Verfallendes Gelände - Rund 100 Anfragen zum Wandlitzer Bogensee-Areal eingegangen

Mo 21.10.24 | 08:06 Uhr
Archivbild: Das Areal am Bogensee (Luftaufnahme mit einer Drohne). Das nördlich von Berlin gelegene Areal am Bogensee umfasst mit der ehemaligen FDJ-Hochschule Wilhelm Pieck und der Villa von Reichpropaganda-Minister Joseph Goebbels. (Quelle: dpa/Pleul)
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Audio: rbb24 Inforadio | 16.10.2024 | Klaus Lampe | Bild: dpa/Pleul

Bei der Suche nach einem Konzept für das verfallene Areal am Bogensee haben sich inzwischen viele Projektentwickler und mögliche Investoren gemeldet. In den vergangenen Monaten seien rund 100 Anfragen bei der Gemeinde Wandlitz, dem Landkreis Barnim und dem Land Berlin eingegangen, teilte die Gemeindeverwaltung in Wandlitz mit. "Diese sind von unterschiedlichster Art und Qualität und müssen im Laufe des weiteren Prozesses genauestens auf ihre Seriosität geprüft werden."

Studie soll 870.000 Euro kosten

Zunächst aber soll mit Hilfe einer Studie das Areal in Wandlitz untersucht werden, um Perspektiven aufzuzeigen und ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Es geht dabei laut Gemeinde unter anderem um eine "architektonische Bestandsanalyse". Die voraussichtlichen Kosten für die Studie: 870.000 Euro. Dafür soll Fördergeld des Bundes fließen.

Bis zum 20. November solle dafür ein Antrag im Förderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" eingereicht werden, hieß es. Der Bund soll demnach 590.000 Euro übernehmen. Die Gemeinde trage als Eigenanteil 280.000 Euro.

Goebbels-Villa und ehemalige FDJ-Hochschule

Auf dem rund 17 Hektar großen Areal in einem Wald nordöstlich von Berlin hatte sich NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ein Landhaus bauen lassen. Zu DDR-Zeiten gab es dort eine Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Seit dem Jahr 2000 ist das Areal ungenutzt und verfällt. Der Landkreis Barnim und die Gemeinde pochen auf eine neue Nutzung des historischen Geländes etwa als Ort zur Förderung der Demokratie. Vor Jahren wurde der Bau von tausenden Wohnungen auf dem Gelände vorgeschlagen, doch die Anwohner waren dagegen.

Auch ein Abriss und eine Renaturierung des Geländes ist nicht vom Tisch. Für das Land Berlin als Eigentümer drängt die Zeit, zumal das inzwischen marode Areal Millionen verschlingt. Allein die Bewirtschaftungskosten beliefen sich 2023 auf rund 280.000 Euro. Zwischen den Jahren 2019 bis 2022 habe das Land Berlin zudem etwa vier Millionen Euro für Notsicherungsmaßnahmen investiert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.10.2024, 21 Uhr

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