Zwischen Grenzübergang Polen und Forst - A15-Sanierung führt zu monatelangen Verkehrsbehinderungen
Autofahrer müssen ab sofort mehr Zeit einplanen, wenn sie auf der A15 nach Polen unterwegs sind - und zurück. Die Autobahn wird auf rund zehn Kilometern komplett saniert. Pro Richtung bleibt noch eine Fahrspur, das Tempo wird gedrosselt.
Auf der Autobahn 15 haben am Montag die Vorbereitungen für umfangreiche Sanierungsarbeiten zwischen dem polnischen Grenzübergang und der Anschlussstelle Forst (Spree-Neiße) begonnen. Sie dauern zwei Wochen, dann will die Autobahn GmbH des Bundes auf rund zehn Kilometern die Fahrbahndecke erneuern. Für Autofahrer bedeutet das bereits ab sofort in beide Fahrtrichtungen Einschränkungen und dadurch längere Fahrzeiten.
Die Arbeiten sollen in zwei Abschnitten erfolgen und voraussichtlich bis Dezember 2023 andauern. Die Gesamtkosten liegen laut Autobahn GmbH bei rund 21 Millionen Euro.
Auf dem betroffenen Abschnitt der A15 wird der Oberbau der Fahrbahn erneuert. "Die vorhandene, bereits einmal mit Asphalt überbaute Betondecke wird komplett entfernt und durch eine neue 30 Zentimeter starke Asphalttrag- und Deckschicht erneuert", heißt es von der Autobahn GmbH. Außerdem werden unter anderem die Schutzplanken, Betonschutzwände, Entwässerungsleitungen, Autobahnfernmeldekabel und Glatteismeldeanlagen erneut.
"Betonkrebs" ist Gefahr für Autofahrer
"Wir werden grundhaft sanieren, weil sich unter den Asphaltfahrbahndecken die eigentliche Betonfahrbahn befindet - und die hat AKR-Schäden [Alkali-Kieselsäure-Reaktion, Anm. d. Red.], besser bekannt unter dem Begriff Betonkrebs", sagte Ralph Brodel von der Autobahn GmbH dem rbb. Dadurch platze die Fahrbahn immer wieder auf, was gefährlich sei. "Die einzelnen Brocken, die sich dann lösen, können Ihnen auch in die Windschutzscheibe fallen."
Der betroffene Autobahnabschnitt war ab 1992 neu gebaut worden, 15 Jahre später wurden laut Autobahn GmbH die ersten AKR-Schäden festgestellt und 2009 instandgesetzt. In letzter Zeit gab es "erheblichen Schädigungen" im Bereich der alten Querfugen. Die Sanierung sei "alternativlos", so Brodel. "Das wurde lange hinausgezögert. Mit dieser grundhaften Erneuerung haben wir dann zwischen 20 und 30 Jahre Ruhe."
Grund für den sogenannten Betonkrebs auf Autobahnen ist die frühere Nutzung von minderwertigem Sand im Betongemisch der Fahrbahn. In Brandenburg sind laut der Autobahn GmbH rund 500 Kilometer Fahrbahn betroffen, die nach und nach erneuert werden sollen.
Einschränkungen für den Verkehr
Autofahrer müssen während der Bauarbeiten mehr Zeit einplanen. Pro Fahrtrichtung gibt es zeitweise nur noch eine Fahrspur. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf dem Abschnitt auf 80 Stundenkilometer beschränkt.
Die Gesamtlänge der Baustellenführung beträgt laut Autobahn GmbH elfeinhalb Kilometer.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.02.2023, 07:30 Uhr