Vorbild München - Berliner Linke wollen Zweitwohnungen höher besteuern

Mi 01.11.23 | 09:52 Uhr
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Symbolbild:Ein Mann steht auf dem Balkon seiner Eigentumswohnung in Berlin-Mitte und schaut zum Fernsehturm.(Quelle:dpa/L.Ferstl)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.11.2023 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/L.Ferstl

Die Berliner Linken fordern eine Anhebung der Zweitwohnungssteuer auf 18 Prozent. Ein entsprechender Antrag auf Gesetzesänderung wurde in der Fraktion beschlossen und soll im Abgeordnetenhaus eingebracht werden. Demnach soll der bisherige Steuersatz auf Zweitwohnungen um drei Prozentpunkte steigen und das Niveau von München erreichen.

Als Begründung werden unter anderem die sinkenden Steuereinnahmen Berlins angeführt. Die Stadt müsse eine der wenigen Möglichkeiten die sie hat nutzen, Einnahmen zu generieren, heißt es im Antrag. "Wenn wir verhindern wollen, dass es in den nächsten Jahren zu massiven Kürzungen kommt, müssen wir gegensteuern", sagte der Haushaltsexperte der Fraktion, Sebastian Schlüsselburg. "Inhaber von Zweitwohnungen nutzen unsere Infrastruktur und müssen an den Kostensteigerungen angemessen beteiligt werden."

Rund 20.300 Zweitwohnungen in Berlin registriert

Vor allem mit dem Verweis auf München setzten die Linken gezielt die SPD unter Druck. Denn in der bayerischen Landeshauptstadt hatten die Sozialdemokraten zusammen mit Grünen und Rosa Liste die Zweitwohnungssteuer auf 18 Prozent angehoben - und damit verdoppelt [br24.de]. Daran, heißt es bei den Linken, werde man die Berliner SPD erinnern. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ist SPD-Politiker.

Der Zweitwohnungssteuersatz wurde in Berlin zuletzt 2019 von damals 5 auf 15 Prozent erhöht. Die Einnahmen für das Land Berlin lagen in dem Jahr bei 15,5 Millionen Euro, 2021 und 2022 bei 14,7 und 14,5 Millionen Euro. Bis Mitte 2023 waren die Einnahmen allerdings deutlich niedriger, bei nur noch etwas mehr als 3 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr gab es in Berlin rund 20.300 steuerpflichtige Zweitwohnungen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.11.2023, 8 Uhr

47 Kommentare

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  1. 47.

    Ich bin ganz bei Andrea, denn wenn sich Arbeit endlich lohnt und sich nicht arbeiten nicht mehr lohnt, bestünde die Möglichkeit, dass sich wieder mehr Leute auf die Socken machen, um ihr Brot von dem Geld zu kaufen, das sie vorher selbst mit ihrer Hände oder Köpfe Arbeit verdient haben. Folglich würde der Sozialstaat nicht abgeschafft, aber immerhin bereinigt werden.

  2. 46.

    Und sie wollen deswegen den Sozialstaat abschaffen? Wir reden hier über eine Erhöhung von lächerlichen 3 Prozent!

  3. 45.

    Ja, wir sollten uns hier an Frau Meloni in Italien orientieren. Wir haben Arbeitskräftemangel, da kann man hier bei Transfers sparen. Das eingesparten Geld kann über die Senkung der Abgaben und Steuern für mehr Netto vom Brutto über eine Erhöhung des Steuerfreibetrags zurück gegeben werden. Dann lohnt sich auch die Arbeit wieder, wenn 24 TEUR steuerfrei pro Jahr wären.

  4. 44.

    Ja, wir sollten uns hier an Frau Meloni in Italien orientieren. Wir haben Arbeitskräftemangel, da kann man hier bei Transfers sparen. Das eingesparten Geld kann über die Senkung der Abgaben und Steuern für mehr Netto vom Brutto über eine Erhöhung des Steuerfreibetrags zurück gegeben werden. Dann lohnt sich auch die Arbeit wieder, wenn 24 TEUR steuerfrei pro Jahr wären.

  5. 42.

    Ja, die Hundesteuer sollte in Großstädten mindestens verdreifacht und Ausnahmen abgeschafft werden. Hier müssen die richtigen Anreize gesetzt werden.

  6. 41.

    Ja, das wäre zeitgemäss. Es würde in die heutige Zeit passen, wenn man den Umstand der Ehe nicht finanziell fördern würde.

  7. 40.

    Ich stimme Ihnen zu. Die Zweitwohnungssteuer passt nicht zu Berlin. Wir übrigens auch im selbstgenutzten Eigentum verlangt, geht also gar nicht um fehlende Mietwohnungen, weil selbstgenutzte Eigentumswohnungen ja hier aktuell nicht von der Zweitwohnungssteuer ausgenommen sind. Sollte dringend geändert werden.

  8. 39.

    Sehr verständlich, weil es auch sehr schwierig ist, gute Mieter zu finden. Wenn es mal nicht klappt, wird man Mieter sehr schwer wieder los.

  9. 38.

    Man sollte die Zweitwohnungssteuer komplett in Berlin abschaffen, passt nicht zu so einer modernen, weltoffenen Staft.

  10. 37.

    Sie vergessen NOCH HÖHER, es gibt bereits eine der höchsten Zweitwohnungssteuer in Berlin mit 15%. Die 5% zuvor waren ja noch okay, die 15% sind schon echt happig und die Ausnahmen zu gering, weil diese nicht die moderne Realität widerspiegelt.

  11. 36.

    Welchen Verwaltungsaufwand?
    Den Steuersatz in der Software anpassen, ist mit Sicherheit über eine einfach zugängliche Variable vorgesehen. Ist ja nix außergewöhnliches, dass sich Steuersätze ändern.
    Das dürfte also nicht mal eines Programmierers bedürfen.

  12. 35.

    Wer kann, hat eine Whg in schöner Lage und eine 1-2-R-Whg am Stadtrand in Ruhe und Grün fürs WE. Gleiches Problem für BB – WE-Häuschen für hippe Berliner, die das Dorfleben zum Erliegen bringen und die Wohnpreise auch außerhalb der Stadt hochtreiben.

    Wenn Wirtschaft für wenige gemacht ist …

  13. 34.

    Da der Sozialstaat wieder Steuergeschenke macht bzgl. Ausnahmen bei der Hundesteuer, fehlt ihm massig an Geld. Das muss nun woanders her generiert werden - deshalb die Idee der Steuererhöhung für Zweitwohnungen - ganz einfach, oder?
    Wenn ich einer Gruppe was schenke, muss ich es einer anderen Gruppe wegnehmen.

  14. 32.

    Der Vorschlag der Linken ist so albern als würde die CDU eine Mietsteigerung für Sozialwohnungen fordern.

  15. 31.

    Da das Besteuern von Zweitwohnungen weder progressiv ist, noch politisch zuordnungsbar ist, sondern immer nur die Taten, ist die Haltung in diesem oder jenem Fall zu bewerten. Wenn „Linksgrün:innen“ für sich die Deutungshoheit von „progressiv“ sogar in diesem Zusammenhang beanspruchen, dann ist meist das Gegenteil von schaffen gemeint. Und das wäre dann tatsächlich echt rückwärtsgewandt.

  16. 30.

    Interessant, welch Aufschrei hier erfolgt, wenn Zweitwohnungen höher besteuert werden sollen, aber beim Thema Hundesteuer schreien alle nach noch mehr, weils angeblich zu gering wäre. Wie doppelzüngig.....

  17. 29.

    Schön, dass die Linke das will. Haben halt nur nichts zu melden …

  18. 28.

    "Darum werden solche Zweitwohnungen ja auch von der Pflegeversicherung bezahlt." Wobei dann natürlich diese Ausgaben der Pflegeversichung bei einer Steuererhöhung steigen würden, welche die Pflegeversicherung wieder woanders zusätzlich einnehmen müßte.

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