Von Italien nach Deutschland? - Berlin-Besuch des ukrainischen Präsidenten ist weiter ungewiss

Fr 12.05.23 | 15:15 Uhr
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Quelle: dpa/Jakub Porzycki)
Bild: dpa/Jakub Porzycki

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Wochenende erneut nach Westeuropa reisen. In Rom empfängt ihn Staatspräsident Sergio Mattarella am Samstag, wie der Präsidentenpalast am Freitag bestätigte. Es ist der erste Besuch Selenskyjs in der italienischen Hauptstadt seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022.

Möglicherweise reist der Politiker noch am Wochenende weiter nach Deutschland. Bestätigt ist das aber nicht.

Der ukrainische Präsident hatte unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zuletzt bereits westeuropäische Städte besucht, etwa Anfang Mai Helsinki und Den Haag in den Niederlanden, wo der Internationale Strafgerichtshof seinen Sitz hat. Auch in London, Paris, Brüssel und zuvor in Washington war er bereits.

Am Sonntag wird Selenskyj stellvertretend für das ukrainische Volk in Aachen mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet. Ob er persönlich kommt, bleibt zunächst ebenso abzuwarten - ebenso wie ein vorgeschalteter Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin.

Verärgerung über frühes Bekanntwerden des Termins

Anfang Mai war bekannt geworden, dass der ukrainische Präsident Selenskyj vorhabe, Mitte Mai die Hauptstadt besuchen. Weil die Info aber so früh bekannt wurde, zögerte die ukrainische Regierung dann aber offenbar. Die Regierung in Kiew sei sehr verärgert darüber gewesen, dass entsprechende Informationen verfrüht bekannt geworden seien und überlege, den Besuch Selenskyjs platzen zu lassen, berichtete "t-online.de" und berief sich dabei auf regierungsnahe Quellen in der Ukraine [t-online.de]. Das Berliner Landeskriminalamt ermittelt inzwischen in den Reihen der Polizei wegen Geheimnisverrats.

Aus Sicherheitsgründen verlässt der ukrainische Präsident nur selten sein Land. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges war er noch nicht in Deutschland. Zuletzt besuchte er die Bundesrepublik im Juli 2021, um die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu treffen.

Sendung: Radioeins, 12.05.2023, 13 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Die Ukraine ist überfallen worden, wird seit 14 Monaten bombardiert, und sie ist für die Hilfe des Westens dankbar. Das ist dieser Lage angemessen.
    Ich wüsste kein Land, welches der Ukraine Hilfe leistet, und dann sich über eine mangelnde Demut des Empfängers beklagt.

  2. 19.

    Die Ukraine erhält völlig selbstlose Hilfe des Westens. Da wäre etwas mehr Demut angetan.

  3. 18.

    Hilfe " einfordert"? Mit was für ein Recht fordert er ein? Er kann bitten.
    Natürlich von Deutschland. Oder haben Sie von militärischen Hilfer von den Staaten gehört, die er vor uns besuchte? Ist da sein " einfordern" ins Leere gelaufen? Deutschland, getrieben von der eigenen Schuldscharm, lässt sich gerne zum Handlanger machen.

  4. 15.

    Die Dankbarkeit Selenskyjs und der Ukraine wird grenzenlos sein.
    Erst recht wenn die Ukraine EU- und NATO-Mitglied sein sollte und die Solidarität (das Geld)der Unterstützerländer weiter nicht versiegt.
    Apropos Sieg - selbstredend drücke ich dem ukrainischen Beitrag beim ESC wieder ganz dolle die Daumen!

  5. 14.

    "Als hätte jemand persönlich zahlen müssen"
    Jeder der Steuern und Krankenkassenbeiträge abführen muss, zahlt persönlich. Oder woher kommt das Geld für Waffen oder die Gesundheitsversorgung, etc. der Ukrainer hier.

  6. 13.

    Niemand hat das Recht nach*Forderungen* auch etwas zu bekommen. Wer bezahlt die Panzer Ihrer Meinung nach, Rheinmetall, Krauss Maffay? Haben Sie sich während des letzten völkerrechtswidrigen Irakkrieges auch so für die Verteidigung Iraks eingesetzt?

  7. 11.

    Ohne diese "Forderungen" würde die Ukraine überhaupt nicht mehr existieren. Absolut krass, dass Leute sich dadurch gestört fühlen, dass ein Präsident sein Land verteidigen will, während wir hier satt und gemütlich sitzen und uns den Krieg im Fernsehen anschauen. Als hätte jemand hier persönlich für die Panzer zahlen müssen. Zum Fremdschämen.

  8. 9.

    Wenn weiter so minutiös in den Medien darüber berichtet wird, nehme ich mal an, daß damit ein Besuch verhindert werden soll.

  9. 8.

    Kommt wahrscheinlich am Sonntag (14.5.23. Es ist mit Einschränkungen rund um das Kanzleramt und in Mitte zu rechnen (s. Artikel hier auf rbb). Einen Grund für die Einschränkungen nennt die Polizei nicht.

  10. 7.

    Was stört, sind die ständigen neuen Forderungen und Vorwürfe. Besser wäre es, würden Herr Selenskyj, sein Kabinett und die sonstigen ukrainischen Offiziellen mehr Dankbarkeit zeigen. Wenn Herr Selenskyj nicht nach Deutschland kommen mag, dann soll er es halt bleiben lassen.

  11. 5.

    Warum diese Feindseligkeit von Ihrer Seite ? Was meinen Sie, macht er falsch? Er ist seit weit über einem Jahr überwiegend in seinem Land. Dass er Hilfe einfordert gegen einen Kriege- Einmarsch in sein Land…finde ich legitim. Denn ohne die Wehrhaftigkeit…mit Hilfe der westlichen Staaten…der Ukraine wäre Putin schon …..in Polen? Weiter…? Nicht die Ukraine ist der Gegner. Ein Herr Putin mit seiner Gefolgschaft kommt mir hier doch eher in den Sinn.

  12. 3.

    Leider hält sich meine Sympathie für diese Person in Grenzen. Darum kann er bleiben, wo derxPfeffer wächst.

  13. 2.

    "Berlin-Besuch des ukrainischen Präsidenten ist weiter ungewiss"
    Ja, und?

  14. 1.

    Von mir aus brauch er nicht kommen, statt auf Tour zu gehen, sollte er bei seinem Volk im Land sein.

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