Berliner Justizsenatorin - Badenberg will 20 neue Staatsanwälte gegen Clankriminalität einsetzen

So 09.07.23 | 16:25 Uhr
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Archivbild: Felor Badenberg (parteilos), Justizsenatorin von Berlin kommt zu einer Pressekonferenz zum Abschluss der Justizministerkonferenz. (Quelle: dpa/M. Skolimowska)
Audio: rbb 88.8 | 09.07.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/M. Skolimowska

Um der Clankriminalität effektiver begegnen zu können, sollen in der Berliner Justiz neue Stellen geschaffen werden. Das Geld dafür habe der schwarz-rote Senat für den Doppelhaushalt 2024/2025 eingeplant, sagte Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) am Sonntag der Nachrichtenagentur DPA.

Nach ihren Angaben sind allein bei der Staatsanwaltschaft im Bereich Organisierte Kriminalität Mittel für bis zu 20 zusätzliche Staatsanwältinnen und Staatsanwälte vorgesehen. Sie sollen illegal erworbenes Vermögen früher und umfassender abschöpfen.

Badenberg hatte bereits am Donnerstag gegenüber dem ARD-Magazin Kontraste angekündigt, mehr Personal einsetzen zu wollen im Kampf gegen die Clankriminalität. Unmittelbar vor den Haushaltsberatungen im Senat an diesem Dienstag wurde sie konkreter.

Stellen sollen von erfahrenen Juristen besetzt werden

Bislang würden Berlin jährlich viele Millionen Euro entgehen, weil es nicht ausreichend gelinge, zu Beginn von Ermittlungsverfahren Vermögen wie Wohnungen, Autos und Schmuck zu beschlagnahmen und einzufrieren, sagte Badenberg. "Wir wollen vermehrt im Rahmen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungsverfahren Gelder und Vermögenswerte beschlagnahmen, um zu verhindern, dass diese beiseitegeschafft werden", betonte sie erneut.

Um die Arbeit der Staatsanwaltschaft zügig fortzusetzen, sollten parallel dazu auch die damit befassten Gerichte gestärkt werden, erklärte die Senatorin. "Damit können wir Einnahmen für das Land Berlin gewinnen."

Es sei eine Herausforderung, die neuen Stellen zu besetzen, räumte Badenberg ein. Da es sich um komplexe Vorgänge handele mit Scheinfirmen, Strohmännern oder Kryptowährungen sollten erfahrene Juristen die neu geschaffenen Positionen besetzen - und jüngere auf deren Stellen nachrücken.

Erst zwei Verfahren rechtskräftig abgeschlossen

Im vergangenen Jahr beschlagnahmten die Berliner Strafverfolgungsbehörden in 2.544 Fällen mutmaßlich kriminell erlangtes Vermögen oder froren es ein. Die Summe lag bei knapp 63 Millionen Euro. Besonderes Aufsehen erregte im Jahr 2018 die Beschlagnahmung von 77 Immobilien eines Clans. Rechtskräftig abgeschlossen sind die Verfahren laut Justizverwaltung bislang aber erst in zwei Fällen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.07.2023, 19.30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Geht gegen Kriminalität vor: Deshalb ist sie (auch) gewählt.

  2. 5.

    Nichtlustig:
    "Ansich eine gute Sache. Ich hoffe mal, die Dame wird rechtzeitig einen Antrag auf Polizeischutz stellen."

    Was für ein Unsinn!

  3. 4.

    Das wäre wirklich sehr zu begrüßen.

  4. 3.

    Ansich eine gute Sache. Ich hoffe mal, die Dame wird rechtzeitig einen Antrag auf Polizeischutz stellen.

  5. 2.

    Ist es nicht eine Selbstverständlichkeit, daß ein Rechtsstaat gegen Gesetzesverstöße vorgeht?
    Warum dann diese Schlagzeile? Was soll damit suggeriert werden?
    Jetzt aber wirklich? Was war vorher?

  6. 1.

    Super Idee. Lt. einer Schöffin findet Gericht eine Mangelverwaltung statt. Da ist es lächerlich Staatsanwälte einzustellen, wenn es keine Richter gibt, die Verhandlungen führen könnten.
    Im Übrigen werden dort unvorstellbar viele Steuergelder verschwendet, wenn z.B. dutzende Verfahrensbeteiligte mangels Terminabsagen bezahlt werden müssen, aber der Termin nicht stattfindet.
    Ohnehin sollen lt. einem leitenden Staatsanwalt jedes 3. Strafverfahren mangels Personal eingestellt werden.
    Viel Glück.

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