Gegen Rechtsextremismus - Brandenburger demonstrieren mit Menschenketten für die Brandmauer

Sa 03.02.24 | 17:33 Uhr
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Drohnenaufnahme der Demonstration in Potsam am 3. Februar (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 03.02.2023 | C. Gerling, F. Pilarski, F. Herkt & P. Manske | Bild: rbb

Für Demokratie und gegen Rechtsextremismus sind am Samstag wieder Tausende Menschen in Brandenburg auf die Straßen gegangen. In mehreren Städten wurden Menschenketten für die Brandmauer gegen Rechts gebildet.

In Brandenburg sind am Samstag wieder Tausende Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Für den Sonntag sind weitere Demonstrationen angemeldet.

In Potsdam hatte die Initiative "Potsdam bekennt Farbe", die sich aus großen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen und Institutionen zusammensetzt, zu einer Demonstration aufgerufen. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 2.500 bis 2.700. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sprach von ungefähr der Hälfte der Teilnehmerzahl vom letzten Mal, als 10.000 Menschen auf die Straße gegangen waren.

Bis zu 1.000 Demonstrierende in Falkensee

In Falkensee (Havelland) kamen nach Angaben der Polizei 800 bis 1.000 Teilnehmer zu einer Menschenkette. Dazu aufgerufen hatten unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund und die evangelischen und katholischen Kirchen.

In Schöneiche (Oder-Spree) kamen am Samstagvormittag rund 600 Menschen zusammen. Auch dort wurde eine Menschenkette gebildet.

In Gransee (Oberhavel) gingen nach Angaben von Teilnehmern 300 Menschen auf die Straße. "Jetzt ist es an der Zeit umzudenken", erklärten die Organisatoren mit Blick auf rechtsextremistische Tendenzen. Sie forderten zum Eintreten für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte auf.

In Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) sprach die Polizei von rund 1.000 Teilnehmern einer Demonstration.

Demonstration gegen rechts am 03.02.2024 in Gransee, Brandenburg. (Quelle: privat)Menschen demonstrieren am Samstag in Gransee, Oberhavel.

Weitere Demos am Sonntag

Am Sonntag sind zudem in Forst (Lausitz) um 14 Uhr, Prenzlau (Uckermark) um 14 Uhr, Luckenwalde (Teltow-Fläming) um 14 Uhr, Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) um 15 Uhr, Wandlitz (Barnim) um 15 Uhr und in Schwedt um 16 Uhr Versammlungen angemeldet.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 03.02.2024, 19:30 Uhr

29 Kommentare

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  1. 29.

    Finden Sie sich damit ab, dass niemand Rechtsextreme und Unfreiheit will. Niemand.
    Kommen Sie doch einfach mit gegen Rechts. Es lohnt sich wirklich. Für die freiheitlich demokratische Grundordnung, AfD bringt Unfreiheit für alle.

  2. 28.

    Sehe ich auch so und "" kennzeichnen ein Zitat auf das ich mit Netter Versuch geantwortet habe.

  3. 27.

    Klassische Fake News der rechtsextremen AfD. "Zulauf bei Demos gegen Rechtsextremismus hält an"

    https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demos-gegen-rechtsextremismus-sonntag-100.html

  4. 25.

    Tun Sie was Sie nicht lassen können - Sie wählen dann das BergAB-Programm der afd, wo lauter Sachen drinstehen, mit denen die afd ihre Wähler vergrault.

  5. 24.

    "Nö, es werden schon immer weniger Leute." Das glaubt man Ihnen erst dann, wenn Sie das vorrechnen können.

  6. 22.

    Ich bin absolut begeistert von den Menschen und dieser Bewegung. Protestforscher sind sicher, diese Proteste werden die Demokratie fördern und zu einer neuen politischen Bewegung werden. Kommt alle mit.

  7. 21.

    Stellen Sie sich vor, auch Sie können etwas tun. Für die Demokratie, laufen Sie einfach mit.

  8. 20.
    Antwort auf [Roland] vom 04.02.2024 um 14:24

    Sehe ich anders, es werden viele ermutigt, ihre Wahl zu hinterfragen und nicht blind die Verantwortung in die Hände von Rechtsextremen zu legen. Und die Menschen sind alle unterwegs, überall in Deutschland. Da haben Rechte keine Chance mehr.
    Die paar Rechten bedrohen Demokraten, das stimmt, aber das muss ja schon alle erschrecken und jeder muss etwas aktiv tun, Courage gegen Rechts.
    Es ist nie zu spät, es ist nur zu spät wenn man resigniert und behauptet, es wäre zu spät.

  9. 19.

    Sehe ich anders, aber Sie als Wähler der AfD sehen das eben so. Der Bürger marschiert übrigens für die Demokratie, nicht gegen die Demokratie.

  10. 18.

    "Nur die Politik kann Extremismus (falls er vorhanden ist) unterbinden, da helfen auch nicht Tausende von Millionen Demonstranten. "

    Nice try

  11. 17.
    Antwort auf [Roland] vom 04.02.2024 um 15:18

    Ich möchte das Thema nicht ausweiten aber wenn sie sich die Ansichten Luckes (Hamburger Appell) und Henkels ansehen sind die mit ihren radikalen Wirtschaftsliberalismus nicht weit von den Rechtsextremen entfent aber das habe ich auch nicht gemeint.

    Man hat wissentlich gemeinsame Sache gemacht, macht brauchte die Radikalen und Rechtsextremen. Was ist nochmal aus ALFA und "Wir Bürger" geworden?

    Nochmal, man wurde die Geister die man selber rief nicht mehr los. Das hat sich dann verselbstständig. Wenn man gewollt hätte hätte man das Vorhersehbare verhindern können. Wollte man aber nicht.

    Kennen Sie Goethes "Der Zauberlehrling"?

    BTT

  12. 16.
    Antwort auf [Roland] vom 04.02.2024 um 14:24

    "Leider kommen diese Demonstrationen um viele Jahre zu spät, denn es war bekannt das die Bernd Lucke AfD von Rechtsextremisten gekapert wurde, und danach nichts mehr mit dem zutun hatte wo für diese Partei mal stand."

    Ähem, Lucke hat die Geister gerufen die er dann später nicht mehr loswurde. Man hat sich ganz freiwillig mit denen eingelassen.

    Der Kurs war von Anfang an klar zu sehen.

  13. 15.

    Warum schreiten die Politiker nicht ein? Nach §18 GG kann man Personen, die die Demokratie ernsthaft gefährden - ich würde Höcke für so eine Person halten - denen das passive Wahlrecht entziehen. Das bedeutet so jemand kann nicht mehr für politische Parteien oder Organisationen gewählt werden. Aber die Politik tut das nicht. Und genau da ist das Problem: sie sorgt beständig für eine Ausgrenzung von allen möglichen Leuten und Meinungen: jeder ist in Gefahr irgendwie als rechts deklariert zu werden, das liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Und die Politik heizt die Stimmung weiter an- wozu soll das führen? Es ist so als ob Zahnärzte ständig vor Gefahren von Löchern warnen, aber nicht willens sind Löcher zu beseitigen. Nur die Politik kann Extremismus (falls er vorhanden ist) unterbinden, da helfen auch nicht Tausende von Millionen Demonstranten. Demonstranten sind keine Parlamentarier. Nur Parlamentarier könnten etwas tun.

  14. 14.
    Antwort auf [Roland] vom 04.02.2024 um 14:24

    Eine Alleinregierung der AfD ist sowieso ausgeschlossen.

    Koalitionen auch.

    Die Demonstrationen gehen irgendwie fehl, sind nach meinem Geschmack zu apokalyptisch geprägt.

    Aber jeder darf seine Meinung vertreten.

  15. 13.

    Mir macht eher die abnehmende Demoteilnehmerzahl sorgen.

  16. 12.

    Und es muss auf diese Frage eine Antwort gegeben werden und für manch einen der Wähler tatsächlich wichtig, zu verstehen, wohin der Weg geht. Manch einer weiß gar nicht, dass er mit dieser Wahl sich selbst die freiheitlich demokratische Grundordnung sabotiert, dass da jede Stimme, die man den Rechtsextremen gibt, ein Eigentor bedeutet. Ein Abwählen der eigenen Freiheiten. Das verstehen tatsächlich diese Wähler noch nicht wirklich.
    Wir wissen doch, dass diejenigen, die am meisten unter der AfD leiden würden, die jetzigen Wähler sind.
    Nie wieder ist jetzt, für Freiheit und Demokratie, für Würde aller.

  17. 11.

    Ich war bereits bei der ersten Großdemo am Reichstag dabei. Anfang der neunziger Jahre habe ich auch gegen die Republikaner oder die NPD demonstriert. Wir können heute nicht mehr, wie unsere Vorfahren sagen ‚‚ das haben wir nicht gewusst“. Heute haben wir so viele Medien, wo wir uns informieren können, dass eigentlich jeder wissen müsste, wo der Weg der AFD hinführt. Die Veranstalter sollten aber darauf achten, dass die Demos nicht zu Wahlkmpfversammlungen verkommen. Das soll keine Kritik an die Linke sein, ich halte sie für wichtig, obwohl ich sie noch gewählt habe und sachlich nicht wählen werde. Bei der Demo geht es weder um die Ampel noch um die CDU, sondern gegen die AFD. Der Veranstalter sollte meine Kritik auch ernst nehmen. Sollte der Stiel der Demos so beibehalten werden, würde ich überlegen, ob ich dort noch hingehe.

  18. 10.

    Es ist gut, dass so viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf den Straßen demonstrieren. Rechtsextremismus, Rassismus, Menschenfeindlichkeit bedroht und schädigt ein friedliches Zusammenleben, dass lässt die Mehrzahl der Menschen nicht zu.
    Wer gegen ein friedliches Zusammenleben ist, der ist für mich der Störer unserer Demokratie. Er wird gewarnt vor rassistische Äußerungen im Netz, wo zum Bsp. so eine naive persönliche Frage auf einen Kommentar landet:
    „Wieso nimmt die AFD uns die Demokratie weg“?
    Sorry, wer so fragt, dem ist nicht mehr zu helfen, bei der aufkommenden Tendenz an Rechtsextremismus.



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