Haushaltskürzungen in Berlin - Opposition kritisiert Sparprogramm des Berliner Senats

Di 19.11.24 | 18:28 Uhr
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Archivbild:Bettina Jarasch und Werner Graf am 27.04.2023.(Quelle:imago images/B.Elmenthaler)
Bild: imago images/B.Elmenthaler

Die schwarz-rote Koalition hat am Dienstag ihre Sparpläne vorgestellt. Nun steht fest, in welchen Bereichen drei Milliarden Euro gespart werden. Die anderen Parteien kritisierten die Pläne scharf. Eine Gewerkschaft sieht hingegen die Pläne positiv.

Nach der Vorstellung ihres Drei-Milliarden-Sparprogramms verteidigen die Berliner Regierungsparteien CDU und SPD ihre Beschlüsse. Starken Gegenwind erhält die Berliner Schwarz-Rote-Koalition jedoch hingegen von der Opposition und der Kulturbranche, die am Dienstagabend ein Protestkonzert gegen die Kürzungen organisiert hat.

Die Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch und Werner Graf, kritisierten die Sparbeschlüsse des Senats scharf: "Schwarz-Rot macht Politik gegen die Menschen: Alle, die in Berlin unterwegs sind, werden die Sparbeschlüsse von Schwarz-Rot besonders bitter zu spüren bekommen", hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Laut den Grünen-Politikern wird die Verkehrswende in Berlin gestoppt, da die Mittel für den ÖPNV "massiv gekürzt" würden. Sie kritisieren auch die Verdopplung des Preises für das Sozialticket und die Kürzungen beim Klimaschutz.

AfD kritisiert "Schattenhaushälte"

Die Berliner AfD hatte bereits am Vortag die geplanten Kurzungen kritisiert. Die Ideen zu alternativen Finanzierungen sehe die Partei "überaus kritisch", teilte Kristin Brinker, AfD-Fraktionsvorsitzende, mit. Dabei würden am Parlament vorbei "Schattenhaushalte" geschaffen. Auch die Pläne, die landeseigenen Unternehmen mit zusätzlichen Krediten zu belasten, sieht die Partei kritisch.

Die Linksfraktion hatte am Montag ebenfalls die Kürzungen kritisiert und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) aufgefordert, als Vorsitzende des BVG-Aufsichtsrats zurückzutreten, da ihr großes Wahlversprechen - das 29-Euro-Ticket - nur vier Monate nach seiner Einführung gestrichen werde.

Auch die in Berlin außerparlamentarische FDP hält die Kürzungspläne für verfehlt. "Wer in fundamentalen Bereichen wie Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft, ÖPNV und Verwaltungsdigitalisierung kürzt, der hat nicht nur die Stadt nicht verstanden, dessen Politik ist sogar schädlich", teilte der Berliner FDP-Landesvorsitzender Christoph Meyer am Dienstag mit. Die regierende Koalition verabschiede sich zudem vom Projekt Verwaltungsreform, hieß es.

Berlin konnte in den vergangenen Jahren noch aus milliardenschweren Rücklagen zehren, die aufgebaut wurden, um die Folgen von Corona und den Energiepreis-Schock abzufedern. Diese Rücklagen sind aufgebraucht und stehen nicht mehr zur Verfügung, um Haushaltslöcher zu stopfen. Die Koalition will daher die Ausgaben reduzieren, auch weil die für Bund und Länder geltende Schuldenbremse eine Neuverschuldung weitgehend verbietet.

Gewerkschaft der Polizei: Koalition hat "Wort gehalten"

Die Regierungspartei CDU sprach hingegen von einer "erfolgreichen" Konsolidierung. Die soziale Stadt bleibe erhalten, die zwölf Bezirke würden stabilisiert, teilte die Berliner CDU-Fraktion am Dienstag mit. Der Berliner Haushalt befinde sich mit rund 40 Milliarden Euro auf einem Rekordniveau.

Auch der Koalitionspartner SPD verteidigte die Sparbeschlüsse. Die Koalition nehme ihre Verantwortung für Berlin wahr, hieß es in einem Social-Media-Beitrag der Berliner SPD. Die Partei betonte, dass das kostenlose Schülerticket und die gebührenfreie Kita bleiben. Zudem werde kein Landesvermögen privatisiert.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte, dass die innere Sicherheit im Haushalt priorisiert wird. CDU und SPD hätten dabei "Wort gehalten", teilte GdP-Landeschef Stephan Weh mit. Bei Innerem und Justiz sei "nichts zu holen". Weh forderte ein milliardenschweres Sondervermögen, um in innere Sicherheit und Bevölkerungsschutz zusätzliches Geld investieren zu können.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.11.2024, 12 Uhr

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40 Kommentare

  1. 40.

    "Menschen in die Armut zu treiben. " Immer wenn man Leute wie sie nach Argumenten für diese haltlosen Unterstellungen fragt, kommt... Nichts.

  2. 39.

    "Die meisten Menschen wollen einfach ein Auto, weil es das Leben um vieles einfacher macht."
    Ja, ich auch, sind ja nur Gedankenspiele, was denn wäre, wenn Politik und ja auch viele Bürger nicht nur heucheln, sondern auch mal machen würden. Mir ist das egal, ich nutze von Köpenick in die Stadt den ÖPNV und aufs Land das Auto, wäre weniger Stau, würde ich auch in die Stadt öfter das Auto nutzen und vermutlich auch raus auf Land mal den ÖPNV, wenn man damit ankommen würde. Hier ging es ja glaub um das Sparpaket und ob das 29er Ticket weg kann oder nicht und da bin ich für weg, da durch den Aufwand rings um das Ticket, von der Ausgabe bis zur Kontrolle, wohl nicht viel hängen bleibt. Beim S-Ticket ist das Missverhältnis wahrscheinlich noch höher, sollte also auch weg und dafür halt Finanzierung durch Steuern und wer den ÖPNV nicht nutzen will muss ja nicht, aber wer mit dem Privatauto in die Stadt will, zahlt halt zusätzlich. Finde weiterhin, dass das so passen könnte für den Anfang :)

  3. 37.

    Depressionen bekommt man nur, wenn man die Wahrheit entweder wirklich nicht sieht, was eher unwahrscheinlich erscheint oder sie nicht sehen und erkennen will. Allein schon das Wort " räudig " ist eine Offenbarung der Zustands-Beschreibung. Was nun die AfD nun damit zu tun haben soll, ist auch wieder so eine fiese Masche, die im Endeffekt der AfD noch mehr Stimmen und Zuwachs bringt. Für das Herunterwirtschaften sind ganz andere Verantwortlich. Aber das brauch ich Ihnen ja nicht zu erklären.

  4. 36.

    Das ist ja nicht zum aushalten, haben Sie überhaupt schon mal in einem Auto gesessen? Die meisten Menschen wollen einfach ein Auto, weil es das Leben um vieles einfacher macht. Benötigen würde ich auch keines, Arbeitsweg Bahn hin und zurück mit Fußweg über 2 Stunden. Mit dem Auto 50 Minuten, noch Fragen? Und nein, ich würde auch keinen besseren ÖPNV nutzen!

  5. 33.

    "Und jetzt stellen sie sich mal vor die Autofahrer lassen sich nicht mehr das Geld aus der Tasche ziehen und fahren mit ÖPNV in die City…"
    Und stellen Sie sich mal vor, wie viel Geld auf einmal übrig sein würde, wenn die Leute keine eigenen Autos mehr benötigen. Was ist wohl teurer für die Gesellschaft: MIV oder ÖPNV? :)

  6. 31.

    "Und jetzt stellen sie sich mal vor die Autofahrer lassen sich nicht mehr das Geld aus der Tasche ziehen und fahren mit ÖPNV in die City…"
    Na das ist doch der Sinn der Verkehrwende.

  7. 30.

    Das Erbe von RRG die sich nun dahinter verstecken, war zu erwarten. Denen waren Radwege wichtiger wie alles andere. Zu mehr reichte es nicht. Wer informiert war wusste das es unausweichlich war was nun kam. Fasst 25 Jahre SPD-Regierung in Berlin hat Spuren hinterlassen. Dann kam Corona und Zuwanderungsflut die Grüne und Linke nie stoppen würden sondern sogar finanzieren (SeaWatch). Und ja, die Ampel gab dann den Rest dazu. Rot-Grüne taugen nichts, egal welche Köpfe da wechseln

  8. 29.

    Die Bunte Gesellschaft, welche die Grünen/Linken/SPD wollten und feierten gegen jede Warnung, ist ein finanzielles Desaster. Als Opposition ist es dann leicht diese Hinterlassenschaft anderen anzukreiden. Dazu die Anti-Wirtschafts-Politik der Ampel sowie weitere Massenmigration. Nichts ist umsonst

  9. 28.

    Mal ehrlich, was ändert sich denn nun im Vergleich zu dem Zeitpunkt vor 2-3 Jahren?
    Alle sollten ruhiger treten in dieser Erinnerung, besonders die jetzige Opposition!
    Der ÖPNV bleibt räudig, die Verwaltung/ Bürgernahen Dienstleistungen ebenso, die Armen bleiben arm, Schultoiletten gehen weiterhin von alleine kaputt, das Tempelhofer Feld bleibt ein ödes, vertrocknetes Feld, ...

  10. 27.

    Sicher, gehe ich noch arbeiten damit Sie kostenfrei spazieren fahren. Sicher nicht! Ihre Verkehrswende, können Sie gern für sich privat vollziehen. Lassen Sie die anderen Menschen bitte mit dem Quatsch in Ruhe.

  11. 26.

    Fun fact liebe Grüne: Das Geld, das mit vollen Händen ausgegeben wurde, muss nun wieder rein. Mal ein Beispiel eine Ebene tiefer: Unsere für Straßen etc. grüne Bezirksstadträtin hat mittlerweile den vermutlich zehnten Poller aufstellen lassen, weil die alten permanent von Mitmenschen entfernt wurden. Dass der Poller da schlichtweg nicht erwünscht ist (lediglich von einer Minderheit), ist nicht akzeptabel. Sie muss es ja nicht zahlen, dann lässt sich sowas immer wieder durchdrücken.

  12. 25.

    Auf den reichsten Schultern ist noch reichlich Platz aber auch dieser Senat von Berlin will jene schonen und dafür den schon überladenden armen Schultern noch ein Packet obendrauf legen.

  13. 24.

    Und jetzt stellen sie sich mal vor die Autofahrer lassen sich nicht mehr das Geld aus der Tasche ziehen und fahren mit ÖPNV in die City…
    Man hat mal, ich glaube es war in Köln den Motorradfahrern die ihre Maschinen auf dem Gehweg parkten Strafzettel angeheftet.
    Daran haben sich dann alle Motorradfahrer gehalten und ihre Maschinen auf der Straße geparkt…. Kurz danach hat man dies wieder nicht weiter geahndet.
    Also immer Vorsichtig mit dem was man sich wünscht … es könnte ungeahnte Auswirkungen haben.

  14. 23.

    Hören Sie auf mit dem ÖPNV und dem ganzen Klimazeugs, die Blase ist am Platzen. Ja, ich findes es korrekt wenn Sie es ehrlich Wissen wollen!

  15. 22.

    Ich würde als erstes die Friedrichstraße zur Fussgängerstrasse umwidmen und eine Chill-Area einführen.

    Dann würde ich neue LGB*-Toiletten (alte nach einem Jahr kaputt durch Vandalismus) am Kotti aufstellen und Regenbogen bemalen.

    Viele E-Skooter würde ich dann noch auf Fußgängerwegen abstellen und Parkplätze für Autos, Lastenräder vernichten durch Bete, die dann von Hunden als Toilette verwendet werden, aber da kann man dann ja trotzdem Blumen und Gemüse pflanzen. Genüsse kann sogar gegenlesen werden.

  16. 21.

    Hätte Graf und Jarasch von den Grünen doch nur geschwiegen. Die Damen Günther, Pop und Jarasch haben zum ÖPNV viel versprochen, aber nichts gehalten. Busfahrpläne wurden ausgedünnt, U-Bahn-Bestellung und S-Bahnausschreibung verschleppt sowie der Tramausbau sabotiert. Nach dem Willen der Berliner Grünen hätte die Verkehrswende nur mit Pollern und dem Rad erfolgen sollen.

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