Wenig Flüge bisher - Brandenburg und Berlin wollen mehr Langstreckenflüge am BER

Fr 03.11.23 | 15:49 Uhr
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Symbolbild: Flughafen BER (Quelle: dpa)
Audio: Fritz | 04.11.2023 | Nachrichten | Bild: dpa

Am BER starten täglich bis zu sechs Langstreckenverbindungen - wenig im Vergleich zu westdeutschen Flughäfen. Um mehr Angebote zu schaffen, müssen einige Hürden beseitigt werden. Die beiden Länder wollen dafür die Bundesregierung um Hilfe bitten.

Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg wollen sich für mehr Lang- und Mittelstreckenverbindungen am Hauptstadtflughafen BER einsetzen. "Der Flughafen Berlin-Brandenburg soll seiner Funktion als Drehkreuz für Ostdeutschland gerecht werden können", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung nach einer Kabinettssitzung beider Regierungen in der Potsdamer Staatskanzlei am Freitag.

Die beiden Länder werden sich demnach unter anderem bei der Bundesregierung dafür einsetzen, regulatorische Hürden zu beseitigen, die zusätzlichen Start- und Landerechten im Wege stehen. Der Berliner Landesregierung zufolge starten am BER täglich etwa sechs Langstreckenverbindungen. Währenddessen gehen von westdeutschen Flughäfen - insbesondere Frankfurt und München - täglich rund 180 Langstreckenflüge aus.

Norse Atlantic hat einige Verbindungen in die USA wieder gestrichen

Die Anbindung des BER werde der eines Hauptstadtflughafens nicht gerecht, erklärte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). "In Sachen Erreichbarkeit bleiben wir deutlich hinter anderen, westdeutschen Regionen zurück." Mehr Direktverbindungen ohne unnötige und ökologisch fragwürdige Umstiege erwarteten auch die Menschen und Unternehmen der Region, fügte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) an.

Giffey hatte sich zu diesem Thema bereits im September geäußert. Demnach stehen konkret Flüge in die USA im Fokus. "Es geht um San Francisco, Los Angeles und Chicago, die wir hier als wesentliche Punkte sehen", erklärte die Senatorin damals. Auch in Richtung Neu Delhi in Indien und nach Australien sollen die Anbindungen ausgeweitet werden. Im ostasiatischen Raum stehen demnach die Ziele Seoul, Shanghai, Tokio und Bangkok. "Das sind alles sehr stark wachsende Regionen". Bei den Mittelstrecken brauche es zusätzliche Verbindungen vor allem in den Süden Europas, nach Spanien, Italien oder Frankreich. "Das sind die Orte, wo wir Defizite haben", so Giffey. Das bedeute für die Region im europäischen Wettbewerb einen Standortnachteil.

Emirates bisher ohne Lizenz

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) versucht seit Jahren, mehr Angebote auf der Langstrecke anzuziehen - mit durchwachsenem Erfolg. Im vergangenen Jahr nahm die norwegische Billigfluglinie Norse Atlantic Verbindungen zwischen Schönefeld und Los Angeles, Florida sowie New York ins Programm, hat aber zumindest die Verbindungen an die Westküste bereits wieder gestrichen.

Seit Jahren diskutieren das Land Berlin und der Bund zudem über eine zusätzliche Lizenz für die Fluggesellschaft Emirates, die vom BER aus gerne fliegen würde, dafür aber keine anderen deutschen Standorte aufgeben will. "Die Gespräche laufen, sie sind weiterhin nicht ganz einfach", sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) vor einigen Wochen.

Sendung: Abendschau, 03.11.2023, 19:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Wer wäre so mutig, ein bestehendes und gut laufendes System, wie das der Lufthansa, zu zerstören, nur um vom BER mehr Flieger starten zulassen. Übrigens ist die Lufthansa Gruppe der größte Player am BER.

  2. 26.

    Fällt Ihnen auf, dass Berichte über den BER immer schlecht ausfallen (müssen)? Könnte das an der falschen Standortwahl und an den Erbauerentscheidern liegen? Es sind die Einstellungen im Kopf, in Verbindung mit Unvermögen von immer den Gleichen, die solch schlechte Ergebnisse produzieren. Und das Schlimmste: Die Folgen für die Anwohner...und wie über die Betroffenen gedacht und geredet wird.

  3. 25.

    Die Wirtschaftsverwaltung wünscht sich mehr "Direktverbindungen" vom BER, sollen doch die Anderen "unnötige und ökologisch fragwürdige Umstiege" machen.

  4. 24.

    Die Lufthansa möchte das nicht . Weil sie dann weniger Zubringer zu ihren 2 drehkreuzen in Deutschland hat . Politik macht mit . Deswegen verstehe ich dieses Geheule der Politiker nicht ? Stehen sich alle selber auf den Füßen

  5. 22.

    Haben Sie Belege für die Aussage? Wenn dem so wäre müsste man dich darüber nachdenken wie man mehr Fluggäste über den BER schleusen kann. Dann würde er ja profitablen werden.

  6. 20.

    Das die Standortpolitik der Bundesregierung nach wie vor westdeutsche Flughäfen bevorzugt, ist ein Skandal, der dringend beendet gehört!

  7. 19.

    "Der Flughafen Berlin-Brandenburg soll seiner Funktion als Drehkreuz für Ostdeutschland gerecht werden können" Ist nicht Halle-Leipzig schon das große Drehkreuz für Ostdeutschland? Wozu brauchen wir hier zwei Drehkreuze so dicht aneinander?

  8. 18.

    Das stimmt nicht. Der Nahverkehr ist in Berlin schon auf der Höhe. Selbstverständlich ist das nicht auf Roll‘s Royce Niveau. Muss aber auch nicht.

  9. 17.

    Dann wandere aus, sei konsequent und fliege nicht dauernd blöd hin und her.

  10. 16.

    Das ist ihre eigene egoistische Sichtweise, ich brauche die Dominikanische Republik aus arbeitstechnisch und gesundheitlichen Gründen, also einfach um sich selber kümmern und hier nicht anderen was vorschreiben!

  11. 15.

    "Der BER wird nicht gebraucht um ökologisch mit der Bahn die richtigen Drehkreuze anzufahren." Die Bahn ist so vergammelt, dass damit niemand mehr zum Flieger fahren möchte.

  12. 13.

    Das Engagement der Landeseregierungen für den Klimaschutz ist vorbildlich. Wird bald der Aufruf erfolgen, mehr Auto zu fahren und das Fahrrad mal stehen zu lassen? Und ruhig mal mit dem Flugzeug nach Hamburg und nicht mit dem ICE?

  13. 12.

    was Sie denken,denke ich eigentlich auch und vermute dass der CO2 Ausstoß in diesen Höhen besonders kritisch für den Treibhauseffekt (Klimabilanz )weil es da eben nach Adam Riese keine Bäume gibt die das CO2 photosynthetisiren .Das Auto und die Heizung braucht man,aber die Dominikanische Republik nicht unbedingt

  14. 11.

    Aber wenn nach Thailand von Berlin will, muss ich jetzt unter Umständen 2 mal umsteigen. Ich glaube das kostet mehr Energie als ein Direktflug. Und das in zweierlei Hinsicht, einmal die Flüge und für die Passagiere.

  15. 10.

    Also LEJ oder DTM haben zum Thema Langstrecke gar nichts zu bieten.

  16. 9.

    "Seit Jahren diskutieren das Land Berlin und der Bund zudem über eine zusätzliche Lizenz für die Fluggesellschaft Emirates, die vom BER aus gerne fliegen würde, dafür aber keine anderen deutschen Standorte aufgeben will."

    Ob da man nicht ein paar große Fluggesellschaften aus der EU dahinter stecken, die so etwas verhindern wollen.
    Wenn Fluggesellschaften es wollen, dann lasst sie doch einfach.

  17. 8.

    Jeder Fluggast wird in Berlin subventioniert. Eigentlich müssten am Hauptstadtflughafen die Gebühren drastisch erhöht werden ... dann aber droht Ryanair mit Streckenstreichungen.

    Dafür verfallen in Berlin Schulen, es fehlen Polizisten und Richterstellen. Traurig

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