Medienbericht - Ermittlungsbericht bekräftigt Spionage-Vorwurf gegen Hertha-Investor Windhorst
Hertha-Investor Lars Windhorst soll eine israelische Firma für eine Spionage-Kampagne gegen den inzwischen ehemaligen Präsidenten Werner Gegenbauer beauftragt haben. Laut Medienberichten bekräftigt ein Bericht von Herthas Anwälten diesen Vorwurf nun.
Mit dem geplanten Verkauf seiner Anteile von Hertha BSC an "777Partners" könnte Investor Lars Windhorst in Berlin bald Geschichte sein - doch die wirkt aktuell noch nach. Ende September hatte die "Financial Times" [Bezahlinhalt/Englisch] berichtet, Windhorst habe bei einer israelischen Firma eine Spionage-Kampagne gegen den damaligen Präsidenten Werner Gegenbauer beauftragt.
"Hinreichende Indizien" für eine von Windhorst beauftragte Kampagne
Der Verein hatte daraufhin Anwälte mit Ermittlungen beauftragt, deren Bericht nun vorliegt. Wie der Business Insider [Bezahlschranke] am Donnerstag berichtet, habe man "hinreichende Indizien" dafür gefunden, dass Windhorst die israelische Firma "Shibumi Strategy" mit der Spionage von Gegenbauer beauftragt habe. Demnach soll die beauftragte Firma unter den Hertha-Fans auch eine verdeckte Kampagne gegen Gegenbauer organisiert haben. Windhorsts Sprecher hatte die Vorwürfe dementiert.
Das Verhältnis zwischen den beiden war maximal angespannt: Windhorst hatte Gegenbauer im März diesen Jahres öffentlich kritisiert und die Fans dazu aufgerufen, ihn bei der nächsten Mitgliederversammlung abzuwählen. Noch vor der Veranstaltung war Gegenbauer nach 14 Jahren in Berlin zurückgetreten.
Juristische Konsequenzen noch unklar
"Wie zuletzt bereits erwähnt, liegt uns der Bericht der von uns beauftragten Kanzlei mittlerweile vor und wir beraten nun in den Gremien, wie wir damit umgehen", bestätigte Hertha-Präsident Kay Bernstein auf Anfrage von rbb|24. "Ich bitte um Verständnis, dass wir diesem Prozess nicht vorgreifen und uns bis dahin in der Öffentlichkeit dazu nicht äußern möchten."
Inwieweit Hertha BSC aus den Erkenntnissen aus dem Bericht Konsequenzen ziehen kann und wird, ist noch offen. Es gebe nur Indizien und keine juristische Faktenlage, hieß es gegenüber dem rbb aus Vereinskreisen. Der Unmut, dass Inhalte des Berichts an die Öffentlichkeit gelangt sind, sei groß. Laut "Business Insider" könnte der ehemalige Präsident Gegenbauer aber zivilrechtliche Schritte einleiten.
Sendung: rbb24, 16.12.2022, 16 Uhr