Nach der jüngsten Tarifrunde - Verdi zeigt sich mit dem Verlauf der BVG-Tarifgespräche unzufrieden

Fr 16.02.24 | 16:24 Uhr
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Archivbild: Warnstreik der Gewerkschaft ver.di im öffentlichen Personennahverkehr. (Quellle: dpa/Keuenhof)
Bild: dpa/Keuenhof

Nach dem zweiten Verhandlungstag hat sich die Verdi-Tarifkommission unzufrieden über den Verlauf der BVG-Tarifverhandlungen geäußert. Grund dafür sei die Position der BVG zur Entlastung von Mitarbeitenden und Erleichterungen bei den Wendezeiten, sagte Verdi- Verhandlungsführer Jeremy Arndt am Freitag dem rbb.

Die BVG habe angeboten, bislang unbezahlte Pausenzeiten von 50 Minuten ab dem kommenden Jahr auf 40 Minuten zu verkürzen und von 2027 an auf die von Verdi geforderten 30 Minuten. "Viel zu wenig" ist das aus Sicht von Verdi. Nächste Woche wolle man deshalb entscheiden, ob vor der nächsten Verhandlungsrunde am 1. März noch mal der Druck erhöht werden müsse, so Arndt. Damit droht womöglich in den kommenden zwei Wochen ein neuer Warnstreik bei der BVG.

BVG bewertet Lage anders

Die BVG sprach nach der Verhandlungsrunde am Donnerstag im Unterschied zu Verdi von "konstruktiven Verhandlungen". Es habe bereits erste verbindliche Vereinbarungen gegeben. Das Thema Wendezeiten benannte allerdings auch die Arbeitgeberseite als ein Konfliktfeld. Hier sieht die BVG keinen Verhandlungsspielraum. Die Forderung nach 10 Minuten Wendezeiten für alle Fahrerinnen und Fahrer könne realistisch nicht umgesetzt werden, dazu fehlten Mitarbeitende und Fahrzeuge, so die BVG.

Bei den aktuellen Tarifverhandlungen zwischen BVG und Verdi geht es um den sogenannten Manteltarifvertrag. In ihm sind Arbeitsbedingungen wie beispielsweise Pausenzeiten und Urlaubstage geregelt. Es geht nicht um Lohn- und Gehaltserhöhungen.

In Brandenburg geht es auch um die Löhne

Verdi verhandelt derzeit nicht nur in Berlin, sondern auch in allen anderen Bundesländern außer Bayern über die jeweiligen Nahverkehrstarifverträge. Im Zuge dessen war es Anfang Februar zu einem bundesweiten Warnstreik gekommen, der in Berlin allerdings auf die Morgenstunden beschränkt blieb. In einigen Bundesländern, wie etwa in Brandenburg, geht es bei den Verhandlungen auch um die Bezahlung des Personals. Diese Gehaltstarifverhandlungen stehen in Berlin erst nächstes Jahr an.

Die Gewerkschaft dringt bundesweit vor allem auf Mindeststandards bei den Arbeitsbedingungen. Die Berliner Verkehrsbetriebe und Verdi sind sich allerdings einig, dass die BVG hier bereits Vorreiter ist. Beide Seiten eint das Ziel, die Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern, um dringend benötigtes Personal, insbesondere im Fahrbereich, nicht nur neu zu gewinnen, sondern auch langfristig zu halten. Die konkreten Vorstellungen darüber, wie solche Verbesserungen aussehen könnten, liegen aber zum Teil weit auseinander.

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.02.2024, 19:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Also erstens was wär' das auch für ne' Gewerkschaft, die sich mit jedem Angebot sofort zufrieden gibt? Und zweitens Verdi bezahlt ihre Leute nicht richtig? Hä?

  2. 6.

    Bitte richtig lesen es geht hier nicht um Löhne und Gehälter wie unterstellt. Es geht um eine bessere Urlaubsregelung und längere Wendezeiten.

  3. 5.

    Verdi gibt sich nie mit etwas zufrieden. Die sollen erstmal ihre eigenen Leute richtig bezahlen

  4. 4.

    Ich empfehle den Parallel Beitrag " Rezession bedroht die Wirtschaft durch Außerkontrolle geratene Löhne und Gehälter"

  5. 3.

    Oh Scheiße.Da steht wohl wieder Streik ins Haus.Also Leute,verhandelt bis die Knochen brechen,aber einigt euch so,das Alle zufrieden sind.Ich gönne es den fleißigen Mitarbeitern, weibliche und männliche,das was Gutes bei rauskommt.Hoffentlich ohne Streik.

  6. 2.

    Leider steht hier gar nichts zum Stand der Verhandlungen über die geforderte Zahl an Urlaubstagen. Darf ich dass so verstehen, dass wenn die Streitpunkte - wie zu lesen - bei den Wendezeiten und der Bezahlung der Pausen liegen die Zahl der geforderten Urlaubstage schon geklärt ist? Und was ist mit der Forderung nach einem Urlaubsgeld?

  7. 1.

    10 Minuten Wendezeit .. hach schöne Idee. Nicht nur für die Fahrer sondern auch die Kunden am Ende.
    Die 10 Minuten haben die nichtmal beim Regional Express der Bahn in Brandenburg auf vielen Strecken. Der RE3 ist dadurch quasi immer zu spät weil er beispielsweise in 7 Minuten in Jüterbog drehen muss. Kommt er mit 10 Minuten zu spät da an + die Wendezeit die er braucht, fährt er locker mit 10 Minuten später schon wieder davon los. Dann muss er x ICE überholen lassen vor Berlin, am Ende summiert sich das dann auf 20, 25 Minuten hoch und die letzten Haltestellen auf der anderen Seite werden nicht bedient. Fragt mal paar Pendler wie oft die nicht ans Ende kommen, und dann heißt es direkt mindestens eine Stunde später ran sein.

    Alles zu Tode gespart bzw optimiert, ein kleinster Fehler und alles ist sofort aus dem Rahmen.

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