Berlin-Prenzlauer Berg - Schönhauser Allee bekommt nun doch geschützte Radstreifen
Eigentlich wollte die Berliner Senatsverwaltung alle Radprojekte anhalten und auf den Prüfstand stellen - bei der Schönhauser Allee wird nun eine Ausnahme gemacht. Hintergrund sind offenbar befürchtete Schadensersatz-Zahlungen.
Die Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg wird nun doch wie geplant umgebaut und bekommt in einem Teilbereich geschützte Radstreifen. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt teilte am Freitag mit, dass an dem Vorhaben festgehalten werde.
Vor rund zwei Wochen war bekannt geworden, dass die Verwaltung alle Radprojekte in Berlin anhält und auf den Prüfstand stellt. Bezirkspolitiker der CDU hatten eine komplette Umplanung des Vorhabens an der Schönhauser Allee gefordert. Radaktivisten und Politiker der Grünen, Linken und der SPD hatten dagegen vehement die Umsetzung des geplanten Straßenumbaus gefordert.
Schreiner: Firmen schon beauftragt
Die Verwaltung von Mobilitätssenatorin Schreiner begründet ihre Entscheidung für eine Fortsetzung mit dem fortgeschrittenen Planungsstand und damit, dass bereits Firmen beauftragt worden seien. Möglicherweise hätte das Land bei einem Stopp Schadensersatz leisten müssen. Allerdings heißt es in der Pressemitteilung der Mobilitätsverwaltung auch, dass die Radwege "als temporäre Lösung" umgesetzt werden sollen. Was das konkret bedeutet, sagte sie nicht.
Gleichzeitig kündigte Schreiner eine "Gesamtbetrachtung der Straße" über ihre ganze Länge an. Dabei sollen insbesondere die Kreuzungsbereiche analysiert werden. Außerdem soll untersucht werden, wie der ÖPNV bevorzugt und damit schneller gemacht werden kann.
720 Meter in Planung
Die neuen Radfahrstreifen werden auf einer Länge von rund 720 Metern zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße entstehen. Sie sind beidseitig jeweils auf der rechten Spur geplant. Für den Wirtschaftsverkehr werden elf Lieferzonen eingerichtet.
Sendung: rbb24 Inforadio, 30.06.2023, 12:20 Uhr
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