Berlin-Prenzlauer Berg - Schönhauser Allee bekommt nun doch geschützte Radstreifen

Fr 30.06.23 | 12:42 Uhr
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Archiv: Eberswalder Strasse, Schoenhauser Allee. (Foto: picture alliance / Bildagentur-online
Audio: rbb24 Inforadio | 30.06.2023 | Jan Menzel | Bild: dpa

Eigentlich wollte die Berliner Senatsverwaltung alle Radprojekte anhalten und auf den Prüfstand stellen - bei der Schönhauser Allee wird nun eine Ausnahme gemacht. Hintergrund sind offenbar befürchtete Schadensersatz-Zahlungen.

Die Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg wird nun doch wie geplant umgebaut und bekommt in einem Teilbereich geschützte Radstreifen. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt teilte am Freitag mit, dass an dem Vorhaben festgehalten werde.

Vor rund zwei Wochen war bekannt geworden, dass die Verwaltung alle Radprojekte in Berlin anhält und auf den Prüfstand stellt. Bezirkspolitiker der CDU hatten eine komplette Umplanung des Vorhabens an der Schönhauser Allee gefordert. Radaktivisten und Politiker der Grünen, Linken und der SPD hatten dagegen vehement die Umsetzung des geplanten Straßenumbaus gefordert.

Schreiner: Firmen schon beauftragt

Die Verwaltung von Mobilitätssenatorin Schreiner begründet ihre Entscheidung für eine Fortsetzung mit dem fortgeschrittenen Planungsstand und damit, dass bereits Firmen beauftragt worden seien. Möglicherweise hätte das Land bei einem Stopp Schadensersatz leisten müssen. Allerdings heißt es in der Pressemitteilung der Mobilitätsverwaltung auch, dass die Radwege "als temporäre Lösung" umgesetzt werden sollen. Was das konkret bedeutet, sagte sie nicht.

Gleichzeitig kündigte Schreiner eine "Gesamtbetrachtung der Straße" über ihre ganze Länge an. Dabei sollen insbesondere die Kreuzungsbereiche analysiert werden. Außerdem soll untersucht werden, wie der ÖPNV bevorzugt und damit schneller gemacht werden kann.

720 Meter in Planung

Die neuen Radfahrstreifen werden auf einer Länge von rund 720 Metern zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße entstehen. Sie sind beidseitig jeweils auf der rechten Spur geplant. Für den Wirtschaftsverkehr werden elf Lieferzonen eingerichtet.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.06.2023, 12:20 Uhr

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112 Kommentare

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  1. 112.

    Diese überbreiten Radwege wie auch andere Maßnahmen der Grünen wie die Sperrung ganzer Stadtviertel für den Verkehr, die Verengung auf nur einen Fahrstreifen in Hauptstraßen. das enorme Verteuern von Parken auf allen Straßen durch aufstellen von Parkschein Automaten mit völlig überzogenen Preisen für das Parken. Das alles hat einzig und allein den Sinn die Autofahrer so lange zu schikanieren um sie vom Benutzen des Autos abzuhalten. Das ist die Verkehrspolitik der Grünen mit ihrem Hass auf alle die Auto fahren. Zum Glück hat die SPD den notwendigen Schritt aus der Koalition mit den Freunden von Berlin-Bullerbü beschritten Gratulation der SPD für eine realistische Politik.
    Übrigens lassen sich alle Funktionsträger der Grünen wie Bezirksbürgermeister und die Fraktionsvorsitzende Jarasch von Chauffeuren durch die Stadt in Luxusautos fahren. Das ist auch Grüne Verkehrspolitik.

  2. 111.

    Machen wir uns nix vor, der Schadensersatz hätte sicherlich weniger gekostet, als die komplette fertigerstellte Fahrradstraße.

  3. 110.

    Hoffentlich kommt der Radweg in der Mitte unter der U-Bahn-Hochbrücke. Das ware win-win-win für Radfahrer, Anwohner und Autoverkehr. Dann würde diese Brachfläche endlich sinnvoll genutzt und Fußgänger geschützt.

  4. 109.

    Ich halte es für vollkommen überzogen, eine 2.5m breite Trasse für ein reines Schönwettervergnügen zu schaffen, auf der in 7 von 12 Monaten eines Jahres "
    Gutes Argument. Gilt das auch für Straßen im allgemeinen? Man könnte dann ja durchaus argumentieren, das es völlig überzogen ist, solche Straßenkapazitäten vorzuhalten, wenn das durchschnittliche Auto 23 Stunden am Tag sich auf einem subventionierten Parkplatz die Reifen platt steht.

  5. 108.

    Antwort auf Realität
    Genauso ist es ein guter Radweg reicht auf einmal nicht, fahre diese Strecke auch oft und bin damit mehr als zufrieden .
    Das ist wirklich eine Verschwendung dort erneut einen Radweg zu bauen.

  6. 107.

    Antwort auf Ein Radfahrer
    Sie sind realitätsfremd.
    Ich fahre seit 51 Jahren Fahrrad und erlebe tagtäglich mehr Verstöße von Radfahrern als von Autofahrern.
    Ich fahre übrigens auch bei schlechtem Wetter da,sind es dann weniger Verstöße.
    Kennzeichen sollten Pflicht sein, ich schäme mich, daß Autofahrer keine Chance haben sich gegen solche Radfahrer zu wehren.
    Wie sollen Sie ohne Kennzeichen jemanden anzeigen?
    Wenn Sie so toll sind ,dann hätten Sie kein Problem damit.

  7. 106.

    Leute unter 18 müssen dann halt zuhause bleiben, die Straßen sind ja nur für Autos. Die 40% der Haushalte ohne Auto müssen auch zuhause bleiben. Zum Glück gibt es Lieferdienste und Homeoffice. Schule von zuhause haben wir ja jetzt auch schon eingeübt.
    Gibt es auch Statisiken über die Zahl der Haushalte, die notgedrungen ein Auto haben, aber eigentlich lieber mit der BVG oder dem Rad unterwegs wären? Wenn der Schulweg zu gefährlich ist für's Rad und die Anbindung zu mies für die BVG, muss man halt mit der Karre kutschiert werden. Toll für die Eltern, die in der Zeit vielleicht was anderes machen wollen. Die Kinder lernen auch so gut Selbstständigkeit auf diese Weise.

  8. 105.

    Das Fahrrad ist ein Sportgerät und gehört ins Velodrom, aber nicht auf die Strasse,

  9. 104.

    ...es soll sogar Fußgänger geben, die bei Rot über die Straße gehen. Es gibt sogar Fußgänger die ohne nach links und rechts zu schauen auf ihr Smartphone gucken zwischen parkenden Autos auf die Straße laufen und vom dortigen Verkehr überrascht werden oder Rad-und Autofahrende zu Vollbremsungen und riskanten Ausweichmanövern zwingen/Unfälle verursachen - - - diese Rowdies. Ich bin für Nummernschilder für Fußgänger!
    ...und jetzt?
    Vielleicht bemühen wir uns alle um mehr Rücksichtnahme??

  10. 103.

    ...warum man ein Rad in der Stadt braucht? Weil man mit dem Rad oft deutlich schneller ist als mit dem öpnv. Und wenn man zum Beispiel neben Arbeit auch noch Kinder zu versorgen hat, ist ein zuverlässiges Verkehrsmittel nicht zu verachten. Ich fahre mein Leben lang Rad in Berlin und es ist immer da - ohne Stau ohne Ersatzverkehr ohne Menschen auf der Schiene oder Reparatur am Stellwerk, bei jedem Wetter - ja auch bei Schnee Eis Regen und Hitze...

  11. 102.

    ...einen ganz ähnlichen Unterschied gibt es bei den Fußgängern auch.
    Im Sommer sind mehr Menschen draußen als im Winter - - ganz unabhängig von ihrem Verkehrsmittel.

  12. 100.

    Irgendwie irre, seit wann lebt Frau Schreiner in Berlin und wo?
    „ Gesamtbetrachtung der Straße" über ihre ganze Länge an. Dabei sollen insbesondere die Kreuzungsbereiche analysiert werden. Außerdem soll untersucht werden, wie der ÖPNV bevorzugt und damit schneller gemacht werden kann“

  13. 99.

    Ja, es gibt einfach zu viele Autos.
    Danke für diese erschreckende Statistik.

  14. 98.

    Berlinerinnen und Berliner besitzen 2,9 Millionen Fahrräder. Was genau wollen Sie zum Thema sichere Radwege in Berlin beitragen?

  15. 97.

    Dieser Kommentar ist an Dummheit nicht zu überbieten... wer macht ihnen jeden morgen die Schuhe zu???

  16. 96.

    Ja da haben sie recht denn, die meisten Radfahrer fahren auf dem Bürgersteig und durch die Fußgänger Zonen .

  17. 94.

    Mehr als 62% der Berliner Haushalte verfügen über ein Auto. Laut Kraftfahrbundesamt 1,242 Mio Pkw stand Januar 2023. Und 1,682 Mio Straßenfahrzeuge gesamt sind in Berlin gemeldet. Macht 65,37% bzw 85,26% die die Straße benötigen. Dabei sind noch gar nicht die Autos die hier "wohnen" car sharing machen oder vermietet werden aber woanders gemeldet sind.
    Statistik Berlin Brandenburg versucht zwar die Statistik zu frisieren, indem es auch Babys und Kinder in die Statistik rechnet, was einen geringeren pro Kopf Wert ergibt. Aber wie war das Sprichwort mit Statistiken ? Man kann es ja mal versuchen, fällt ja den wenigsten auf und irgendwelche Leute werden schon für die Verbreitung sorgen.

  18. 93.

    Ein funktionierender Radweg wie viele, trotzdem wird die Straße zerstört. Das ist kein Einzelfall sondern die grüne Regel. Diese Politik wurde abgewählt falls es einige noch nicht mitbekommen haben oder nicht akzeptieren wollen. An solchen Beispielen wird überdeutlich was eigentlich dahinter steckt. Auf Teufel komm raus Verkehrschaos zu provozieren.

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