Pläne doch nicht vor dem Aus? - Berliner CDU glaubt weiter an Magnetschwebebahn

Di 22.10.24 | 15:54 Uhr
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Visualisierung: Magnetschwebebahn in Berlin. (Quelle: GRAFT GmbH)
GRAFT GmbH
Audio: rbb24 Inforadio | 22.10.2024 | Jan Menzel | Bild: GRAFT GmbH

Für einige ist sie ein wichtiger Puzzlestein für die künftige Mobilität, für andere ein überteuertes Hirngespinst: Über eine Magnetschwebebahn in Berlin wird seit Monaten diskutiert. Der CDU-Fraktionschef verneint nun das prognostizierte Ende des Projekts.

Für den Chef der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus Dirk Stettner bleibt das Projekt einer Magnetschwebebahn in Berlin weiter auf der Agenda. "Hier liegt gar nichts auf Eis", sagte Stettner dem rbb. Die Technik der Magnetschwebebahn sei sinnvoll, effizient und ökologisch, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Er reagierte damit auf einen Bericht des rbb, wonach das Projekt aktuell ruht. Die Senatsverwaltung für Mobilität hatte zuvor in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion mitgeteilt, dass keine Machbarkeitsstudie geplant sei und bislang auch keine weiteren Vorarbeiten vorliegen.

SPD skeptisch, Grüne und Linke dagegen

Der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion Kristian Ronneburg begrüßte die Antwort der Mobilitätsverwaltung, insbesondere dass keine Machbarkeitsstudie geplant sei. "Das ist seit langem die erste richtige verkehrspolitische Entscheidung dieses Senats", sagte er. Er verwies zum einen auf das Milliarden-Defizit im Landeshaushalt und zum anderen auf die aktuelle Krise der BVG. "Deshalb ist es notwendig, alle Ressourcen für einen ordentlich funktionierenden ÖPNV einzusetzen und nicht in unausgegorene Lobby-Projekte zu stecken", so Ronneburg.

Für eine Magnetschwebebahn in Berlin hatte sich neben Stettner auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eingesetzt. Die mitregierende SPD sieht die Pläne skeptisch, Grüne und Linke lehnen die Idee als verkehrspolitisch sinnlos ab.

"Keine neuen Erkenntnisse über geeignete Strecken"

Die Senatsverwaltung für Mobilität hatte erklärt, dass die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie "nicht im Vergabekalander des Senats enthalten" sei. Darüber hinaus heißt es in der schriftlichen Antwort, dass eine eingesetzte Arbeitsgruppe bislang keine neuen Erkenntnisse über geeignete Strecken geliefert habe. Auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) habe noch kein Angebot für eine Grundlagenuntersuchung gemacht. All das wären aber notwendige Voraussetzungen, für den Bau einer Magnetschwebebahn in Berlin.

Dem rbb teilte die Senatsverwaltung ergänzend mit, dass sie sich mit den Berliner Verkehrsbetrieben BVG darauf verständigt habe, ein "Mobilitätskonzept mit Blick auf die Jahre bis 2035" zu entwickeln. Ob darin eine Magnetschwebebahn eine Rolle spielen könnte, beantwortet die Verwaltung nicht konkret. Statt dessen heißt es: "Das Konzept soll verkehrsträgeroffen die Möglichkeit bieten, den jeweils bestgeeignetsten Verkehrsträger auf der Grundlage dann durchzuführender entsprechender Studien auswählen zu können."

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.10.2024, 16:25 Uhr

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65 Kommentare

  1. 65.

    Fahrtreppen und Aufzüge werden immer benötigt, egal ob Hochbahn oder Untergrund Bahn.
    Hochbahnen spenden Schatten, schützen vor Regen, bieten dem Reisenden eine bessere Aussicht.
    Weiterhin wälzen sie die Luft in der Straße um, sind bei Starkregen besser vor Überflutungen geschützt und sind durch Rettungskräfte besser zu erreichen, Stichwort Tunnelbrände.

  2. 63.

    Die (c)DU will eine Magnetschwebebahn bauen, sich für Olympische Spiele bewerben und den Schulkindern werden gleichzeitig die Klassenfahrten gestrichen. Diese Partei ist so realitätsfern und zurückgeblieben

  3. 62.

    ... das weiß nur die interplanetarische Raumkommission.
    Bislang haben sich alle anderen aber noch nicht gemeldet. ;-

  4. 60.

    So ein Quatsch. Die CDU muss aufpassen,
    dass sie nicht immer mehr Gründe liefert,
    nicht mehr gewählt zu werden.
    Ich hatte mir eigentlich nach der einseitigen rot-grün-roten Verkehrspolitik einen ausgewogenen Neustart erhofft.
    Davon sehe ich recht wenig.
    Wir brauchen im ÖPNV die Ertüchtigung und den Ausbau
    bestehender Systeme. Wo bleibt der nächste erste Spatenstich bei U-Bahn und Straßenbahn?
    Stattdessen werden Fahrpläne ausgedünnt und Baumaßnahmen ziehen sich ewig hin…
    So innovativ eine M-Bahn auch sein mag, sie passt so gar nicht in die aktuelle Berliner Verkehrspolitik. Da gibt es weitaus wichtigere Themen.

  5. 59.

    Flugtaxi. Ich sage nur Flugtaxi. Das ist die Zukunft und nicht so eine alte Technologie wie eine Magnetschwebebahn. Die Herren sollten doch vielleicht mal mit dem Andy Scheuer telefonieren und fragen, wie das geht mit dem Flugtaxi. Dann müssen sie auch nicht immer die komplette Stadt sperren, wenn ein Staatsbesuch zu Gast in Berlin ist, sondern könnten dann gleich vom Flughafen BER direkt mit dem Flugtaxi in die Stadt.

  6. 58.

    Durch welche Straßen genau sollte denn so eine Strecke auf Stelzen führen, und wären denn alle Bewohner der ersten/zweiten/dritten Stockwerke so begeistert wie die CDU?

  7. 57.

    Weil wir Radwege brauchen!
    Die Enterprise musste erst letzten einen Beamplatz zugunsten eines neuen Radwegs abbauen. Die Zukunft liegt im Fahrrad. Im Aldi gibt es keine einzige Fahrradkasse. Warum? Muss man als Radfahrer wirklich absteigen? Magnetschwebebahn geht nur, wenn innerhalb der Züge ein Radstreifen existiert. So kann man noch während der Fahrt zusätzlich Strecke zurück legen. und falls doch beamen angesagt ist, dann bitte vor jeder Ampel, damit mir die Leute nicht immer bei rot vor die Karre radeln.

  8. 56.

    Viel wäre ja schon gewonnen, wenn die S-Bahnhöfe so umgebaut würden wie auf dem Bild ganz oben.
    Geld spielt ja offenbar keine Rolle...

  9. 55.

    Sofern das System oberirdisch verlegt wird, ist es den atmosphärischen Einflüssen ausgesetzt. Da bleibt Korrosion nicht aus. Wartungsfrei wäre die Magnetbahn also auch nicht.

  10. 53.

    ... und im Straßenraum aufgeständerte Glasröhren mit Fußgänger-Laufbändern darinnen und Drehscheiben, die die so zu befördernden Menschen von der 0-Ebene zur + 1-Ebene hinaufbringen. Im nächsten Schritt dann die Einführung des Beamstrahls, also der Ent- und Rematerialisierung; dies ließe sich nicht nur mit Personen, sondern auch mit leblosem Material machen und alles wäre gelöst. Keine Wege mehr, kein Aufwand mehr, diese zu bauen und diese zu unterhalten, keine weitere Kosten.

    ;-

  11. 52.

    Vielleicht beginnen diese Spinner aus der politischen Parallelgesellschaft erstmal damit, das Vorhandene in Ordnung zu bringen. Da wäre schon viel gewonnen. Aber weil sie dazu nicht fähig sind, ergötzen sie sich in ihren absurden Spinnereien.

  12. 51.

    Die Magnetbahnen an sich sind kein bisschen neu. Und sie haben viele Vorteile: kaum Verschleiß, keine Reibung, kein Quietschen und deshalb ganz leise!

    Praktisch aber muss das System dann auch funktionieren und nützlich sein. Die Frage ist ja eher: wie ersetzt man die alten dauerkapputten und elend lärmenden Schienenstrecken und die Magnettechnoligie und baut gleichzeitig das Netz aus?

  13. 50.

    Wir brauchen keine Magnet Schwebebahn, wir brauchen Straßen ohne Löcher, gepflegte VORHANDENE Radwege, fahrende Öffis, in denen man nicht angegriffen oder schmutzig wird. Lehrer, die unterrichten statt reisen, in sanierten schulen mit WC und Papier. Fernwärme. Schallschutz zwischen 22 und 6 Uhr beim BER. Kita-Plätze für unter 3jährige, gleiche Jobs, Löhne und Chancen für Frauen, bezahlbare Führerscheine für Azubis, denn Öffis auf dem Land fehlen auch.

    Teilhabe auch für alleinerziehende und die Kinder.

    Arzttermine auch für Kassenpatienten. Eine Bürgerversicherung. Beamte, die arbeiten und in Sozialsysteme einzahlen.

    Kein Home-Office für alle.

    Aber eine Schwebebahn braucht wirklich wirklich niemand!

  14. 49.

    Geeignete Strecken müssten möglichst lange Distanzen haben, damit so ein Projekt effektiv ist, also z.B. Berlin - Hamburg - Hannover oder nach Leipzig und Dresden.

  15. 48.

    Hmm, eben gelesen: Polizei entdeckt Leiche in Köpenick...
    Äh, hallo? Sind Sie noch da? Sie mit der Natter und der Schnecke?

    Wir würden der Magnetbahn dann Natti oder Schnecki oder Trauerweide-Express nennen...

  16. 47.

    All die hochbezahlten Magnetschwebebahnbefürworter der Berliner CDU sollten gezwungen werden auf ihre Dienstwagen eine Weile zu verzichten und mit S- und Ubahn zur Arbeit fahren zu müssen. Dann kommen die schnell wieder aus ihrem Luftschloss auf den Boden der Tatsachen zurück.

  17. 46.

    Es ist doch so, dass ÖPNV nicht wirklich zur Kernkomptenz der CDU gehört, noch glaube ich, dass alle Anhänger dieser Partei mit Freude vom Auto in diese Bahn einsteigen werden. Wenn die Magnetschwebebahn als Teil eines integrierten Nahverkehrskonzepts mit realistischen Kostenschätzungen präsentiert werden würde, dann könnte ein sachliche Diskussion entstehen. Aber so klingt das nach Lobbyismus. Ausserdem sollten die aktuellen Defizite im Bestand gelöst werden.

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