Berlin - Senat fährt fast komplett elektrisch

Fr 16.02.24 | 22:15 Uhr
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Symbolbild: Ein Symbol markiert einen Parkplatz mit einer öffentlichen Ladesäule für Elektroautos in der Innenstadt. (Foto: dpa)
Bild: dpa

Berlins Senatorinnen und Senatoren fahren fast nur noch Elektroautos. Lediglich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und die Innensenatorin Iris Spranger (SPD) nutzen noch Fahrzeuge mit herkömmlichen Benzinmotoren, der Finanzsenator Stefan Evers (CDU) fährt ein Hybrid-Fahrzeug. Alle anderen Senatoren nutzen reine Elektrofahrzeuge. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Antoni Brousek hervor.

Marke Audi beim Senat offenbar bevorzugt

Auffällig ist die Vormachtstellung des Herstellers Audi im Fuhrpark: Bis auf Finanzsenator Evers, der einen BMW 530e Touring fährt, nutzen alle anderen Senatsmitglieder SUV-Modelle des Ingolstädter Autobauers: Entweder den Audi Q4 e-tron oder den Audi Q8 e-tron. Von den insgesamt 50 Personen, die Anspruch auf Nutzung des Fahrdienstes haben, sind 39 in Audi-Modellen unterwegs, fünf fahren BMW und eine Person, Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe, nutzt den VW iD. Im gesamten Fuhrpark sind zwei Benziner und zwei Hybrid-Autos, der Rest ist vollelektrisch.

Wegner und Spranger in gepanzerten Limousinen unterwegs

Im Senat fahren nur Spranger und Wegner den A8 L in der gepanzerten Version im Wert von jeweils etwas mehr als einer halben Million Euro - eine historisch gewachsene Berliner Besonderheit, in anderen Landesregierungen fahren selbst die Ministerpräsidenten nicht in gepanzerten Limousinen. Dafür erfuhren die Regierenden Bürgermeister Berlins in der Vergangenheit allerdings auch immer wieder Kritik, weil ihre Dienstwagen mit Blick auf die Abgaswerte zu den schmutzigsten Autos der Länderchefs gehörten. Der A8 L verursacht laut Deutscher Umwelthilfe CO2-Emissionen von bis zu 380 Gramm pro Kilometer.

Für Wegner sei sein Audi jedoch nur "eine vorübergehende Lösung", teilte die Senatskanzlei auf rbb-Nachfrage mit. Man sei dabei der Empfehlung des Landeskriminalamtes gefolgt. "Mittelfristig wird dem Regierenden Bürgermeister ein neues Fahrzeug zur Verfügung gestellt." Um welches Modell es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt. Wegners Fahrzeug wurde im April 2021 erstmals zugelassen und steht laut den Verträgen des Fuhrparks ohnehin zum Austausch an.

Nur wenige verzichten auf Dienstwagen

Im rot-grün-roten Vorgängersenat waren vereinzelt noch Diesel-Pkw im Einsatz. So fuhren die damalige Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und die Innensenatorin Spranger eine Zeitlang entsprechende Modelle von Daimler oder BMW. Giffey war allerdings noch während ihrer Amtszeit auf das umweltfreundlichere Hybrid-Modell Audi A6 55 TFSI e gewechselt.

Ganz auf einen Dienstwagen verzichtet haben derweil die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses, Bahar Haghanipour von den Grünen, sowie die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Werner Graf und Bettina Jarasch. Auch der Bildungsstaatssekretär Torsten Kühne (CDU) nutzt kein Dienstfahrzeug.

Sendung: Fritz, 17.02.2024, 12:30 Uhr

44 Kommentare

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  1. 44.

    Bei modernen Hybrid sind die geforderten 60km durchaus real machbar.
    So kriegt man mit einem >2t Hybrid durchaus 4l/100km auch über längere Strecke hin. Vor allem innerstädtisch wirkt sich das aus wegen dem elektrischen Anfahren.
    Auch das im Verbrennerbetrieb vorrangig mit dem E-Motor gebremst wird, wirkt sich positiv aus.
    So Feige ist das Blatt dann doch gar nicht.
    Natürlich ist es aufwändiger quasi täglich zu laden und dürfte auch den Ladezyklen nicht gut tun. Aber für Pendelstrecke 20km/Tag und hin und wieder Langstrecke ist Plugin Hybrid keine so schlechte Lösung. Nicht für jeden aber die eierlegende Wollmilchsau gibt es ja noch immer nicht.
    Muss man also genau wissen was das richtige ist.

  2. 43.

    Sie haben kein Elektroauto?
    2 Stunden im Stand heizen macht bei mir ca. 5kWh also <30km Reichweitenverlust. Hab ich noch nie probiert warum auch.
    Standlicht dank LED irgendwas knapp über null.
    Kälte wird im BMS gelöst in dem die Batterie ganz leicht beheizt wird was ein paar km Reichweite verbraucht aber mehr Batterieleistung ermöglicht. Das sollte bei einem EQE oder EQS trotzdem sicher für eine Strecke B-HH reichen. Sicher nicht nur bis Wittstock. Zumal auch ein OB im Notfall auch mal 15min an einer öffentlichen Ladesäule laden könnte, die es ja entlang der A24 gibt. Stichwort Bürgernähe. Die meisten E-Fahrer und innen sind eher gesprächig.
    Von diesem seltenen Fall (Stau+Eiseskälte) würden Sie Ihre Kaufentscheidung abhängig machen?
    Ist das die berühmte German Angst an der unser Land seit einigen Jahren krankt?

  3. 41.

    Schon mal was von Vorbildfunktion gehört. Wer ein öffentliches Amt ausübt muss auch privat Vorbild sein.

  4. 40.

    Soll jeder das fahren was er möchte. Ich fahre weiterhin einen schönen SuV Diesel. Und würde mir immer wieder einen Diesel holen.

  5. 39.

    " der Finanzsenator Stefan Evers (CDU) fährt ein Hybrid-Fahrzeug. "
    vorbildlich , wirklich ? die Reichweite von Hybrid-Fahrzeugen liegt bei ca. 30 Km +/- , dann schlatet sich der Verbrennermotor ein.. Dafür muß das Hybrid-Fahrzeug den schweren Akku transportieren was zusätzlich Energei/Benzin verursacht.
    Hybrid-Fahrzeuge sind eher ein ökolog. Feigenblatt, nicht Fisch noch Fleisch

  6. 38.

    " reicht locker aus um wieder aufzuladen. "
    kann sein, aber dann kommt ein Stau, zB Unfall mit Wartezeit von 1-2 Std. , es ist Winter und kalt, Licht und Heizung an , die kapazität der Batterie geht runter und dann bei Wittstock/ Dosse Ende oder schon vorher

  7. 37.

    " Senat fährt fast komplett elektrisch "

    innerhalb Berlins mag das ja auch funktionieren, " Meile" machen die ja nicht mit den Dienstwagen

  8. 36.

    Empörend!!
    Der Regierende Bürgermeister fährt einen Benzin befeuerten gepanzerten A8l!
    CDU! Haben doch alle gewusst.
    Warum hier nun die Grünen als Vorbilder dienen, bleibt mir ein Rätsel.
    Berief sich die Anfrage nicht auf die Fahrzeuge des Senats?
    Darin sind, Gott sei Dank, keine Grünen mehr vertreten.
    Auch glaube ich nicht, dass die beliebteste grüne Abgeordnete, Frau Jarasch, mit den Öffentlichen fährt. Also, was soll dessen Erwähnung?

  9. 35.

    und die Batterie. nicht vergessen, deren Lebensdauer variabel ist . Eine neue Batterie.übersteigt oft den Zeitwert des Fahrzeugs

  10. 34.

    Auf längeren Strecken kommen dann wie immer die Diesel zum Einsatz um dann an der Stadtgrenze in den Elektroschrott zu wechseln? Alles wie gehabt.

  11. 33.

    Wen schon mein Name nutzen wollen, dann beispielsweise mit einer 2 dahinter, damit man mitbekommt, wer was geschrieben hat!

  12. 32.

    Bestimmt auch die "Deutsche Umwelthilfe".
    Mal abwarten woher dann noch weitere "Polarisierungen" herkommen.

  13. 31.

    Wenn es keine Verbrenner mehr gibt,
    ist der Fokus dann wohl auf die E-Autos (-Flotte) wegen dem "erhöhten" Reifenabrieb wegen dem doch recht hohen Gewicht, wartet ab!!!
    Die Lobby "Anti-Auto"/"Verkehrswende", vor allem für privat, hat da sicher in Schubladen schon Konzepte.

  14. 30.

    Aufgrund der Bauweise eines E-Autos und der damit verbundenen Notwendigkeit, die Batterien im Chassis unterzubringen, erweist sich wohl die SUV-Form als die Praktikabelste.

  15. 29.

    P. Seitz steht für Sie als Herr Seitz oder doch als Rätsel für Frau Seitz? Egal mein P. steht für Mann oder Frau.
    Ich bin überzeugt, Sie haben es schon richtig gemacht, dass sage ich mit freundlicher Mimik.

    Hinterher weiß man erst durch Erfahrung, was besser oder schlechter wurde für den Geldbeutel.
    Meine Stromheizung wurde beim Einbau zu dieser Zeit ebenfalls von der Regierung gefördert mit Applaus. Musste nur ein Gerät bis jetzt neu kaufen, es waren beim Endpreis knapp 3 000 Euro - kurz vor Weihnachten. Nice day!


  16. 28.

    Antwort auf "Björn" vom Samstag, 17.02.2024 | 13:19 Uhr
    "Allerdings würde diese Entscheidung für das Privatauto eine höhere Aussagekraft haben, als was man als Dienstwagen gestellt bekommt" das gehört zur Privatsphäre und geht niemanden etwas an, und was bringt es auch (außer vielleicht Ihre Neugier zu befriedigen). Hier geht es um Dienstfahrzeuge, mehr nicht.

  17. 27.

    Dann verhalten Sie sich im ÖPNV vorbildlich. Leise, sauber, deeskalierend? Damit man arbeiten kann? So wie alle?

  18. 26.

    Ja, den OB habe ich auch schon gesichtet. Der ÖPNV kann allerding für Personen des öffentlichen Lebens manchmal einfach ein Sicherheitsproblem darstellen, weshalb dann auf Anraten des Personenschutzes lieber eine Dienstwagen genommen wird - das hat dann aber nichts mit der Qualität des ÖPNV zu tun.

  19. 25.

    "Ja, klimafreundlich ist SUV bestimmt nicht. " Die Klasse SUV ist sehr inhomogen und weit gefaßt, man sollte das schon konkreter fassen, um nicht den Begriff als eine Art Kampfbegriff einzuführen.

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