Bildungsministerium - Schulen in Brandenburg bekommen eigene Budgets

Mo 22.01.24 | 11:28 Uhr
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Archivbild: Schüler der Grundschule "Friedrich List" in Seddiner See / OT Neuseddin (Brandenburg). (Quelle: dpa/Settnik)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.01.2023 | Mario Köhne | Bild: dpa/Settnik

Die öffentlichen Schulen in Brandenburg bekommen von Februar an Geld zur freien Verfügung. Für das laufende und das nächste Schuljahr könnten sie dann unter bestimmten Voraussetzungen ein festgelegtes Budget erhalten, teilte das Bildungsministerium in Potsdam an Montag mit.

Schulen erhalten bis zu 7.000 Euro extra

Die Budgets sind demnach für alle öffentlichen Schulen vorgesehen, bis auf Schulen des zweiten Bildungsweges. Die Höhe der jeweiligen Finanzmittel hängt laut Bildungsministerium vom Sozialindex ab, der die sozioökonomischen Hintergründe berücksichtigt und für jede Schule individuell berechnet wird. Zum Beispiel spielt eine Rolle, wie viele Kinder mit nicht-deutscher Herkunftssprache oder Förderbedarf die Schulen besuchen. Je nachdem bekommen die Schulen den Angaben zufolge zwischen 3.000 und 7.000 Euro.

Schulen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt zur emotionalen und sozialen Entwicklung erhalten demnach eine Pauschale von 7.000 Euro, weitere Förderschulen sowie Oberstufenzentren bekommen 5.000 Euro. Im laufenden Schuljahr steht laut Bildungsministerium ein Budget von insgesamt rund 1,8 Millionen Euro bereit, im Schuljahr 2024/2025 sind es 3,6 Millionen Euro.

Extra-Budgets nach der Pandemie

Die Schulen könnten das Geld zum Beispiel für die Ausweitung von Ganztagsangeboten, Angeboten der Begabungsförderung oder der Demokratiebildung sowie Nachhilfeangebote verwenden. Möglich sind auch Angebote außerhalb des Unterrichts mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung sprachlicher und mathematischer Kompetenzen der Schüler sowie zeitlich begrenzte Projekte oder Veranstaltungen.

Eigene Budgets für die Schulen sind nicht neu. Die Schulen konnten im Rahmen eines Programms "Aufholen nach Corona" schon Erfahrungen damit sammeln. Das Ziel war, Lernrückstände abzubauen. Das Programm lief mit Ende des Schuljahres 2022/2023 aus.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.01.2024, 12:00 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Echt super! Sehr gut für die Selbstbestimmung der Schulen! Aber warum gibt's für Kinder mit ndH oder Förderbedarf mehr Geld? Obwohl doch eigentlich alle die Angebote für Sprache, Mathematik, Begabungsförderung usw. brauchen. Egal welcher Herkunft und auf welchem Level. Eventuell müssen Zahlen schöngerechnet werden, nur um entsprechende Summen rauszuschlagen. Einfach mal alle gleich behandeln wäre toll. Wie die Gelder genutzt werden ist logischerweise dann unterschiedlich. Aber warum auch nicht?

  2. 8.

    Die unterschiedlichen Schülerzahlen spielen mal wieder keine Rolle. Kleine Schule viel Geld pro Schüler*in, große Schule wenig pro Schüler*in. Mathematische (pisagemäß) Glanzleistung.

  3. 7.

    Diese extrenen Anbieter? Naja das war auch gaaaaanz toll. Da wurde nur Hampelkram gemacht - so ein bisschen Tanzen. Mathe, Deutsch, Englisch - irgendetwas Wichtiges? Fehlanzeige! Es kostete nur Unterrichtszeit, die sinnvoller eingesetzt hätte werden können. Schade um die Steuergelder.

  4. 6.

    Das Ministerium hätte mal lieber die Konsequenzen aus dem Programm „Aufholen nach Corona“ ziehen sollen. An unserer Schule konnte man schlichtweg keinen externen Anbieter finden, der die Schüler hätte fördern können. Das Suchen nach Anbietern hätte mal das Ministerium übernehmen sollen. Die Aufgabe müssen die Schulleiter übernehmen, zusätzlich zu dem ganzen Verwaltungskram. Dass das einige Schulleiter erst gar nicht machen, kann ich nachvollziehen. Wie immer werden die Schulen alleine gelassen, ist man in Brb. leider gewohnt. So arbeitet das Ministerium schon seit Jahren. Verkauft wird es immer ganz groß.

  5. 5.

    Das ist so versickert, würde ich glatt behaupten. Bei meinen Kindern gab es 1 Jahr lang kostenosen Zugang zu einer Lernapp obwohl die Schule sonst eine kostenfrei nutzt. Also sinnvoll war das nicht. Förderunterricht, Aufholprogramm? Nee da haben wir auch nichts von gesehen. Man wäre ja schon froh wenn wenigstens mal Unterricht regelmäßiger stattfinden würde, statt Klassenaufteilungen mit Stillarbeit.

  6. 4.

    Sind die 7000 €/Schule zusätzlich oder werden dafür Leistungen nicht mehr übernommen? Wenn ja, welche Leistungen fallen in welcher Größenordnung weg?

  7. 3.

    An wen bezahlen die Schulen üblicherweise diese Gelder? An das eigene Personal (bezahlte Überstunden) oder werden dafür externe Anbieter in die Schulen geholt und davon bezahlt? Wenn externe Anbieter: Gibt es beim Ministerium eine Übersicht, welche Anbieter da bisher und wie oft zum Zuge kamen und ob diese schon anderweitige Förderungen vom Land oder Bund erhielten?

  8. 2.

    Was versteht das Ministerium unter Angeboten zur Demokratiebildung?

  9. 1.

    "Die Schulen konnten im Rahmen eines Programms "Aufholen nach Corona" schon Erfahrungen damit sammeln. Das Ziel war, Lernrückstände abzubauen. Das Programm lief mit Ende des Schuljahres 2022/2023 aus." Was wurde denn da abgerufen und für das Geld gemacht? An unserer Schule habe ich da nicht viel gesehen an Programmen dafür.

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