0:5 zum Hinrunden-Abschluss - Schwache Hertha unterliegt Wolfsburg zu Hause klar
Bittere Niederlage für Hertha BSC. Der Fußball-Bundesligist unterlag am Dienstagabend dem VfL Wolfsburg nach einer kraftlosen Leistung klar mit 0:5. Der Druck im Abstiegskampf wächst somit.
Die Fußballer von Hertha BSC haben auch ihr zweites Pflichtspiel im Jahr 2023 verloren. Der Bundesligist verlor am Dienstagabend sein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg klar mit 0:5 (0:3). Drei Tage nach der Niederlage gegen Bochum waren die Berliner gegen starke Wolfsburger lange chancenlos. Nach dem 17. Spieltag und dem Ende der Hinrunde rangiert die Hertha somit weiter auf dem Abstiegsplatz 17.
Wolfsburger Blitzstart
Im Vergleich zum Bochum-Spiel veränderte Hertha-Trainer Sandro Schwarz seine Mannschaft zwar nicht massiv, aber zumindest punktuell. So rückten der zuletzt gelbgesperrte Dodi Lukebakio und Suat Serdar für Derry Scherhant sowie Jean-Paul Boetius in die erste Elf.
Die beiden Neuen in Herthas Startformation konnten allerdings nicht verhindern, dass die Gäste aus Wolfsburg den klar besseren Start erwischten. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac agierte druckvoller, wirkte wacher und auch selbstbewusster. Bereits ab der vierten Minute spiegelte sich das auch im Ergebnis wider: Bei einem Wolfsburger Freistoß aus dem rechten Halbfeld stand Mattias Svanberg im Hertha-Strafraum in perfekter Schussposition komplett frei. Nach guter Flanke von Patrick Wimmer versenkte er den Ball sicher im Tor des chancenlosen Oliver Christensen.
In der Folge war nicht nur Herthas Torwart, sondern die gesamte Berliner Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes ohne Chancen. Sie hatte offensiv wie defensiv keinerlei Zugriff auf das Spiel und kam kaum einmal in die Hälfte der Wolfsburger. Die Gäste kontrollierten das Geschehen, standen defensiv sicher und waren gefährlich in Umschaltmomenten. Hertha hingegen konnte froh sein, dass es nicht schon nach 23. Minuten 0:2 stand. Nach einer weiteren Wolfsburger Standardsituation verlängerte abermals Svanberg den Ball zwar so, dass er im Netz einschlug, stand dabei jedoch im Abseits. Kurz darauf kam Dodi Lukebakio im Wolfsburger Strafraum zumindest einmal an den Ball, bekam jedoch keinen Abschluss zustande.
0:3-Rückstand zur Halbzeit
Stattdessen legte Wolfsburg nach: In der 27. Minute lief der starke Wimmer mit einem einzigen Haken drei Herthanern davon, ehe er 20 Meter vor Herthas Tor vom heraneilenden Agustine Rogel gestoppt wurde. Rogel bekam seine fünfte Gelbe Karte der Saison, Wolfsburg den Freistoß. Bei diesem sprang dann Lukebakio in der Berliner Mauer mit erhobenem Arm genau so hoch, dass er den Ball an ebendiesen bekam. Den fälligen Elfmeter verwandelte Maximilian Arnold souverän zum 0:2 aus Hertha-Sicht (31. Minute).
Nachdem Lukebakio in der 32. Minute endlich den ersten, wenn auch ungefährlichen Berliner Torschuss besorgt hatte, wurde es noch bitterer für die Alte Dame. Das 0:3, erzielt durch Jonas Wind, hatte Symbolcharakter: Hertha verpasste es zunächst selbst einen Schnellangriff zu fahren, verlor dann im Mittelfeld den Ball und wurde im Gegenzug zum wiederholten Male gnadenlos auskontert.
Der zuvor schon etwas resigniert wirkende Hertha-Trainer Schwarz reagierte und wechselte in der Halbzeitpause dreifach. Jessic Ngankam, Marvin Plattenhardt und Filip Uremovic ersetzten Ivan Sunjic, Maximilian Mittelstädt und Agustin Rogel. Insbesondere Ngankam, der verletzungsbedingt erst sein zweites Saisonspiel machte, half anschließend dabei, Herthas Spiel zu beleben.
Wolfsburg erhöht weiter
Die Berliner spielten nun zumindest eine Weile lang auf Augenhöhe mit den Wolfsburgern und mit mehr Druck und Engagement. Zunächst war es Lukebakio, der für Gefahr im Wolfsburger Strafraum sorgte (51.), ehe Filip Uremovic die wohl beste Berliner Chance hatte (65.). Sein Kopfball ging allerdings etwas zu unpräzise aufs Tor.
Auf der anderen Seite machten es die Wölfe abermals besser, erzielten mit der ersten guten Chance der zweiten Halbzeit das 0:4 und holten sich die Spielkontrolle zurück. Svanbergs Flanke von der linken Seite fand auf dem zweiten Pfosten Ridle Baku, der den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck setzte (74.).
Den Schlusspunkt eines aus Hertha-Sicht bitteren Abends im Olympiastadion markierte schließlich Omar Marmoush. In der 86. Minute erzielte der Wolfsburger das 0:5 und veredelte so den Sieg der Gäste gegen überforderte Berliner. Für Hertha BSC war es die fünfte Niederlage aus den vergangenen sechs Liga-Spielen.
Die Kurzanalyse
Während Hertha in der Hinrunde selbst in den Spielen, die nicht gewonnen wurden, oft dennoch gut spielte und eine Siegchance hatte, war dem gegen Wolfsburg nicht so. Die Berliner waren über weite Strecken der Partie spielerisch schlicht überfordert. Hertha bekam keinen Zugriff in Wolfsburger Umschaltmomenten, war selbst bei Standardsituationen oft unsortiert bzw. unaufmerksam und in der Offensive lange komplett ungefährlich. In der zweiten Halbzeit spielte die Mannschaft von Trainer Schwarz dann zunächst deutlich besser mit, wurde zum Ende hin allerdings erneut von den auch leidenschaftlicher und mit mehr Einsatz spielenden Wolfsburgern überrumpelt.
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 24.01.2023, 18 Uhr