Nach längerer Pause - Berliner Bezirk Neukölln will Vorkaufsrecht für Wohnhaus anwenden

Mo 24.07.23 | 21:42 Uhr
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Archivbild: Unter dem Motto Widersetzen protestieren etwa 200 Menschen gegen hohe Mieten und Verdrängung. (Quelle: imago images/snapshot)
Bild: imago images/snapshot

Der Berliner Bezirk Neukölln will nach längerer Pause wieder ein Vorkaufsrecht für ein Wohnhaus in einem Milieuschutzgebiet ausüben. Das sagte Stadtentwicklungsstadtrat
Jochen Biedermann (Grüne) der Zeitung "nd.Der Tag". Demnach umfasst das Gebäude, das in der Weichselstraße liegt, 21 Wohnungen mit rund 50 Mietern und zwei Gewerbeeinheiten.

In Berlin war es bis 2021 recht verbreitetet, dass Bezirke bei der Veräußerung von Wohngebäuden in sozialen Schutzgebieten ein Vorkaufsrecht zugunsten kommunaler Gesellschaften ausübten. Erklärtes Ziel war, Bewohner vor starken Mieterhöhungen und Verdrängung zu schützen. Das Bundesverwaltungsgericht entzog dieser Praxis mit einer
Entscheidung im November 2021 jedoch die Grundlage. Die Annahme, dass der andere Käufer Mieter mutmaßlich verdrängen könnte, sei keine ausreichende Grundlage.

Vorverkaufsrecht kaum genutzt worden seit 2021

Seither ist die Ausübung von Vorkaufsrechten in den Berliner Milieuschutzgebieten zum Erhalt der Sozialstruktur praktisch zum Erliegen gekommen. Dennoch sieht der Bezirk Neukölln im konkreten Fall diese Möglichkeit. "Wir können das Vorkaufsrecht nur deswegen prüfen, weil wir einen schlechten baulichen Zustand und städtebaulichen Zustand haben", sagte Biedermann der Zeitung.

Amt muss noch Käufer finden

Laut Bezirksamt Neukölln wurden alle notwendigen Schritte eingeleitet, um das Vorkaufsrecht für das Gebäude wahrzunehmen. Realität wird dies am Ende jedoch nur, wenn das Amt einen Käufer findet. In der Vergangenheit waren das in der Regel kommunale Wohnungsgesellschaften. Eine andere Möglichkeit sind Genossenschaften, die ebenfalls als gemeinnützig gelten.

Um Vorkaufsrechte wieder im Umfang wie vor der Gerichtsentscheidung im November 2021 anwenden zu können, müsste auf Bundesebene das Baugesetzbuch geändert werden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 24.07.2023, 19:30 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Ich finde es ehrlich gesagt belustigend wie Sie versuchen mir Empathielosigkeit und unsoziales Handeln zu unterstellen. Es bringt Ihnen nur nichts. Wenn Sie etwas ändern wollen müssen Sie an sich selbst arbeiten und nicht wie wild in die Tasten hauen.

    Es ist ein Akt der Empathie und dem sozialen Handelns Sie darauf hinzuweisen.

  2. 35.

    Wenn Sie Gesetze aus dem Kontext reißen bringt Ihnen das nichts. Das können Sie gern mehr im Internet stöbern.

  3. 34.

    Lobbyisten auf Kommunaler Ebene. Nichts anderes ist das. Wird hoffentlich schnell eingestampft . Braucht niemand hier in Berlin. Die wären sogar schlimmer als die LWU.

  4. 33.

    Voll und ganz Ihrer Meinung.

  5. 32.

    Anscheinend macht Neukölln jetzt Bundesgesetze, wenn wir hier lesen können: Laut Bezirksamt Neukölln wurden alle notwendigen Schritte eingeleitet, um das Vorkaufsrecht für das Gebäude wahrzunehmen. Vielleicht ein wenig Größenwahn?

  6. 31.

    Vielleicht lebt er auch in einem Paralleluniverum? Manchmal klingt es schon sehr weltfremd und naiv.

  7. 30.

    "Dann wären wir wieder beim Kommunismus der sich immer selbst besiegt hat. "

    Nein, den hat ihn nie gegeben.

    "Ich habe das auch getan und wenn ich das kann dann können Sie das auch."

    Sie hören sich an wie diese drittklassigen Scharlatane wie man sie früher vom US TV und heute auf YT kennt.

    "Touch the screen!" Oh man, ihnen fehlt ja noch viel mehr als nur eine Sozialisation und Empathie!

    Und sie nennen sich selbst intelligent aber anscheinend nur weil ihnen jegliche Selbstreflexion fehlt. Das gleichen sie mit ihrem aufgeblasenen Ego und großsprecherichen Gehabe aus.

  8. 29.

    Schnabeltier:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 25.07.2023 um 14:46
    Aber noch einmal für alle verständlich: MIETEN IST NICHT BESITZ. Bitte merken Sie sich das."

    Aber noch einmal für alle verständlich: MIETEN IST BESITZ. Bitte merken Sie sich das.

    Besitz ist die tatsächliche Sachherrschaft. (§ 854 Absatz 1 BGB) Der Mieter hat die tatsächliche Sachherrschaft über die Wohnung. Er hat z.B. das Hausrecht in seiner Wohnung. Der Mieter ist der Besitzer der Mietwohnung. Der Vermieter der Eigentümer der Mietwohnung. Das können Sie in jedem BGB-Kommentar nachlesen.

  9. 28.

    Schnabeltier:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 25.07.2023 um 17:58
    Das hört sich eher an als wollten Sie eine emotionale Diskussion führen."

    Nein, es geht hier um Soziales, Menschliches!

    Sie bemessen eine Gesellschaft anhand des Alltags der Besserverdienenden oder bestenfalls des Durchschnitts. (Der See war durchschnittlich nur einen halben Meter tief, trotzdem ist die Kuh ertrunken!)

    Ich bemesse dagegen die Qualität einer Gesellschaft daran, wie es den Ärmeren geht.

    Das ist das, was uns unterscheidet, was einen Menschen mit sozialem Gewissen von einem Menschen mit fehlendem sozialen Gewissen unterscheidet! Das ist das, was soziale Intelligenz ausmacht!

    Und da denke ich, dass z.B. eine Pflegekraft oder ein ehrenamtlicher Sozialarbeiter in einer einfachen, kleinen Mietwohnung mehr aus seinem Leben gemacht hat, als ein gutverdienender Manager mit seiner Eigentumswohnung!

  10. 27.

    "Zum Eigentum im allgemeinen: Ich habe mit alles selbst erarbeitet. Man mag es glauben oder nicht aber es gibt tatsächlich Menschen die sich Eigentum leisten können weil sie die notwendige Ambition und Intelligenz aufweisen. "

    Fehlt nur noch die Tränendrüse drücken mit "dafür habe ihre jahrelang keinen Urlaub gemacht und nur trocken Brot gegessen"... o.ä.

    Vorab, ich glaube ihnen ihr Märchen nicht. Dafür fehlt ihnen jegliche Sozialisation und Empathie. Ein untrügliches Zeichen für Emporkömmlinge die niemals in ihrem Leben ehrliche Arbeit leisten mußten.

    Gier frisst Hirn.

  11. 26.

    Das hört sich eher an als wollten Sie eine emotionale Diskussion führen. Ich hatte versucht Ihnen sachlich zu vermitteln das es auch an Ihnen hängt ob Sie sich Eigentum leisten können. Es gibt immer Leute für die es OK ist wenn sie nicht so viel verdienen.

    Sie sind für sich selbst verantwortlich. Ich wusste immer das ich nicht mein Leben lang zur Miete wohnen wollte und daher habe ich das geändert. Ich schlage Ihnen vor, sofern Sie das auch ändern möchten, dies auch zu tun. Jeder ist seines Glückes Schmied. Die Diskussion über soziales Verhalten bedeutet doch nicht das man alles an alle verteilt. Dann wären wir wieder beim Kommunismus der sich immer selbst besiegt hat.

    Nehmen Sie sich doch vor fortan nicht mehr Verlierer zu sein. Machen Sie was aus sich. Ich habe das auch getan und wenn ich das kann dann können Sie das auch. Sie müssen es nur wollen und aufhören bei anderen die Schuld für Ihre Situation zu suchen.

  12. 25.

    Sorry, aber das ist schon eine sehr allgemeine, relativ naive Ansicht: "Die Erde ist für alle da".
    Wissen Sie nicht mehr, in welcher Gesellschaftsordnung Sie leben?

  13. 24.

    Neukölln will sich über die Gesetzgebung stellen? Um Vorkaufsrechte wieder im Umfang wie vor der Gerichtsentscheidung im November 2021 anwenden zu können, müsste auf Bundesebene das Baugesetzbuch geändert werden. Das wird so schnell nichts werden, also ist das ganze Thema Quatsch oder es wird dann im Nachgang wieder vom Gericht gekippt.

  14. 23.

    'Nur mal so nebenbei, Berlin ist die einzige Großstadt in Europa mit 4/5:Mieteranteil. Da ist also noch viel Luft nach oben. Eine Befristung von Mietverträgen ist richtig und bleibt wichtig, weil es sich um Miete, nicht um Eigentum handelt

  15. 22.

    Schnabeltier:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 25.07.2023 um 14:46
    Wenn Sie eine Immobilie hätten die Sie vermietet haben und Sie brauchen den Wohnraum dringend dann wäre es wohl ziemlich hinterhältig wenn man sein Eigentum nicht nutzen darf und dann selbst in finanzielle Schwierigkeiten kommt."

    Das Hinterhältige ist, dass jemand sagt, das ist mein Grund und Boden, obwohl die gesamte Erde für alle Menschen ist!

    Schnabeltier:
    "Zum Eigentum im allgemeinen: Ich habe mit alles selbst erarbeitet. Man mag es glauben oder nicht aber es gibt tatsächlich Menschen die sich Eigentum leisten können weil sie die notwendige Ambition und Intelligenz aufweisen."

    Soziale Ambition und soziale Intelligenz zählt bei Ihnen aber offenbar nicht dazu!

  16. 21.

    Die Antwort ist einfach: Hamburg ist ein sehr gutes Beispiel. Lesen bildet Kommste mal vorbei, zeigen wir dir wie gut es bei uns läuft.

  17. 20.

    In welcher attraktiven Millionenstadt auf der Welt funktioniert den Ihr unsozialer (Alb)Traum??? Bitte konkret! Wo funktioniert der Wohnungsmarkt besser als in Berlin bei mindestens gleicher Attraktivität? Wo, in welcher attraktiven Millionenstadt geht es allen Bewohnern besser als in Berlin?

    Zeigen Sie uns doch mal Ihre Beispiele!

  18. 19.

    Wohnen ja, aber wo ist und sollte nicht festgeschrieben werden. Also reguliert sich die Wohnlage über den Preis. Eine Angebotsausweitung führt übrigens zu einem Preisrückgang. Es gilt Angebot und Nachfrage auch beim Wohnungsmarkt.

  19. 18.

    Ihre Lösung ist: Wir werden alle gut verdienende Manager! Und die schlecht bezahlte Dreckarbeit macht sich dann irgendwie von alleine? Aber auch dann wird es mehr Berliner als Wohnungen geben und da außerdem einige mehr als eine Wohnung im EIgentum haben, kann es niemals für alle Berliner eine Eigentumswohnung geben, so dass nach dem Angebots-Nachfrage-Prinzip immer einige - eher viel - Menschen hinter runterfallen, die nie eine Wohnung bekommen werden, weil sie bei jedem Angebot von anderen überboten werden.

    Das funktioniert in KEINER Millionenstadt, erst recht nicht in den Ländern mit geringerem Sozial- und Schutzstandard!!! Und das kann auch nie funktionieren!

  20. 17.

    Eigenbedarf sollte eher ausgeweitet werden wobei eventuell die Fristen individuell festgelegt werden müssen. Aber noch einmal für alle verständlich: MIETEN IST NICHT BESITZ. Bitte merken Sie sich das. Wenn Sie eine Immobilie hätten die Sie vermietet haben und Sie brauchen den Wohnraum dringend dann wäre es wohl ziemlich hinterhältig wenn man sein Eigentum nicht nutzen darf und dann selbst in finanzielle Schwierigkeiten kommt.

    Zum Eigentum im allgemeinen: Ich habe mit alles selbst erarbeitet. Man mag es glauben oder nicht aber es gibt tatsächlich Menschen die sich Eigentum leisten können weil sie die notwendige Ambition und Intelligenz aufweisen. Das ist nicht nur eine Sache von Vererbung. Würden Sie die sich ihr Eigentum erarbeitet haben würden Sie es verstehen.

    Es ist völlig normal das die meisten Deutschen weder Ambition noch Intelligenz mitbringen. Wegen dem fehlen des letzteren kommt auch der Neid. Sonst würden Sie verstehen das es sich lohnt in seine Zukunft zu investieren.

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