sei Dir getattet.
    Es sei Dir auch getattet wenigstens drei Beispiele zu nennen die er für die Welt (bleibend) bewirkt hat, oder zumindest ein Beispiel welches sich auf Deutschland auswirkte.
    Vielleicht gelingt es Dir so die "Armseelige meckernde Minderheit" milde zu stimmen.

  12. 15.

    Na dann teilen Sie uns mit, was er denn so positiv bewirkt hat. Mir fällt nix ein.

  13. 14.

    Vollkommen überbewertet- Friedensnobelpreis ? ...für was, Guantanamo ? ...genauso gesponsert vom amerikanischen Kapital wie seine Vorgänger und Nachfolger....Game over

  14. 13.

    Er hätte Russland nicht als unbedeutende Regionalmacht bezeichnen sollen. In einer intellektuellen überheblichen Art. Ist Ihnen das klar?

  15. 12.

    Ich schäme mich für alle bisherigen Kommentare hier. Er hat weltweit mehr bewirkt als Ihr jemals auch nur gedacht habt geschweige denn etwas nützliches bewirkt. Armseelige meckernde Minderheit!

  16. 11.

    Ein total überbewerteter Präsident,
    Aber was soll es früher gab es Pop Konzerte, heute Geschwafel alter Politiker. Raus kommt eh nichts dabei.

  17. 10.

    Ich finde den Friedensnobelpreis überbewertet, da ist oft viel Politik dabei für die Kandidatenauswahl.

  18. 9.

    Meine Oma kommt nach Jahren zu Pflaumenfingsten zum Besuch.
    Komisch, interessiert nicht mal meine Nachbarin.

  19. 8.

    Typisches Messen mit zweierlei Maß.
    Nicht zu vergessen, die von ihm befohlen Drohnenmorde wurden von in Deutschland stationierten US- Militärs durchgeführt, ohne jeden Protest der deutschen Regierung.
    Als Vorschusslorbeer gab's noch den Friedensnobelpreis.

  20. 7.

    "Ausser – der erste schwarze Präsident der USA gewesen zu sein."

    Mit einem Nebensatz würde ich das nicht unbedingt abtun. Immerhin war es bis in die 1960er Jahre in den USA üblich, dass Schwarze (ein Viertel der US-amerik. Bevölkerung) mindere Rechte hatten als Weiße. Rose Parkins war dann die, die aus Selbstbewusstsein heraus nicht für eine Weiße im Bus aufstand und mit Polizeigewalt herausgetragen wurde.

    Es war also nicht unbedingt der inneren Einsichtsfähigkeit geschuldet, dass Schwarze Teile der Administration sind bis hinauf zum Präsidentenamt. Und immer noch gibt es keine gerade kleine Minderheit, die das alles nicht wahrhaben will.

    In Deutschland ist dies weniger stark der Fall - allenfalls vorzufinden in den hintersten Gebieten Ostdeutschlands, in denen "National befreite Zonen" kein Schenkelklopfen hervorrufen, sondern pure Ernsthaftigkeit sind.

  21. 6.

    So ist es! Der ist aber aus der westlichen Perspektive kein Kriegsverbrecher. Hat ja auch den Friedensnobelpreis bekommen, der gute Mann.

  22. 5.

    Ein Kriegstreiber kommt nach Berlin

  23. 4.

    Der Hype und die (immer noch erhofften) Erwartungen zu dieser Person empfand ich immer schon extremst übertrieben.
    Ob im eigenen Land, noch für den Rest der Welt hat er, aus meiner Sicht, aber auch Garnichts nachhaltig hinterlassen.
    Ausser – der erste schwarze Präsident der USA gewesen zu sein.

  24. 3.

    Der Hype und die (immer noch erhofften) Erwartungen zu dieser Person empfand ich immer schon extremst übertrieben.
    Ob im eigenen Land, noch für den Rest der Welt hat er, aus meiner Sicht, aber auch Garnichts nachhaltig hinterlassen.
    Ausser – der erste schwarze Präsident der USA gewesen zu sein.

  25. 2.

    Ein Kriegsverbrecher, der tausende Menschen foltern und ermorden ließ, kommt nach Berlin. Und wird höchstwahrscheinlich gefeiert von denen, die gerade den Kriegsverbrecher Putin bei jeder Gelegenheit anklagen.
    Sehr kurios, um es mal vornehm auzudrücken.

  26. 1.

    Naja, Übergabe konnte man das 2022 nun nicht gerade nennen! Das sah bei dem Alten ja eher wie eine Flucht aus!

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