Fachkräftemangel -
Angesichts des Wohnungsmangels in Berlin hat sich der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, für mehr Anstrengungen der Wirtschaft ausgesprochen. "Es gibt viele Unternehmen, die haben nach wie vor freie Flächen", sagte Saleh. Hier gebe es Potential, um Wohnraum speziell für Beschäftigte zu schaffen.
Saleh verwies auf das Beispiel der Universitätsklinik Charité und der landeseigenen Wohnungsgesellschaft Berlinovo. Letztere hat an der Storkower Straße für rund 8,5 Millionen Euro einen Neubau mit 76 Appartements errichtet. Dort sind Pflegekräfte untergebracht, die die Charité aus verschiedenen Ländern angeworben hat. Die Miete für die 23 bzw. 28 Quadratmeter großen Studios liegt zwischen 600 und 690 Euro im Monat.
Wohnungen notwendig, um Fachkräfte anzuwerben
Finanzsenator Stefan Evers betonte, dass das Beschäftigtenwohnen für den Senat eine "ganz große Rolle" spiele. Um die besten Köpfe für die Berliner Verwaltung und die Landesunternehmen weltweit zu gewinnen, brauche es Projekte wie das der Berlinovo und der Charité. Die landeseigene Berlinovo will bis 2028 noch 1.000 weitere Wohnungen für Mitarbeiter von Berliner Landesunternehmen bauen. Dazu kommen auch mehrere tausend Appartements für Studierende.
SPD-Fraktionschef Saleh lobte die Kooperation und appellierte an Unternehmen der freien Wirtschaft, diese zum Vorbild zu nehmen. "In der Kombination mit landeseigenen Unternehmen, die bauen können, und privaten Firmen könnte ich mir vorstellen, dass solche Modelle funktionieren", zeigte sich Saleh überzeugt. Er greift damit Ideen auf, die auch Wirtschaftsverbände verfolgen und die von Gewerkschaftsseite unterstützt werden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 05.08.2024, 14:20 Uhr