Sitzung in Oberhavel - Brandenburg sieht sich bei Katastrophenschutz-Zentren im Zeitplan

Di 12.09.23 | 17:57 Uhr
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Symbolbild: Ein Mann mit Petroleumlampe steht am 07.09.2023 am Sicherungskasten im Keller. (Quelle: imago images/Funke)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 12.09.2023 | Tim Jaeger | Bild: Imago Images/Funke

Brandenburg soll besser auf Notfälle vorbereitet werden. Die Landesregierung hat dafür bei ihrer Sitzung auf Schloss Ziehten mit Vertretern des Kreises Oberhavel über die Errichtung sogenannter Katastrophenschutz-Leuchttürme diskutiert.

Der geplante Aufbau großer Anlaufstellen für den Katastrophenfall in Brandenburg ist nach Ansicht der Landesregierung im Zeitplan. Das Kabinett befasste sich am Dienstag bei der auswärtigen Sitzung in Kremmen im Landkreis Oberhavel mit den Plänen.

Bis Ende 2024 sollen alle 308 sogenannten Katastrophenschutz-Leuchttürme fertig sein. Das Innenministerium ist zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann, wie der Sprecher des Innenministeriums, Martin Burmeister, sagte.

Trinkwasser, warmes Essen, Strom und Informationen

Die Katastrophenschutz-Zentren sollen zentrale Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger im Fall zum Beispiel eines langanhaltenden Stromausfalls sein. Die Bevölkerung soll sich dort mit Trinkwasser und warmem Essen versorgen sowie aufwärmen können und Informationen und Strom etwa für Mobiltelefone erhalten. Außerdem soll Erste Hilfe angeboten werden.

Das Land stellt den kreisfreien Städten und Landkreisen für den Aufbau rund 40 Millionen Euro zur Verfügung. Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass sich Brandenburg besser für mögliche Blackouts wappnen will.

So sollen die "Katastrophenschutz-Leuchttürme" im Land verteilt sein:

Landkreis/kreisfreie Stadt Anzahl
Barnim 18
Dahme-Spreewald 20
Elbe-Elster 17
Havelland 18
Märkisch-Oderland 20
Oberhavel 20
Oberspreewald-Lausitz 15
Oder-Spree 20
Ostprignitz-Ruppin 18
Potsdam-Mittelmark 22
Prignitz 16
Spree-Neiße 16
Teltow-Fläming 19
Uckermark 20
Brandenburg/Havel 11
Cottbus 12
Frankfurt (Oder) 11
Potsdam 15

Quelle: Brandenburger Innenministerium

Auch Krankenhausreform und Verkehr auf der Tagesordnung

Das Kabinett ist unter Leitung von Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landrat Alexander Tönnies (beide SPD) im Schloss Ziethen im Kremmener Ortsteil Groß Ziethen zusammengekommen.

Auf der Tagesordnung standen auch die möglichen Auswirkungen der vom Bund geplanten Krankenhausreform. Das Land und der Kreis Oberhavel suchen nach Wegen, alle Gesundheitsstandorte im Kreis erhalten zu können.

Zudem wollte die Landesregierung mit den Vertretern des Landkreises gemeinsame Vorhaben zur Entwicklung von Wirtschaft und Verkehr diskutieren. Dabei sollte es unter anderem um Taktverdichtungen auf der Bahnstrecke zwischen Hennigsdorf und Neuruppin und den S-Bahnverbindungen nach Berlin gehen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.09.2023, 19:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Das mit dem Krieg ist eher die extreme Annahme. Aber was ist wirklich der angenommene Notfall vom Ministerium in Brandenburg (eigentlich eher im Bund, da das ja bundesweit koordiniert wird), welcher zu einem längeren großflächigen Blackout führen sollte und welche Wahrscheinlichkeit wird dafür angenommen? Ich sehe dazu keinerlei Erläuterungen auch nur im Ansatz in dem Artikel oder in bisherigen Verlautbarungen dazu aus Potsdam.

  2. 14.

    Auf was sich so manche alles vorbereiten... die Raketen von Moskau... naja wer das will...
    Hier mal ein Link ... die Szene gibt es in den USA schon lange, hier kommt sie erst so langsam auf.
    https://www.deutschlandfunk.de/prepper-in-deutschland-immer-bereit-fuer-die-naechste-100.html

  3. 13.

    Ca. 8 Minuten braucht angeblich eine Rakete von Moskau nach Berlin bis zum Einschlag. Man sollte auch das Verhalten schon mal üben, also Evakuierung, den Luftschutzbunker suchen usw. , denn nur der Alarm bringt ja nichts.

  4. 11.

    Es tut mir leid das die Leute die die E3DC App konfiguriert haben nicht so schlau sind wie Sie.
    Wer redet von Kriegsfall?
    Das die Russen daran arbeiten unsere Infrastruktur zu hacken ist ja nun nicht wirklich neu.
    @K.M.7 ,danke. Schlimm genug dass man das den Leuten erst erklären muss.

  5. 10.

    Das Wort „Katastrophenschutz-Leuchtturm“ ist hier völlig Fehl am Platz. Was soll das bedeuten? Ich denke auch an unsere nichtdeutschsprachigen Gäste! Gebt das Wort mal in eine Übersetzungs-App ein! Kommt Müll bei raus. Viel einfacher wäre besser! Notfalltreffpunkt oder was mit SOS oder Info.

  6. 9.

    Zumindest manche Bezirke in Berlin sind viel weiter. So wurde gestern im LK Oberhavel das Konzept und die Ausstattung der Notfalltreffpunkte durch das Bezirksamt Lichtenberg vorgestellt. Beeindruckend, was dort in den letzten 1,5 Jahren auf die Beine gestellt wurde. Aber trotz allem gibt es keine Rundumfürsorge in so einem Fall. Jeder Bürger sollte sich einen Vorrat an Lebensmitteln und lebenswichtigen Medikamenten für rund 10 Tage anlegen. Das ist wichtiger als alles andere.

  7. 8.

    Der Staat kann nicht für alle sorgen und das Parlament fasst Beschlüsse zum Heizungsgesetz, die dafür sorgen, dass es auch der Bürger selbst nicht mehr darf oder soll. Ein Kachelofen brauchte noch nie Strom, um Wärme zu erzeugen.

  8. 7.

    Sorgt selbst für Euch vor Leute. Der Staat KANN nicht sofort jeden versorgen, wenn eine RICHTIGE Katastrophe passiert. Jeder, der im Umfeld der inneren Sicherheit arbeitet, weiß das. Es ist nicht möglich. Ich habe mal spßeshalber die Anzahl der DDR-Sicherheitskrafte mit der heutigen Anzahl verglichen und bin auf ein Verhältnis von 1:10 gestoßen. Die DDR hatte nach meinem pimaldaum-Berechnungen 10 x mehr Leute. Wenn man mal den Faktor Repression und Überwachung der DDR abzieht, hatte die DDR 10 x mehr Personal für das Management von Katastrophenlagen zur Verfügung.

    In jeden Keller gehören ein paar Vorräte für ein paar Tage, bis die staatliche Hilfe hochgefahren ist und übernimmt. Es schadet auch nicht, sich über Energie und Information zu informieren und vorzusorgen. Das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz) hat dazu einen Flyer mit Informationen rausgegeben.

    Und hört bitte auf, das Thema zu skandalisieren. Es ist völlig normal, dass jeder für sich selbst vorsorgt.

  9. 6.

    "Bei mir Autarkie 96%" Autark ist per definitionem 100%, das gibt es nicht kleiner 100%. Sie meinen etwas anderes.

  10. 5.

    Wann ist denn der Kriegsfall geplant? Wieviel Zeit bleibt denn noch für die Vorbereitung in Brandenburg? Oder wodurch wird ein flächendeckender Blackout befürchtet - eine Erläuterung zu den Voraussetzungen der Annahme wäre mal schön.

  11. 4.

    Wenn die schlau sind werden Turnhallen mit PV und Akku ausgestattet.
    Die Sonne scheint jeden Tag auch im Winter.
    Bei mir Autarkie 96%, funktioniert also.

  12. 3.

    Hi, ins Auto, wessen auch immer, setzen, Ladekabel anschließen. Es gibt sogar Solarbetriebene Powerbanks. Wir gehen mal nicht davon aus, dass die Katastrophe mit wochenlanger, völliger Dunkelheit einhergeht. Buchtip: Jürgen Domian, Der Tag, an dem die Sonne verschwand. Ein wirklich guter Sommer-"Thriller".

  13. 2.

    Brandenburg ist Berlin sehr weit voraus. Sowas liegt in Berlin nicht auf der Tagesordnung, warum auch. Im Katastrophenfall soll sich jeder selbst der nächste sein. Dann soll es so sein. Das ist der Weg. Berlin hat ja andere wichtige Prioritäten, wie z.B. die Helmpflicht für Radfahrer und die Umbenennung der Mohrenstraße. (*Ironie aus)

  14. 1.

    Strom für Handys? Wenn ein großflächiger Stromausfall eintritt, haben die Mobilfunkmasten auch keinen Strom und ich kann niemanden anrufen. @rbb, bitte weiterdenken!

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