Rechtsextremistische Zeitschrift - AfD in Brandenburg erwartet finanzielle Einbußen durch "Compact"-Verbot
Mehr als ein Dutzend Wahlkampfveranstaltungen hatte die AfD Brandenburg mit dem "Compact"-Magazin geplant, diese sind nun hinfällig. Die Landespartei rechnet deshalb mit deutlichen Mehrausgaben.
Das Verbot des rechtsextremistischen "Compact"-Magazins hat offenbar auch direkte finanzielle Auswirkungen auf die Arbeit der AfD in Brandenburg. Nach Angaben des Spitzenkandidaten der Partei und Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Hans-Christoph Berndt, sind nun Verträge für Bühnentechnik mit "Compact" auf 17 Wahlkampfveranstaltungen hinfällig.
"Das können wir alles wegschreiben, wir werden die Bühne nicht nutzen können und das Geld ist weg", sagte Berndt am Dienstag im Landtag. "Jetzt müssen wir uns darum kümmern, dass wir Geld bekommen, damit wir uns eine neue Bühne mieten können", so Berndt.
Berndt sieht Zusammenhang zum startenden Wahlkampf
Insgesamt handele es sich dabei nach AfD-Angaben um einen knapp sechsstelligen Betrag. Es sei allerdings nicht einfach, an Firmen zu kommen, die mit der AfD zusammenarbeiten wollen, so Berndt. Berndt zeigte sich überzeugt, dass das Verbot in Zusammenhang mit dem beginnenden Wahlkampf für die Landtagswahl im Herbst stehe und beabsichtigt sei, die AfD zu behindern. "Ich glaube, das ist ein Aspekt für den jetzigen Zeitpunkt des 'Compact'-Verbots", so Berndt.
Seit Jahren gibt es eine enge inhaltliche wie personelle Verflechtung von "Compact" und der AfD in Brandenburg. Der Brandenburger Landtagsabgeordnete Lars Günther war bis 2019 Mitarbeiter des Magazins. "Compact"-Chefredakteur Jürgen Elsässer trat wiederholt auf AfD-Veranstaltungen auf und warb auf Kundgebungen für die Partei.
Das Magazin mit einer Auflage von 40.000 Stück im Monat gilt als Sprachrohr der völkischen Rechten in der AfD. Den TV-Kanal von Compact auf Youtube hatten zuletzt fast 350.000 Menschen abonniert.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 16.07.2024, 19:30 Uhr