Berlin-Pankow - Ab Montag entstehen neue Radwege auf der Schönhauser Allee

Di 29.08.23 | 12:53 Uhr
  94
Visualisierung: Schönhauser Allee 3D-Visualisierung Geschützter Radfahrstreifen und Gehweg Schönhauser Allee. (Quelle: infravelo.de)
Audio: rbb 88,8 | 29.08.2023 | Andreas Marschner | Bild: infravelo.de

Noch vor wenigen Monaten standen sie auf der Kippe, jetzt kommen sie doch: Ab Montag werden auf der Schönhauser Allee geschützte Radwege gebaut. Bis Ende des Jahres muss dort mit Einschränkungen gerechnet werden.

Der schon seit Jahren geplante Umbau der Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg wird in wenigen Tagen in Angriff genommen: Am kommenden Montag (4. September) beginnen die Bauarbeiten, wie die Senatsverwaltung für Mobilität am Dienstag mitteilte.

Bis Ende des Jahres werden auf dem nördlichen Teil der Schönhauser Allee neue geschützte Radfahrstreifen, breitere Gehwege und mehr Lieferzonen errichtet. Die Radfahrstreifen entstehen auf einer Länge von rund 720 Metern zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße beidseitig jeweils auf der rechten Spur. Sie werden zwischen 2,20 und 2,50 Meter breit sein.

Grafik Neue Radstreifen. (Quelle:rbb)
| Bild: rbb

Einschränkungen während der Bauarbeiten

Zugleich werden die Gehwege verbreitert - die bisherigen Radwege werden dem Gehwegbereich zugeordnet. Auch die Querungsstellen für den Fußverkehr werden breiter. Der Radfahrstreifen wird vom Autoverkehr mit Betonborden getrennt verwendet. Die Anzahl der Lieferzonen wird von sechs auf elf erhöht. Davon profitiert der Wirtschaftsverkehr.

Die Bauarbeiten beginnen auf der östlichen Straßenseite in Fahrtrichtung Norden. Den Anfang machen die neuen Querungsstellen für den Fußverkehr. Für den künftigen Radfahrstreifen wird parallel dazu die Fahrbahndecke saniert. Die Bauarbeiten werden Einschränkungen im dortigen Verkehr mit sich bringen, wie die Senatsverwaltung ankündigte. In den Bauabschnitten wird der Radverkehr über die rechte Fahrspur geführt. Dem Autoverkehr steht die linke Fahrspur zur Verfügung.

Radwege-Projekt stand auf der Kippe

Mobilitäts- und Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) verspricht sich vom Umbau der Schönhauser Allee mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, auch für Fußgänger. Mit dem Umbau wird das Berliner Mobilitätsgesetz, der Radverkehrsplan und ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow umgesetzt.

Im Juni war bekannt geworden, dass die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt unter ihrer neuen CDU-Führung alle Radprojekte in Berlin anhält und auf den Prüfstand stellt. Bezirkspolitiker der CDU hatten eine komplette Umplanung des Vorhabens an der Schönhauser Allee gefordert - unter starkem Protest von Radaktivisten und Politiker der Grünen, Linken und der SPD. Ende Juni teilte Senatorin Schreiner dann mit, dass an dem Vorhaben festgehalten werde.

Sendung: rbb 88,8, 29.08.2023, 13:30 Uhr

94 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 94.

    Fast 100% der Unfälle lassen sich auf Geschwindigkeit zurückführen. Ohne vorherige Bewegung hätte es kaum Unfälle gegeben. Daher gibt der Staat normalerweise den Geschwindigkeitsrahmen vor, in dem der mündige Bürger selbst entscheiden kann. Auf Radwegen besteht inzwischen Nachbesserungsbedarf, da sich Höchstgeschwindigkeiten durch technische Hilfen erhöht haben.

  2. 92.

    Die bisherigen Radweg sind nicht mehr geeignet den tgl Verkehr aufzunehmen und da diese auch noch auf dem Bürgersteig verlaufen eine erhöhte Unfallgefahr. Vlt sollten Sie mal dort lang fahren und nicht nur auf der Märkische Allee

  3. 91.

    An die Befürworter einer Helmpflicht und einer Geschwindigkeitsbegrzung auf Radwegen: Darf der mündige Bürger noch selbst entscheiden? Wieviele schwere Unfälle gibt es denn aufgrund überhöhter Geschwindigkeit auf Radwege? Sind es 0,3 Prozent oder 0,5 Prozent?

  4. 90.

    "In einem Atemzug genannte "schnelle E-Bike und Mopeds" sind beides Kraftfahrzeuge"
    OMG hat doch längst mitgeteilt, wie es gemeint war. Sie könnten es doch damit einfach auf sich beruhen lassen und sich wieder dem eigentlichen Thema zuwenden.

  5. 89.

    In einem Atemzug genannte "schnelle E-Bike und Mopeds" sind beides Kraftfahrzeuge, die innerorts nix auf Radwegen zu suchen haben, auch wenn Ihnen die bundesgesetzliche Regelung ebenso wenig gefällt wie die Pflicht zum Fahren mit der Verkehrssituation angepasster Geschwindigkeit.

  6. 88.

    Die Wortklauberei nervt. Ein schneller E-Biker sitzt nicht unbedingt auf einem Kleinkraftrad und dann darf der auch den Radweg nutzen bzw. muss den teilweise sogar nutzen. Außerdem kann man mit einem Bike sogar ohne Elektroantrieb schnell fahren. Die Amsterdamer werden sich jedenfalls schon was dabei gedacht haben, wenn die über Geschwindigkeitsbegrenzungen auf ihren Radwegen nachdenken. Das sollten die Berliner auch mal machen und nicht alle Geschwindigkeitsklassen auf den Radweg verweisen, nur weil das Gefährt als Fahrrad eingestuft ist.

  7. 87.

    sehr schön! Endlich! Es ist dort für Radfahrer sehr gefährlich geworden, vom Fahrradstau garnicht zu reden…

  8. 86.

    Wer Gehwege nicht benutzen darf, interessierte das dort allgemein übliche Schritttempo auch nicht, und dass sogar, fall er Fußgängerbereiche befahren darf. .Es ist für Sie wirklich schwer zu verstehen, dass auch in den Niederlanden "schnelle E-Biker wie schon Mopedfahrer", auf die Sie abhoben, nix auf innerörtlichen Radwegen zu suchen haben. Andererseits sind die neuen abgepollerten Radverkehrsanlagen hier in Berlin typischerweise für Radfahrer benutzungspflichtig, zudem aber auch anders als wohl in Amsterdam in Tempo-30-Zohnen nicht zulässig.

  9. 85.

    Ansonsten können Sie sich ja gerne an Amsterdam wenden, wenn es aufgrund bereits bestehender Verbote Ihrer Meinung nach gar keine (zu) schnell fahrenden Radfahrer auf deren Radwegen geben kann und Geschwindigkeitsbegrenzungen daher gar nicht notwendig sind.

  10. 84.

    Wer Radwege nicht nutzen darf, den interessieren Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Radwegen natürlich nicht. Wie kann man darüber diskutieren wollen?
    Nur wer Radwege nutzen darf und auch tatsächlich nutzt, wird sich angesprochen fühlen und soll auf die Straße wechseln, wenn die eigene Geschwindigkeit höher als die auf dem Radweg erlaubte ist. Oder auf dem Radweg eben langsamer fahren um die dort erlaubte Geschwindigkeit einzuhalten. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

  11. 83.

    "Schnelle E-Biker wie schon Mopedfahrer", von denen Sie schrieben, dürfte die Geschwindigkeitsbegrenzung in Amsterdam aus genannten Gründen nicht jucken.

  12. 82.

    Das habe ich doch auch gar nicht behauptet. Schnelle E-Biker habe ich als Synonym für alle die verwendet, deren Geschwindigkeit deutlich über dem auf Radwegen üblichen Durchschnitt liegt. Die sollen ermuntert werden, auf Straßen auszuweichen. Keine Ahnung, was es da schon wieder zu zerreden gibt..

  13. 81.

    Machen wir uns Ihre "Argumentation" zu eigen. Nach welchen Kriterien soll diese Fahrradsteuer berechnet werden? Zur Auswahl stünden, Gewicht, Motorleistung, Energieverbrauch für Herstellung und im Betrieb, Schadstoffausstoss, Geräuschemmission, Maximalgeschwindigkeit, Stellplatzbedarf, immer im Vergleich zum PKW. Welche Summe würden Sie ansetzen?

  14. 80.

    Tipp: 45km/h-Kraftfahrzeuge sind nicht der Grund für die in Amsterdam angedachte Geschwindigkeitsbeschränkung auf Radwegen. Die dürfen auch dort innerorts schon lange keine Radwege mehr benutzen.

  15. 79.

    Da ist aber jemand verwirrt. Allein die Schönhauser Allee nutzen täglich über 10.000 Menschen mit dem Rad.
    Bitte erst informieren, dann pöbeln. Danke.

  16. 78.

    "Helm-Kennzeichen und Versicherungpflicht (bitte endlich raus aus der Hausrat....)"
    Eine Hausratversicherung ersetzt keine Haftpflichtversicherung!

  17. 77.

    Ich wäre überrascht wenn es in den Niederlanden nicht auch Gegenstücke zu StVO §1 (Pflicht zur Rücksichtnahme) und StVO §3 (1) (Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen.") gäbe. Damit haben auch offensichtlich nicht nur viele Berliner Radler sogar gegenüber ihresgleichen so ihre Problem. Hier wie dort haben die 45km/h-E-Bikes innerorts nichts eh auf dem Radweg zu suchen.

  18. 76.

    Es ging um den Grund von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Radwegen in Amsterdam. Wie stark die AfD dort ist, weiß ich nicht.

  19. 75.

    Ahja, hab die entsprechenden Artikel gefunden. Hätte ich nicht gedacht. Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass sich die Menge der Autofahrer reduzieren würde, wenn man die Gurtpflicht abschafft. :-))))

Nächster Artikel